THE DIG - Bald geht es los...Es gilt nun bald (endlich) einen noch wichtigen Punkt meiner To-Do-Liste im Leben abzuarbeiten - beziehungsweise hoffentlich im günstigen Fall "abzuerfreuen".
The Dig steht auf dem Spielplan der Saison und hierzu gehen hier die Meinungen und Bewertungen ja ordentlich auseinander. Ich habe eigentlich ein positives Gefühl, da ich das Setting "Weltraum" und "fremde Galaxien oder Welten" sehr mag.
Es gibt die nicht gerade positiven Stimmen wie die von Herrn von und zu Gurk, von advfreak: "
Der Zahn der Zeit nagt leider sehr an diesem Titel. Ich hab ihn nochmal versucht vor 2 Jahren und wurde überhaupt nicht mehr warm damit. Auch die Myst-artigen Rätsel waren ohne Lösung nicht zu schaffen." oder noch etwas bunter ausgedrückt von Bearcat, welcher unter anderem in seinem launigen Kommentar aus dem letzten Jahr schrieb: "
Den Anfang der Ausgrabung fand ich klasse, aber allerspätestens wenn die Außerirdischen ihren großen Auftritt haben, wird The Dig für mich zum ungenießbaren Eintopf aus Kitsch, Möchtegernphilosophie und ´Wir klopfen euch doofen Menschlein mal auf die Finger´-Oberlehrergedöns. Die Musik wabert endlos dahin, die Rätsel sind stinklangweilig und die Pastellfarben verursachen Augenkrebs. Habe ich das Wort "Kitsch" schon erwähnt? Also nochmal: Kitsch, Kitsch, Kitsch."
Es gibt die positiven bis sehr positiven Kommentare wie zum Beispiel von Jan: "
Mich hatte es jedenfalls in den Bann gerissen, denn die Handlung ist geschickt gestrickt und hält immer wieder Überraschungen bereit. Die Grafik sollte man nicht mit anderen Lucas Arts Adventures vergleichen, denn sie hat ihren ganz eigenen Stil. Die meist sehr kalten, farblich eintönigen Hintergründe erzeugen eine gewisse Beklemmung, die der Atmosphäre zu Gute kommt.", von Pat: „F
ür mich ist "The Dig" eines der besten Adventures aller Zeiten. … Kurzum, die Story ist nicht nur einfach wirklich gut, sie ist, wie ich finde, fantastisch! Dazu kommen wirklich exzellente - wenn auch leider noch in VGA-Auflösung dargestellte - Bilder, die jedoch atmosphärischer und ganz einfach schöner waren, als viele der Grafiken anderer Adventures, die bereits SVGA-Auflösungen verwendeten! Und dann die Musik! Selten derart passende, orchestrale Musik in einem Adventure gehört - und damals erst recht nicht! Abgerundet wird das Ganze von tollen Sprechern und wirklich guten Rätseln, die nie aufgesetzt wirken (vielleicht für absolute Neulinge etwas schwer sind)." oder auch von Mithran: "
Ich habe es geschafft! Ich bin durch! Ganz ohne Hilfe habe ich es nicht geschafft, aber ich bin doch ganz gut zurechtgekommen. Ein wirklich schönes Spiel kann ich nur sagen und es wärmstens empfehlen. Eine schöne Abwechslung zu den sonst manchmal schon zwanghaft komischen Adventures von Lucas Arts."
Pat ("
Wie schon mehrere vor mir gesagt haben, mag es vielleicht eine Art "Liebe oder Hass"-Beziehung sein.") und auch Jan ("
The Dig ist auf jeden Fall Geschmackssache. Entweder, man ist davon begeistert, oder man hasst es wie "Washimimizuku"!") weisen bereits – wie andere hier - darauf hin, dass es (wie aber eigentlich ja fast bei jedem Spiel) Geschmackssache werden könnte. Das schürt die Spannung in welche Richtung das Spielspaß-Pendel bei mir wohl ausschlagen könnte.
