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Sinclair ZX Spectrum


Hersteller:
Sinclair

Speichermedium:
Kassette, Microdrive (über "Interface 1"), Diskette (Modell "Spectrum Plus3")

Veröffentlichung:
1982

Verkaufte Geräte:
scheinbar unbekannt

Technisches:
Prozessor:
Z80A (8 Bit)
Taktfrequenz:
3,5 MHz
Betriebssystem:
namenlos (Basic-Interpreter, CP/M tauglich)
RAM:
16KB (über Erweiterung bis zu 48 KB) / später 48 und 128KB
ROM:
8 KB
Grafik:
15 Farben / Text: 32x24, Grafik: 256x192
Soundkarte:
einstimmig (eingebauter Piepser) / Erweiterungen für Dreikanal und MIDI von Drittanbietern
Laufwerk:
ohne (Kassettenrecorder oder Microdrive per „Interface 1“)
Anschlüsse:
1 Antennenausgang TV, 1 Kassettenrecorder, 1 Expansionsport
Tastatur:
Gummitastatur, 40 Tasten, QWERTY

Allgemeines:
Der Nachfolger des ZX81. Bezogen auf England war es ein wenig so, wie wenn die Königsfamilie Zuwachs bekommt. Nicht grundlos wurde der Gründer der Firma Sinclair, Clive Sinclair, im Jahre 1983 sogar von der Queen zum Ritter geschlagen und darf sich von diesem Zeitpunkt an mit Sir Clive Sinclair anreden lassen.

Bevor der SINCLAIR ZX SPECTRUM näher beleuchtet werden soll, möchte ich den Werdegang von Clive Sinclair und seinem Schaffen umreißen. Im Jahre 1940 nahe dem englischen Richmond geboren, in eine traditionsreiche Ingenieursfamilie eingebettet, verwundert es nicht, dass der junge Sinclair schon früh zu tüfteln begann und sich für den Bau von Radios und Verstärkern interessierte. Einige Zeit später entwickelte der junge Mann eine Rechenmaschine, die mittels Lochkarten zu programmieren war und glaubte kurzzeitig sogar, diese Technik erfunden zu haben, wurde aber schnell vom Gegenteil überzeugt.

Trotz seines ausgeprägten technisch-mathematischen Verstandes, besuchte Sinclair nie eine Universität. Nach seinem Abitur arbeitete er für einen Verlag als Autor und schrieb von 1959 bis 1962 insgesamt 13 Fachbücher für Heimelektroniker. Eines seiner Bücher „Practical Stereo Handbook: The complete guide to stereo“ (1959) erlebte bis 1973 ganze sieben Auflagen.

Seine erste Firma gründete Sinclair 1961 unter dem Namen SINCLAIR RADIONICS, die bis 1974 HiFi-Technik produzierte. Er blieb weiterhin Fachbuchautor, auch wenn er dies nur noch nebenbei ausführen konnte. Der erste Rechner von SINCLAIR RADIONICS war der Taschenrechner „EXECUTIVE“ (1972), der so stromsparend war, dass er mit Minibatterien arbeitete. Das ermöglichte eine weitaus kleinere Bauweise, als sie alle Konkurrenzprodukte zu bieten hatten. Hier zeigt sich auch bereits deutlich der Hang von Sinclair, Geräte so klein wie möglich zu bauen.

Es folgten verschiedene digitale Messgeräte, die der Firma dauerhafte Einnahmen verschafften und Sinclair somit in die Lage versetzte, sich anderen, aufregenderen Projekten zu widmen. Leider waren diese Projekte, so außergewöhnlich sie auch waren, meistens Flops und so kam es, dass der SINCLAIR RADIONICS das Aus drohte. Der anteilige Aufkauf der Firmenanteile durch ein staatliches Unternehmen, rettete Sinclairs marode Firma und die Produktion bzw. Entwicklung konnte weitergehen.

Der erste Heimcomputer wurde von der mittlerweile in SINCLAIR INSTRUMENT umgetauften Firma im Jahre 1977 gebaut, der MK 14. Bereits dieser war als Bausatz konzipiert. Es folgten verschiedene Heimcomputer, bis dann der ZX80, der ZX81 und 1982 endlich der ZX SPECTRUM das Licht der Welt erblickte.

