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ASM-Song


Vielen Dank an Gavin_80 der es erlaubt hat die Grafik sowie den ASM-Song hier zu veröffentlichen.

Grafik


ASM-Song direkt hier anhören


User-Kommentare: (69)Seiten: «  1 2 [3] 4 5   »
18.12.2024, 18:39 Gunnar (5425 
Tja, das ist die Diskussion, die uns wohl immer wieder begegnen wird: Was an Klang-, Text- oder Bilderzeugnissen ist "echt"? Welchen Unterschied macht es aus, ob jemand tatsächlich selber einen Text verfasst, ein Instrument gespielt, Pinsel oder Stift geschwungen oder auf den Auslöser einer Kamera gedrückt hat? Natürlich landet man dabei am Ende immer bei der Frage: Was macht "gute" Kunst aus? Oder besser: Wo liegen die persönlichen Maßstäbe für sowas? Sowas ist natürlich letztlich subjektiv, also gibt es dazu auch keine definitive Antwort.

In den Raum werfen kann ich daher auch nur ein paar Sachen und persönliche Erfahrungen. Das erste wäre ein Denkanstoß: Mir wurde vor kurzem der Band "Kästner, Kraftwerk, Cock Sparrer: Eine Liebeserklärung an die Gebrauchslyrik" von Tote-Hosen-Sänger Campino ausgeliehen (tatsächlich das Skript einiger Gastvorlesungen zu diesem Thema), in dem es abschnittsweise auch im KI geht, und interessanterweise zieht Campino dort den Vergleich, der menschliche Schaffensprozess unterscheide sich eigentlich nicht so sehr von generativer KI - man selber höre Musik, lese Bücher etc., und irgendwann hätte man selber Texte oder Melodien im Kopf, die man dann zwar für das eigene Werk halte, aber die letztlich eben doch nicht aus dem Nichts kommen, sondern immer durch Vorprägungen, Geschmäcker und Gewohnheiten geprägt sind. Und das relativiert es dann doch schon ein ganzes Stück weit, sofern man nicht gerade "nie gehörte Avantgarde" zu seinem persönlichen Steckenpferd gemacht hat.

Das andere: Der ASM-Song ist unverkennbar über Suno zustande gekommen, und fraglich wäre dabei nur, ob auch der Text dorther stammt - hier ist immer sehr verräterisch, dass Suno-Songs immer aus exakt drei Strophen, davon zwei anfangs aufeinanderfolgend, zwei Refrains und einer "Bridge" vor oder nach der dritten Strophe bestehen. Auch die Texte laufen nie so ganz rund, denn ziemlich oft werden Füllwörter wie "so" eingestreut, krude bis unlogische Formulierungen verwendet oder ganz und gar neue Wörter erfunden. Was umgekehrt heißt, dass es mit eigenen (oder fremden, aber in jedem Fall "authentischen") Texten um einiges besser läuft. Beeindruckend ist dann natürlich neben dem Umstand, wie schnell das doch geht, vor allem, dass auch die abstrusesten Texte hier ziemlich ungeniert dargeboten werden. Das allerdings legt dann natürlich auch Schwächen bei den Texten gnadenlos offen.

Der große Nachteil ist aber, dass die Ergebnisse (außer in seltenen Glücksfällen, wenn zum passenden Text noch ein hinreichend abgedrehter Prompt dazukommt) meistens eher banal klingen. Außerdem gibt's ansonsten natürlich noch Einschränkungen - ganz genaue Kontrolle über die Musik hat man eher nicht. Ich hätte gerne an einigen Stellen mal vorgegeben, welche Stimmung, Geschwindigkeit und Instrumentierung der jeweilige Part denn haben sollte - sowas kann man zwar in Klammern andeuten, aber passieren tut es dann zwar meistens doch nicht. Und so bleiben dann die spannenden Möglichkeiten, in einen Rocksong ein Didgeridoosolo einzubauen oder ans Ende einer seichten Popballade ein paar Blastbeats zu setzen, dann leider doch auf der Strecke. Ah ja, und auch sonst haben die Ergebnisse einige Schwächen - so klar zu trennen sind die Spuren im Gehör meistens nicht, sodass das genaue Arrangement eher nicht aufzuschlüsseln ist und auch viele Harmonien reichlich unscharf bleiben. Somit bleibt für mich am Ende hier immer eher ein Kuriosum übrig, wenn auch der eine oder andere Ohrwurm dabei herausspringt (hier nur mal ein nicht von mir stammendes Beispiel).

