TUROK habe ich mir im Sommer 1997 auch für mein N64 gegönnt. Und obwohl der Titel mich immer irgendwie fasziniert hat, bin ich nie so richtig damit warm geworden. Vor allem der viel zu früh einsetzende Nebel hat mich massiv gestört - der erstickte jegliche Orientierung im Keim für mich und meistens schien es, als schaute man einfach in eine Wand aus Nebelsuppe hinein, nur ringsum konnte man die Grafik sehen. Auch die Steuerung fand ich zu sperrig, Gegen Roboter hatte ich bei SUPER PROBOTECTOR nichts einzuwenden (im Gegenteil sogar!), aber bei TUROK fand ich es sehr befremdlich, im Dschungel neben Dinos und Reptilien auf derlei Blecheimer zu treffen. Ich habe es dann auch nicht viel gespielt und sah den Titel immer als einen Fehlschlag an. Die flüssigen und vielfältigen Gegner-Animationen und der treibende Percussion-Soundtrack haben mir hingegen sehr gefallen. Auch dem zweiten Teil habe ich damals eine Chance gegeben. Immerhin war ich im Besitz des Expansion Packs und laut Test in der FUN GENERATION (?) sollte das Spiel extrem gut sein und klar besser als der erste. Naja, war wohl nix, der Nachfolger hat mich sogar noch weniger gut unterhalten. Aber das ist eine andere Geschichte, hier geht es ja um den ersten Teil.

Und nachdem ich just DARK FORCES REMASTER auf der SWITCH beendet habe und meine Lust auf klassische Shooter-Kost dadurch gewachsen ist (und bevor ich zum x-ten Mal DOOM oder mal wieder - wie geplant - DUKE NUKEM 3D durchspielen würde), fiel mir das Remaster von TUROK ein. Das schlummert schon seit Jahren auf der Wunschliste meiner SWITCH, doch bisher habe ich dort nie gesehen, dass es mal günstiger zu haben war. Auf der PS4/PS5 gab es das schon öfter mal für knapp 5 Euro, aber auf der SWITCH noch nie. Dennoch habe ich heute entschieden, dass es mir die gut 17 Euro wert ist, nachdem ich im Internet nochmal ein paar Videos angesehen und ein paar Tests gelesen habe. Nicht einmal der schockierende Test in der M!-GAMES konnte mich von dem Vorhaben abhalten: Chefredakteur Oliver Schultes gab dem Remaster lächerliche 36% und machte das Spiel komplett runter.

Egal, ich habe es mir vorhin also runtergeladen und was soll ich sagen: die letzten drei Stunden bin ich mit dem mächtigen Indianer durch die weitläufigen Level gerannt, gesprungen, geschwommen und geklettert und habe dabei vermutlich mehr erreicht, als in ein paar Wochen auf dem N64 im Jahr 1997. In den ersten beiden Gebieten habe ich alle Schlüssel gesammelt. Im zweiten Level musste ich nochmal "back-tracken", denn ich fand erstmal nur einen Schlüssel, aber dann habe ich die beiden anderen auch gefunden. Und es macht echt Bock! Hätte ich ja gar nicht so erwartet.
Den Soundtrack finde ich immer noch genial und endlich gibt es auch nicht ganz so dichte Nebelbänke. Endlich kann man schon von Weitem Gebäude, Berge, Brücken, Wasserfälle und Höhleneingänge erblicken. Das macht extrem viel aus, sowohl was die Orientierung als auch was die Atmosphäre angeht. Spitze! Auch die moderne Steuerung tut dem Spiel unheimlich gut. Es macht wirklich Spaß, sich durch die Dinos und menschlichen Gegner zu ballern. Endlich keine Roboter mehr. Und es fließt verdammt viel roter Lebenssaft.
In der Form werde ich TUROK ganz sicher weiterspielen und vielleicht sogar beenden. Und danach womöglich sogar mit einer guten Note hier bewerten. Die letzten Stunden mit dem Spiel waren echt toll und eigentlich wollte ich nur mal kurz reinschauen. Vielleicht werde ich gar noch zum Fan!?
Die Performance im Handheldmodus ist auch wirklich gut. Bestimmt nicht so flüssig wie auf den stationären Konsolen oder einem PC, aber absolut in Ordnung. Davon hätte man auf dem N64 geträumt. Schon toll, dass ein Spiel, das jahrelang in keiner so guten Erinnerung behalten wurde, auf einmal doch so viel Potenzial zeigt. Ich bin regelrecht begeistert von der gerade zurückliegenden Session!
Was mir auffiel; Im zweiten Level machen diese Reptiliengegner in den Höhlen beim Ableben exakt das gleiche kreischende Geräusch, wie die Ratten bei DARK SOULS.

Naja, das soll's erstmal gewesen sein von der Dinojäger-Front. Ich werde sicher nochmal berichten, wie es weiterging, denn... I AM TUROK!!!
Kommentar wurde am 04.03.2024, 01:31 von Trondyard editiert.