Obwohl er (genau wie sein Vorgänger, der ZX81) den Konkurrenzprodukten seiner Zeit teils deutlich unterlegen war, erlebte auch dieser ZX einen hervorragenden Aufstieg. Sein Geheimnis lag einmal mehr im geringen Preis und der daraus resultierenden, enormen Verbreitung.

Im Gegensatz zu den Vormodellen beherrscht der SPECTRUM endlich eine farbige Bilddarstellung. Es stehen 8 Farben in je zwei Helligkeiten zur Verfügung. Das macht insgesamt immerhin 15 Farben (schwarz hat keine zusätzliche Helligkeitsstufe). Auch gibt es nun eine eingebaute Tonausgabe. Allerdings ist das nur ein einstimmiger Sound, der nur mit Programmiertricks zu dürftigen mehrstimmigen Tönen ausgebaut werden kann. Besseren Ton ermöglichen nur diverse Erweiterungen. Neu ist allerdings, dass im SPECTRUM nun ein Costumchip namens ULA sitzt, der sich um die Bilddarstellung, die Tonausgabe und die Recorderschnittstelle kümmert. Das entkoppelte vor allem endlich die belastende Grafikausgabe vom Prozessor. Außerdem wurde dem SPECTRUM eine Gummitastatur verpasst, die sich aber nur etwas besser als die grausame Folientastatur seiner Vorgänger benutzen lässt.

Diese Daten, auch wenn sie bereits damals eher dürftig waren, sorgten zusammen mit einem reichhaltigen Angebot an Spielen bzw. Erweiterungen und einem günstigem Preis dafür, dass der SPECTRUM zum erfolgreichsten Heimcomputer von Sinclair wurde.

Womit wir bei den Erweiterungen wären.

Das „ZX Interface 1“ kam 1983 heraus, das eigentlich nur für Bildungseinrichtungen gedacht war, kurz vor Veröffentlichung dann aber für den allgemeinen Markt überarbeitet wurde. Das „IF 1“ bietet interessante Anschlussmöglichkeiten. Bis zu acht ZX-Microdrive-Laufwerke (dazu kommen wir gleich) können angeschlossen werden, es gibt eine serielle Schnittstelle (z.B. für Drucker) und über 2 Chinch Anschlüsse kann der SPECTRUM mit bis zu 64 anderen ZX SPECTRUM (mit „IF 1“) oder SINCLAIR QL vernetzt werden! Dieses Netzwerk ist mit 100 kBaud alles andere als langsam.

Im Jahre 1984 folgte dann das „ZX Interface 2“, das sich im Gegensatz zum „IF 1“ eher an die verspielten Nutzer richtet. Mit dem „IF 2“ erweitert man den SPECTRUM um einen Modulschacht und zwei Anschlüsse für Joysticks. Da es sich um 9polige Standardanschlüsse handelt, kann man alle so ausgestatteten Sticks anschließen, die man u.a. vom Amiga oder Atari kennt. Der Modulschacht ist ein absolutes Highlight, denn nun kann man ohne ellenlange Ladesitzungen vom Band, schnell und unkompliziert ein Spiel starten. Leider gibt es für den SPECTRUM nur wenige (noch bekannte) Module. Insgesamt sind 10 Spiele auf den streichholzschachtelgroßen Modulen bekannt, aber es ist gut möglich, dass es noch andere gibt. Unter den Modulen finden sich Spiele wie Schach, Space Raiders oder Planetoids. Übrigens ist der Bus durchgeschliffen, d.h., dass auch zeitgleich eine andere Erweiterung angedockt werden kann.

Das „Microdrive“, eine eigene Erfindung von Sinclair (die mit dem „Microdrive“ von IBM im Format einer CF-Karte nichts zu tun hat) und stellt eine winziges Endlosband dar. Die Micodrive-Laufwerke können nicht direkt am SPECTRUM angeschlossen werden, sondern benötigen das oben besprochene „IF 1“. Das winzige „MD“ enthält ungefähr 5 Meter Magnetband, dass innerhalb von 7 Sekunden einmal umgespult ist. Die maximale Speicherkapazität eines „MD“ beträgt mit 96 Kb, allerdings kann diese Kapazität auch geringer ausfallen, da je nach „MD“ beim Formatieren evtl. einige Bereiche als defekt gekennzeichnet werden und somit unbenutzbar sind.

