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19.06.2016, 10:52 McCluskey (349 
forenuser schrieb am 19.06.2016, 08:40:
Es ist lange her, aber IIRC wurde im Editorial jener Ausgabe ab welcher die PP PC-only wurde auch angesagt, dass die PP ab dieser Ausgabe PC-only ist. Und ich meine mich an einen entsprechenden Sticker auf dem Cover ab dieser Ausgabe zu erinnern.


Meine letzte gekaufte POWER PLAY-Ausgabe war die 1/95. Ich hatte damals keinen PC sondern war immer noch AMIGA-Nutzer. Irgendwo in dieser Ausgabe muss gestanden haben, dass das Heft ab sofort zum ausschließlichen PC-Magazin wird. Und so habe ich nach Jahren schweren Herzens Abschied nehmen müssen. Ich habe gerade noch einmal in das hier verfügbare Editorial der Ausgabe geschaut, da steht davon nichts. Eventuell in der Vorschau auf das nächste Heft? Irgendwo muss das aber angekündigt worden sein, weil mir meine unverzügliche Abstinenz noch sehr präsent ist.
19.06.2016, 08:40 forenuser (3697 
Das im Editorial nicht stand, zu welchem System der Test ist kann doch kein Hindernis gewesen sein. Ich mein, man interesiert sich doch nicht für jeden Titel, erst recht wohl nicht, wenn man eher Käufer denn Kopierer ist. Also kurz geschaut was auf welcher Seite getestet wird, dort nachgeschaut für welches System der Test ist und dann für oder wider einen Kauf des Heftes entschieden.



Es ist lange her, aber IIRC wurde im Editorial jener Ausgabe ab welcher die PP PC-only wurde auch angesagt, dass die PP ab dieser Ausgabe PC-only ist. Und ich meine mich an einen entsprechenden Sticker auf dem Cover ab dieser Ausgabe zu erinnern.

Aber mir ist klar was nun kommt. Womit ich wieder bei der Frage angekommen bin warum VC64- und, vor allem aber Amiga-Nutzer glauben eine Sonderstellung einzunehmen.
Kommentar wurde am 19.06.2016, 09:13 von forenuser editiert.
19.06.2016, 05:32 v3to (2021 
forenuser schrieb am 19.06.2016, 02:07:
Aber gibt es im Kreis der Kioskkäufern eine Hemmschwelle, die es unterbindet in das Inhaltsverzeichnis schaut um festzustellen, ob in der betreffenden Ausgabe überhaupt etwas Amiga-Spezifisches oder ggf. anderweitig Interesantes steht?

Oh? Ok... Das kenne ich so gar nicht. Das Inhaltsverzeichnis hatte ich eigentlich immer gecheckt, wenn ich nicht gerade Stammleser von dem jeweiligen Magazin war.
19.06.2016, 05:16 Filtertüte (655 
1. Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis brachte nicht viel, da die Powerplay hier nur Spieletitel angab, aber keine Systemangaben.

2. Gerade bei Leuten, die Originale kauften und auf RKs verzichten wollten, war jede Mark wichtig, die man sich für ein Magazin, das einem nix brachte, sparen konnte. Ich rede da auch gar nicht von mir, da ich zu dieser Zeit schon berufstätig war, aber anderen mag das durchaus so gegangen sein.