Es sah 1997 tatsächlich nicht so schlecht aus. Das im gleichen Jahr erschienene 007: Golden Eye hatte zwar mehr Sichtweite, sah aber sonst genauso nach N64 aus. Zur geschichtlichen Einordnung: Für den PC erschienen 1997 Spiele wie Blood, Shadow Warrior oder Hexen II. Die (gefühlte) Optik von 3D-Shootern auf dem PC stand und fiel damals mit der Frage, ob sie 3D-Grafikkarten unterstützen und/oder man selbst eine vom Spiel unterstützte 3D-Grafikkarte (3dfx? PowerVR? Rendition?) im Rechner hatte.

Es kam aber für den PC erst Ende 1997. Also kurz vor 1998, welches uns Unreal und Half-Life brachte und Turok schlagartig staubig aussehen ließen.
Kommentar wurde am 05.02.2022, 10:27 von DaBBa editiert.

Spiele das Remaster und habe echt großen Spaß damit. Wenn man Turok in den Kontext von 1997 einordnet, da hatte es schon sehr große Vorzüge. Klar hat Turok auch mit Unzulänglichkeiten zu kämpfen, aber die Animationen, Waffen und das generelle "Feeling" zu hüpfen, klettern und zu kämpfen wurde vorzüglich gelöst.

Warum ich eine 7/10 gegeben habe, weiß ich nicht, 8/10 sind es auf alle Fälle für das N64-Original (am PC habe ich es tatsächlich auch gespielt, dort sah es umwefernd aus in Kombination mit einer 3Dfx).

Wie krass:Einfach mal im Test den Endboss zeigen und den Schlussfilm beschreiben.
Würde heute für Lynchjustiz sorgen.

Meine mich daran erinnern zu können, dass die Jungs von DF ziemlich positiv über das Game gesprochen. Sollte also ein solider Port sein glaube ich.

Ich persönlich kann nicht dazu sagen, da ich weder eine Switch noch das Spiel habe.

Lohnen sich die Remaster für die Switch?

Habe Turok damals auf den N64 angetestet bin aber dank der Steuerung nie über den ersten Level hinaus gekommen. Das gleiche gilt auch für Turok 2. Habe aber vor beide Titel auf dem PC nachzuholen, da es in meinen Augen doch 2 Shooter sind die man mal gespielt haben, weil sie doch zu den besseren Shooter der 90er Jahre gehöre. Möchte ja in den nächsten Jahren ohnehin alle nennenswerte Shooter der späten 90er Jahre nacholen. Habe das meiste verpasst, da damals kein Pcler war und das gute Zeug nur mit wenigen Ausnahmen ja alles Pc exklusiv war.

Nein, sollte man nicht.

Turok ist so ein Fall, der sich schwer bewerten lässt - zumindest, wenn man "objektiv" vorgehen will.

2018: das Spiel ist grafisch eher unterwältigend. Die Texturen sind farbarm, es mangelt an Abwechslung und die Action ist doch eher begrenzt... es scheint sich mehr um ein Jump'n-Shoot zu handeln. Karge Gegnersprites in karger Landschaft. Dazu das beherrschende Element: dicker simulierter Nebel. Man hat ständig das Gefühl, durch eine dicke Suppe zu tappen und hat nie das Gefühl, die Umgebung (oder eher das Spiel) im Griff zu haben. Es fühlt sich daher unbefriedigend an.

1997: Irre. Das Spiel ist der absolute Burner. Das ich das noch erleben darf! Da lächelt man ja fast über Doom, in dem pixelige 2,5-D Sprites durch die Gegend ruckeln. Hier fließt das Wasser überwältigend animiert, während 3D Gegner geschmeidig und butterweich animiert angreifen. Und wie cool die Waffen aussehen! Dazu eine Umgebungsgrafik, als "wäre man dabei". So superrealistisch. Und erst der coole Nebel, der das schön einrahmt... ein Hammer.


Hmm. Ich wüsste echt nicht, wie ich da werten soll. Auf jeden Fall war Turok ein Hammer. Auch auf dem PC (nur lauffähig mit 3Dfx-Karte, hehe) Aber eben "ein Hammer zu seiner Zeit".

Finde Turok auch großartig. Im März 1997 gab es wirklich nicht viel "echte" 3D-Konkurrenz. Unreal kam im Mai 1998, Half-Life im November 1998. Ja selbst Quake 2 kam erst im Dezember 1997!

Und sogar Shadow Warrior erschien später, nämlich im Mai 1997!

Also ich kann absolut nachvollziehen, warum Turok damals gerockt hat, genauso wie GoldenEye ab September.

Turok: The Fog Hunter aka Turok: Dinosaurier im Nebel

Habe mir gerade Eure Kommentare durchgelesen. Der allgemeine Tenor liest sich ja nicht gerade überwältigend. Ich selbst habe das Spiel vor vielen Jahren auch nur angespielt. Der Nebel und das verwirrende Leveldesign (so habe ich es zumindest in Erinnerung), haben mich davon abgehalten, Turok längere Zeit zu spielen. Sollte ich vielleicht mal wieder angehen.