Das Leveldesign des zweiten Teils stammt aber vollständig von Trenz. Zwar gibt es - gerade in Bezug auf die Taktiken der Endbosse - einige Unterschiede und auch der letzte Level mit seinen Plattformen weist große Abweichungen auf dem Amiga auf, doch die Architektur und Einfälle (wehendes Laub, Luftschacht, Shoot'em-up-Sektion usw.) basieren allesamt auf Trenz' Konzept! Das Factor 5 zwar großartige Programmierer sind, es aber mit dem Leveldesign nicht so draufhaben, bewies ja insbesondere Teil 3 der Action-Saga - hier hat man sich doch (zu) sehr von 'Contra/Probotector' inspirieren lassen - was sich in geradezu stoischer Linearität und dem fast gänzlichem Fehlen von Geheimnissen widerspiegelt...

Und mit dem dritten Teil verhielt es sich ja in Bezug auf die Veröffentlichung ähnlich: Die eigentliche Urfassung ist die Sega Mega Drive/Genesis-Variante obwohl diese erst 1994 erschien, während die Amiga-Portierung schon im Herbst 1993 auftauchte. So gesehen handelt es sich (bei aller Perfektion hinsichtlich Teil Eins und Zwei) bei keiner der Amiga-Fassungen um ein Original...
Kommentar wurde am 15.11.2009, 14:10 von Bren McGuire editiert.

Es ist wirklich bedauerlich - wenn nicht sogar jämmerlich- dass es in wohl keinem deutschsprachigen Spiele-Magazin einen ausführlichen Testbericht von der hervorragenden C64-Version gab, handelte es sich hierbei doch sogar um die Urfassung von 'Turrican II'! Während die Power Play zwei, drei Sätze in Bezug auf die 'Brotkasten'-Variante verliert (sowie es rund ein Jahr zuvor im Review des ersten Teils ebenfalls der Fall war!), räumt die ASM diesem Titel zwar beträchtlich mehr Raum ein, bildet aber - wie schon so oft - keinen einzigen Screenshot davon ab (Tausend Worte sagen mehr als ein Bild, oder wie war das nochmal?)...

Aber die Power Play ist auch nicht viel besser: Gaben die Redakteure sich bei der Auswahl der Amiga-Screenshots noch viel Mühe, so werden sowohl Atari ST als auch C-64 mit jeweils einem lausigen Bildschirmfoto abgespeist, welche zudem nicht gerade eine sonderlich spektakuläre Spiel-Situation wiedergeben... äußerst armselig. Überdies hielt man es offensichtlich auch nicht für nötig, die fehlende Sound-Wertung der 8-Bit-Fassung in einer der folgenden Ausgaben nachzureichen...

Da verhielten sich die Magazine des englischsprachigen Raums weitaus besser: Zumindest in der Zzap! gab es einen dreiseitigen Artikel über 'Turrican II' - das nenne ich eine kompetente Berichterstattung!

Im Übrigen gibt es aber tatsächlich immer wieder böse Zungen, die behaupten, die Amiga-Konvertierung sei der ursprünglichen C64-Fassung in jeglicher Hinsicht überlegen! Wahrscheinlich handelt es sich bei diesen Leuten um eingefleischte 'Amiga only'-Enthusiasten, die die 'Wing Commander'-Portierung für ihr geliebtes System für die beste Konvertierung aller Zeiten halten...
Kommentar wurde am 15.11.2009, 13:22 von Bren McGuire editiert.

Auf mich hat es schon befremdlich gewirkt, daß bei der Turri 3-Ankündigung vermeldet wurde, daß Manfred Trenz nicht mehr seine Finger im Spiel haben wird. Wie Alien ohne (ungeklonte) Ripley.

Übrigens: Könnt ihr euch noch daran erinnern, daß in der ASM, in einem violetten/roten Kasten, bei der Turri 3-Ankündigung zu lesen war, daß Turri 3 den ersten zehnstimmigen Titelsound auf dem Amiga haben wird? Daraus ist nichts geworden. Wie kamen die auf sowas? Vielleicht wüsste Chris Hülsbeck eine Antwort? Neues Interview?

