Akiko sollte PC-Konvertierungen erleichtern.
CD32-Spiele liefen teilweise auf A1200 mit Zusatzsoftware.

PS:
Wer sich ein Potpourri der damaligen anglo-germanischen Amiga-Entwickler-Landschaft gönnen möchte, sollte sich die Seiten 78 und 79 der Amiga Games 02/94 gönnen. Im Prinzip ist das eine Vorschau auf "Wie geht's weiter" gut ein Jahr später:

- Albert Lasser von Max Design kritisiert, dass keine Maus dabei ist (!) und sich ihre Spiele deshalb schlecht umsetzen ließen.
- Julian Eggebrecht von Factor 5 macht, wie oft den "Nestbeschmutzer", der anmerkt: Amiga-Spiele sind schlechter, CD32 hat zu wenig Rechenpower (...) um gegen die nächste Nintendo- und Sega-Welle bestehen zu können"
- Uwe Fürstenberg von MicroProse (= US-Unternehmen mit deutsche Dependance) erzählt stolz von Pirates Gold! CD32
- Niki Laber von Neon und Steve Turner von Graftgold sind positiv und finden CDs toll, weil man da so viel Kapazität hat. Dass Steve Turner explizit die Unmöglichkeit von "Raubkopien" lobt, gibt Abzüge in der Diplomatie-B-Note.
- Jon Hare von Sensible ist etwas zurückhaltender und wartet auf die Verkaufszahlen, erwähnt aber Sensible Soccer CD32.
- Marc Wardena von Software 2000 macht den Ehrlosen: Er erwähnt kurz ein geplantes CD32-Spiel namens Crossfire, welches letzlich nie erschien. Danach haut er drauf: CD32 bleibe ein Nischenprodukt, wie das CDTV. Gerät sei zu teuer. Software 2000 habe erst wenige Wochen vor der Markteinführung Mustergerät und Entwickler-Board erhalten. Als Hauptkonkurrent wird interessanterweise nicht Nintendo und Sega, sondern der PC-Markt in Deutschland gesehen. Konsolen waren für Software 2000 offenbar nicht im Beuteschema.
- Props gibts an Jörg Kähler von EA Deutschland, der natürlich den Konzern-Sprech raushauen muss ("Grafiken und Sounds explodieren fömrlich, was die Datenmengen betrifft"), dann aber nicht den Fan-Service macht, sondern doch eingesteht: "Allerdings wird es das CD-32 sehr schwer haben" und die Konkurrenz PC, CD-I*, 3DO* nennt.

* Dass die Geräte letztlich nicht gezündet haben, weiß ich natürlich auch. Aber ich will nicht den Rückschau-Fehler machen.
Kommentar wurde am 04.11.2023, 20:13 von DaBBa editiert.

Ich hatte ab ca. 1995 dann auch mal ein CD-Rom-Laufwerk für den Amiga, doch CD32-Spiele konnte man damit wohl nicht zocken, weiß ich aber gar nicht genau,

Da wurde ja so einiges angekündigt. Neben dem "Computer"-Modul und MPEG-Modul auch eine VR Brille und ein 3D Chip.
Wobei ich mich frage wieso der bereits integrierte Chip Akiko 3D Grafik beschleunigen soll. Der kann doch keine Texturen, etc. So viel ich weiß konvertiert der nur einen normalen planaren Framebuffer in diese Amiga Bitplanes.

Doch, ich. Die Möglichkeit, das CD32 in Form eines optionalen Laufwerks mit Spezialchip 100% CD32-kompatibel an den A1200 anzuschließen...ja, das wurde mal angekündigt, kam aber wohl nie.

Doch lange hatte ich die Kiste ja nicht, ging mir auf den Sack, das Teil.

Puh, da waren Fehler in meinem Beitrag.

"Mütze auch" statt "Mütze hoch".

"32 heb' hab" statt "32 heb' ab".


Ist editiert.

Solche Retrogaming-Pakete sind bei Amiga-Spielen eben schwierig:

a) Cloanto hat nachwievor die Rechte der Kickstart und die kostenlose Alternativen ist nicht 100 % kompatibel.
b) Praktisch alle Spiele sind von Drittherstellern:
b1) Teilweise existieren diese nicht mehr und die Rechtelage ist unklar.
b2) Teilweise vermarkten die ihre alten Spiele selbst (Factor 5/Turrican).