Es gibt vom ZX SPECTRUM verschiedene Modellausführungen, die im Laufe der Zeit hinzukamen. Ursprünglich war der Heimcomputer nur mit 16 KB RAM bestückt, der auf 48 KB aufrüstbar war, während er später gleich mit 48 KB eingebautem RAM verkauft wurde. Dieses Modell ist zugleich das weit verbreitetste. Danach kam der ZX SPECTRUM PLUS heraus, der letztendlich ein SPECTRUM in einem größeren Gehäuse mit Harttastatur und Resetknopf ist. Das Folgemodell PLUS 2 verfügte über ein eingebautes Kassettenlaufwerk. Der SPECTRUM PLUS 128K hat dann, wie der Name schon vermuten lässt, bereits 128 KB eingebauten RAM. Das letzte offizielle SPECTRUM-Modell ist der PLUS 3 (128KB), der über ein integriertes Diskettenlaufwerk verfügt.

Die SPECTRUM-Linie war sehr erfolgreich. In Deutschland war der 48KB-SPECTRUM die Nummer 2 nach dem C64, bis dann der CPC erschien und dieser ihm den zweiten Platz streitig machte. Den größten Erfolg feierte der SPECTRUM allerdings auf der Insel selbst, wo er auf Platz Eins der Verkaufsliste stand, was auch daran lag, dass er gegenüber dem um einiges später erschienenen C64 einen Vorsprung hatte. Leider fehlen scheinbar weltweit exakte Verkaufszahlen.

Die einfache Rechnerstruktur rief natürlich auch die Klonindustrie auf den Markt, die insbesondere im Osten (z.B. DDR, CSSR, UdSSR) in mannigfaltiger Form für baugleiche Brüder sorgte.

Bis heute hält ein großer Fankreis weltweit die Fahne des britischen Kleinrechners hoch und sorgt dafür, dass die ZX-Rechner, die Firma SINCLAIR und Sir Clive Sinclair nicht in Vergessenheit geraten.

Text von Nr.1






Spectrum | Bild von Nr.1


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11.06.2012, 19:00 Commodus (6240 
Frank ciezki schrieb am 11.06.2012, 16:31:
So ziemlich das gesamte Programm von "Ultimate" (oder Ultimate Play the Game).


Stimmt! Ich kenne den Spectrum zwar auch nur per Emulator, aber die Iso-Games dieser Firma sind wirklich erste Sahne! Ausserdem ist noch Fairlight & Fairlight 2 von The Edge zu empfehlen, wenn man Iso-Games mag.

Vor einiger Zeit hatte ich auch mal das Bedürfniss diese Maschine genauer zu beleuchten. Der Experte dieser bunten Community hier, "Doc Sockenschuss" ist Experte auf dem Spectrum-Gebiet und hat mir im Forum zahlreiche LINKS zu den Top 100 ZX-Games spendiert und auch zahlreiche Tips gegeben. Schau mal rein:

FORUM ZX SPECTRUM

Kommentar wurde am 11.06.2012, 19:10 von Commodus editiert.
11.06.2012, 16:31 Frank ciezki [Mod] (3805 
So ziemlich das gesamte Programm von "Ultimate" (oder Ultimate Play the Game).
11.06.2012, 16:27 Retro-Nerd (13494 
Zynaps, Bedlam, Batman (Iso Spiel), Head over Heels.
11.06.2012, 16:22 Atari7800 (2429 
Kann mir jemand mal ein paar richtig gute Titel für den Spectrum empfehlen? Können auch gute Umsetzungen von anderen Systemen dabei sein.
31.01.2012, 09:15 Nr.1 (3797 
docster schrieb am 31.01.2012, 01:27:
Mal eine Frage an die Sinclair - Experten:

Wie ist diese Offerte einzuschätzen?

...

Vielen Dank für eure Meinungen.


Also das Angebot sieht gut aus, zumal es von einem echten Fan zu kommen scheint. Das sieht man auch daran, dass er alle Fotos doppelt eingestellt hat.

Preislich kann man da nicht meckern, auch auf Grund des Zustandes und des Beiwerks. Wichtig ist aber: Frag explizit nach, ob der eingebaute Datacorder einwandfrei läuft. Immerhin gibt der Verkäufer an, das er das Gerät generalüberholt hat und dazu zählt eigentlich auch der Austausch oder zumindest die gründliche Reinigung der Tonköpfe und anderer mechanischer Teile.

