STOP! Dieses Spiel ist laut Meinung der damaligen Gazetten nur biederer Durchschnitt!
STOP! Damit weiterlesen bitte nur auf eigene Gefahr, Sie könnten gelantweilt werden!
STOP! Ich teile aber diesbezüglich nicht diese Meinung - und könnte Sie somit jetzt weiterführend langweilen.
ÄTSCH!
The Ice Temple von
Bubble Bus Software ist für mich ein wirklich gelebt-geliebter Klassiker auf dem ZX Spectrum. Nochmals vielen lieben Dank an Kultboy für die Erfüllung meines Wunschzettel-Wunsches quasi zum Start in dieses Jahr!
Bereits das sehr schön gestaltete
Cassetten-Cover macht Lust auf den Kauf des Werkes, welches für mich als Plattformspiel- und Kartenzeichnen-Liebhaber ein wohlschmeckender Gaumenschmaus auf meiner Gourmetliste der Spectrum-Historie war.
Insgesamt führt das Spiel gemäß der Anleitung
durch 800 Räume. Ich hatte damals eine aufwendige Karte gezeichnet, diese ist aber leider nicht mehr in meinem Besitz, um diese Zahlenangabe mit eigenen Mitteln prüfen zu können. Die verlinkte Karte lässt aber auf eine korrekte Mengenangabe der Räume durchaus schließen.
Ich empfand das Spiel, anders als Stefan Swiergiel in seinem Test in der ASM, nicht als "schlechtere, modifizierte Version von Starquake". Klar was das Spielprinzip und auch die grafische Darstellung zum Zeitpunkt des Erscheinens (Dezember 1986) nicht gerade neu oder innovativ – aber genauso wie das Spiel war, war für mich der Stoff aus denen meine Software-Träume gemacht wurden. Allerdings sehe ich es subjektiv, so dass es aus objektiver Sichtweise eine vertretbare Beurteilung vom Redakteur der Zeitschrift gewesen sein könnte.
Es gab übrigens auch einen Test zum Spiel in der Zeitschrift
Computer Kontakt. In Ausgabe
6/1987 schrieb Rolf Knorre aber einen launigen Verriss in seinem Kommentar zum Spiel: "
Dieses Spiel hat mich doch sehr verärgert. Es gibt so viele wirklich gute Programme für den Spectrum, daß es den potentiellen Käufern erspart bleiben sollte, ständig mit Neuauflagen irgendwelcher Kopien bombardiert zu werden, wie es hier der Fall ist. Die spärliche englische Anleitung zu Ice Temple von Bubble Bus sagt nichts über das Programm aus. Das spielt aber auch keine Rolle. Nach dem Laden sieht man sofort, woran man ist. Was die Programmierer von Ultimate schon vor Jahren unter dem Titel Underwurlde auf den Markt gebracht haben, kommt hier in neuem Gewand (und schlechterer Form) wieder. The Ice Temple ist ein Labyrinth-Spiel, in dessen Verlauf der Spieler verschiedene Teile einsammeln muß, ohne den vielen Gegnern zum Opfer zu fallen. Angeblich sind über 800 verschiedene Räume vorhanden. Grafisch gleichen sie sich sehr, gibt also keinen Grund, alle aufzusuchen. Die Vorlage Underwurlde (und einige Kopien) sind diesem Werk bei weitem überlegen."
Es gilt als Spielziel acht Teile eines Reaktors zu finden, aufzunehmen und an der jeweils richtige Stelle zu zerstören, beziehungsweise besser gesagt: zu entsorgen. Dabei hindern pro Bildschirm maximal zwei Feinde einen an seiner Mission, welche zwar lästig sind aber nicht wirklich ein Hindernis darstellen. Im Spielverlauf galt es Schalthebel zu bewegen um Hindernisse zu öffnen, Extras zu finden und einzusetzen (beziehungsweise sich damit vor der Kälte zu schützen) sowie auch sich an andere Plätze in der Spielwelt zu teleportieren, umso die Teile für den Spielfortschritt ausfindig zu machen.
Wie viel Zeit man damals in die Tests für ein Spiel investierte, beschreibt folgende Textzeile aus dem Review der ASM: "O
bwohl ich fast 45 Minuten spielte, habe ich kein einziges Teil des Reaktors gefunden". Nun ja, das kann bei über 800 Räumen dann auch wohl wirklich mal vorkommen.
Ich habe
The Ice Temple viele, viele Tage hintereinander für jeweils Stunden bespielt und mir hat es Spaß gemacht Stück für Stück weiterzukommen um die Karte vollenden zu können. Gar nicht mal das eigentliche Spielziel stand für mich im Vordergrund – vielmehr die Komplettierung der Kartographie! Man muss Prioritäten setzen.
Erleichternd dafür war übrigens die Möglichkeit beim Verlust aller Spiel-Leben an der erreichten Stelle beim nächsten Versuch neu anfangen zu können. Hierzu galt es einfach beim nächsten Versuch im Spielmenü die
0 = ENTER THE ICE TEMPLE zu drücken.
Die englische Presse bewertete das Spiel – ähnlich wie im deutschsprachigen Raum - nur durchschnittlich. Habe mal nachgeschaut beziehungsweise etwas diesbezüglich recherchiert:
o CRASH (Ausgabe Dezember 1986) =
75%o Your Sinclair (Ausgabe 12 aus 1986) =
6 von 10 Punkteno ZX Computing (Heft 33) =
Goodo Computer & Video Games (Heft 63 vom Januar 1987) =
8 von 10 Punkteo Sinclair User (Heft 57 von Dezember 1986) =
3 von 5 SterneAber all die Noten, all die Kritik und all die nicht so positiven Worte sind für mich reine Makulatur, da mir das Spiel immens gefallen hat und ich viel Zeit damit in jungen Jahren verbringen durfte. Deswegen gibt es hier von mir eine (wie es mit menschlichen Bewertungen nun mal so ist) subjektive Bewertung von optimalen
zehn Talerchen in der
kultboy.com-Währung!
THE ICE TEMPLE - ich fand Dich super knorke!