So, erst mal vorweg: Das Spiel hier heißt nur "Invader", im Singular.
Macht aber nix, der Arbeitstitel lautete immerhin "Kaisertal".
Was gibt's hier sonst? Einen von nur drei eigens entwickelten Vertikal-Shmups für den GBA (die anderen beiden: "Iridion II" und das grottige "Strike Force Hydra") und für meinen Geschmack somit bereits den besten davon. Das Gameplay mag dabei etwas überladen wirken, aber vielleicht trägt gerade das hier zum Spielinhalt bei. Zu den erwähnenswerten Features gehören schließlich einerseits aus anderen Genretiteln bekannte, andererseits aber völlig abwegige Sachen, und zwar:
* Ein Waffensystem, bei dem man zwei Slots für Waffen hatte, zwischen denen man mit der L-Taste umschalten konnte und die dann separat in drei Stufen aufgerüstet wurden.
* Einen "Rayforce"-artigen Zielmodus für Gegner am Boden, die mit dem Fadenkreuz anvisiert und dann mit Druck auf die B-Taste mit Lenkwaffen beschossen wurden.
* Zwei wählbare Charaktere und Raumschiffe, deren einzige Unterschiede aber die Standardbewaffnung (Raumschiff A feuerte direkt nach vorne, Raumschiff B jeweils im 35°-Winkel nach vorne links und rechts) und die Anzahl gleichzeitig markierbarer Bodenziele waren.
* Eine sich in immer wieder mal mit der Select-Taste entgegennehmbaren Funksprüchen entspinnende Story (konnte man natürlich auch ignorieren)
* Eine Ingame-Zeit - jeweils bei Einbruch der Nacht spawnten ein paar spezielle Gegner vor dem Spieler.
* Einsammelbare Münzen, die bei erledigten Gegnern aufploppten und leicht für Schüsse gehalten werden konnten.
* Einen Shop, der über das Pausenmenü (!) besucht werden konnte, in dem man sich für die erwähnten Münzen mal eben schnell Powerups kaufen konnte.
* Neben normalem "Arcade"-Modus und dem 2P-Coop gab es noch einen Boss-Modus.
Abgesehen von diesen Besonderheiten ließ sich "Invader" aber erfreulich flüssig spielen, mit angenehm langen Levels (na gut, lange genug für ein
25-Minuten-Longplay...), markanten Bossgegnern und hinreichender grafischer Abwechslung. Der Grafikstil, also das Design von Waffen, Gegnern und Hintergründen sah auch ziemlich fein aus, und in dieser Kombination bockte das Spiel schon ziemlich (auch wenn mir der Techno-lastige Soundtrack eher wenig gab).
Der oft gescholtene Schwierigkeitsgrad... na ja. Im Kern ging's halt wieder mal viel um Lernen und Gewöhnung, und sobald man die Levels einigermaßen überblickte, konnte nicht viel schief gehen - zumal man sich ja mit dem buchstäblich üppig sprudelnden Geld jederzeit wieder im Shop versorgen konnte, sollte mal was schief gehen (bevorzugt zu erwerben: Schilde und Smartbombs).
Da haben sich die Rezensenten zu diesem Spiel für meine Begriffe etwas zu dünnhäutig gezeigt. Ich mag's eben, diese Spiel.
Eher ungläubig lässt mich derzeit der Umstand zurück, dass das Spiel auf Ebay anscheinend teilweise für vierstellige Summen gehandelt wird (obgleich es auch hier mittlerweile wieder viele Kopie-Module aus Südostasien gibt). Wüsste gerne, wie zu so einem eher unbekannten und nicht unbedingt einflussreichen Spiel solche Preise zustande kommen...