Da kann man dir nur zustimmen!

Obgleich meine Spieler - Biographie entscheidende Prägung durch Commodore ( C64 und Amiga ) erfuhr, enttäuscht mich das repetitive "Abarbeiten" manch immer gleichen Themenkomplexe.

Sicherlich bedarf es stets bestimmter Artikel, welche ordentlich "ziehen", aber es wartet noch so viel spannendes auf eine würdige Abhandlung...

...und welche unbekannten Erzählungen könnte man der Geschichte von Lucasarts oder Sierra wohl überhaupt noch hinzufügen?

"Half Life 2" war mir eine großartige Spieleerfahrung, nichtsdestowniger ruft "Retro" gänzlich andere Assoziationen hervor.

Aus meiner Sicht könnte ich noch nicht einmal genau den Finger darauf legen, was für mich Retro ist. Verallgemeinernd hätte ich auch gesagt, Altersgrenze 20 Jahre - passt.

Nur da gibt es auch Ausnahmen, da empfinde ich anders. Beispielsweise das GBA, weil ich es immer ein Stück weit, wie ein mobiles SNES sehe. Die Dreamcast eindeutig Retro, bei der PS2 noch nicht so ganz, weil deren Lebenszyklus so lange andauerte - obwohl die technisch und optisch mit der DC in eine Schublade passt.

So richtig schwer fällt es mir momentan, mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass Grafik-Beschleunigerkarten für PC ja auch inzwischen 20 Jahre Jubiläum feiern. Das ist völlig irrational, ich weiß, nur das ist für mich vom Bauchgefühl sowas wie ein Startschuss einer modernen Entwicklung, die immer noch anhält.
Kommentar wurde am 01.09.2017, 18:26 von v3to editiert.

Aber die Frage ist ja auch interessant. Schliesslich stellen wir uns (bzw. Kulty sich) die Frage ja praktisch jedes Jahr.

Wie macht das Kulty nochmal? Alles prä-2000?

Für mich persönlich gilt beim PC Retro für alles, für was ich einen Emulator brauche, weil es 1. auf modernen Betriebssystemen nicht mehr (korrekt) läuft oder aber 2. das Gerät im Handel nicht mehr gekauft werden kann.

So ist zum Beispiel die Gothic Serie oder eben auch Half-Life 2 für mich nicht Retro.
Genau so wenig wie PS3- oder XBox 360-Spiele. PS2- und GameCube-Spiele fange ich so langsam an, dazu zu zählen.

Aber es ist halt schon so, dass sich mit zunehmenden Alter das Zeitempfinden verändert.
Wenn so Spiele wie Half-Life 2 oder Oblivion plötzlich 10 Jahre und älter sind und diese aber für mich quasi erst gerade erschienen sind (und eigentlich noch ziemlich cool aussehen), muss ich schon schlucken.

Ich erinnere mich an meine Lehrzeit um die Zwanzig, als meine Berufsschulkameraden Filme und Songs vom letzten Jahr schon als alt bezeichneten.

Mir ging das allerdings nie so, da ich immer schon Retro Gamer war.

Ist HL² retro? Fragt das mal einen, sagen wir 14 jährigen Gamer. Der würde diese Frage ganz sicher mit "Ja" beantworten. Für mich ist HL² nicht retro. Noch nicht. Mindestens 15 Jahre sollten schon ins Land gezogen sein - besser 20 Jahre. Ändert natürlich nichts am Fakt, dass Half Life 2 ein großartiges Spiel ist. Ich freue mich auf den Artikel in der Retro Gamer.

Half Life 2 ist 2004 erschienen. Das ist 13 Jahre her. Jetzt die Frage: ab wann ist etwas Retro?

