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von Acrylium

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User-Kommentare: (34)Seiten: [1] 2 3   »
22.06.2023, 16:13 mark208 (1173 
Anstelle der Kaufhäuser gibt es jetzt Galerien, kleine Malls mit ein paar Ankermietern, wie C und A oder Saturn, ein paar Fressbuden aber kein Vergleich mit Centro, das sind dann die Nachfolger für so Städte wie Witten oder Hattingen.
22.06.2023, 12:02 cassidy [Mod] (4113 
Ich kann dem Ganzen nichts Positives abgewinnen.
Ich bin aber auch kein Freund dieses grenzenlosen Konsums und dem Wecken von Bedürfnissen, von denen der Mensch vorher noch gar nichts wusste.
Aktuelles Beispiel ist so ein chinesischer Versandhändler, der sich gerade aufmacht Amazon anzugreifen und nur mit maximal Billigem lockt, im Centbereich. Nahezu 90 Prozent nur widerlicher Plastikschrott, der nach kurzer Zeit vor sich hingammeln wird und gerade in heutigen Zeiten eigentlich boykottiert werden sollte. "Shop like a Billionaire" ist der Slogan und zielt nur auf blinden, gierigen, Konsum ab.
Ist ja letztlich bei Amazon nicht Anders. Dies noch, das ist auch schön billig, kann ich auch noch mitnehmen, braucht zwar kein Arsch, aber Habenwollen....
Nix für mich.
22.06.2023, 11:57 robotron (2706 
DaBBa schrieb am 22.06.2023, 07:19:
...

Das dürfte Quelle einiges an Geld gekostet haben, aber mit dem Lohn, dass der Quelle-Katalog zu einer Institution wurde, nicht nur in der BRD: Im Ostblock galt er teilweise als Anschauungsmaterial dafür, was man mit Devisen so bekommen konnte. Er wurde manchmal scherzhaft als das "Kapitalistische Manifest" bezeichnet.

...


Naja bei uns gab es ja noch Genex. Die Kataloge gingen auch "unter der Hand" rum. Aber danke für den Link, wusste gar nicht das die Ungarn mit Quelle zu tun hatten. Wundert mich aber nicht beim sog. Gulaschkommunismus. Die wurden ja nicht zu unrecht als "lustigste Baracke im sozialistischen Lager" bezeichnet.
22.06.2023, 11:07 DaBBa (3196 
Die örtliche Karstadt-Filiale galt lange Zeit als der typische Ankerpunkt einer großen Mittelstadt oder kleinen Großstadt. Das Geschäft, welches Leute aus dem Umland als erstes (oder einziges) ansteuerten, wenn sie das Stadtzentrum besuchten. Das Geschäft, welches die 50.000-Einwohner-Stadt von der 30.000-Einwohner-Stadt abhob. Natürlich gab es da, trotz der riesigen Verkaufsfläche, zwar von allem etwas, aber von nichts die Auswahl, die große Fachgeschäfte hatten und die Amazon heute hat. Trotzdem war der Karstadt vol und die Leute haben das gekauft, was es dort gab.

Wobei der stationäre Einzelhandel an sich kein einheitliches System ist, sondern sich seinerseits Konkurrenz macht und teilweise kannibalisiert.

Innenstädte haben nicht nur den Onlinehandel als Konkurrenz, sondern auch die großen Sammel-Einkaufszentren außerhalb der Innenstädte. Das CentrO hat viele Leute nach Oberhausen gelockt - aber nicht ins Stadtzentrum von Oberhausen. Die Outlet-Center locken viele Leute in ihre die Städte, in denen sie liegen - aber nicht in die Läden außerhalb des Outlet-Centers.

Und das sind nur die Spitzen der Eisberge: Meine früherere Heimatstadt Steinfurt hat vor gut 10 Jahren im Stadtteil Burgsteinfurt* ein Einkaufszentrum außerhalb den Zentrums auf dem Gelände eines alten Fußballstadions eingerichtet: Zwei Discounter, ein weiterer Supermarkt, eine Ketten-Drogerie, ein Ketten-Kleidungsgeschäft, ein Ketten-Schuhgeschäft, eine Ketten-Imbissbude. Der andere Stadtteil Borghorst* zog einige Jahre mit einem riesigen Edeka und ein paar weiteren Ketten-Geschäften drumherum nach.
* Steinfurt ist eine aus zwei baulich getrennten Orten auf dem Papier zusammengelegte Stadt.