3. Sie hätten sich sicherlich keinen Zacken aus der Krone gebrochen, wenn sie solche Änderungen bezüglich berücksichtigter Systeme kurz angesprochen hätten, und wenn es nur kurz im Editorial gewesen wäre. Gehört schließlich auch irgendwie zur Informationspflicht. Es ist einfach diese Gedankenlosigkeit und Gleichgültigkeit gegenüber Leuten, die ihnen jahrlang die Butter aufs Brot gebracht haben, die mir stinkt. Da kann man doch wenigstens mal kurz Servus sagen.
19.06.2016, 02:07 forenuser (3697 
Filtertüte schrieb am 19.06.2016, 01:24:
(...)
Und wurde irgendeine dieser Veränderungen im Heft kommentiert, in einem kurzen Artikel thematisiert, wenigstens im Editorial kurz angesprochen oder gar, wie es sich eigentlich gehört, eine Ausgabe vorher angekündigt, sodaß sich die User der entsprechenden geschassten Systeme darauf einstellen konnten und sich den Kauf des/der nächsten Hefte/s sparen bzw. ihr Abo rechtzeitig kündigen konnten? Neeeiiiin!
Es wurde einfach stillschweigend und völlig kaltschnäuzig gemacht, als ob es das Selbstverständlichste auf der Welt wäre. Nach dem Motto: Sollen sich die Besitzer dieser Verlierer-Systeme, die es nicht mehr wert sind, in unserer tollen Zeitschrift erwähnt zu werden, ruhig noch ein paar Ausgaben in falscher Hoffnung kaufen und uns ihr knappes Taschengeld in den Hals schmeißen, bis sie endlich schnallen, daß sie von uns nichts mehr zu erwarten haben.


Man mag die Abonnenten mal für sich stellen.
Wobei ich nicht weiß, wie groß der Abonnentenkreis unter dem Amiga-Nutzern war.

Aber gibt es im Kreis der Kioskkäufern eine Hemmschwelle, die es unterbindet in das Inhaltsverzeichnis schaut um festzustellen, ob in der betreffenden Ausgabe überhaupt etwas Amiga-Spezifisches oder ggf. anderweitig Interesantes steht? Ich halte mich nicht für übergebührlich Clever, aber so habe ich das gemacht...



Davon ab, was mir hier gerade ganz übel aufstösst ist der moralische Zeigefinger, wie andere sich doch bitte zu verhalten haben.

(...)wenigstens im Editorial kurz angesprochen oder gar, wie es sich eigentlich gehört, eine Ausgabe vorher angekündigt(...)


Ich kenne Deine Heimcomputervita nicht und will Dir auch gar nichts unterstellen.
Aber "der typische" Heimcomputeranwender hatte gerne mal "Raubkopien" in den Diskettenboxen. Da ist dann so ein moralinsaures "Die PP hat uns betrogen/verraten/[beliebiger Vorwurf hier] verkauft..." deplaziert.
Kommentar wurde am 19.06.2016, 02:17 von forenuser editiert.
19.06.2016, 01:24 Filtertüte (655 
Bren McGuire schrieb am 18.06.2016, 14:37:
Da lausche ich doch lieber den Worten eines Mick Schnelle - der war damals wenigstens überzeugter Amiga-Anhänger


War er leider nicht, wie er selbst hier bei den Kommentaren zu seinem Interview schrieb:
Meinen allerersten Amiga habe ich tatsächlich am ersten Tag im Jokerverlag in die Hände bekommen. Manfred Duy und ich waren immer die Amiga No-Fraktion... ;-)
Mein Computerwerdegang ist Atari 400, C64, Atari ST und dann PC. Manfred Duy und ich waren die einzigen beim Joker,