Ich habe bisher nie einen Spectrum +2 intensiv untersuchen können, aber fest steht, dass die Mechanik im Laufe der Jahre leidet, auch oder gerade wenn man das Gerät nicht benutzt.

Wenn das geklärt ist, kann ich dieses Angebot als empfehlenswert einstufen.
31.01.2012, 01:27 docster (3389 
Mal eine Frage an die Sinclair - Experten:

Wie ist diese Offerte einzuschätzen?

http://www.ebay.de/itm/Sinclair-ZX-Spectrum-2-komplett-10-Spielen-Joystick-OVP-SUPER-ZUSTAND-/220939735666?_trksid=p5197.m7&_trkparms=algo%3DLVI%26itu%3DUCI%26otn%3D4%26po%3DLVI%26ps%3D63%26clkid%3D5985975640636484752

Vielen Dank für eure Meinungen.
13.01.2012, 06:47 Sternhagel (955 
Nicht schlecht.
12.01.2012, 19:20 kultboy [Admin] (11499 
Die PDF's dort sind toll gemacht!
12.01.2012, 09:54 Gerry (516 
Ein wenig Retro-Lesestoff zum ZX Spectrum zum Onlinelesen oder als PDF-Download.
24.12.2011, 10:46 Nr.1 (3797 
Atari7800 schrieb am 24.12.2011, 01:06:
Endlich konnte ich meine Sammlung um einen Spectrum+2 erweitern!


Du siehst mich voller Neid hier sitzen! Ich wünsche Dir viel Spass mit Deinem Neuerwerb! Ich fahre morgen zu meinen Eltern und dort lagert noch mein ZX81. Ich nehme ihn wieder zu mir. Ich hoffe, das ich die Zeit finde, das Teil mal wieder anzuschließen.

Also viel Spaß!
24.12.2011, 01:06 Atari7800 (2429 
Endlich konnte ich meine Sammlung um einen Spectrum+2 erweitern!
14.09.2011, 13:22 SarahKreuz (10000 
@Doc Der Spectrum hat tatsächlich den ersten Platz belegt auf der "Sunrise Demoparty" in England. (und damit einige 16 Bitter hinter sich gelassen)

Ansonsten gibt`s da `ne Menge nachträglich zu erkunden. Die Amiga-Demo (2.Platz, `ne art Musikdiskette) z.B. ist der Hammer. Auch der Auftritt von Tim Wright (Agony, Lemmings) hat eine satte Dreiviertelstunde laufzeit auf YouTube. Interessierte sollten unbedingt mal ein Auge darauf werfen, lohnt sich.
http://www.amigafuture.de/viewtopic.php?t=29939
Kommentar wurde am 14.09.2011, 13:23 von SarahKreuz editiert.
18.07.2011, 17:59 Nr.1 (3797 
Rockford schrieb am 10.07.2011, 15:14:
forenuser schrieb am 09.07.2011, 22:50:
Nicht wie dieser überkandidelter Elektroschrott von heute, dessen vermeintlich fortschrittliche Technologie nur des Selbstzweckes wegen besteht...

Was soll das denn bedeuten? Versteh ich nicht.


Ich finde, dass es um eine grundlegende philosophische Frage geht. Sicher, auch damals bauten Firmen ihre Produkte, um einfach nur Geld zu verdienen, was letztlich seelenlos und rein gewinnorientiert ist. Das war vor 2000 Jahren so und wird auch in 2000 Jahren noch so sein. (So die Menschheit noch existiert und immer noch ein kapitalorientiertes System besteht.)

Es gibt aber Unterschiede zwischen heutigen Computern/Konsolen und damaligen. Wo heute simple Massenfertigung auf Basis bekannter und standardisierter Komponenten steht, war es damals eine Art wilde Goldgräberstimmung und die Hersteller zimmerten mehr oder weniger frei irgendwelche Systeme zusammen, schauten sich heimlich gegenseitig in die Karten, spionierten heftig usw. Das Ergebnis waren immer neue, teils abgekupferte, teils eigenständige Geräte, die allesamt irgendwelche Besonderheiten, Macken oder gar Fehler hatten. Das macht kalte Technik in den Augen der Nutzer identifizierbarer, ja fast menschlich.