Eigentlich jeweils nichts besonderes - aber genug, um den beiden ohnehin kämpfenden Zentren der Orte den Rest zu geben. Neben einer Dönerbude, einer Spielhalle, einem SB-Bäcker, zwei Eisbuden und je einem Supermarkt gibts dort wenig, was den Besuch von Burgsteinfurt oder Borghorst lohnt. Es gibt noch ein paar alteingesessene Läden - aber a) Tendenz sinkend und b) können diese die vielen leeren Ladenlokale dazwischen optisch nicht ausgleichen.
Die beiden genannten Einkaufszentren liegen zwar theoretisch in Fußgänger-Reichweite der jeweiligen Innenstädte - aber kaum einer geht rüber.

Und die wenigen Läden, die es noch gibt, werden teilweise von Markenherstellern gepiesackt: Sie verlangen von kleinen Händlern, dass sie bspw. 30 % der jeweiligen Ladenfläche mit eigenen Produkten füllen müssen, damit die Konkurrenz möglichst wenig übrig hat. Die Markenhersteller werden frecher, weil sie wissen, dass sie eigentlich nur vor den Großen im Einzelhandel Angst haben müssen. Man kann seinen Kram ja sonst auch und massenhaft online oder im Outlet-Center verkaufen.
22.06.2023, 11:05 Fürstbischof von Gurk (1563 
Erstaunlich, wie doll der kleine Printwerbeschnipsel hier einschlägt.
22.06.2023, 10:06 mark208 (1173 
So ändern sich die Zeiten, früher war der Versandhandel fast schon notwendig, da die Infrastruktur grad in ländlichen Gebieten nur ein begrenztes Angebot vorhalten konnte. Sonderlich billig war es aber nicht, heutzutage verdrängen sie viele Geschäfte. Wobei grad in Deutschland natürlich besonders günstige Voraussetzungen bestehen, weil sich die Branche und insbesondere die Angestellten nicht anpassen möchten.
22.06.2023, 09:56 Pat (6212 
Ich denke nicht, dass man Amazon dafür verantwortlich machen kann, dass Leute ihre Sachen nun einmal lieber billiger haben möchten. Der Einzelhandel ist zu großen Teilen selber schuld: Wenn kein Service geboten wird, bin ich nun mal auch nicht bereit, potentiell mehr zu zahlen.

Ich ganz persönlich hasse es, in einen Laden zu gehen. Damals, als ich von Buchläden weg zu Amazon bin, hatte es schon seine Gründe. Ich habe zugegeben einen etwas nerdigen Büchergeschmack. Aber wenn ich in einen Bücherladen gehe, und eigentlich nur die immer gleichen Bücher in meinen Kategorien sehe und vom aufdringlichen Verkaufpersonal ständig auf die gleich drei Mainstream-Titel, die sie halt gerade palettenweise eingekauft haben, verwiesen werde, so vergeht mir halt schnell die Lust.
Und ein bisschen exotischere oder gar englische Titel müssen sowieso bestellt werden. Und dann muss ich nochmals da hin!

Nö, der Einzelhandel bietet mir persönlich keinen Mehrwert dafür, dass ich in vielen Fällen mehr für die gleiche Ware bezahlen muss.
Bei einem Onlinehändler haben ich Kundenrezensionen, kann direkt nachforschen, ob das was wäre, kann nebenher in Foren oder Reddits nach Tipps schauen. Und das alles zu Zeiten, in denen ich tatsächlich Zeit dazu habe. Ich muss das nicht irgendwie in den Tag hineinquetschen. Ich kann mich am Abend, nach der Arbeit und nachdem ich die Kinder im Bett habe, den Haushalt erledigt und was weiß ich, ganz in Ruhe mich darum kümmern.

Ich weiß, das klingt jetzt ziemlich hart von mir und vielleicht auch ein bisschen befremdlich, aber ich ganz persönlich möchte den Onlineversand nicht missen.

Aber, wie schon erwähnt, ich kann ja nicht bei Amazon bestellen, da ich in Liechtenstein lebe. Ich verwende andere Onlineversandhäuser. Aber die Tatsache, dass ich - könnte ich Amazon nehmen - sogar so ziemlich alles aus einem Versandhandel nehmen könnte, würde mir persönlich schon sehr zusagen.
22.06.2023, 08:42 forenuser (3688 
Eben. Amazon hat den (Online)-Versandhandel nicht erfunden, den (Online)-Konsum (IMHO) aber in vielerlei Hinsicht revolutioniert. Dadurch hat sich dann auch im stationären Handel einiges geändert, zum Guten wie leider auch zum Schlechten.

