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Amiga Games 4/95



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von kultboy

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27.09.2016, 10:06 Britney (393 
Ich halte eben den Umschwung zur Neuverwertung für absurd. Utopisch gedacht: Warum die Verwertung nicht für abgeschlossen erklären und das Zeug frei kursieren lassen?

Praktisch ist letzteres auch für einige Jahre geschehen. Es hat bis zur professionalisierten Retrowelle niemanden interessiert, dass 20, 30 Jahre alte Spiele auf Abandonware-Seiten downloadbar waren.

Mit der Rekommerzialisierung gewinnen hier lediglich irgendwelche Konzerne, die Rechte erworben haben, aber keineswegs die SchöpferInnen. Fanpatches und Dosbox gab es zuvor ebenso en Masse, man muss seinen Grips dafür natürlich ein wenig spielen lassen. Plattformen werden durch die Neuverwertung, wenn wir schon im Amiga-Teil sind, auch in keiner Weise beeinflusst oder gepusht, weil sowieso alles emuliert ist.

Plattformen wie GOG führen zu nichts anderem als der Aktualisierung der Illegalisierung frei kursierender Software, die ihren Verwertungszyklus lange hinter sich hat. Aber vermutlich ist die Konsumkultur derart stark bei vielen Leuten, dass sie froh sind, sich Files in einer installierbaren Exe in ein virtuelles Datenarchiv zu basteln und auf einer Website-Tabelle sich am persönlichen Archiv zu ergötzen, wie Sammler materieller Artefakte ihre Regale füllen. Für mich vollkommen unverständlich.
27.09.2016, 09:22 DaBBa (3193 
Na gut, ich sag mal...

...wenn man mit Retrogaming nicht zumindest ein paar Taler verdienen könnte, gäbe es Angebote wie GOG.com oder auch die Wii Virtual Console vermutlich gar nicht erst. Dann müssten passionierte Retro-Gamer weiterhin alles entweder teuer bei Ebay schießen - oder illegal von ROM- und "Abandonwarez"-Sites saugen.

Und wenn die digitale Wiederveröffentlichung kommerziell halbwegs erfolgreich ist, besteht zumindest eine kleine Chance, dass das Genre "wiederkommt" und der Entwickler von damals noch einmal die Chance auf einen Folge-Auftrag bekommt. Wenn alles über illegale oder gebrauchte Angebote läuft, dann eher nicht.
27.09.2016, 08:32 Berghutzen (3621 
Diese Eigendynamik hat sich aber auch erst entwickelt, seit erkennbar ist, dass auch ältere Werke immer noch Abnehmer finden, sofern die Werke noch nutzbar sind. Und damit meine ich gerade Emulatoren und/oder Plattformen wie GOG und Steam im Spielebereich.

Über das Abtreten irgendwelcher Rechte - sagen wir mal für ein Spiel namens "The Patrician" - hat sich 1992 doch insofern noch keiner Gedanken gemacht, was 10 Jahre später sein wird. Die Erfahrung der 8-Bit-Zeit war: Das Spiel kommt zum Release raus, es gibt noch 1-2 Verwertungen in Budgetboxen (vielleicht) und möglicherweise dann noch die Heftdiskette. Die Produktlaufzeit war hinsichtlich gewinnbringender Möglichkeiten begrenzt. Also musste man alles früh rausschlagen, denn die Entwickler wollten ja auch bezahlt werden. Die Herstellung eines physischen Spiels und der Verkauf eines Exemplares war die einzige Ertragsmöglichkeit bei Erstauflage.

Nun gibt es in der Zwischenzeit aber Emulatoren aller Couleur und ein Retrotrend entwickelt sich. Eine Neuauflage eines Spiels wie "The Patrician" mit allem Drumherum - sprich Kartonbox, Handbuch, DVD - kommt aus Kostengründen nicht infrage. Der digitale Vertriebsweg hingegen, der vor 25 Jahren noch undenkbar war, nimmt einen großen Teil der Kosten weg: Wir brauchen keine Lieferanten, keine Datenträger, kein Papier.

Worauf ich hinauswill: Wenn ich vor 25 Jahren "alle Vertriebsrechte für die Zukunft" an einen Verlag abgetreten habe, dann habe ich an die damalige Konstellation gedacht. Physischer Vertrieb. Kein Gamesload.