Man beachte, dass beim A500 Mini die meisten Nummern aus England sind. Z. B. von Team 17, die es heute noch gibt.

Sei froh. Dann bist Du damals nie veräppelt worden.

Person 1: Wollen wir eine Runde '32 heb auf' spielen?
Person 2: OK, wie geht denn das?
Person 1: Ist ganz einfach. Ich teile aus, Du fängst an. *wirft ein Skatspiel auf den Boden* 32 heb auf!

Im englischen Sprachraum als "52 pickup" bekannt.
Kommentar wurde am 03.11.2023, 11:25 von DaBBa editiert.

Der Werbespot mit "32 heb' ab" war auch daneben. Jahrzehnte später erfuhr ich, dass dieser Spruch von einem Kartenspiel abgeleitet war. Das wusste ich gar nicht. Und bestimmt haben das viele andere auch nicht gecheckt. War so oder so auf ne Art blöd. Ich glaube, im Spot ging einem Knilch die Mütze hoch. Man wollte wohl junge Kundschaft gewinnen, doch "Commodore" stand wohl nicht mehr für eine coole Firma, wenn sie überhaupt jemals "cool" war im Sinne von "cool" der 1990er.
Kommentar wurde am 03.11.2023, 12:18 von Edgar Allens Po editiert.

Legal oder über die Suchmaschine deines Vertrauens? Für WinUAE vermutlich oder?

Zum Trost für Commodore sei daran erinnert, dass auch Firmen wie Philips, Panasonic und Atari zur gleichen Zeit nicht erfolgreich die nächste Konsolen-Generation nach Mega Drive & SNES einläuten und nicht in den traditionellen Konsolen-Hersteller-Zweikampf "Nintendo vs. Sega" eingreifen konnten.

Ein Grund, warum die PlayStation von Sony zunächst unterschätzt wurde ("Schon wieder so ein Stereoanlagen-Hersteller, der sich nebenbei an einem Telespiel-Gerät versuchen möchte. ").

Viel Hoffnung, viel Marketing - am Ende steckte nix dahinter. Eine der größten Enttäuschungen im Konsolenbereich eines wankenden Giganten.

Ich denke, gemeint ist eine emulierte Sammlung für aktuelle Systeme. Ziehe ich auch jedem Komplettpaket aus dem Internet Archive vor - vor allem, wenn so eine Sammlung mit viel Liebe erstellt wurde (wie Rare Replay oder Atari 50: The Anniversary Celebration).

No ja, es gibt doch schon lange alle CD32-Spiele im Paket, sogar patched im Netz.
Oder habe ich dich falsch verstanden

Richtig, jenseits von gut und böse... sehr schade irgendwie das es nicht eine Sammlung gibt für aktuelle Konsolen oder dem PC.

Sehr gut zusammengefasst DaBBa

Bei den Konsolen haben sie es eh mit den Bits, bzw. Megabits bei den Größenangaben der Module. Ich glaube nicht, dass jeder kapiert hat, dass man die Megabit erst durch 8 teilen muss um sie mit den Computer-üblichen Größenangaben in Megabyte zu vergleichen. Das wäre doch mal die Werbung für ein kleine DOS Spiel, dass auf eine 1,44 MB Diskette passt:
11,5 Megabit auf Diskette
Oder Ultima 5 auf dem C64:
10,8 Megabit auf 8 Diskettenseiten
Oder Biing auf dem Amiga:
77,5 Megabit auf 11 Disketten

Vermutlich auch letztere. Das SNES war bereits seit 1992 auch in Europa draußen und hatte bereits begonnen, den Markt zu durchdringen.

Aus diesem Grunde hat man das CD32 so vollmundig als 32-Bit-Konsole vermarktet. So wie Atari sein Jaguar sogar als 64-Bit-Konsole vermarktete. Beide ignorierten die Tatsache, dass Hardware & Spiele ihrer Geräte nicht so weit oberhalb des Standards lagen, den MD und SNES setzten. Aber Bits waren damals eben marketingtechnisch voll angesagt.

Erst als das Nintendo 64 als letzte große Konsole mit Bits daherkam, wurde auch dem Letzten klar, dass der Unterschied zwischen PlayStation mit 32 Bit und Nintendo 64 mit 64 Bit offensichtlich längst nicht mehr so groß war, wie zwischen den großen 8-Bit- und den großen 16-Bit-Konsolen. Seitdem interessierte sich niemand mehr wirklich für Bits.