Viellicht liegt
The Dig dann letztendlich bei mir auch "nur" in der gehobenen Mitte der Abenteuerspiele-Landschaft. Ähnlich wie Commodus es dereinst in 2011 zusammenfasste: "
The Dig hatte meiner Meinung nach nicht mehr die Klasse von Monkey Island & Indy, aber statt auf Steril-3D oder Interaktivitäts-Comics wie ´Vollgas´ zu setzen, lieferten sie mit ´The Dig´ nochmal ein grafisch klassisches Adventure ab, das spannend und mitreissend war! Ich habs durchgezockt & mir hat es Spass gemacht! Auch die zweite Adventure Liga von Lucas Arts in den 90ern macht mir immer noch mehr Spass als die erste Adventure Liga vieler anderer Firmen!" oder auch IEngineer anno 2018 (in Auszügen aus seiner sehr schon zu lesenden Rezension wiedergegeben): "
Ich habe die englische The DIG Version von GOG durchgespielt und parallel dazu den Podcast angehört. Mein Resumé: The DIG fühlt sich wie ein Radiowecker mit vielen Knöpfen, bei dem die Anleitung fehlt, an. … Das Adventure ist mir zu sehr auf der Seite, was Ron Gilbert in seinem Artikel über Adventures (why adventure games suck), sinngemäss als ´That's not playing, that's masturbating´ bezeichnet. Sprich: stupides Herumrennen und planlos alle Gegenstände auf Alles anwenden das einem unter den Mauszeiger kommt. … Summa summarum ist das Spiel m.E. etwas für Leute die in einer Adventurewelt gerne nicht wissen was sie tun sollen und herumprobieren. Alle anderen sind mit einem Walk-Through einige Stunden gut unterhalten, wenn auch nicht perfekt. Deshalb: Eine 7, aber mit Verständnis für Leute, die eine 8 geben würden."
Ganz zum Schluss, nach der intensiven Beschäftigung mit den Kommentaren hier, schwebt mir noch eine Frage im Kopf. Frank ciezki schrieb im letzten Jahr: "
Mir hat es gefallen. Schöne Atmosphäre. Für mich ist es so was wie Myst, aber als echtes Adventure. Fremde Welt erforschen und herausfinden, wie Dinge funktionieren. Habe es auch ohne Lösung durchgespielt. Nur an einer Stelle gibt es ein blödes... ich würde nicht mal sagen Rätsel. Es ist einfach eine technische Geschichte, die so eigentlich in Adventures nicht vorkommt und in diesem hier auch an keiner anderen Stelle."
Du drückst Dich etwas kryptisch aus werter Frank! Was könntest Du damit wohl gemeint haben? *
plötzlich angstvoll guck*
Dieses große Meinungsspektrum sorgt dafür, dass nun eine gewisse Spannung und ein nervöses Fingerkribbeln vor dem Beginn des Abenteuers bei mir auf kommt. Die ersten sehr positiven Eindrücke, welche ich vor einigen Monaten bei einem kurzen Einblick in das Intro hatte, bestätigen sich hoffentlich nach der ersten wirklichen Spielerfahrung. Allerdings macht ein Intro bekanntlich längst noch "keinen schönen Sommer". Vor allem Soundkulisse und Synchronisation fielen mir formidabel ins Ohr und sorgten für einen sehr atmosphärischen Einstieg in das Spiel. Jetzt bin ich gespannt ob und wie die Geschichte Fahrt aufnehmen kann und vor allem wie die – sehr häufig kritisierte – Art und Qualität der Rätsel ist.
Zur Steigerung der Vorfreude habe ich in den Mittagspausen in der Tretmühle meines Brötchengebers die letzten Tage mal die diversen Adventure-Seiten im Netz nach deren Einschätzungen zum Spiel studiert. Gut gefallen in diesem Zusammenhang haben mir die Zeilen und die Einschätzung auf der Seite
www.adventuresunlimited.de.