Von daher paßt er ganz gut zu den ganzen Ex-PP-Amiga-Ignoranten bei der Retro Gamer.
Was mich bei der PP so aufregt, ist nicht, daß sie mit der Zeit Systeme nicht mehr berücksichtigt und ausgesiebt haben, sondern wie sie es getan haben.
Zunächst wurden anno 92/93 C64 und Atari ST, nachdem die Tests dafür vorher schon immer seltener geworden sind, schließlich gar nicht mehr berücksichtigt. Dann wurden anno 94 zunächst die regulären Konsolentests durch diese kurzlebige Video Games-Gastrubrik ersetzt und einige Ausgaben später schließlich ganz aus dem Heft geschmissen. Ab derselben Ausgabe wurden Amiga-Tests extrem zurückgefahren, und das Heft war zu diesem Zeitpunkt schon zu 99% PC. In den kommenden 3 bis 4 Ausgaben gab es dann noch einige wenige Amiga- und Mac-Tests, die man an einer Hand abzählen konnte, bis dann schließlich Ende des Jahres links oben in der Ecke auf dem Cover ganz klein "100% PC" zu lesen war.
Und wurde irgendeine dieser Veränderungen im Heft kommentiert, in einem kurzen Artikel thematisiert, wenigstens im Editorial kurz angesprochen oder gar, wie es sich eigentlich gehört, eine Ausgabe vorher angekündigt, sodaß sich die User der entsprechenden geschassten Systeme darauf einstellen konnten und sich den Kauf des/der nächsten Hefte/s sparen bzw. ihr Abo rechtzeitig kündigen konnten? Neeeiiiin!
Es wurde einfach stillschweigend und völlig kaltschnäuzig gemacht, als ob es das Selbstverständlichste auf der Welt wäre. Nach dem Motto: Sollen sich die Besitzer dieser Verlierer-Systeme, die es nicht mehr wert sind, in unserer tollen Zeitschrift erwähnt zu werden, ruhig noch ein paar Ausgaben in falscher Hoffnung kaufen und uns ihr knappes Taschengeld in den Hals schmeißen, bis sie endlich schnallen, daß sie von uns nichts mehr zu erwarten haben.
18.06.2016, 20:16 Bren McGuire (4804 
Wie gesagt, um das Heft an sich tut es mir leid; es hätten ruhig noch ein paar Ausgaben mehr erscheinen können. Ist aber mal ganz gut, dass Leute wie der ach so perfekte Spielekenner Lenhardt auch mal einen Schuss vor den Bug bekommen haben, und einsehen mussten, dass nicht automatisch alles zu Gold wird, was sie anfassen. Dieser Redakteur hat in der Vergangenheit schon genügend gute bis sehr gute Titel schlechtgeredet. Aber vor allem seine Aussage, dass ein geniales Team wie die Bitmap Brothers schlichtweg überschätzt wurde (siehe weiter unten), empfand ich damals als journalistische Dreistigkeit! Mit diesem blöden Satz hat er vor drei Jahren endgültig alle Sympathien bei mir verspielt. Mag sein, dass das ausschlaggebend dafür war, dass mich das vorzeitige Ende der CHIP-Power Play nicht dermaßen traurig stimmte.

Könnte mir auch vorstellen, dass viele gebeutelte Amiga-Besitzer von damals die neue Power Play schon aufgrund des Namens in den Regalen liegen ließen - da kamen wahrscheinlich sofort unschöne Erinnerungen auf! Nichts gegen Leute wie Michael Hengst, Anatol Locker oder Winnie Forster, aber auch die waren nur allzu sehr bereit, schwächelnde Hardware möglichst schnell fallen zu lassen. Lenhardt, mit seinen selbstgerechten Wertungen hingegen, kam diesbezüglich schon immer eine gewisse Sonderrolle zu. Da braucht man sich nur das Review zu "Turrican" (Ausgabe 6/90) anzusehen: Laut Henrik Fischs Aussage im gleichen Testbericht, soll sich Heini ja angeblich "intensiv" mit der C64-Version beschäftigt haben - und was ist in dessen Meinungskasten zu lesen? Na, fast ausschließlich wie viel besser doch die Amiga-Fassung gegenüber dem "Brotkasten" ist! Das klingt jetzt nicht wirklich nach "intensivem beschäftigen", dass könnte man fast schon mit Arbeitsverweigerung gleichsetzen!

