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Game Gear


Hersteller:
Sega

Veröffentlichung:
Japan: 06.10.1990
USA und Europa: 1991
Australien: 1992

Speichermedium:
Modul

Verkaufte Geräte:
ca. 11 Millionen (andere Quellen: 9 Millionen)

Technisches:
Prozessor:
Z80 (8 Bit)
Taktfrequenz:
3,58 MHz
RAM:
8 KB (Grafikspeicher: 16 KB)
Grafikauflösung:
160×144 Pixel (Bildschirmdiagonale: 8,1cm)
Darstellbare Farben:
4096 davon 32 gleichzeitig darstellbar
(TV-Tuner: nutzt gesamte Farbpalette gleichzeitig aus)
Sound:
Stereo 4-Kanal
Energieversorgung:
Stromversorgung: 6 AA-Batterien, Sega „Battery Pack“ oder 9V-Netzstecker
Gewicht:
ca. 400 Gramm
Maße:
20 cm × 11 cm × 3,4 cm

Zubehör:
TV-Tuner, FM-Tuner, Uhr, Battery Packs, Master Gear Converter, Bildschirmlupe, Gear2Gear-Linkkabel usw.

Besonderheiten:
Für damalige Verhältnisse hochwertige Hintergrundbeleuchtung mit einer speziellen Leuchtstoffröhre.

Allgemeines:
Wieso klappte es nicht? Was lief nur schief? Um ganze Dimensionen bessere Technik, faszinierende Möglichkeiten, sogar Fernsehen ist möglich. Der riesige Bildschirm nicht nur bunt, sondern auch noch hintergrundbeleuchtet. Dazu bester Stereosound. Wieso bitte laufen sie dann alle immer noch zu diesem grauen Plastikbrikett mit Billigstbildschirm und Piepssound??

So ungefähr (wenn auch vereinfacht und plakativ) stelle ich mir das entsetzte Erstaunen der entsprechenden Verantwortlichen von Sega vor, als sie endgültig merken, dass sie gegen Nintendo und seinen GAMEBOY keine Chance haben.

Immerhin haben Sie was entwickelt, das ein gutes Jahr nach dem GAMEBOY eher wirkt wie ein Jahrzehnt später gebaut. Wie konnte dieses wegweisende Konzept also scheitern? Aber der Reihe nach.

Als der GAMEBOY 1989 erschien und der Erfolg zu sehen war, machte sich Sega daran, ein Konkurrenzprodukt herzustellen. Auch der im selben Jahr erschienene, aber aufgrund schlechten Timings und einigen Mängeln nicht sonderlich erfolgreiche Atari LYNX dürfte zu der Entscheidung beigetragen haben, eine ultimative Konkurrenz zu entwickeln, um dem schwachbrüstigen GAMEBOY das Wasser abzugraben. Der florierende Handheld-Markt war extrem verlockend.

Unter dem Codenamen „Project Mercury“ begann die Entwicklung und am 6. Oktober 1990 wurde in Japan der neue GAME GEAR vorgestellt. Im Jahr darauf wurden dann Nordamerika und Europa heimgesucht. Der Verkaufspreis in Deutschland lag anfangs bei 299.- DM. Um dem direkten Gegner von Nintendo etwas vergleichbares entgegensetzen zu können, lag auch dem GAME GEAR ein Spiel bei, der Tetris-Klone Columns. (Das übrigens sehr viel Laune macht, wie ich finde.)

Technisch gesehen war das GAME GEAR nicht viel mehr als ein miniaturisiertes MASTER SYSTEM, das auf die speziellen Bedürfnisse eines Handheld angepasst war. So verfügte es über eine geringere Auflösung als der große Bruder, hatte aber eine erweitere Farbpalette. In fast allen Punkten war das GAME GEAR technisch dem GAMEBOY deutlich überlegen, hinsichtlich der Hintergrundbeleuchtung und Farbigkeit sogar um Jahre voraus. Nintendo hielt es erstaunlich lange nicht für nötig, diese Details auch bei ihrem Handheld-System einzuführen. (Von dem im Vergleich zu einem echten Farbbildschirm-System eher lächerlich wirkende GAMEBOY Color mal abgesehen. Zumal dieser immer noch nicht hintergrundbeleuchtet war.)

