Wer hat dir denn das erzählt?
Kommentar wurde am 18.10.2010, 22:06 von Bundavica editiert.

R-Type war als Automat nicht besonders erfolgreich damals...

Wie an anderer Stelle schon mal ausgeführt, hielt ich die Automaten-Wertungen von Anfang an für einen Irrtrum. Erstens konnte jeder, der mit dem jeweiligen Automaten konfrontiert war, sich sogleich selbst ein Bild machen. Zweitens ist es müßig, über Originalität usw. zu streiten. Denn drittens entschieden die User sowieso vor Ort, ob sie ihn mit Münzen füttern wollen oder nicht. Es ist also v.a. viertens die Daseinsberechtigung von Tests an sich, nämlich die Kaufberatung, hinfällig. Also, wozu?

Bei Midnight Resistance finde ich sogar den technischen Aspekt bei den Heimcomputern besser. Abgesehen von dem fiesen Farbbug der Amigaversion, sieht diese in allen Belangen besser aus. Selbst die C64-Version hat mehr Animationsphasen als der Automat und wirkt lebendiger.

Ein gutes Beispiel wäre GhoulsNGhosts. Hier spielt sich die MegaDrive-Fassung einfach deutlich besser als der Automat. Auch finde ich die Amigaversion von Shinobi wirklich angenehm spielbar. Die Automatenfassung hat mich, trotz Savestates fast zur Verzweiflung getrieben.

Ich denke auch dass der Schwierigkeitsgrad da mit einfließt. Die Amigaversion habe ich nicht mehr im Kopf, aber wenn man die C64-Version mit dem Automaten vergleicht spielt sich diese wirklich besser. Lediglich die Technik steht natürlich hintenan. Es gibt einige AUtomatenumsetzungen deren Video/ Computerspielversion deutlich besser spielbar sind.

Vielleicht waren die Erwartungen da eine völlig andere? Waren ja immerhin "Groschengräber", was ja durchaus in eine Beurteilung mit einfliessen darf. Allerdings: umgekehrt wird da auch ein Schuh daraus: Ich habe den "Shinobi" Automaten ende der 80ger geliebt. Der stand nämlich in einer Pommesbude in der nähe meines Elternhauses, und zog mir mit schöner regelmässigkeit die Markstücke aus meiner Tasche. Als ich dann (ENDLICH;ENDLICH;EEEENDLICH) mal jemanden getroffen hatte, der mir die C64-Version davon "ausleihen" konnte, war das eine der kältesten Duschen überhaupt. Das Brotkasten game besass null Atmosphäre, lahmes Gameplay und Musik, die man nur mit mächtig viel Fantasie als die von Shinobi entziffern konnte. Ein ähnliches Erlebnis hatte ich Jahre später mit der Amiga-Version davon. Auch da waren die Erwartungen zu hoch: Verwöhnt von Titeln wie "Turrican" und "Chuck Rock" ergattert man plötzlich die Amiga-Version eines heiß geliebten Automatenspiels. "Muß der wahnsinn sein" hatte ich da im Hinterkopf, und malte mir schon eine fast 1:1 Portierung aus - flüßig, nahezu identische Grafik, astreiner Sound...aber auch das stellte sich alles nur als wunschdenken heraus, nachdem ich das Spiel in den Schacht meines 500ers geschoben hatte.

Nun gibt es aber auch den umgekehrten Fall: herunter geschraubte Erwartungen, wenn man bereits den original (Spielhöllen-) Automat kennt. "Toki" zum Beispiel. Damals das erste mal auf einem Türkei-Urlaub gespielt. Noch so ein Groschengrab - obwohl weit und breit keine Groschen in Sicht waren. Von der Amiga-Fassung, die ich mir kurz darauf besorgt hatte, erwartete ich nahezu nichts. Und wurde total vom Hocker gehauen, wie GUT und wie IDENTISCH sich das ganze im direkten Vergleich zum Original spielte. Obwohl es letztendlich immer noch eine ganze Klasse unter der Automatenversion war (wenigstens optisch). In meiner damaligen Euphorie hätte ich wohl auch die Amiga-Version besser als den Automaten bewertet. Schließlich kostete es kein Geld bei jedem erneuten start und war fast genau so gut.

Gleiches gilt übrigens auch für den Original "Ghosts N Goblins" Automaten. Die Amiga-Version ist dem nahezu ebenbürtig. Ich glaube also schon, das bei solchen Testberichten die eigentliche Erwartungshaltung ein immenses mitspracherecht hat. Davon wird sich der Martin Gaksch auch nicht frei sprechen können.
Kommentar wurde am 29.08.2010, 00:23 von SarahKreuz editiert.

Ich weiß nicht ob das hier schon mal besprochen wurde, aber warum wurde der Automat schlechter bewertet als die Umsetzungen? Geht es dabei nur darum was die Hardware eines Automaten damals zu leisten imstande war oder warum ist das so?