Heutzutage könnte es sein, dass ein gutes Produkt noch einige Jahre mehr digital erhältlich ist und daher noch ein wenig Marge abwirft - das wird jeder Autor heute gedanklich berücksichtigen.

Diese Konstellation lässt sich natürlich auch auf den Musikmarkt oder den Büchermarkt (mit Abstrichen) anwenden.

Aber ganz ehrlich: Wenn einer von uns im Besitz der vollumfänglichen Rechte für Spiel X wäre (also nix mit "5% vom Nettoverkaufspreis an den Programmierer") und von GOG dafür 500 EUR bekommt - würde einer von euch ohne rechtliche Verpflichtung den Programmierer aufsuchen und sagen "Hey, Kollege, hier haste noch 250 EUR, danke dass du mir damals die Rechte verkauft hast!" ? Wohl kaum.
26.09.2016, 19:44 Britney (393 
Der Rechtemarkt hat eine Eigendynamik entwickelt, die am künstlerischen Schöpfungsprozess vollkommen vorbeigeht. Ich selbst habe nur begrenzt Kontrolle über die Verwertung meiner Publikationen, wenn ich Rechte an Verlage abtrete und deshalb kein Problem damit, wenn Leute meine Werke kopieren oder lesen, ohne einen Cent dafür abzudrücken.
26.09.2016, 17:49 DaBBa (3193 
Gunnar schrieb am 26.09.2016, 10:44:
DaBBa schrieb am 16.04.2016, 09:43:
Ganz blöde Frage: Wieso sollten die Entwickler davon etwas haben?

Ganz einfach: Weil das Anti-"Raub"kopie-Argument bei Spielen wie bei Filmen und Musik immer lautet: Weil ohne Bezahlung die kreativen Schöpfer dieses Werkes eben nichts für ihre Leistung bekommen.

Na gut, so kann man natürlich alles hinbiegen. Natürlich kann man sagen: "Wieso soll ich das Spiel nicht kopieren? Der Entwickler hat doch schon sein Geld vom Publisher bekommen."
Aber wenn niemand kauft, bekommt der Entwickler kein zweites Mal Geld, weil der Publisher dann kein zweites Spiel produzieren lässt.

Bei Musik und auch anderen Medien (wie Filmen) läuft es etwas anders, da bekommt der Schaffende über die GEMA oder andere Verwertungsgesellschaften Tantiemen, wenn sein Song, Film etc. (legal) verwertet wird.
26.09.2016, 10:44 Gunnar (4894 
DaBBa schrieb am 16.04.2016, 09:43:
Ganz blöde Frage: Wieso sollten die Entwickler davon etwas haben?

Ganz einfach: Weil das Anti-"Raub"kopie-Argument bei Spielen wie bei Filmen und Musik immer lautet: Weil ohne Bezahlung die kreativen Schöpfer dieses Werkes eben nichts für ihre Leistung bekommen. Hier scheint das recht romantische (Künstler-)Bild von jemandem, der Tag und Nacht im stillen Kämmerlein für sein Vermächtnis schwitzt und blutet und ganz alleine für das beim Kunden ankommende Endprodukt verantwortlich ist - oder zumindest im Computerspielebereich vom verschworenen Entwicklerteam aus Kumpels, die in Nachtschicht über Nachtschicht (was natürlich Quatsch ist, weil es in dieser Branche eigentlich keine Schichtarbeit gibt) die verrücktesten Assembler-Codes programmieren. Die restliche kommerzielle Verwertungskette wird dabei schon ab der Ebene vom Produzenten bzw. Publisher weitestgehend ausgeblendet.
16.04.2016, 09:43 DaBBa (3193 
Britney schrieb am 15.04.2016, 15:47:
der mit großer Wahrscheinlichkeit nicht jenen Leuten zukommt, die diese Spiele gemacht haben; korrigiert mich, wenn ich falsch liege
Das hängt ganz davon ab, was vertragstechnisch vereinbart wurde. Eine GEMA o. ä., die "Tantiemen" eintreibt und verteilt, gibt es bei Computerspielen nicht.

Ganz blöde Frage: Wieso sollten die Entwickler davon etwas haben?
In aller Regel werden die Entwickler die Reche komplett abgetreten und eine Bezahlung vereinbart haben, die nicht an die Verkaufszahlen gekoppelt ist. D. h. ob das Spiel 500.000mal oder dank GOG doch noch 550.000mal verkauft wird, ist den Entwicklern egal. Aber das ist dann nun mal so.