Wie gesagt, schade um das Magazin, schade um das nostalgische Gimmick, mit den in der letzten Ausgabe wieder eingeführten Wertungsgesichtern, schade um die viele Arbeit, die in die Neuauflage gesteckt wurde... aber schade um Heinrich Lenhardts Karriereknick? Nun, was mich angeht, bestimmt nicht!
Kommentar wurde am 18.06.2016, 20:23 von Bren McGuire editiert.
18.06.2016, 18:28 Frank ciezki [Mod] (3809 
Bren McGuire schrieb am 18.06.2016, 14:37:
Im Übrigen will ich noch eingestehen, dass mich der recht schnelle Niedergang der neu aufgelegten CHIP-Power Play vor fast drei Jahren mit einer gewissen Genugtuung erfüllt hat. Im Grunde genommen mochte ich dieses neue Format, und um das Heft an sich tut es mir auch leid. Was aber gewisse Leute dahinter angeht, so hat es mich schon tierisch gefreut, dass sie sich damit auf die Schnauze gelegt haben!


Du bist also froh, dass ein gutes Heft unterging, weil du gewisse Leute, die daran beteiligt waren nicht magst ?
Das Team Powerplay muss dich ja schwer traumatisiert haben.
Solchen Hass reserviere ich normalerweise für rechte Politiker, oder Leute, die mir persönlich was getan haben.
18.06.2016, 14:56 Retro-Nerd (13505 
Den damaligen Konsolen Liebling PC-Engine hat man auch relativ früh fallengelassen, obwohl es 1992-1994 noch genügend Hits für die kleine Wunderkiste gab. Klar, war nur eine Importkonsole, aber hier die Hits zu besprechen hätte deutlich mehr Sinn gemacht als das 95ste Lizenz Müllspiel für Sega und Nintendo.
18.06.2016, 14:37 Bren McGuire (4804 
Dass ein Großteil der Amiga-User über den Umgang ihres Systems seitens der Power Play ziemlich verärgert war, lag bestimmt auch daran, dass sie erst vor kurzem zum Amiga gewechselt sind. Gerade die C64-Besitzer strömten Anfang der Neunziger in Scharen in die Läden, da ihrem geliebten 8-Bitter zu diesem Zeitpunkt schon die Luft ausging. Ein nicht unerheblicher Teil davon dürften Schüler oder Azubis (wie ich schon weiter unten geschrieben habe) gewesen sein, also nicht unbedingt Großverdiener. Und für eben diese Zielgruppe gab es - sofern sie sich keine Konsole anschaffen wollten - lediglich zwei Investitionsmöglichkeiten für den kleinen Geldbeutel, die da hießen: Amiga (vorrangig A500/A500+) oder Atari ST. Da letzterer aber bereits ab 1990 ins Hintertreffen geriet, entschieden sich natürlich sehr viele Käufer für einen Commodore Amiga. Damals war diese Maschine die logische Konsequenz für die Kinder des deutschen Mittelstands. Der PC wiederum war quasi ein unerfüllbarer Traum für Otto-Normal-Verdiener, ähnlich wie der A1000 fünf Jahre zuvor...

Des weiteren genoss der PC zu jener Zeit noch nicht ansatzweise die Popularität eines Amiga (zumindest in europäischen Gefilden), vor allem im Bereich der Action-Titel legte er ein recht trauriges Erscheinungsbild an den Tag. Zudem war sein Betriebssystem, verglichen mit dem auf dem Commodore, ein schlechter Witz. Sogar ein Spielehersteller wie Magnetic Scrolls zeigte mit "Wonderland" eindrucksvoll, wie es weitaus besser ging! So ziemlich alles, was man brauchte um einen PC zum Spielen zu bringen, war mit hohen Kosten verbunden und zugleich äußerst kompliziert und umständlich zu bewerkstelligen. Da gaben sich die Heimcomputer seinerzeit um Längen pflegeleichter...

