Ich habe die Bücher gelesen und auch den Film gesehen -- kann ich beides empfehlen, vor allem den Film, der für Disney-Verhältnisse wirklich angenehm düster ist.

Das Spiel ist auch okay. Vom Benutzerinterface her definitiv NICHT typisch -- anstelle des Parsers verwendet man hier nur Funktionstasten für ein paar Standard-Aktionen (untersuchen, "machen" und benutzen) und somit auf halbem Wege zu späteren Point'n'Click-Adventures.

Auch vom Design her hebt es sich von anderen Sierra-Adventures ab, es gibt meist mehrere Lösungswege und, soweit ich weiß, KEINE SACKGASSEN (obwohl das Spiel von Roberta Williams und Al Lowe designt wurde). War damals halt eher für Kinder gedacht. Es gibt allerdings einige Navigationspuzzles, die modernen Adventurefreunden vermutlich nicht zusagen werden.

Die Grafik ist schick, zumindest angesichts dieser blockigen 160x200-Auflösung der frühen Sierra-Adventures. Ich find's insgesamt ganz nett, das Spiel leider allerdings ein bisschen daran, dass es versucht alle Film-Elemente in ein paar Kilobytes zu packen. So trifft man zwar alle Hauptfiguren des Films, aber meistens sagen die nur "Hallo" und hauen dann ab, was ich ein bisschen enttäuschend fand.

Also wehr alte Sierra-Adventures mag, wird dies auch mögen, andere KÖNNTEN hier vielleicht mal reinschnuppern, da es wie gesagt ein wenig frendlicher ist als andere Sierra-Adventures. Wirklich essenziell ist es aber wohl nicht.

Da bin ich anderer Meinung, lieber docster. Hier haben wir überhaupt nicht ein "typisches Sierra-Adventure" - schon gar nicht, wenn wir hier von 1986 und dem (wenn ich mich nicht irre) dritten AGI-Spiel reden!

Klar, man merkt schon, dass man hier noch übte, wie man ein Adventure baut, aber das grundlegende Design ist selbst im Hinblick auf spätere AGI-Spiele von Sierra nicht "typisch".

Das beginnt schon einmal damit, dass es hier keinen Parser gibt - es ist beinahe schon modernstes Point & Click. Es gibt wie bei vielen modernen Adventures nur zwei Aktionen: Untersuchen und Benutzen. Und natürlich einen Inventargegenstand verwenden. Gut, das ist etwas unhandlich auf die F-Tasten gelegt worden und statt eines Maus-Cursors steuert man Taran selbst per Tastatur in die Nähe des gewünschten Ortes.
Aber insgesamt funktioniert das eigentlich richtig gut. Legt man die Funktionstasten auf ein Gamepad und die Pfeilasten auf das Steuerkreuz (oder den Analogstick), steuert sich Black Cauldron eigentlich wie die Konsolenversion von Return to Monkey Island - und das schon 36 Jahre vorher .

Zusätzlichen kann man so einiges auf verschiedene Arten lösen und es gibt sogar mehrere Enden!
Alles andere als typisch also.

Nun gut, was dann schon wieder typisch ist, sind die vielen verschiedenen Todesarten - aber immerhin gibt es (aber ich sage das jetzt aus meiner Erinnerung, habe das schon eine Weile nicht mehr gespielt) keine Sackgassen.

Und ja, die (hübsche) AGI-Grafik sieht natürlich auch sehr Sierra-typisch aus - genau so wie die Tatsache, dass zu dieser Zeit die besten Versionen am Amiga und (nochmals besser) am Apple IIGS waren.

Da ich Winnie Pooh und Donald Duck's Playground nie gespielt habe, war dies mein erstes Al Lowe Spiel.

Ich konnte mit den Sierra Sachen nie viel anfangen, deswegen reizt mich auch dieses Game nicht!

Es ist in seinem Stil halt ein typisches Sierra - Adventure, was man, je nach Geschmack, ja beliebig auffassen kann.

Von der Geschichte läßt man sich gerne verzaubern, alle von Sierra angewandten Elemente finden sich in "The Black Cauldron" wieder.

Ich mag Sierra Adventures! Und das hört sich ganz nett an! Kennt es jemand?