Flat Eric schrieb am 27.10.2013, 19:50:
Absolut süchtig machend!
[...]
Das Spiel in drei Worten absolut passend zusammengefasst.
Auch ich erlag nun wieder der Sucht, denn ich hatte noch eine Rechnung mit Herrn
Adversary (dem Endboss) offen. Was war passiert?
Beim damaligen Durchspielversuch ging ich nicht mit den Deliverator, sondern mit dem Porsche-Verschnitt Wraith ins Endrennen gegen den vorgenannten Fiesling. Trotz höchster Tuningstufen in allen Aufrüstungskategorien hatte ich im mittleren Schwierigkeitsgrad beim Finale Grande nichts zu lachen. Es gab einfach keine Möglichkeit mit dem zweitbesten Fahrzeug dem Herrn Oberboss in den Allerwertesten zu treten...
Nun griff ich vor ein paar Wochen in mein Spieleregal und hatte zufällig
Death Rally in der Hand. Also die Minigun auf der Motorhaube installiert, die Spikes vorne an die Stoßstange geschraubt und ab auf die gefährlichen Apogee-Pisten.
Das Spiel hatte ich ursprünglich in der DosBox zum Laufen gebracht, griff dann letztendlich aber dann doch zur
Windows-Version, die meiner Meinung nach 1:1 läuft. Kleiner Nachteil, der mir aufgefallen ist: Das Joystick-Mapping funktioniert leider nicht tadellos, da einige Tasten nicht erkannt werden. Abhilfe kann mit dem kostenlosen Programm
JoystickCursorTool geschaffen werden. Einfach die Tastatur-Steuerung auf die gewünschten Joystickknöpfe eingeben und schon kanns losgehen...
Diesmal wollte ich ´s richtig wissen!
Petrol in my veins war meine Wahl beim Schwierigkeitsgrad, welches gleichbedeutend mit der höchsten Spielstufe ist. Ich staunte nicht schlecht: "Hard" heißt hier auch wirklich
hart. Die Gegner fahren fast fehlerlos, rammen einen gezielt von der Strecke und setzen Ihre Kugelhagel/Minenabwürfe äußerst gezielt gegen andere Raufbolde ein. Von daher hieß es besonders am Anfang des Spiels ins Lenkrad zu beißen, denn allein schon ein zweiter Platz muss sich mit allen Finessen erarbeitet werden. Einziger Unterstützer hierbei ist die Lade- und Savefunktion, die häufig bemüht werden muss, um einigermaßen gut voranzukommen. Zudem benötigt man immer ein bisschen Glück, welche Strecke gerade vom Zufallsgenerator ausgesucht wurde und vor allen Dingen, welche Mitstreiter an den Start gehen.
So arbeitete ich mich langsam (nachdem ich erstmal das zweite Fahrzeug namens Dervish mein Eigen nennen konnte, fuhr ich etwas "leichter" mal den ein oder anderen Sieg ein) in der Meisterschaftstabelle empor.
Auch wenn man schon häufiger die Pisten bearbeit hat, so kommt keinesfalls Langeweile auf. Jedes Rennen gestaltet sich anders und manchmal gibts auch Überraschungen, wie z. B. ausscheidende Gegner (gehen in Flammen auf!) oder ein Fahrzeug, welches sich hinter einem Straßenrandobjekt verkeilt hat und wertvolle Zeit verliert.
Wenn man später genug Pferdestärken unter der Haube hat und höherklassig um Punkte fährt, kommt sogar
Duke Nukem daher und zeigt einem, wie man richtig Gummi in den Asphalt brennt. Obendrauf gibt er noch seine bekannten Macho-Sprüche von sich, wenn er seine Gegner deklassiert. Herrlich trashig!
Über 100 Rennen musste ich dann absolvieren, um letztendlich auf
Platz 1 im Gesamtklassement zu klettern.
Jane Honda gegen jan.hondafn2...allein der Namen wegen schon ein Kopf an Kopf Rennen.
Nachdem ich dem
Adversary geschlagen habe, durfte ich als Fünfter in die
Hall of Fame Einzug halten. Man sieht schon: Mit hohem Schwierigkeitsgrad muss man schon einige Rennen bestreiten, um das Spiel durchzuspielen. Im Endeffekt hat es sich aber sehr gelohnt, denn ich hatte trotz der enorm schweren Rennen viel Freude mit dem Spiel.
FAZIT:Death Rally macht Vieles richtig und bietet feinste Top-Down-Racer-Kost für den geschwindigkeitssüchtigen Zocker. Zwar wirkt die Grafik im Rennen ein wenig bieder (die Auflösung in den Menüs wäre auch im Rennen wünschenswert gewesen), doch die Rennaction untermalt von fantastischen Musiken macht alles wett. Ja, die Musik hat sogar richtigen Kultmusik-Ohrwurmcharakter, der mir bei meiner ersten Spielsession gar nicht richtig bewusst war. Beim jetzigen Rasen neigte ich aber ständig dazu, den Lautstärkeregler lauter und lauter zu drehen. Das geht schon bei der -anfangs ziemlich unbedeutend wirkenden-
Menümusik los. Diese entwickelt sich nach kurzer Zeit zu einem wunderbaren Mitwipplied, welches man sich wieder und wieder anhören kann. Verblüffend gut sind auch die weiteren Stücke, denen man bei den verschiedenen Strecken lauschen darf. Mein Lieblingstrack ist
dieser, der wirklich herrlich melodisch ist. Aber nochmals: eigentlich sind alle Titel dermaßen gut, sodass man dem Musiker Jonne Valtonen einfach huldigen muss.
Was kann ich dem Spiel überhaupt ankreiden? Vielleicht die etwas kurzen Strecken, oder, dass ein paar Sprünge á la
Super Cars II dem Gameplay gut zu Gesicht gestanden hätten. Außerdem benötigt man ein bisschen Sitzfleisch, gerade dann, wenn man sich - so wie ich - im schwersten Level nach oben an die Spitze fahren muss.
Meine ursprünglich vergebenen 8 Punkte muss ich streichen, um hier eine spitzenmäßige
Neun in den Tank zu füllen. Dieses Spiel ist einfach fantastisch. Wenn man sich im Netzwerk mit mehreren Leuten duelliert, kennt der Spielspaß gar keine Grenzen mehr. So eine Mehrspielerrunde durfte ich damals bereits zwei mal bei der
Langen Nacht der Computerspiele in Leipzig genießen.
Kommentar wurde am 17.03.2022, 21:02 von jan.hondafn2 editiert.