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Amiga Games 4/95



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von kultboy

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15.04.2016, 11:18 Britney (393 
Diese neue Kopierschutzmechanismen ermöglichen der Industrie auch nicht nur eine umfassende Kontrolle der Softwarenutzung, die sich insbesondere zu Lasten einkommensschwacher User auswirkt (heute vermutlich ein noch zentralerer Punkt, als vor 20 Jahren).

Man führt damit auch eine neue Form geplanter Obsoleszenz ein. Software die Online-Authentifizierungen braucht, wird bei Verschwinden entsprechender Angebote oder eingestelltem Support nicht (ohne weiteres) funktionieren.
14.04.2016, 23:47 DaBBa (3196 
Wie sich die Zeiten ändern...
Es gibt verschiedene Kopierschutz-Mechanismen:

Denuvo Anti-Tamper:
Macht eigentlich nichts - außer Modifikationen der EXE-Datei zu verhindern. D. h. man kann die Abfrage, ob Steam, Origin & Co. im Hintergrund laufen, nicht mehr rausoperieren.
Und das offenbar recht erfolgreich. Viele geschützte Spiele sind nicht für Lauzocker verfügbar, obwohl sie keine Internet-Verbindung voraussetzen, anders als Spiele mit...

Online-Zwang:
Das Internet dient als Dongle. Ob Diablo III, Need For Speed - alles nicht leicht zu umgehen, weil eben Teile des Programm-Codes nicht auf der Platte liegen, sondern im Netz.

Die Omnipräsenz der Schwarzkopien ist bei Spielen auch gefühlt weniger geworden. Die Spiele sind zig Gigabyte groß, wer sich die für lau saugen möchte, braucht entweder einen Premium-Account beim One-Click-Hoster oder Beziehungen.
Wer beides nicht hat, überlegt sich zweimal, ob er für die Kopie wirklich einen Zehner für den Premium-Account abdrückt.

Kommentar wurde am 14.04.2016, 23:47 von DaBBa editiert.
14.06.2015, 16:02 SarahKreuz (10000 
Turrican 3, Mr.Nutz und Lionheart hatte ich auch alle gekauft. Die waren vom Ladenpreis her auch alle in Ordnung (unter 50 DM).

Alle anderen von Darkpunk aufgezählten Spiele landeten total mysteriös, ohne Handbuch, ohne Verpackung, auf meinem Schreibtisch. SELTSAM!!

Wing Commander war damals mit weit über 100 DM ein echter Kraftakt gewesen. 119 DM war's, glaub ich, sogar. Amberstar war dagegen ein Geschenk gewesen. Alles dabei: Karte, Hieroglyphen-Übersetzer...Das waren zusammen mit Lionheart bestimmt auch meine allerliebsten in der Sammlung.

Als ich richtig gut Geld verdiente, und meine erste eigene Wohnung hatte, war der Amiga aber schon längst nicht mehr kommerziell erfolgreich. Zu jener Zeit kaufte ich mir so Sachen wie "Trapped", "Wendetta 2175", "Enemy - Tempest of Violence", "Erben der Erde" und andere Kuriositäten, und steckte auch viel in die parallel zum Amiga laufende Playstation. Vorher ging's einfach nicht. Und seitdem (also mit 18 ) hab ich auch nie wieder raubkopiert. Es sei denn natürlich, man suchte mal ein Uralt-Amiga Spiel, für dass man aber echt nicht bereit war, 30 Mark in den Rachen eines gierigen Gebrauchthändlers zu werfen. "Waxworks" und "Das schwarze Auge" ließ ich mir für so einen Preis bei Händlern wie Gräf-Software noch gefallen. Aber ein "Dynablaster" (eine Diskette) war dann eben doch Ende der Neunziger viel schneller mal kopiert, als gekauft.

