Ich hab's gerne gespielt, auch wenn die Prämisse des Spiels (Diktator sein...) leider in politischer Hinsicht nicht konsequent umgesetzt wurde. Unterm Strich war's nämlich doch eher ein recht konventionelles Aufbauspiel, in dem man schlussendlich alle sechs Jahre das Wahlvolk irgendwie auf seine Seite ziehen musste... was wiederum am besten mit einer möglichst gut funktionierenden Wirtschaft, vielen Zugeständnissen an Bildung, Kultur und Unterhaltung sowie Steuergeschenken, Lohnerhöhungen usw. ging. Irgendwie widersinnig, man will das Volk doch unterdrücken und ihm nicht etwas Honig um den Bart schmieren... oder ich bin das Spiel immer falsch angegangen.
Ansonsten muss ich noch monieren, dass einige Aspekte des Spiels auch für einen eher zähen Spielfluss gesorgt hatten. Das betraf einmal die Geschwindigkeit, mit der Gebäude hochgezogen wurden (das erledigten nämlich die Angestellten von Baufirmen), weshalb es Jahre dauern konnte, bis groß angelegte Bauvorhaben wie eine Bergbausiedlung o.ä. letztlich umgesetzt wurden. Zum anderen brauchte man gerade für wichtige Gebäude wie Kommandanturen, Polizeistationen, Zeitungen oder Kirchen Bürger mit Schul- oder Universitätsabschluss. Die musste man dann im Ausland "anwerben"... und einen eigenen Nachwuchs in Schulen und Universitäten heranzubilden, hat auf Dauer irgendwie auch nicht so geklappt. Somit war es dann auch entsprechend schwierig, einen militaristischen Klerikalfaschismus mit ordentlichem Propagandaapparat aufzubauen. Ach, irgendwo war dieses Spiel ein einziger Catch-22...
Aber immerhin lebte es letztlich von seinem schönen karibischen Flair.