Britney schrieb am 15.04.2016, 16:09:
Jetzt hast Du mit GoG ein Unternehmen, dass die rechtliche Problematik aktualisiert, indem mit alten Softwareschinken noch einmal Profit gemacht werden soll.
Die ersten waren eigentlich Nintendo mit ihrer Virtual Console:
Auf einmal konnte man alte Spiele wieder kaufen und auf seinem aktuellen Gerät spielen. Da hat man dann halt ein paar Euro fuffzig für ein altes Super Mario-Spiel ausgegeben. Dadurch bekamen alte Spiele wieder einen Kaufpreis und Emulation wurde kommerziell attraktiv.

Und andersrum wird ein Schuh draus: Man kann alte Software legal erwerben, statt sie sich illegal auf Schwarzkopien-Seiten runterzuladen. Ist ja nun mal so: Abandonwarez-Seiten ohne Lizenzen sind keine Grauzone, sondern Schwarzkopien-Seiten.
Es gibt kein Recht darauf, dass ein Rechteinhaber dauerhaft sein Produkt anbietet. Bei Büchern hast Du teilweise die Situation, dass sie seit Jahren oder Jahrzehnten vergriffen sind und nur noch gelegentlich bei Ebay deutlich über den Originalpreis zu haben sind.
15.04.2016, 20:08 Pat (6212 
Es zwingt dich doch niemand, die Spiele bei GOG zu kaufen. Wenn du Erben der Erde schon hast und dich mit DOSBox auskennst, hast du ja alles (wobei mein Tipp: Nimm für Erben der Erde ScummVM ).

GOG ist für diejenigen gedacht, die das Spiel nicht besitzen, nicht mit DOSBox umgehen können/wollen und den (verdammt guten) Support von GOG für ihre alten Schinken wollen/brauchen.

GOG ist stets um weitere Rechte bemüht. Hin und wieder gehen diese halt weiter und die neuen Rechteinhaber wollen ihre Spiele nicht mehr auf GOG sehen. Das ist manchmal eben eine komplizierte Sache.

Und etwas sollte einfach mal klar sein: Abandonware ist NIE legal. Das ist eine einfach eine sehr dunkle Grauzone, bei der ein Dieb einfach hofft, dass man ihn nicht erwischt.
Echte Freeware-Spiele bietet GOG immer ebenfalls umsonst an - und gibt trotzdem den vollen Support.

Ja, DOS-Spiele sind meist ziemlich einfach zum Laufen zu bringen. Aber wenn man daran denkt, welche modernere Retroperlen sie als einzige zum Laufen gebracht haben, sollte man da schon etwas offener auf die Jungs schauen.

Klar, es gibt Spiele, die Suche ich mit Verpackung auf eBay. Aber in den meisten Fällen reicht mir die digitale Distribution von GOG.
15.04.2016, 18:19 Britney (393 
Über die Rechtefrage kann sich jedeR eine eigene Meinung bilden. Meines Erachtens hat es etwas sehr fades, wenn Unternehmen Rechte erwerben und abkassieren, wobei die Leute, die die entsprechende Software gebastelt haben, nicht mehr mitverdienen. Extremfall sind dann ja wirklich auch die Fanproduktionen, die eingestampft werden. Es wird eben nur zugelassen, woran verdient werden kann. Und in der Gamerszene hat sich eben auch die Konsumer-Bereitschaft entwickelt, nur wertzuschätzen, was gekauft werden kann. Als würde es irgendeinen relevanten Unterschied machen, ob Erben der Erde mehr als 20 Jahre nach Release als Abandonware für lau in der Doxbox läuft, oder nach blechen von 5 Euro über den GoG-Launcher.
15.04.2016, 17:40 Retro-Nerd (13468 
Gog hat auch nicht immer alle Rechte gehabt. Die mußten auch schon Titel wieder aus dem Angebot streichen.
15.04.2016, 17:37 Frank ciezki [Mod] (3803 
GOG sichert sich Rechte, kümmert sich darum, dass sogar Uralt-Schinken auf modernen Rechnern laufen und packt oft noch sehr nette Goodies in digitaler Form dazu und das zu einem meist extrem moderaten Preis.
Abandonware-Seiten stellen einfach eine Datei zu Verfügung, hoffen dass sich bei dem alten Kram niemand mehr auf die Rechte beruft und überlassen es dem Endnutzer selbst die Spiele zum Laufen zu bekommen.
Damit bewegen sie sich in einer rechtlichen Grauzone, weshalb es hier auch nie gewünscht war auf solche Seiten zu verlinken.
Sicher wäre es schön, wenn die Rechteinhaber ihre Klassiker alle frei geben würden, aber so etwas ist selten, da die Firmen, die dahinter stehen, meist nicht gerade für ihren Altruismus bekannt sind.Das sieht man ja schon, wenn immer wieder gegen Fan-Remakes von seit Urzeiten ungenutzten Marken geklagt wird.
15.04.2016, 16:27 Atari7800 (2429 
Es ging mir auch nicht darum GOG in frage zu stellen, habe hier auch keinen Platz um mehrere PC aus verschiedenen Jahrgängen aufzustellen um alle Spiele zum laufen zu bringen, ich habe auch schon bei GOG eingekauft mir dann aber die Spiele nochmal mit Verpackung fürs Regal besorgt. Und bei Konsolen fällt dieser Dienst ja flach, 8-Bit, 16-Bit, 32 und so weiter da gibt es halt keine Plattform wie GOG dafür! Und solange bei den aktuellen Konsolen der Download teilweise mehr kostete als die Ladenversion solange lohnt sich der digitale Kauf nicht!
15.04.2016, 16:09 Britney (393 
Sind für mich keine stichhaltigen Argumente. DosBox ist super ausgereift und mit GUI-Oberflächen sehr komfortabel. Spielerechte auslaufen lassen und sie zu echter Abandonware werden lassen, wäre meines Erachtens sympathischer. Jetzt hast Du mit GoG ein Unternehmen, dass die rechtliche Problematik aktualisiert, indem mit alten Softwareschinken noch einmal Profit gemacht werden soll.