Ich selber kaufe Online, was offline eher schwer bis gar nicht oder nur zu Marspreise zu bekommen ist.
Kleidung und Verbrauchswaren kaufe ich aber generell offline.
22.06.2023, 07:19 DaBBa (3196 
Aber schon interessant, wie viel offenbar der Komfort ausmacht, online bestellen zu können, statt telefonisch oder per Postkarte.

Versandhandel ist ja nichts, was Amazon erfunden hat. Früher gab es bspw. Quelle und der Quelle-Katalog kam damals regelmäßig von alleine ins Haus. Das war eine ziemliche Papierschlacht, zugegebenermaßen nicht gerade nachhaltig: Der Blog Retropie schreibt von 8 Mio. Katalogen mit über 1000 vollfarbigen Seiten (!), die in den 80ern mehrmals im Jahr gedruckt wurden.

Das dürfte Quelle einiges an Geld gekostet haben, aber mit dem Lohn, dass der Quelle-Katalog zu einer Institution wurde, nicht nur in der BRD: Im Ostblock galt er teilweise als Anschauungsmaterial dafür, was man mit Devisen so bekommen konnte. Er wurde manchmal scherzhaft als das "Kapitalistische Manifest" bezeichnet.

Quelle hatte damals viele Kunden, die aber offenbar nicht so selbstverständlich und nebenbei bei Quelle bestellt haben, wie die Leute heute bei Amazon & Co. bestellen. Die Leute mussten sich hinsetzen, im Katalog ihre Wunschprodukte raussuchen, dann per Postkarte oder Telefon bestellen und die Rechnung bezahlen. Mal eben schnell in einer spontanen Kauflaune eine Bestellung zusammenklicken und das Geld vom Konto abbuchen lassen (aus den Augen, aus dem Sinn) hat da vermutlich eine geringe Hemmschwelle.
22.06.2023, 06:27 Commodus (6224 
Ich denke, das man gegen diese Entwicklung (Online-Versandhäuser) gar nichts machen kann. Irgendwann wird es nur noch wenige Konzerne geben, die dann aber alles an Konsum bereitstellen (auch Nahrungsmittel). Es gibt zwar schon einige Discounter bei uns, die alle mit Menschen besetzten Kassen abgeschafft haben und Online-Lieferdienste anbieten, aber auch diese wird Amazon irgendwann fressen. Bei uns wurden in der Nähe neue Amazon-Lagerhallen gebaut...das größte, was ich an Hallen je gesehen habe (größer als Messehallen) natürlich mit eigenem Fuhrpark, damit auch andere Lieferdienste aus dem Rennen gedrückt werden! Ich hasse aber die Amazon-Zusteller. Meistens sind das irgendwelche orientalisch aussehenden Typen, die die Pakete einfach in den Hausflur stellen, oder sogar in anderen Häusern abstellen. Die Zustellung ist ein Graus. Da stimmt irgendwas mit der Bezahlung, oder den Arbeitsbedingungen von Amazon nicht.
Kommentar wurde am 22.06.2023, 06:29 von Commodus editiert.
22.06.2023, 05:30 Twinworld (2719 
Bin da auch mehr bei cassidy,habe auch noch nichts bei amazon bestellt aber meine Frau bestellt hin und wieder was.
Denke wenn wir alle kleinen Händler aus den Innenstädten erst ruiniert haben verschwinnden auch langsam alle Gastronomischen Lokalitäten.
Und wie immer wenns zu spät ist geht die Heulerei los.
22.06.2023, 05:22 Twinworld (2719 
Fürstbischof von Gurk schrieb am 21.06.2023, 22:05:
Vielleicht kommt ja für Michi und seine Seite was rum:

https://www.amazon.de/gp/product/B08M5ZHSFQ/ref=ox_sc_act_title_1?smid=A1O7STYZEXH52W&psc=1


Besser als das Original
22.06.2023, 01:10 cassidy [Mod] (4113 
Ich habe noch nie bei Amazon etwas bestellt. Auch bei keinem anderen Onlineversandhändler.
Mir geht die Zerstörung der Innenstädte viel zu nah.
Hab nicht mal ne Kreditkarte oder Paypal.
Ich hasse diese Konzerne und möchte sie brennen sehen.
21.06.2023, 23:02 Edgar Allens Po (2853 
Ihr wisst ja, immer über 30 Euro bestellen, damit die Versandkosten wegfallen.
21.06.2023, 22:22 Swiffer25 (1435 
Wie goil ist dass denn
Oder anders, so muss es gewesen sein.
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