Der eine war stolz auf seinen riesigen Atari2600-Trackball, der andere erinnert sich mit Tränen in den Augen an das schnarpsende Geräusch, dass das NES macht, wenn man ein Modul einlegt und herunterdrückt und wieder ein anderer fluchte über den schwergängigen Modulschacht des LYNX 1 und erinnert sich im Nachhinein mit Wonne an diese Zeit.

Dieses Nostalgiephänomen wird mit heutiger Technik nur noch schwer aufkommen. Sicher, Fehler gibt es immer noch, aber diese sind eben heutzutage, auf Grund massiver Komplexität der Geräte immer seltener "sympathisch", sondern schlicht ärgerlich. Da reicht eben kein draufhauen mehr, kein "auf-reinschauen-löten-zumachen" mehr. Zumal auch die Ansprüche massiv gestiegen sind. Waren es früher verrauschte Bilder, die per Antennenkabel auf die Röhre gezaubert wurden, sind es heute HD-Daten auf einem Flachbildschirm. Früher waren die Meisten froh, wenn sie irgendwas auf dem Bildschirm zu sehen bekamen, ärgert man sich heute über Ruckler oder miese Auflösungen.

Auf den Punkt gebracht: Die Anfänge waren durch ihre Fehler irgendwie heimelich, die Perfektion von Heute fühlt sich eher kalt an.
12.07.2011, 09:45 Starkiller (34 
Doc Sockenschuss schrieb am 11.07.2011, 17:37:
Naja, einige Titel sind auch auf dem C64 recht flott. Hervorzuheben wäre da vor allem Stunt Car Racer, ist wirklich toll auf dem Brotkasten. Ein selten genanntes Speccy-Spiel mit wirklich geiler Vektorgrafik ist meiner Meinung nach Micronaut One.

Ja stimmt, ein sehr tolles Spiel.
Im allgemeinen sind die Grafiken bei Pete Cook Spiele sehr schnell und flüssig ... so z.B. auch Room 10 - auch wenn das spielerisch nicht so der Hammer ist.

SarahKreuz schrieb am 11.07.2011, 13:13:
By the way: Kann es sein, das es in der Speccy-Version keine Aliens auf der Planetenoberfläche gibt? Sobald man landet besteht ja die Möglichkeit, das sich da nicht ein Hilfesuchender dem Schiff nähert, sondern ein ALF (springt dann mit einem "Null Problemo" vor das Cockpit ) Das hat mich damals immer tierisch gestört an der Version, da so ein wichtiger Teil des Spiels einfach fehlte.

Hmm, hab leider Rescue on Fractalus nie wirklich aufm Speccy gespielt (hab mich an die Atari XE-Version gehalten). Laut Anleitung soll es die ALFs aber geben.
Sowieso ist das Spiel, wie auch die beiden anderen "Fractal"-Spiele "The Eidilon" und "Korinos Rift", eher durchschnittlich umgesetzt. Das sind die C64 Version und vor allem die Atari XL Version deutlich besser. Ist halt (soweit ich das verstanden habe) keine pure Vektor-Grafik sondern "fractal generated Bitmaps" -> quasi so ne Art Voxel-Vorgänger.

Retro-Nerd schrieb am 11.07.2011, 17:20:
Stunt Car Racer, Elite, Gunhip, Mercenary etc. sind aber auch dem C64 brilliant programmiert und gut spielbar.


Gut programmierte C64-Spiele sind das auf jeden Fall. Auf dem Speccy sind sie aber halt noch einen Tick flüssiger

Vor allem bei Elite sind die Speccy/CPC-Versionen DEUTLICH schneller. Lass mal ein paar Piraten, die Andockstation und einen Planeten im Bild haben ... da fällt auf dem C64 die Framerate schnell auf unter 2 fps.
Wer sich aber mal die Original-Acorn Version angeschaut hat, will eh keine andere 8-Bit Version mehr spielen ... das gilt übrigens auch für das von mir hochgeschätzte Revs von Goeff Grammond

Ach ja, sein The Sentinel ist auf dem Spectrum auch flotter als auf dem C64 ... wenn auch nicht so farbenfroh