Mach doch (auf welchem System denn überhaupt?)... und direkt danach Teil Drei, der dafür sorgt, dass man wieder unsanft auf den Boden der Realität landet...

Wenn ich es so betrachtet, verhält es sich mit dem dritten Teil der 'Turrican'-Saga fast genauso, wie mit dem dritten Part der 'Monkey Island-Reihe - anderer (schlechterer) Grafikstil, ein nicht mehr ganz so ausgebufftes Level bzw. Rätsel-Design und kein richtiger Bezug zu den beiden Vorgängern...

Sowohl der Untertitel 'Payment Day' als auch 'The Curse of Monkey Island' passen somit wunderbar zu den beiden Spielen... obwohl 'Curse' ja eigentlich mehr auf Teil Vier zutreffen würde, aber...nun ja...
Kommentar wurde am 25.09.2009, 17:19 von Bren McGuire editiert.

Wenn ich das Langplay sehe, juckt es gleich wieder in den Fingern
Würde am liebsten alles stehen und liegen lassen und diesen Action-Meilenstein mal wieder durchzocken.

Mich stört vor allem, daß beim Test die Titelmusik noch nicht fertig war. Wie kann man ein Spiel testen, vor allem eines diesen Kalibers, ohne daß die Musik fertig ist? Die Musik trägt immens zum Gesamteindruck eines Spiels bei. Auch und gerade der Titelsound. Wenigstens war das Scrolling schon fertig.

Mit anderen Worten: Der Amiga Joker hat als eine der wenigen Zeitschriften den Nagel bzgl. der 'Turri'-Wertung mal wieder auf den Kopf getroffen...

Ironischerweise zeichnete die ASM ausgerechnet den dritten Teil mit 'nem Mega-Hit aus! Zugute halten muss man allerdings, dass sie auch die 64'er-Fassung vom zeiten Teil mit 'nem Hit krönte - im Gegensatz zur Power Play, die gleichzeitig noch behauptete, dass es nahezu unmöglich sei, aus dem Brotkasten (sowie auch dem ST) noch mehr rauszuholen...
Kommentar wurde am 16.09.2009, 19:10 von Bren McGuire editiert.

Tja da hast du wohl Recht, als ich am Wochenende mal meine alte Zeitschriftensammlung herauskramte, stöberte ich in besagter ASM 3/91 und mir fiel auf, dass T2 für mich noch heute eins der besten, wenn nicht das beste Spiel für den Amiga ist. Mit keinem anderen Spiel habe ich seinerzeit so viel Zeit verbracht, schließlich konnte man nirgends sonst (außer bei den Mario Jump´n´runs) so ausgiebig nach Extraleben und Gimmicks suchen. Auch diverse neuere Programme für den PC sind zwar auch klasse, aber das geniale Gefühl von T2 fehlt einfach. Und da schreibt die ASM grad mal ein paar Zeilchen. Noch nichtmal ein Mega Hit? Und Ist Castle of Illusion wirklich noch ne Ecke besser und hat zwei Seiten verdient? Naja zumindest heute sehe ich den Sega-Titel eine ganze Ecke hinter Turrican.
Damals in der Power Play waren 85% zwar echt klasse, irgendwie reicht mir das aus heutiger Sicht aber auch nicht so wirklich.

Turrican 2 wurde von der ASM mit nur einer Seite "irgendwo im Heft" abgespeist. Es hätte die Atombombe des Jahres sein müssen! Der arme Chris Hülsbeck! Sein mit offensichtlich literweise Herzblut angereicherter Soundtrack wurde mit einer belanglosen "10" bewertet. Es tut immer noch weh...auch nach all den Jahren.

Nein ,zu schwer ist es nicht. Wie angesprochen,wenn man alle oder die meisten extraleben findet ,oder weiss wo die sind ,dann ist es kein problem das Ende zu sehen. Normalerweise hatte ich immer um die 12+ Leben übrig nachdem der Endkampf gegen die "Machine" vorbei war.

Habe es seit kurzem. Finde es ist einfach nur cool wegen dem genialen Sound und weil ich dieses Genre mag, aber ich finde es zu schwer.