Was führte also dazu, dass Segas Neuentwicklung nur recht schleppend verkauft wurde und trotz erfolgreicherer Markteinführung als Ataris LYNX, alles andere als ein kompletter Erfolg war?

Zum einen war es der hohe Preis. Knapp 300.- Mark, doppelt so teuer wie der GAMEBOY, dass ist ein gewichtiger Grund, sich den Kauf genau zu überlegen. Hätte Sega das Gerät billiger verkauft, um an den Modulen zu verdienen, wer weiß wie der Markt dann ausgesehen hätte. Was macht ein Handheld-System aus? Ein transportables System für unterwegs sollte es sein. Und genau das war der Sega leider nicht im vollen Umfang. Ein (sogar im Vergleich zum klobigen GAMEBOY) wuchtiges Gehäuse tat da bereits sein Negatives. Wirklich schlimm wurde es aber bei dem Energieverbrauch. Das GAME GEAR schluckt ganze 6 Batterien und diese halten gerade mal ca. 5 Stunden. Dann ist der Spielespaß bereits wieder vorbei und die kleine Batterie-Armada musste erneuert werden. Purer Wahnsinn. Zum Vergleich: Das simple monochrome Display und die fehlende Hintergrundbeleuchtung bescherten dem GAMEBOY ganze 14 Stunden Laufzeit und das mit nur 4 Batterien! Zwar gab es einige Zeit später eine optimierte Version des Sega-Handheld, aber die brachte es auch nur auf ca. 6 Stunden Batterie-Laufzeit.

Aufgrund dieser traurigen Fakten verkaufte sich das GAMEGEAR schleppend, es wurden viel zu wenige Spiele entwickelt und das Herumdümpeln begann. Es wurden zwar ca. 11 Millionen Geräte verkauft (GAMEBOY: ca. 100 Millionen), aber bezogen auf einen weltweiten Markt, ist das sehr mau. Zumal der brachiale Werbeaufwand das Endergebnis nicht rechtfertigten. Trotz einiger Perlen (z.B. Mickey Mouse-Castle Of Illusion, Sonic oder Crystal Warriors) konnte das Softwareangebot einfach nicht vollends überzeugen. So machte die typische Verkettung trauriger Tatsachen dem GAME GEAR im Jahre 1997 endgültig den Garaus und die Produktion wurde eingestellt.

Es wurde für Sega kein Verlustgeschäft, aber ein großer Wurf war es nie.

Text von Nr.1









Bilder von Nr.1


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User-Kommentare: (116)Seiten: «  1 2 3 [4] 5 6 7 8   »
01.03.2019, 23:00 Fürstbischof von Gurk (1563 
Unterwegs Fernsehen ist also nicht mehr mit dem TV-Gadget möglich, willst du mir damit sagen?
01.03.2019, 22:10 Nr.1 (3797 
Fürstbischof von Gurk schrieb am 01.03.2019, 20:14:
Kann man mit dem Game Gear eigentlich immer noch fernsehen?


Das geht durchaus. Man kann jedes analoge AV-Signal einspeisen. Hat also der DVBT2-Empfänger noch so einen Ausgang, kann der kleine Bildschirm das dann ausgeben, inkl. Ton. Natürlich ist kein HD möglich.

Letztlich kann man alle Geräte, die noch analoge Videoausgänge besitzen, anschließen. Dafür gibt es zahlreiche Adapter.