Schön war das auf jeden Fall, endlich mal ordentlich Originalspiele kaufen zu können. Meine Generation (Baujahr 78 ) konnte aber echt nicht viel tun, um den Abstieg des Amigas zu verhindern. Kaufen statt Kopieren: Das war die Aufgabe der 68er gewesen! Für uns gab's dagegen nur die Alternative: Kopieren oder das allermeiste verpassen. Und nicht zu spielen WAR KEINE Alternative...
Kommentar wurde am 14.06.2015, 16:14 von SarahKreuz editiert.
14.06.2015, 15:21 Darkpunk (2940 
Lari-Fari schrieb: (...)Lionheart? 1-Level-Demo gespielt, SOFORT für das Original bezahlt. Mr. Nutz? Geil, ein neues Game von Thierolf. Hab ich gekauft, ohne dass ich es auch nur ein Mal irgendwo angespielt hätte. Ich glaube nicht, dass ich da der Einzige war, wenn es finanziell machbar war, waren wir durchaus bereit, für Qualität zu bezahlen(...)


Du warst nicht der Einzige! Flashback habe ich gleich nach Erscheinen gekauft. Turrican 3 ebenso. Damals habe ich so in etwa 20 - 30 Originale erstanden: Beneath a stell Sky, Innocent until caught, Syndicate, Epic, The Killing Cloud uvm. Ich habe seinerzeit Originale zu schätzen gelernt. Das hat sich bis heute nicht geändert.

Durch den stetigen Nachschub von Spielen, das Tauschen von Disketten war das Kopieren von Spielen aus unserer Sicht doch ein völlig normaler Prozess. Wenn einem die Möglichkeit gegeben wird, mehr oder weniger aktuelle Spiele für den Preis von neuen Disketten zu bekommen, macht man das auch. Nachträglich rechtfertigen möchte ich damit nichts. So war das einfach.
03.06.2015, 15:43 90sgamer (792 
Shoryuken schrieb am 03.06.2015, 11:44:
Ich habe für jeden Verständnis der damals kopiert hat.

Hat ja auch fast jeder getan. Monat für Monat diese Mund-wässrig-machenden Reviews in den bunten Zeitungen und dann reichte Dir jemand diesen Schatz quasi umsonst über den Tisch! Wie sollte man da ein Unrechtsgefühl entwickeln? Und ja: Ich hätte gern (noch mehr) Originalspiele im Schrank gehabt. Aber wie sollte das gehen? Mit Nebenjob hätte man das Geld gehabt, aber nicht die Zeit zum Spielen - ohne Nebenjob andersrum. Und mal ganz abgesehen davon, dass man nicht hätte mitreden können, wäre man auch noch als Freak verschrien gewesen. Dabei hätten den meisten, mich eingeschlossen, ein paar Prinzipien ganz gut gestanden, denn das ganze Geraffe hat eben auch für ein großes Suchtproblem gesorgt.

Aber eigentlich hasse ich diese nachträglichen Rechtfertigungen. Es war einfach Scheiße, unrecht und illegal. Als Erwachsener sollte man das einfach mal zugeben.
03.06.2015, 14:39 monty mole (1139 
Die Rechnung, dass jede Kopie ein verkauftes Spiel weniger war, halte ich auch für Humbug. Aber finanzielle Einbußen für die Softwarefirmen, selbst bei guten Spielen, halte ich schon für realistisch. Wenn auch nicht in den Dimensionen, die man uns weis machen wollte.

Klar gab es viele User, die sich ein gutes Spiel trotz Kopie kauften. Da machte ich damals auch keine Ausnahme. Aber ich weiß auch, dass viele meiner Kollegen immer völlig erstaunt waren, warum man sich ein Spiel kauft, obwohl man es auch gratis bekommen könnte.
Viele haben es auch immer eher belächelt, dass man keine Trainer nutzt, obwohl diese bei Kopien häufig mit angeboten wurden.

Aber der Untergang des Amigas lag einfach daran, dass dieser im Laufe der Zeit durch stärkere Maschinen ersetzt wurde. Selbst wenn Heim-PCs damals noch unterlegen waren, ist zumindest die Spielerfraktion dann auf die technisch stärkeren Konsolen umgestiegen. Weder für User, die einen Computer zum arbeiten brauchten, noch für die reinen Spieler, war der Amiga Anfang der 90er noch sonderlich attraktiv.
03.06.2015, 11:44 Shoryuken (863 
Ich habe für jeden Verständnis der damals kopiert hat. Die Verlockung war einfach zu groß.
Als Konsolenkind weiß aber auch, dass es auch anders ging. Dann gab es eben nur 2-3 Spiele pro Jahr. Der Rest wurde eben unter yFreunden getauscht und geliehen.



