Vielleicht erinnert sich der eine oder andere an meinen Kommentar vor 8(!) Jahren: Nett.
Den würde ich heute wohl anpassen in: Mehrheitlich nett.
Ganz ehrlich: Die Präsentation des Spieles fängt auch wirklich gut an. Richtig schöner Titelscreen mit gelungenen Animationen der Hauptfigur (die wohl aus Palettengründen hier rot ist statt violett) und dazu gibt es schmissige Musik.
Die Musik ist dann auch das heimliche Highlight des Spieles: Bis auf ein/zwei Kompositionen ist sie richtig gut gelungen und hat einen speziellen Jambala-Stil. Pass gut zusammen.
Sogar zu scheitern macht dank der Musik Spaß, handelt es sich beim Game-Over-Lied um eines der schönsten Stücke des Spiels.
Nach anfänglicher Euphorie mag die Grafik dann aber doch nicht so richtig zu überzeugen. Zwar werden einige Elemente in späteren Levels hinzugefügt aber grundsätzlich sieht alles genau gleich aus - nur die Palette wird für jede Welt angepasst. Billig!
Dazu kommt, dass das anfänglich durchaus nette Leveldesign praktisch 1:1 durch das ganze Spiel hindurch übernommen wird. Wirklich komplex werden die Levels nie.
Im Gegenteil: Pseudokomplexität entsteht allein durch die labyrinthartigen Verzweigungen, die eher nervig als Spannend sind. Zum Glück kommt man gut durch, wenn man die ersten 5 Welten einfach nie eine Abzweigung nimmt. Lediglich in Welt 6 und 7 kommt man dann leider nicht drumherum - und das nervt tierisch.
Zwar gibt es Türen, hinter denen sich Monster befinden, die Tipps und Extras verkaufen (soll das eine Anlehnung an Wonderboy ind Monsterland sein?), wo man dann auch erfährt, welche Abzweigungen man nehmen kann/soll, aber das kostet Gold.
Und Zeit! Denn bei jedem Türöffnen wird erst nervig nachgeladen. WHDLoad hilft da, es bleibt aber nervtötend.
Und da ist die nächste, nervige Eigenheit des Spieles: Gold gibt es hin und wieder zwar auch durch besiegte Gegner, aber zum Großteil kriegt man Gold, wenn man mit einem Hammer den Boden abklopft.
Dabei wird eigentlich der letzte Rest Spielgeschwindigkeit geraubt.
Drumherum kommt man nicht, denn man braucht die Hinweise, um am Schluss des Spieles, den Zauberstab korrekt zusammenbauen zu können.
Immerhin: Die Bossgegner am Ende jeder Welt sind durchaus gelungen - wenn sie auch aus dem Nichts plötzlich auftauchen.
Jambala ist also ein Spiel, das sich für mich aus "nett" in eine leichte Enttäuschung entwickelt hat. Zumal das Spiel ja auch recht verheißungsvoll beginnt. Schade eigentlich.