Spaß macht es auf dem schlierigen, unscharfen Uralt-LCD allerdings nicht.
01.03.2019, 20:14 Fürstbischof von Gurk (1563 
Kann man mit dem Game Gear eigentlich immer noch fernsehen?
22.02.2018, 12:34 Nr.1 (3797 
Gunnar schrieb am 22.02.2018, 11:20:
Sehr schöne Fotos hier. Sind die auch im Rahmen der auf der Hauptseite in den News vom 7.2.2018 erwähnten Update-Aktion entstanden? Bin gespannt, ob's noch mehr so ausführliche Dokumentationen gibt - wirklich gelungen!


Danke sehr.

Aber so doll sind die Fotos nicht, denn das Gerät, das ich besitze, ist recht mitgenommen. Nur viel Nachbearbeitung sorgte dafür, dass der GameGear halbwegs gut aussieht.

Die Fotos hier sind lange vor der Museumsaktion gemacht worden. Aktuell sitze ich an den Bildern vom NeoGeo. Einige sind bereits online. Aktuell sind das der C64, der KC85/3, die CD32 und die ColecoVision.

Was die Texte angeht, muß ich auch den Beitrag zum GameGear mal überarbeiten. Auch das steht auf meiner Liste. Die vorhandenen Texte brauchen manchmal noch etwas mehr Feinschliff.
Kommentar wurde am 22.02.2018, 12:38 von Nr.1 editiert.
22.02.2018, 11:20 Gunnar (4894 
Sehr schöne Fotos hier. Sind die auch im Rahmen der auf der Hauptseite in den News vom 7.2.2018 erwähnten Update-Aktion entstanden? Bin gespannt, ob's noch mehr so ausführliche Dokumentationen gibt - wirklich gelungen!
25.06.2017, 13:04 robotron (2706 
Besonders neidisch war ich als GameBoy-Besiitzer auf den Game Gear ni, weil die Vorteile wie der Preis und längere Laufzeit sowie größere Spieleauswahl klar auf der Hand liegen. Den Erfolg hätte ich Sega echt gegönnt.

Ein paar kleine Perlen gibt es schon und eigentlich nur desswegen habe ich mir den Game Gear vor Jahren mal im A&V gekauft. Nach nen Defekt vor ca. 2 Jahren läuft er wieder. Wird selbstverständlich nur mit Netzteil betrieben.
Kommentar wurde am 25.06.2017, 13:09 von robotron editiert.
03.03.2017, 14:48 Herr MightandMatschig (530 
Ich hatte damals zwar nur zwei Module für das(den?) Game Gear, aber es war trotzdem toll! Besonders die Musik von Shinobi hab ich heute noch im Kopf.
01.09.2015, 08:15 SetupEchse (104 
Wenn es um Handheld-Konsolen ging, dominierte bei mir im Freundeskreis auch der GameBoy. Ich konnte mich mit dem Teil jedoch nie so rrcht anfreunden da ich auf diesem fummeligen Display einfach nix ordentlich erkennen konnte. Klaro, wenn man unterwegs war und nix anderes hatte, war der Gameboy natürlich immer noch besser als nix - aber so "dringend" brauchte ich das Teil denn auch wieder nicht und da ich ein NES besaß konnte ich zu Hause auf dem Fernseher in wesentlich besserer Bildqualität spielen!
Als ich dann das GameGear sah war ich gleich entzückt - endlich ein "ordentliches" Display!
Leider gab es zum einen kaum Spiele die einen Kauf gerechtfertigt hätten (mit Sonic konnte ich nie so recht was anfangen) und zum Anderen war der Preis einfach zu hoch!
Zu dem Zeitpunkt wurde ja bereits das Super Nintendo angekündigt und das sollte annährend das gleich kosten wie Sega für das GameGear aufgerufen hatte!

Da war für mich klar, ich spare mein Geld und warte auf das Super Nintendo - rückblickend betrachtet die wohl beste Entscheidung meines (Spiele-)Lebens!
05.07.2015, 17:54 Retro-Nerd (13468 
Nach dem feinen Atari Lynx LCD Mod + VGA out gibt es das nun auch für den Game Gear.