Was nun das Softwareangebot anbelangt, so wurde dieses für die "IBM und Kompatiblen", wie es damals in den Magazinen immer so schön hieß, erst um 1991 einigermaßen interessant. "Wing Commander" war eigentlich das erste Spiel, welches gewisse Neidgefühle bei Amiga-Besitzern aufkommen ließ. Und auch die Adventures aus dem Hause Sierra On-Line, über die man als stolzer Amiga-User bis Ende 1990 lediglich schmunzeln konnte (zumindest was die Präsentation anging), verwandelten sich mit "King's Quest V" urplötzlich vom hässlichen Entlein zum anmutigen Schwan. Bei den Programmen des Tochterunternehmens Dynamix, z.B. "Rise of the Dragon" oder "Red Baron", sah es ähnlich aus. Spätestens ab da geriet der Amiga ins Hintertreffen, obwohl Umsetzungen zu dieser Zeit noch an der Tagesordnung waren. Und trotzdem: Schlagartig waren es die MS-DOS-Besitzer, die nun über die Amiga-Portierungen lachen konnten, fielen diese doch zumeist farbloser und mitunter äußerst träge aus. Zumindest Dynamix gab sich diesbezüglich zwar noch redlich Mühe, ohne eine Turbokarte plus Festplatte köchelte der Spielspaß jedoch auch hier auf kleiner Flamme...

Wollte man in Sachen Amiga-Software auch weiterhin am Ball bleiben, musste man seinen Rechner wohl oder übel aufrüsten. Und da wären wir wieder beim eingangs erwähnten Mittelstand: Die meisten dürften den Amiga allein schon deshalb einem sündhaft teuren PC vorgezogen haben, weil der Commodore-Rechner von Haus aus schon so gut wie alles mitbrachte. Doch plötzlich schwenkte die Spielebranche um und setzte nun auch auf dem Amiga gewisse Hardwareanforderungen voraus, die nicht zu unterschätzende Zusatzkosten nach sich zogen. In eben diese zu investieren, wo man sich doch als ehemaliger C64-Fan vor gerade einmal einem Jahr einen brandneuen 16-Bitter zugelegt hatte, sahen viele nicht ein. Seit jeher war der A500/A500+ eine Plattform, auf der es "sofort losgehen konnte". Und jetzt sollte es damit vorbei sein? Da hätte man sich ja gleich einen PC kaufen können. Da müssen sich nicht gerade wenige Amiga-User verarscht vorgekommen sein. Die Grundhaltung gegenüber dieser veränderten Marktlage resultierte bei den meisten in einem Quasi-Boykott, was die Anschaffung leistungsfördernder Hardwareerweiterungen anging, frei nach dem Motto "Es wird schon irgendwie gehen". Diese selbstgefällige Einstellung seitens der Benutzer bekam natürlich auch die Spieleindustrie mit - insbesondere die Amerikaner mit ihrem allgemein bekannten Grundsatz "Höher, schneller, weiter" - was zur Folge hatte, dass aus Übersee zunächst immer weniger und ab 1993 so gut wie gar nichts mehr auf die "Freundin" konvertiert wurde. Zusätzlich kündigte Commodore rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft '92 ihre beiden neuen Amiga-Modelle A1200 und A4000 an. Für die einen dürfte insbesondere ersterer eine Offenbarung gewesen sein, blieb man so vom Kauf teurer Zusatzhardware verschont, brachte der A1200 doch von Werk an einen schnelleren Prozessor wie auch (zumindest alternativ) eine eingebaute Festplatte mit sich - ganz zu schweigen vom AGA-Chipsatz, welcher nun endlich einem VGA-PC Paroli bieten konnte...

Für die anderen hingegen, die bereits einiges an Geld in zusätzliche "Wunder-Komponenten" für ihren A500 investiert hatten, dürfte das dynamische Duo A1200/A4000 wohl ein Schlag ins Gesicht gewesen sein, was sie unter Umständen nun endgültig ins PC-Lager wechseln ließ. Woher sollte man denn schließlich wissen, ob man in einem Jahr nicht bereits wieder in zusätzliche kostspielige Hardware für die zwei Neuen investieren müsste? Dann doch diesmal gleich aufs richtige Pferd setzen, was da PC hieß!