Übrigens ein Totalausfall auf dem C64 sind Cholo und Driller. Beie spiele sind zwar auf dem Spectrum auch nicht wirklich flott, aber auf dem C64 meiner Meinung nach unspielbar. Die CPC-Version von Driller ist dagegen wohl die beste 8-Bit version ... auch wenn die ebenfalls nicht die schnellste ist.
Kommentar wurde am 12.07.2011, 09:58 von Starkiller editiert.
11.07.2011, 17:37 Doc Sockenschuss (1476 
Starkiller schrieb am 11.07.2011, 11:32:
Einfach mal (fast) alle Spiele mit Vektorgrafik vergleichen ... die rucken im Vergleich unendlich mehr auf dem C64 bzw. laufen auf erst dem Spectrum flüssig bis sehr flüssig. Nur um hier ein paar Beispiele: Starion, Elite, Tomahawk, Gunship, Stunt Car Driver, Tau Ceti, Mercenary, Academy, FighterBomber, F16 Combat Pilot. Und zum Schluß eines der technisch beeindruckensten Spiele: StarStrike 2 ... flüssig mit ausgefüllten (!) Vektoren.


Naja, einige Titel sind auch auf dem C64 recht flott. Hervorzuheben wäre da vor allem Stunt Car Racer, ist wirklich toll auf dem Brotkasten. Ein selten genanntes Speccy-Spiel mit wirklich geiler Vektorgrafik ist meiner Meinung nach Micronaut One.

Rektum schrieb am 11.07.2011, 12:06:
@ Doc Sockenschuss:

Ah, okay, alles klar.
Wie sieht es im 3D-Bereich aus, muss der CPC dort auch die doppelte Datenmenge schaufeln?
"Starstrike 2" bietet ja auch auf dem CPC eine irre 3D-Grafik.

Gibt es auf dem Spectrum auch Programmiertricks, die den CPC-CRTC-Tricks ähnlich sind (Quasi-Hardwarescrolling usw.) ?
Oder läuft wirklich alles softwaremäßig ab?


Der CPC muss quasi immer die doppelte Datenmenge schaufeln. Sieh es mal so: auf dem Spectrum ist ein Pixel IMMER 1 Bit groß - der Farbspeicher ist unabhängig vom Bitmap-Speicher und die meisten 3D-Spiele waren eh monochrom. Wir halten fest: 1 Byte = 8 Pixel.

Im Mode 1 benötigt der CPC wegen der 4 Farben doppelt soviel Speicher, da für 4 Farben 2 Bits benötigt werden (4 Möglichkeiten = 00, 01, 10, 11). Sprich: 1 Byte = 4 Pixel. Im Mode 0 halbiert sich natürlich die Auflösung, dafür verdoppelt sich die Farbtiefe, 4 Bit pro Pixel. Und im Mode 2 umgekehrt.

Dazu kommen noch die größeren Bilddimensionen allgemein:
Speccy - 256x192 = 49152 Pixel
CPC - 320x200 = 64000 Pixel

Selbst, wenn man mithilfe des CRTCs den Bildschirm auf Speccy-Maße verkleinert, muss der CPC halt trotzdem das Doppelte leisten. Allerdings weiß nicht nicht so genau, wie das alles genau intern abläuft, sprich: wird der Prozessor durch Zugriffe auf den Grafikspeicher gebremst usw. Beim Speccy ist z.B. die untere Hälfte des Speichers (alles bis 32767 oder 7FFF) etwas langsamer und läuft nicht mit den vollen 3,58 MHz - dummerweise befindet sich dort auch der Bildschirmspeicher.

Zu deiner letzten Frage - nein, es gibt auf dem Speccy gar keine Programmiertricks in Richtung Hardwarescrolling&Co. Alles, wirklich alles muss in Software gemacht werden. Ein beliebter Trick, der aber am CPC genauso funktioniert, war die Verwendung der Stackpointer-Befehle PUSH/POP, um Speicherbereiche wesentlich schneller mit Daten zu füllen, als das mit den eigentlich dafür vorgesehenen Befehlen möglich war. Genauer darauf einzugehen, würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Auf jeden Fall wurde dieses Verfahren in so einigen Spielen benutzt. Und in meiner letzten Speccy-Demo habe ich auch eifrig Gebrauch davon gemacht. Ähnlich wie bei FLI (Flexible Line Interpretation) auf dem C64 kann man damit nämlich auch z.B. die Farbdichte von 2 Farben pro 8x8 Pixel auf 2 Farben pro 8x1 Pixel erhöhen ... frisst halt jede Menge Rechenzeit.
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