So, heute mal den halben Tag auf den Straßen von Los Angeles verbracht und habe mich dabei gar nicht mal so schlecht unterhalten gefühlt. Das Spiel ist inhaltlich halt eine Totalkopie. Einzig neues Element sind halt diese Mädchengeschichten, aber das, was man damit machen kann (Tanzvideos [!] freischalten), hat keinen spielerischen Mehrwert, sondern würde heute einfach unter "Achievement" verbucht werden. Gut, die Polizei gab's in den beiden "Underground"-Teilen davor auch noch nicht, aber mit der bin ich bislang auch noch nicht aneinandergeraten.
Eindruck gemacht hat allerdings die Technik. Die Fahrzeuge sind zwar eher unspektakulär und polygonarm dargestellt, aber mit schöner Regelmäßigkeit wird's um die Rennstrecken herum so bunt wie in der "Stargate"-Sequenz aus "2001: A Space Odyssey". Verglichen damit herrscht in den zeitgenössischen NfS-Teilen sowas wie postsozialistische Ödnis.
Die Fahrphysik war auch nicht verkehrt - man merkt schon, dass bei Eutechnyx diesbezüglich mal anspruchsvolleres umgesetzt wurde. Konkret ein interessantes Ergebnis war beispielsweise, dass aus dem niedlichen Toyota MR2 durch völlig Überzüchtung von Motor und Antriebsstrang bei gleichzeitiger Vernachlässigung von Fahrwerk und Bremsen eine schwer zu zähmende Zicke mit dem Wendekreis eines Öltankers wurde, die beim Lastwechsel auf dem Scheitelpunkt der Kurve gerne mal ausbrach. Das hebt sich nun wiederum ebenfalls vom Standard ab, den man von so einem Spiel erwarten würde.
Also, in Summe ist es schon nicht übel. Der niedrige Schwierigkeitsgrad ist übrigens kein Nachteil für mich - es entsteht so vielmehr recht schnell der Eindruck, mit diesem Spiel schon seit Jahren vertraut zu sein. Gut, im Prinzip bin ich das ja auch - zumindest mit den offenkundigen Vorbildern hierfür.