Roger7520 und Pat möchten es mir bitte nachsehen:
Kings Quest IV ist und bleibt für mich nur gehobener Durchschnitt. Zwar kann ich nun stolz behaupten,
alle königlichen Adventureteile bis zum bitteren Ende durchzockt zu haben, doch der nun von mir geschaffte vierte Part hätte doch mehr begeistern können.
Dabei ging es so schön heimelig los als ich mit Rosella die ersten Lokalitäten besuchte. Hierzu fertigte ich sogar richtig Oldskool-mäßig eine
Karte an, die mir zur besseren Orientierung dienen sollte (bitte keine abfälligen Kommentare bezüglich meiner Zeichenkünste

). Wie es Pat bereits treffend resümiert hatte, kommt die Geschichte ziemlich schnell in Fahrt und die ersten Rätsel sind locker-pflockig zu lösen. Später kommt leider das Sierra-typische "Was nun?" aus dem Spielermunde und man steht ratlos da. Ich musste leider mehr als ein mal die Komplettlösung bemühen, um unserem königlichem Prinzesschen auf die Sprünge zu helfen.
Wo ich gerade auf meine Spielnotizen linse...manche Dinge im Spiel muten doch ziemlich eigenartig an:
- Wieso muss sich Rosella vor dem Wasserfall in einen Frosch verwandeln? Okay, Frösche leben bevorzugt in Gewässern, aber der Fakt, dass gleich mehrere Örtlichkeiten mit dem kühlen Nass in Verbindung stehen, ließ mich an der Stelle nicht erschließen, warum gerade dort der Frosch-Verwandlungszauber zum Einsatz kommen soll. Hier fehlt irgend ein Fingerzeig/Tipp!
- Der "Ausflug" durch die Höhle zum Sumpf ist frustrierend und für mich persönlich einfach nur schlecht gelöst. Da stürmt der Höhlenmensch ohne jede Vorwarnung wie wild auf uns los, woraufhin wieder die F5 und F7 Tasten leiden müssen. Der nicht zu sehende Abgrund tut sein übriges zu diesem vermaledeitem Abschnitt des Spieles.
- Sowohl die Treppe zur Orgel als auch die Treppe in Lolottes Castle sind eine Zumutung schlechthin! Wieso muss man dem Spieler solch eine "Eierei" kredenzen? Mal davon abgesehen, dass die Treppenhäuser perspektivisch äußerst unglücklich und laienhaft in Szene gesetzt worden sind.
Doch wie gesagt gibt es auch häufig leckere Atmosphäre-Häppchen, die den Spieler in abenteuerliche Verzückung bringen. Ob nun märchenhafte Begegnungen á la "Schneewitchen und die 7 Zwerge", Fabel-hafte Auftritte von Einhörnern oder der typische Auftritt einer bitterbösen Hexe; all das sorgt für Spannung, schöne Momente auf wiedererkennungstechnischer Ebene und einem "Wie geht ´s weiter?"-Effekt, der den Spieler immer wieder weiterrätseln lässt.
Auch die beiden verschiedenen Enden, die je nach Vermögen bzw. Unvermögen des Spielers erscheinen, sind von Roberta Williams nett erdacht und umgesetzt worden.
Für die Statistiker: Am Ende wies mein Punktekonto
225/230 Punkten auf. Im Nachhinein wurde mir bewusst, dass ich 2 Punkte bei den Hexen in der Totenschädelhöhle verdaddelt hatte:
Wo die restlichen 3 Punkte zu holen waren? Keine Ahnung...
Schlussendlich bleiben meine 6 Punkte bestehen. Der 4. Teil der Königssaga macht vieles richtig, aber meiner Meinung leider auch einiges falsch. Die z. B. von Roger7520 als toll beschriebene Sequenz im Haus, empfand ich als ziemlich nervig. Bereits nach der zweiten Buddelsession war klar, dass man hier mehrfach auf Schnitzeljagd gehen muss. Sicherlich Geschmackssache!