Abschließend könnte man ansonsten mal wieder darauf hinweisen, dass Programme wie dieses damit auch offenlegen, wie banal die meiste "echte" Musik tatsächlich ist - unzählige Nummer-1-Hits und Stücke diverser Genres klingen dann irgendwie doch sehr ähnlich zueinander. Aber so ist es wohl - die Beatles, Stones, Backstreet Boys, Kelly Family haben am Ende alle mit Wasser gekocht, und echte Disruptionen gab es in der Musikgeschichte fast so selten wie in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Damit muss man sich dann auch erst mal abfinden, und am Ende ist wohl alles irgendwie "Gebrauchsmusik".
18.12.2024, 18:32 Frank ciezki [Mod] (4230 
Was meinst du mit "use-cases" ?
Ich denke mal, es geht da wohl nicht um Gepäckstücke.
18.12.2024, 18:20 Grumbler (1998 
Alex2001 schrieb am 18.12.2024, 09:34:
@ Fürstbischof: KI ist nicht retro? Lass das mal nicht Eliza lesen ;-)


ja, KI ist nur ein buzzword.
aber das schon seit jahrzehnten.

aber solche buzzwords ermoeglichen dann forschungsgelder, wo dann was vernuenftiges rauskommt.

wenn das dann geschehen ist, sagt man nicht mehr "KI" dazu.

in jedem navi stecken die ergebnisse aus jahrzehnte langer "KI" forschung (etwa heuristiken, die das travelling salesmen problem umgehen; die routenfindung waere sonst viel zu rechenaufwaendig).

man muesste eigentlich immer genau spezifizieren, was fuer techniken verwendet werden. im vorliegenden fall deep neural networks / large language models, verbunden mit ein paar herkoemmlichen techniken der audiobearbeitung. aber da reichen halt dann die fachkenntnisse beim publikum nicht und man kriegt nur fragende augen.

meinetwegen kann man auch "machine learning" sagen, aber das ist schon fast so nichtssagend und allgemein wie "ki", impliziert aber immerhin grob, dass neuronale netze und rechenaufwand beim trainieren und benutzen im spiel ist.

(eine heisse these von mir ist, dass man eigentlich solche "KI" benutzen koennte, einen weg zu finden, die heute populaeren use-cases mit herkoemmlichen algorithmen zu implementieren, das waer dann viel ressourcenschonender.)
Kommentar wurde am 18.12.2024, 18:22 von Grumbler editiert.
18.12.2024, 12:26 Commodus (6540 
Die Zeichnung oben ist eigentlich gar nicht so schlecht, aber wieso spielt man Maniac Mansion mit der Tastatur?
18.12.2024, 10:21 Deathrider (1942 
Ich hab mich bis jetzt rausgehalten, aber gestern etwas gelesen, was ich hier einbringen möchte.

Ich würde nur einen Bruchteil von den Menschen, die sich als Musiker bezeichnen auch als solche definieren, und diese Art von Musik - ganz schlimm sind die ganzen Influenzer die einen damit zumüllen - verdient diesen Begriff gar nicht erst. Man sollte bitte dafür ein eigenes Wort kreieren. Klingt hart und beleidigend - aber ganz ehrlich, es ist für mich genauso beleidigend und spottet meinem Beruf.

Das erinnert an ein Kunstwerk was ich letztens im TV sah - eine Banane die an eine Wand geklebt wurde, allerdings war dieses Kunstwerk mehrere Millionen wert - ich versteh es nicht und will es noch nicht mal verstehen, und dabei bin ich für vieles offen.

Ich werde ganz bestimmt keine KI Songs hören oder diese akzeptieren, ich höre mir auch nicht Beethovens 10te an und weiß der Geier was. Mir ist ehrlich gemachte Musik wichtig und kein Einheitsbrei. Die kann noch so simpel erklingen, Hauptsache es hat eine gewisse Qualität und ist mit Kopf und Herz gemacht.

Meine Bitte, jeder soll das machen, was er am besten kann und ich sehe überhaupt keinen notwendigen Zweck, so etwas hochzuladen, es verschwendet Zeit und wichtige Ressourcen.

