Wollte mir
Megarace 2 eigentlich als Spielehappen zwischendurch genehmigen. Doch wo ich beim Vorgänger nur knappe 1,5 Stunden ans Bein binden musste, kostete mich dieser Action-Racer gut und gerne 12-15 Stunden!
Schuld war einzig und allein die 5. Strecke namens
Bayou, die ich gefühlte 30 Mal in Angriff genommen habe. Selbst die letzte Strecke hatte ich beim zweiten Anlauf bewältigt, konnte mir somit genüsslich den Abspann ansehen und mich final in die
Highscoreliste eintragen.
Wieso gerade die 5. Strecke von der Gegnerstärke so hoch angesetzt wurde, bleibt mir ein Rätsel. Vermutlich sollte gezielt an diesem Punkt die Spielzeit künstlich in die Länge gezogen werden.
Alle anderen Pisten lassen sich locker nach ein paar Trainingsrunden bewältigen.
Von der Aufmachung her wird wieder -gewohnt- viel Trash á la Lance Boyle geboten, der erneut breit grinsend und schwarz humorig daherkommt. Auch das dumme Blondchen (Julia, Lisa, Sabrina?) ist für den ein oder anderen Lacher gut.
Schmunzelnd habe ich zur Kenntnis genommen, dass das Spiel sogar Aspekte aufgreift, die gestern wie heute aktuell sind:
1. Es geht immer noch schräger, brutaler und geschmackloser. Der Mensch ist maßlos übersättigt (Medien, Werbung usw.) und verlangt permanent nach mehr!!
2. Wer nicht online ist und konsumiert ist gnadenlos out. Als Verlierer des Rennens wird man in die (haltet euch fest)
Realität verdammt. Unendliche Qualen müssen das sein, wenn man mal 5 Minuten nicht online sein kann (auf heute bezogen lässt z. B. die Volkskrankheit Smartphone grüßen
)
Doch kommen wir zum eigentlichen Spiel. Dragondancer hat es bereits sehr gut zusammengefasst. Das "Fahren im Film" funktioniert im wahrsten Sinne des Wortes ansehnlich und portiert das Geschwindigkeitsgefühl adäquat. Nur darf man nicht bremsen (braucht man eh nicht), vom Gas gehen oder anderweitig steckenbleiben, denn dann kommt das Filmchen ins Stocken oder bleibt abrupt stehen. Auch das Rückwärtsfahren mit Standbildern (+ komische Kameraeinstellungen) wirken nicht gerade professionell.
Anfangs haben mich noch die Gegner irritiert, die permanent Schlangenlinie fahren. Nach kurzer Gewöhnungszeit fällt dies aber nicht mehr so auf.
Als negativ muss ganz klar festgehalten werden:
- Dreher kosten zu viel Zeit (dabei ist es schwer, das Auto wieder "auf Kurs" zu bekommen)
- unausgegorene Shop-Funktion (Waffen und Autos kosten zu viel, Siegprämien zu niedrig angesetzt)
- alle Autos fahren sich sehr ähnlich
- Ein Vorsprung ist schnell dahin (als Nachfolger holt man
immer auf). Somit lohnt sich schnelles/sauberes Fahren kaum -> man muss kurz vor Beendigung des Rennens vorne sein
Mankos hin oder her. Ich hatte trotzdem meine Freude und mein Ehrgeiz wurde bei Strecke Nr. 5 ("Die muss doch zu schaffen sein!") so richtig entfacht.
Die leichten Verbesserungen im Spieldesign und der Optik bekommen von mir -gegenüber dem Vorgänger- einen Pluspunkt. Macht unterm Strich: 6/10 Punkte.