Mein damaliger bester Kumpel, überzeugter Amiganer, kam auch erst gegen Ende des Amigas auf den Trichter Originalgames zu kaufen.
Dafür musste er sich noch vor seinen Eltern Rechtfertigen.
03.06.2015, 10:49 Anna L. (2028 
Lari-Fari schrieb am 02.06.2015, 23:25:
Die Menge an Spielen, die ich damals hatte, hätte ich unmöglich kaufen können


Also hast du sie kopiert, um deinen Hang zur Völlerei zu befriedigen.
Was nicht bezahlt werden konnte, musste gestohlen werden.

ABER:
Wir könnten heute nicht so schön über viele Spiele reden, hätten wir sie damals nicht gespielt. Und die Cracker-Intros hatten auch ihren Charme. Freilich bringt das denen, die verhungern mussten, heute nichts mehr.
Kommentar wurde am 03.06.2015, 10:50 von Anna L. editiert.
02.06.2015, 23:25 Lari-Fari (1848 
Etwas Off-Topic:
Mit der Piraten-Partei hat das erst mal nichts zu tun, die wollte, entgegen der landläufigen Lesart, ja keine Abschaffung des Urheberrechts, sondern seine Reform. Nach momentanem Stand der Dinge wäre z.B. so etwas wie der Angry Video Game Nerd in Deutschland aus rechtlichen Gründen nicht machbar, weil wir ein Urheberrecht haben, das die Entwicklung unserer modernen Sample-Kultur komplett verpennt hat.

Was das Thema angeht: ich halte Raubkopien in dieser Sache für weitestgehend unschuldig, auch wenn die Software-Industrie natürlich ein anderes Bild hat. Die Menge an Spielen, die ich damals hatte, hätte ich unmöglich kaufen können, viele davon hätte ich im Leben nicht kaufen wollen, die, die richtig gut waren, hab ich mir dann auch tatsächlich gekauft. Turrican 1? War eine der ersten Kopien in meiner Diskettenbox, hatte ich aber trotzdem als Original, als ich eine Budget-Version bekommen konnte. Lionheart? 1-Level-Demo gespielt, SOFORT für das Original bezahlt. Mr. Nutz? Geil, ein neues Game von Thierolf. Hab ich gekauft, ohne dass ich es auch nur ein Mal irgendwo angespielt hätte. Ich glaube nicht, dass ich da der Einzige war, wenn es finanziell machbar war, waren wir durchaus bereit, für Qualität zu bezahlen - nur war das, was der Amiga drauf hatte, einfach nicht mehr zeitgemäß. 3D, Full-motion-Video, Voxelgedöns, das ging auf hochgezüchteten 486ern (Uiuiui!), aber nicht auf dem A500 mit 1Mb, der auch 1995 noch für die überwältigende Mehrheit der Amiga-Userschaft der Standard war. Das ganze Heimcomputer-Paradigma der geschlossenen und properitären Systeme hatte sich halt komplett überlebt.
Das Floppen von Turri 2 und Apidya: ich erkläre mir das so, dass das Spiele sind, die bereits jeden Zehnjährigen ansprechen (Meinen Amiga hatte ich mit elf, angefixt worden bin ich durch Turrican 1). Wenn dein Markt zu nicht geringen Teilen aus Jungs besteht, die noch nicht mal im Nebenjob-Alter sind, dann musst du damit rechnen, dass du deine Spiele zum Taschengeldtarif verkaufen kannst, und alles, was mehr als 10 Mark kostet, eben kopiert wird. Komplexe WiSims, CoSims, RPGs und Adventures (also Spiele, die sich eher an zahlungskräftige Erwachsene richten) hatten solche Probleme nicht, zumindest nicht in diesem Maß. Lionheart kam raus, als die Userschaft schon ein bisschen älter war, aber da war's wohl einfach schon zu spät.
Kommentar wurde am 02.06.2015, 23:32 von Lari-Fari editiert.
02.06.2015, 20:24 drym (4220 
Genau. Und deswegen waren Apidya, Turrican 2 (!), Lionheart und viele andere Topspiele auch kommerzielle Flops aber echte Hits.
Bei Lionheart hat Thalion ja sogar auf einen Kopierschutz verzichtet und darum gebeten, es zu kaufen damit es weitergeht.

