Ich habe gestern Abend und heute Vormittag dem Spiel mal eine echte Chance gegeben, nachdem ich es schon seit Jahrzehnten für Amiga
und PC herumliegen hatte.
Nach ausreichendem Vergleich habe ich mich dazu entschieden, die Amiga-Version zu spielen. Die DOS-Version unterstützt zwar VGA, nimmt dann aber lediglich die 32-Farben-Grafiken vom Amiga. Zwar spielt es sich unter DOS leicht flüssiger, wenn man aber bedenkt, dass am Amiga die (spärlichen) Soundeffekte einfach besser klingen und auch ein nettes kleines Intro mit dabei ist, gibt es eigentlich fast keinen Grund, die DOSBox anzuwerfen.
Die Amiga-Version unterstützt sogar die volle PAL-Auflösung - fügt dem ganzen allerdings einfach nur einen (relativ hässlichen) größeren Steinrahmen hinzu. Das Sichtfenster bleibt genau gleich, wirkt beim PC relativ gesehen natürlich ein bisschen größer, ist aber 1:1 genau gleich gepixelt.
Wenn man sich erst einmal ein bisschen ins Spiel hineingefuchst hat, macht er erstaunlich (und überraschend) viel Spaß!
Es ist spannend, mit seinen erst zwei dann vier Streitern durch das Dorf und die große Villa zu streifen - immer auf der Hut vor Feinden - und sich aus herumliegenden Gegenständen Waffen und andere Hilfsmittel zu bauen.
Dass man seinen Charaktern genügend Essen und Trinken besorgen muss, ist im Grunde eine spannende Nebensächlichkeit. Ich selbst hätte jetzt gut ohne dieses Feature leben können. Es gibt dadurch auch einen gewissen Zeitdruck, da man möglichst das Spiel beenden sollte, bevor es nichts mehr zu Essen gibt (wobei es einen Apfelbaum gibt, der meiner Meinung nach endlos viele Äpfel hat).
Vor allem steigen Hunger und Durst immer weiter, auch wenn man mit einem anderem Charakter unterwegs ist - glücklicherweise werden "geparkte" Charaktere aber wenigstens nicht von Monstern angegriffen.
Gut ist auch die Balance gelungen: Wenn langsam Waffen und Lebensmittel knapp werden, ist man normalerweise schon so weit, dass man die erste Herren der Verdammnis schon besiegt hat und ab dann ihr Gegnertyp (Zombie, Vampir, Werwolf, Mumie) nicht mehr vorkommt.
Dadurch bleibt das Spiel spannend obwohl es immer weniger Gegner gibt.
Die Rätsel sind durchaus gelungen - wenn auch das meiste in den herumliegenden Büchern ziemlich offensichtlich gefingerzeigt wird.
Die Bedienung ist allerdings etwas umständlich geworden. Man kann ein Objekt nicht direkt benutzen, sondern muss es aufnehmen, damit auf das Benutzen-Symbol klicken, dann mit dem Steuerkreuz auf den anderen Gegenstand und dann
wieder auf das Benutzen-Symbol, nur damit man den Gegenstand wieder ins Inventar legen kann.
Davon abgesehen hat mir das Spiel, wie gesagt, erstaunlich viel Spaß gemacht. Insgesamt habe ich etwa 3 Stunden gebraucht, um das Spiel durchzuspielen - wenn man weiß, was zu tun ist, geht es wohl in unter einer Stunde.