LINK
22.12.2014, 23:23 Nr.1 (3797 
Retro-Nerd schrieb am 22.12.2014, 20:19:
Definitiv eines der Handhelds, wo man ein LCD Mod machen sollte. Dann hat man auch wirklich Spaß damit.

LINK


So richtig klappt das mit dem GameGear wohl nicht, da SEGA eine Display-Spezialanfertigung verwendet hat. Das wiederum erscheint logisch, denn Anfang der 90er gab es sicher keine Standard-Massenproduktionen aus China wie heute.

Nach meinem Wissen hat man nur zwei Möglichkeiten, um das Bild zu verbessern:

Einen LED-Umbau-Mod, um die recht schlechte, ungleichmässig ausleuchtende Leuchtstoffröhre durch 2 ultrastarke LED zu ersetzen. Damit spart man Strom und hat ein deutlich besser ausgeleuchtetes Bild.

Einen sehr aufwändigen Display-Mod, bei dem mittels Extraplatine ein etwas zu großes, aktuelles Display eingebaut wird. Dies hat dann sogar noch den Nachteil, das Spiele meistens zu klein dargestellt werden (Rahmen rings um die Darstellung) und das manche Spiele, die eine spezielle Auflösung verwenden, verzerrt dargestellt werden.

Seltsam ist auch, das man kaum detaillierte Informationen zu diesem Mod findet und die Videos zumeist einfach nur ein Spiel zeigen, aber nicht, wie der Mod nun gemacht wurde.

----

Ich denke, der GameGear ist einer der seltenen Fälle, wo man sich die Konsole nett ins Regal stellt und dann per Emulation auf einem aktuellen Handheld, Konsole oder PC zockt, wenn man ein perfektes Bild haben will.
Kommentar wurde am 22.12.2014, 23:25 von Nr.1 editiert.
22.12.2014, 20:19 Retro-Nerd (13468 
Definitiv eines der Handhelds, wo man ein LCD Mod machen sollte. Dann hat man auch wirklich Spaß damit.

LINK
22.12.2014, 19:39 kultboy [Admin] (11495 
Dank Nr.1 hat der Game Gear jetzt auch super tolle Rundum-Fotos bekommen!
07.02.2014, 06:04 Twinworld (2719 
Retro-Nerd schrieb am 04.02.2014, 19:42:


Arena:Maze of Death gefunden und direkt mal angespielt,scheint ganz interessant zu sein.


So toll scheint es nicht zu sein. In der Gambler 4/96 war auch ein Test. Scheint wohl auch eingermaßen zu passen.


In dem Sega Magazin 2/96 hat das Spiel ganze 84% bekommen,was natürlich zu hoch bewertet ist.
Nach ein paar Stunden mit dem Spiel sehe ich es so zwischen den beiden Bewertungen.
04.02.2014, 20:52 Kalidor (331 
Vom GG Double Dragon habe ich mir soeben ein Video auf Youtube angeschaut;hat bis auf dem Namen und dem Spielprinzip nur noch sehr wenig mit dem Original zu tun.

Einen schlechten macht es echt nicht (gerade die Hintergrundgrafiken),trotz streckenweise arges Spritegflackers (der Held bewegt sich zudem noch wie der berühmte Storch im Salat).

Mit einer Bleispritze darf manchmal auch rumgeballert werden
Kommentar wurde am 04.02.2014, 20:52 von Kalidor editiert.
04.02.2014, 20:33 Riemann80 (1000 
Bei der Liste habe ich noch Megami Tensei: Last Bible Special und Double Dragon vergessen. Letzteres ist ein neues Spiel, keine Portierung.

Neben den beiden Power Strike/ Aleste -Spielen kann ich z.B. Coca-Cola Kid, Legend of Illusion und Ristar empfehlen.
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