In der Zusammenfassung, welche 2016 geschrieben wurde, wird bereits in den ersten Zeilen eine Frage gestellt, welche viele Menschen bewegt und auch meine Person immer mal wieder nachdenken lässt. Zitat aus der Einleitung: "
Sind wir allein im Universum? Wahrscheinlich ist das einer der wichtigsten Fragen der Menschheitsgeschichte überhaupt, seit wir in die Sterne blicken und uns fragen, was da draußen ist. Rein rechnerisch sollte es aufgrund der unbeschreiblichen Größe des Raumes um uns nicht unwahrscheinlich sein, dass da irgendwo intelligentes Leben existiert. Wir konnten nur noch nicht mit ihnen in Kontakt treten."
Einer meiner sehr geliebten Filme stellt genau diese Frage in das Zentrum der Geschichte und hinterlässt sogar eine (zwar hollywoodreife) Vision einer möglichen ersten Zusammenkunft der Kulturen. Unter der Regie von Robert Zemeckis ging Jodie Foster 1997 in
Contact auf große Entdeckungstour um einer der größten Fragen der Menschheit näher zu kommen. Ebenso spielt auch der 2014 erschienene Film
Interstellar von Regisseur Christopher Nolan mit ähnlichen Gedanken. Letzterer Film lässt mich stets beim Schauen durch seinen genialen und fast hypnotisch in die Handlung ziehenden Soundtrack, seine wissenschaftlich fundierten Ansätze und dadurch logische wirkende Möglichkeiten sowie das zwar sehr hypothetische, aber doch nicht unmöglich scheinende Finale Furioso, in den Gedanken verweilen, dass es doch wahrscheinlich eher unwahrscheinlich ist, dass wir Menschen alleine im riesigen Universum zu Hause sind. Wie sagte es Jodie Foster am Ende im Film
Contact für mich treffend: "
Wenn wir die einzigen sind (im Universum), wäre das eine ziemliche Platzverschwendung."
Alleine der Grundgedanke und der Ausgangspunkt der Geschichte in
The Dig interessiert mich sehr, so dass ich mit riesigen Vorschusslorbeeren an die Bespielung herangehe, zumal ich vielerorts gelesen haben, dass alles fast filmreif inszeniert ist.
Nochmals kurz zurück zu der Kritik auf adventuresunlimited.de. Hier heißt es weiter: "
Die Stimmung des Titels ist beeindruckend und vermittelt gekonnt das Gefühl, selbst auf diesen fremden Planeten gestrandet zu sein.". Bezüglich der Rätselqualität wird geschrieben: „
Niemals ist der Anspruch zu gering oder zu hoch. Das ermöglicht einen tollen Spielfluss, der perfekt mit der spannenden Handlung harmoniert."
Habe ja gerade bereits den für mich perfekten und tief bewegenden Soundtrack zu
Interstellar thematisiert. Auch hier schürt der Autor weitere große Erwartungen: "
Doch vor allem der gelungene Soundtrack von Michael Land trägt gehörig zur besonderen Atmosphäre bei. Die ambivalenten, teils klassischen Klänge mit Andeutungen an Kompositionen von Wagner haben die musikalische Untermalung mittlerweile zum Kult-Status angehoben."
Vielleicht habe ich mir hier als Beispiel in all meiner Vorfreude eine zu sehr enthusiastische Einschätzung zum Spiel herausgesucht. Wahrscheinlich ist es so, da ich mir genau diese beschriebene Atmosphäre und dieses Spielgefühl einfach nur wünsche. Aber manchmal – und hoffentlich nicht nur zu Weihnachten – sollen ja Wünsche auch mal in Erfüllung gehen können. Mensch
The Dig! Bitte werde mein Kumpel! Ich möchte so gerne, dass wir immerwährende Freunde werden und uns bald gedanklich nichts mehr voneinander trennen kann! Bitte enttäusche mich nicht, wenn es Ende des Monats los geht...
Kommentar wurde am 05.03.2021, 19:17 von Lisa Duck editiert.