Viele reden über den Klimawandel, und wenn man auf diese Art von Musik verzichtet - die Arbeit, das Hochladen, das Streamen - dann können wir damit etwas gegen den CO2 Ausstoß unternehmen.
Ich entschuldige mich, dass das Schreiben meines Beitrags CO2 ausgestoßen hat, daher schreibe ich auch nur noch, wenns notwendig ist.
18.12.2024, 09:34 Alex2001 (80 
@ Fürstbischof: KI ist nicht retro? Lass das mal nicht Eliza lesen ;-)
18.12.2024, 08:38 cassidy [Mod] (4278 
Ich muss sagen, ohne jemanden verletzen zu wollen, Alles, wirklich Alles an dieser Geschichte missfällt mir. Der Song ist überhaupt nichts, absolut gar nichts für mich. Alleine, dass das Ding mit KI kreiert wurde hält mich auf Distanz. Wenn das jemand selber zurechtgefrickelt hätte, würde ich ggf. noch ein Fleißpünktchen vergeben. Der Text, auch wenn da ein netter Retrobro wochenlag dran geschrieben hat, ist eher so "mäh". Ist Alles in Allem, einfach zu "bemüht" in meiner Wahrnehmung. Das Cover ist auf den ersten Blick nett, auf den Zweiten kommt es auch nur anbiedernd rüber und wirkt auf mich so völlig ohne Leben. Auch wenn es Anders wirken will.
Zum Glück gibt es aber auch genug andere Menschen, die dem Ganzen etwas abgewinnen können. Ich denke, in der Summe vermutlich auch mehr als es Ottos, wie mich gibt.
Ich begrüße Alles, was mit dem Thema Retrozocken zu tun hat, allerdings fühle ich es, bei diesem, hier präsentierten "Kunstwerk" nicht.
Und, bitte nicht falsch verstehen, ist nur meine Meinung. Nicht in Stein gemeißelt und muss auch nicht so geteilt werden. Ich möchte jetzt hier Niemand angreifen!
18.12.2024, 07:43 Retro-Nerd (14117 
Das Cover wird von ChatGPT/Dall-E stammen. Wenn du das hier zum Song meinst.
Kommentar wurde am 18.12.2024, 07:51 von Retro-Nerd editiert.
18.12.2024, 06:00 Twinworld (2777 
Ich finde schon das die Melodie die 80ziger gut einfängt.
Mir gefällt das und so geht mein DANK an Galvin.

Wer hat denn das Cover gestalltet?
Auch Klasse besonders mit Maniac Manson auf dem 1084 S.
17.12.2024, 12:42 Fürstbischof von Gurk (1890 
Ja, die Kulty-Community wirkt mancheins hart... Aber immer ehrlich. KI-Gedöns ist nun mal nicht retro.
Kommentar wurde am 17.12.2024, 12:43 von Fürstbischof von Gurk editiert.
17.12.2024, 08:12 Alex2001 (80 
Ach Leute ...

Hier hat jemand ein ASM-Gedicht geschrieben und es vertont oder vertonen lassen, mit oder ohne KI-Hilfe, was spielt es für eine Rolle? Diese KI-Diskussion wird sich in 5 Jahren erledigt haben, weil wir dann nur noch KI-Songs hören werden, die wir von Nicht-KI-Songs nicht werden unterscheiden können. Natürlich ist das bitter für die, die damit ihr Geld verdienen, aber es ist immer bitter, wenn der ausgeübte, geliebte Beruf obsolet wird. Fragt mal den Büromaschinenmechaniker, was er von Computern hält ...

Manni und ich fanden die Idee einfach witzig und die Umsetzung hat uns gefallen, also dachten wir, lassen wir doch auch andere an dem Spaß teilhaben. Michael dachte anscheinend ebenso, also hat er es hier gepostet. Und das ist auch schon alles. Es sollte einfach nur den Hörern ein Schmunzeln auf die Lippen zaubern.
17.12.2024, 07:07 Harald Fränkel [Ehrenmitglied] (234 
[zitat]Edgar Allens Po schrieb am 16.12.2024, 23:30: Wenn man keine Idee oder Ahnung oder kein Gespür oder kein Talent hat, dann ist man einfach nicht geeignet oder noch nicht "gut" genug. Nur ein ungeduldiger Schaumschläger fragt die KI.[zitat]

Chris Hülsbeck, Retro Gamer 4/2024:

"Die Entwicklung der KI-Musik bereitet
mir tatsächlich Sorge! Vor 20 bis 30 Jahren
wurden bereits algorithmisch MIDI-Noten er
zeugt, doch das klang sehr synthetisch und
maschinenmäßig. Wenn ich das mit den heu
tigen Möglichkeiten vergleiche – man tippt
bei einem Online-Service ein paar Worte ein
und bekommt ein relativ gut klingendes Er
gebnis – macht mir das schon etwas Angst.
Auf der anderen Seite denke ich, dass KI nur
ein Werkzeug ist. Ich nutze sie bisweilen als
Inspirationsquelle.
Was sie noch nicht kann:
die richtigen Emotionen einfangen. Wenn
Kunden von mir für eine bestimmte Spiel
szene oder Zwischensequenz die genau pas
sende Musik haben möchten, ist KI einfach
noch nicht so weit, das umzusetzen. Insofern
gibt es hoffentlich noch genug für mich zu
tun. Was klar ist: Die Budgets und Honorare
für Musik werden sinken."
Kommentar wurde am 17.12.2024, 07:08 von Harald Fränkel editiert.
17.12.2024, 06:52 Grumbler (1998 
> Nur ein ungeduldiger Schaumschlaeger

anscheinend warst du nie produktiv / kreativ taetig.

nennt sich z.b. schreibblockade, gibt's bei jeder art von kreativer taetigkeit.

kann man natuerlich drueber philosophieren "alles zu seiner zeit hat wohl seinen sinn so yadda yadda" und dann nie fertig werden und alkoholiker werden, so ists sicher einigen ergangen. oder sich edgar allens po nennen und in nischenforen shitposten, kann man auch gut machen.

die balance machts.

es kann einem kuenstler bei einem werk oft auch bestimmte sachen wichtig sein, andere sind eher nebensaechlich, aber noetig, und die schleppt man dann halt so mit.
Kommentar wurde am 17.12.2024, 06:54 von Grumbler editiert.
16.12.2024, 23:30 Edgar Allens Po (3810 
Grumbler schrieb am 16.12.2024, 19:09:
ist also ein guter arbeitspartner. bei musik koennt ich mir das auch gut vorstellen. hat man keine idee fuer einen part oder uebergang, fragt man 'ne ki. muss aber dann gut in das audio-tooling integriert sein.


Finde ich blöd. Wenn man keine Idee oder Ahnung oder kein Gespür oder kein Talent hat, dann ist man einfach nicht geeignet oder noch nicht "gut" genug. Nur ein ungeduldiger Schaumschläger fragt die KI. Das ist doch der Witz an der Kunst, dass du Freude daran hast, sie zu entwerfen. Und nicht eine Arbeit abzuliefern, die schon fertig sein soll, bevor sie begonnen wird. Gut Ding will Weile haben und ein Handwerk beherrschen.

Grumbler schrieb am 16.12.2024, 19:09:

der fortschritt geht aber schon schnell, ist dann schon beaengstigend, was in ein paar jahren vielleicht moeglich sein wird. und wirft interessante philosophische fragen auf, etwa dass wir menschen eben nicht so besonders sind wie wir meinen.


So ein Käse. Wer erschafft denn den Kram? Wir! Und je abgefahrener die Dinge sind, die wir erzeugen, desto mehr wird klar, wie besonders wir tatsächlich sind. Schon der Bau eines Wolkenkratzers mit all den Materialien und Arbeitsgeräten, die erst einmal erfunden werden mussten, lässt uns über alle Lebewesen dieser Welt Milliarden Kilometer hoch schweben und thronen. Ja, bereits der Wasserhahn ist an Genialität kaum zu übertreffen. Oder das Klo mit all den Abwasserohren, der Kläranlage und dem Klopapier, wobei egal ist, wie viele Lagen es hat. Denn schon das einlagige war ein Quantensprung, denn man muss nicht mehr im Gebüsch sitzen und das Laub nehmen.

Was tatsächlich passieren könnte, ist, dass Kunst an romantischer Qualität stark einbüßt. Die Flut an schnell generierten Werken kann eine massive Entwertung mit sich bringen.
16.12.2024, 19:10 markymark79 (996 
Holpriger Fließband-Kram. Sowas hier zu posten ... nun ja. Für mich viel zu beliebig und ersetzbar. Jeder Anfänger macht in 20 min nen ähnlichen Song. Das einzige Positive für mich ist die Soundqualität. Das wars aber auch.
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