Ach ja, Submarine Titans. Komplett vergessen das Spiel, obwohl ich es damals im Budget gekauft habe. Klar, ohne Starcraft hätte es die Idee zu Submarine Titans wohl nicht gegeben, aber durch die wirklich gelungene Unterwasser-Atmosphäre war es schon eigenständig genug. Zweifellos waren die Entwickler ambitioniert, sozusagen „ihr“ Spiel zu machen, man merkt deutlich das Herzblut. Aber irgendwie sind die Ellipse Studios auch über ihre eigenen Ambitionen gestolpert. Es sollte so viel bieten. Die Einheiten mit jeder Menge Funktionen ausstatten, Forschung hier, Höhen- und Tiefeneinstellung der U-Boote da, Kaperung feindlicher Gebäude dort und dann das: die Bedienung ist eine einzige Katastrophe! Keine Ahnung, wie der Joker im Test die Klickorgie als in „Ordnung“ beschreiben kann, die PC Games schrieb gar von „rundum gelungen“. Man muss beispielsweise Gütercontainer zu übernommenen feindlichen Gebäude schicken und dafür braucht man sieben Mausklicks und oberdrein noch ein gutes Auge, um die fitzeligen Knöpfe für Be- und Entladen zu treffen. Warum überhaupt solche Knöpfe? Es gibt schließlich ein extra U-Boot für den Frachtverkehr, das auch nur einen Container aufnehmen kann, da hätte man auch einfach die rechte Maustaste nehmen können. Aber nein:

U-Boot anwählen (klick)
Zum Container schicken (klick)
„Beladen“ anwählen (klick)
Container anklicken (klick)
U-Boot zum Gebäude schicken (klick)
„Entladen“ anwählen (klick)
Container neben das Gebäude setzen (klick)

Wie gesagt nur ein Beispiel, wie umständlich Submarine Titans ist. Und diese Höhenabstufungen sind für die Katz´, genauso auch die Forschung, die größtenteils sowieso nur für die Freischaltung neuer U-Boot-Typen da ist. Andere Echtzeit-Strategiespiele machen das automatisch über hingebaute Gebäude. Endgültig jeden Sinn verliert die Forschung aber traurigerweise genau dadurch, wofür es sie überhaupt gibt: die Schlachten. Tank Rushes funktionieren nämlich perfekt. Warum also ewig auf den arschlahmen Forschungsverlaufsbalken starren, um am Ende die High-Tech-Killermaschine zu haben, wenn man mit genau den in der Forschung vebratenen Ressourcen einfach zig billige U-Boote bauen und zum Gegner schicken kann?

Ja, um Submarine Titans ist es wirklich schade. Die Ellipse Studios hatten sich bemüht, ein rundum stimmiges Spiel zu gestalten und die Atmosphäre ist auch tatsächlich der einzig gelungene Aspekt, aber alles andere nervt einfach nur (habe ich schon erwähnt, das man keineswegs überall auf dem Meeresbode bauen kann, sondern nur auf meistens extra eng bemessenen „Oasen“?), so dass das Spiel eigentlich zu Recht im Regal vergammelt ist.