Ach, so ein Held hat´s schon schwer. Darf am Beginn seines Abenteuer-Daseins ein Keller von Ratten befreien. Oder muss sich als blöder Bote betätigen und Kräuter, Pilze oder bloße Informationen von A nach B transportieren. In Sword of Hope erschlägt man zu Beginn heldenhaft Motten. MOTTEN!! Und spricht mit Bäumen.
BÄUMEN!!!!!!
Später haut man Papageien mit der Breitseite seines Schwertes leicht einen auf den Schädel, damit sie von ihren gebrüteten Eiern ablassen (aber wirklich nur ein sanfter Klaps, da sie die Gefährten von befreundeten Magiern sind
). Die Eier werden dann natürlich fusioniert, damit daraus ein neues Schwert entsteht...ja nee, is´ klar.
Das Spiel hat mich durchaus positiv überrascht, denn normalerweise erwartet man doch das typische japanische - streng lineare - RPG. Das hier ist aber eher ein Wizardry statt ein Final Fantasy ... man marschiert aus der Egoperspektive mit Richtungsangaben; wie in einem dieser uralten Grafik-Adventures und interagiert per Verben mit seiner Umgebung. Ein vergleichbares Spiel mit einem solchen Design kenne ich jedenfalls nicht auf dem GameBoy - könnte dort absolut einzigartig sein. Ich hoffe es ist rar und mindestens 5000 Euro wert im Original.
Die Rätsel sind nicht immer ganz schlüssig, aber mit ein wenig herumprobieren kommt man letztlich immer auf die Lösung. Die rundenbasierenden Kämpfe machen Spaß ... mit Abstrichen: Zum einen kommt man manchmal überhaupt nicht vom Fleck, und schlittert von einer Zufallsbegegnung in die Nächste. Nach jedem Kampf würfelt die CPU nämlich neu aus, auf welchen Pfaden sich Gegner lümmeln. Da kann es durchaus passieren, dass man Beispielsweise nach Westen will - weil man ein Ziel vor Augen hat - aber dort immer und immer wieder alles versperrt ist. 4,5,6 Kämpfe später ist der Pfad dann endlich mal sauber ... wenn man Pech hat.
Das Zweite, was mich genervt hat: Viele Endbosse hauen einen mit einer Spezialattacke mit zwei Treffern aus den Latschen. WENN sie sie denn anwenden, und WENN sie denn treffen. Auf das Versagen von Yetis, Imps, Vampire und hassenichgesehen muss man hoffen. Ansonsten ist man oftmals damit beschäftigt, sich nach einem Treffer sofort wieder zu heilen. Da können dann mal echt lahme Kämpfe draus resultieren; so der Marke - Getroffen - Heilung - getroffen - Heilung ...
Fazit: Kann man ein paar Tage Spaß mit haben, mit dem Dingen. Hab bestimmt an die 20 Stunden gebraucht, um die 5 Gebiete zu erkunden. Dank dem ausgefuchsten Passwort-System braucht man sich beim Kauf des Spiels auch keinerlei Sorgen zu machen, dass die Pufferbatterie eventuell erloschen ist. Nett.
Kommentar wurde am 09.08.2014, 10:09 von SarahKreuz editiert.