Der Sacred 2 Fall verweist ja nur auf Problematik, die in den folgenden Jahren noch umfassender werden wird. Wenn für das Entkoppeln bereits erworbener Software dann noch extra gezahlt werden muss, oha
15.04.2016, 15:54 Berghutzen (3621 
Britney schrieb am 15.04.2016, 13:56:

Man hat es sogar geschafft Spielen, die bereits verwertet wurden, erneut zu verwerten, indem man sie userfreundlich anpasst und dann auf Plattformen wie GOG verkauft.


Ja, was ich angesichts der problematischen Kompatibilität aktueller Betriebssysteme mit damaliger Software eine hervorragende Lösung finde. Klar hat man sich damals mit 11 Disketten und dem ewigen Jonglieren auch was aufgehalst. Es ist doch toll, dass das auch mit weniger Aufwand funktioniert. Und wenn ich dann sagen kann, ich hab für das Spiel zwar Geld bezahlt (auch wenn es schon Abandonware sein sollte), so kann ich dann doch behaupten, es legal zu besitzen. GOG ist wie ich finde eine gute Möglichkeit, für kleines Geld Spiele, die man gerne in seiner Bibliothek haben möchte, auch zu bekommen. Der Mehrwert ist zwar meist digital (Hintergrundbulder oder Walkthroughs), aber dennoch da. Es stört zwar, das GOG noch längst nicht alles so hat, wie ich es gerne hätte (z.B. sind fast sämtliche angebotenen Ascaronspiele nicht in deutsch verfügbar), aber es gibt schon verdammt viel.

Und die Online-Athentifikationsproblematik hat gerade GOG schon vereinzelt geregelt: Sacred 2 z.B. war nur online zu registrieren. Da Ascaron inzwischen tot ist, kann ich mit der damaligen Spiele-DVD nichts mehr anfangen. Das zwänge mich zwar zu einem Neukauf eines Spieles, was ich bereits besitze, aber da wir nicht über 20 EUR reden, ist das verkraftbar - denn damit bezahle ich ja im Endeffekt nur die Arbeit für die Entfernung des Kopierschutzes.
15.04.2016, 15:52 Retro-Nerd (13468 
Verpackungsfetisch hat auch nichts mit Retro zu tun. Das ist eher der Sammlerinstinkt alles komplett zu haben. Klar sind Karten und Anleitungen von damals was angenehm brauchbares, aber sich heute noch die Wohnung mit all dem Kram zuflastern muß nicht mehr sein. Mir ist die original Hardware und Software dazu in digitaler Form lieber. Allein schon der Diskettenmurks geht heute gar nicht mehr.
Kommentar wurde am 15.04.2016, 15:53 von Retro-Nerd editiert.
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