Die folgende Pleite haben sie dann wahrscheinlich auch nur so aus Lust und Laune heraus eingereicht.

Dass an vielen Stellen Geld verdient wurde und wird - geschenkt. Aber gerade abseits der großen Multi-Millionen-Pfade kann ein geleaktes Album, ein (frühzeitig) gecracktes Spiel oder eine kostenlos verfügbare App den Ruin bedeuten. Das weiss ich auch, weil ich Leute kenne, die damit zu tun haben und von so etwas betroffen waren.
Diese Piratenpartei-Attitüde ist unfassbar arrogant. Wer jahrelang Tag und Nacht an etwas arbeitet, an der Grenze zur Selbstaufgabe, von erspartem lebt und alles auf eigenes Risiko aussetzt, dabei etwas gutes raushaut und dann am Ende vllt. 10.000 Euro verdient (für 2 Jahre 80-Stunden woche ohne Ferien), weiss, dass man das nicht so oft macht.

Aber vielleicht arbeitest Du ja auch umsonst?
Oder hast halt geerbt und Geld ist eh scheissegal, dann kaufen sich die Brötchen wohl von alleine.
02.06.2015, 19:57 Britney (393 
Immernoch mein Lieblingsmythos: der durch Raubkopien gestorbene Amiga. Die Industrie als moralischer Akteur: so kaufet und werdet glücklich, kaufet mehr, damit wir leben können! Herrlich. Man schaue sich die Playsi, Windows und XBOX360 an. Moment, man schaue sich die ganze Gamesindustrie im Zeitalter der allgegenwärtigen Kopierbarkeit an. Und stellt fest: es blühte und blüht. Ich bleibe auch 27 Jahre später dabei, Raubkopien sind egalitär, Raubkopien sind kostenlose Werbung, durch Raubkopien verkaufen sich deine Systeme erst wirklich effektiv (logisch, wesentlich größerer Kundenkreis). Den Müll, den man damals für 120 Möhren für eine vergilbte Kiste aus den 80ern unter die Leute gejubelt hat, hat sich einfach irgendwann gerächt.
02.06.2015, 19:00 SarahKreuz (10000 
Was für ne interessante Diskussion hier im Kommentarbereich. Kam gerade aus dem Lesen nicht mehr raus, bis dann irgendwann...2013!?...mal wieder die Mod-Keule geschwungen wurde. (Na,von wem wohl?? )

Für so was liebe ich ja Kultboy. Kontroverse Diskussionen, archiviert bis zur (möglichen) Apokalypse - wenn sie nicht gerade gelöscht werden. Und irgendwie cool, dass ein Jemand hier den Henkel auch als gutaussehend empfand. Ist ja auch irgendwie niedlich geworden, das Bild von ihm.
Kommentar wurde am 02.06.2015, 19:01 von SarahKreuz editiert.
02.06.2015, 16:57 dead (949 
Antwort Nr.8 vom Ascon-Chef...
02.06.2015, 13:37 Anna L. (2028 
Beim Lesen dieses Artikels bemerkt man, dass sich der (raubkopierende) Fan denkt: "Bitte, lasst den Amiga leben!"
Doch die Entwickler wissen, dass sie keine Kohle verdienen. Also: Aus die Maus.

Wer programmiert schon gerne unter hohem finanziellem Aufwand an einem Spiel, das dann von irgendwelchen Halbstarken (Boah, voll die super Grafik ey) kopiert wird?

Die Programmierer setzen ihr Leben aufs Spiel, wenn sie durch monatelange Arbeit nichts verdienen.
Kommentar wurde am 02.06.2015, 13:37 von Anna L. editiert.
28.07.2014, 19:48 DaBBa (3196 
Mein Eindruck:
Die Leute, die wirklich auf ein Spiel verzichten, wenn es aus ihrer Sicht zu "streng" kopiergeschützt ist, sind eher laut als zahlreich.

/e: Wie viele es jeweils wirklich sind, weiß natürlich nur Gott.
Kommentar wurde am 28.07.2014, 19:49 von DaBBa editiert.
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