Ich kann diese Frage nicht beantworten. Für mich ist es Ok gewesen, dass mit Half Life 2 (oder pardon: HL²) ein "neueres" Thema enthalten war. Denn ewig dieselben Amiga/Atari/Sega/Nintendo Storys füllen nunmal auch kein Blatt (au au, ich krieg jetzt sowas von Haue hier) und irgendwie muss man auch auch im Retro-Bereich aus den 80/Anfang 90er Bereich herauskommen und sich nun dem Millenium zuwenden.

Aber wie gesagt: das darf gerne anders gesehen werden

Stürzte mich zuallererst ( selbstverständlich ) auf den Amiga - Artikel, der sich kaum herausragend darstellt...wenn er nicht um die interessanten Interviews ergänzt wäre.

"Half Life 2" hatte auf mich einen weitaus größeren Einfluß als das Original, ob der Titel nun aber unbedingt in die Retrosparte rutschen muß - da zähle ich dann wohl eher zu den Retro Puristen.

Dazu ist auch die Dokumentation From Bedroom to Billions empfehlenswert. Demnach dauerte die Zeit, mit Geld um sich zu werfen, relativ kurz an. Imagine ging ja auch recht frühzeitig an Ocean (die ganzen Arcade-Lizenzen fielen schon in die Ocean-Ära).

Man sollte zumindest die späten 80er und frühen 90er wirklich bezüglich der Raubkopien ernst nehmen. Man kann es zwar nicht konkret nachweisen, es gab Umstände, die man kaum ignorieren kann oder andere Schlüsse zulassen. Zunächst mal waren erfolgreiche Spiele von den Verkaufszahlen lange nicht mehr in Größenordnungen, mit denen man reich werden konnte. Rechne mal hoch, was bei Absätzen von 30000 bis 60000 Einheiten übrig blieb, wenn vom Verkaufspreis etwa 15 bis 20 DM pro Stück beim Softwarehaus ankam, davon die Kosten für die Produktion abgehen. Bei einer Portierung galt 10000 Einheiten als Schwellwert, dass man überhaupt deckend wirtschaften - geschweige Nachfolgeproduktionen vorfinanzieren konnte. Bei den Ursprungsversionen war ungleich mehr nötig. Man muss sich auch mal vor Augen halten, was das für Größenordnungen angesichts der aktiven Hardwarebasis waren.

Zu meiner Zeit in der Spieleentwicklung wussten die Firmen durchaus Bescheid, falls eine Crackergruppe es schaffte, vor dem Verkaufstart den Crack in Umlauf zu bringen. Man konnte sich darauf verlassen, dass die Verkäufe drastisch schlechter ausfielen, als bei vergleichbaren Titeln, bei denen das nicht passierte. Spiele, bei denen sich eine Anleitung anbot (zb Simulationen oder WiSims) verkauften sich grundsätzlich besser als Action-Titeln. Es kursierten zeitweilig Zahlen um die Verkäufe der Amiga-Version von Turrican 2, da lagen wir mit der C64-Fassung von Transworld deutlich darüber (btw gab es bei Transworld keinen Kopierschutz).

Die Crackerszene war sicher nicht das eigentliche Problem. Umgekehrt erwuchsen sich auch Entwicklerteams aus der Szene und nützte auch dem technischen Standard hierzulande. Nur der Maßstab hing völlig schief, was das Kaufverhalten anging.
Kommentar wurde am 27.08.2017, 22:02 von v3to editiert.

TIPP: Retro-Revival zu TAPPER von Winnie Forster – Genial!

Das Gameplay von Rebel Strike: Rogue Leader III war m.E. eine Frechheit. Stichwort: Bodenmissionen! Und die Flugmissionen waren zu kurz, zu unübersichtlich und teilweise schwer bis unfair. Immerhin sah das Spiel richtig gut aus.

Lair war dann ein spielerischer Totalausfall. Die Grafik hat mir auch nicht gefallen.

Ich mag Factor 5. Diese beiden Titel konnten mich leider nicht überzeugen
Kommentar wurde am 26.08.2017, 09:27 von Darkpunk editiert.