Die Power Play teilte ganz offensichtlich diese Einstellung, kehrte das zugegebenermaßen sichtlich geschrumpfte Amiga-Softwareangebot mehr oder weniger unter den PC-Teppich und ließ auch ansonsten die Möglichkeiten, die die neue Commodore-Generation zu bieten hatte (höhere Geschwindigkeit bei 3D-Action/Simulationen wie z.B. "Wing Commander" bzw. allgemein höhere Performance bei Adventures à la "Fate of Atlantis") unberücksichtigt. Erst auf Drängen vieler verärgerter Fans fügte man sich - zumindest ein wenig - deren Wünschen. 1994, als AGA-Spiele so langsam salonfähig wurden und Neuerscheinungen für die alten OCS/ECS-Modelle langsam aber sicher abflauten, sprich, als zumindest der A1200 richtig interessant wurde, nahm die Power Play die komplette Amiga-Sparte kurzerhand aus dem Heft! Ganz gleich, ob diese Entscheidung nun von der Geschäftsführung oder den Redakteuren selbst getroffen wurde, für die (wahrscheinlich nur noch wenigen) Amiga-User, die der Power Play bis dahin die Treue gehalten haben, dürfte dies ein weiterer Tritt in die Weichteile gewesen sein. Wahrscheinlich muss man es den Redakteuren des Magazins noch zugute halten, dass sie diese Entscheidung wenigstens noch publik gemacht haben! Schließlich hätte man so manch gutgläubigen Commodore-Fan ja auch einfach, hoffend auf neue Spieletests für den unlängst abgeschossenen Rechner, die da nie mehr kommen sollten, in Unwissenheit lassen können. So nach dem Motto "Mal gucken, wie lange die Blödmänner brauchen ums zu checken. Sollen sie doch ruhig weiter löhnen!" Bei einer derlei interessenlosen Einstellung gegenüber der Amiga-Fraktion, wie sie die Power Play spätestens ab 1993 an den Tag legte, hätte mich solch ein hinterfotziges Vorgehen nicht mehr wirklich überrascht!

Somit dürfte es kein großes Wunder sein, dass der Power Play von Seiten vieler Amiga-Fans vornehmlich ein schlechter Ruf anhaftet. Mit einem dermaßen bedeutenden System, das in vielerlei Hinsicht Standards und Maßstäbe gesetzt hat, hätte man anders umgehen müssen. Wie man es richtig macht, hat die Man!ac mit ihren "Features" zum N64 (Artikel: "Ade, 64 Bit", Ausgabe 12/2001) bzw. Dreamcast (Artikel: "Sternschnuppe", Ausgabe 3/2002), kurz nach deren endgültigen Niedergang, gezeigt. Zwei mehrseitige Specials, in denen nochmal alle positiven wie auch teils negativen Punkte jener beiden Konsolen zum Vorschein gebracht wurden, sowie deren Werdegang plus einer Auflistung der wichtigsten/erfolgreichsten Spiele. Dieses Vorgehen allein zeigt schon, dass den Redakteuren der Man!ac diese beiden Plattformen im Laufe der Jahre auch persönlich ans Herz gewachsen sind. So etwas könnte man durchaus als würdevollen Abschied bezeichnen - eine Eigenschaft also, die dem gesamten Power Play-Team wohl seinerzeit abging...

...und wenn mir dann heutzutage ausgerechnet noch gewisse Power Play-Redakteure in der Retro Gamer etwas über die alten Amiga-Spiele erzählen wollen, dreht sich mir stellenweise der Magen um. Insbesondere Heinrich Lenhardts Einstellung gegenüber den Bitmap Brothers ist fast schon legendär einfältig! Da lausche ich doch lieber den Worten eines Mick Schnelle - der war damals wenigstens überzeugter Amiga-Anhänger und obendrein Amiga Joker-Tester!

Im Übrigen will ich noch eingestehen, dass mich der recht schnelle Niedergang der neu aufgelegten CHIP-Power Play vor fast drei Jahren mit einer gewissen Genugtuung erfüllt hat. Im Grunde genommen mochte ich dieses neue Format, und um das Heft an sich tut es mir auch leid. Was aber gewisse Leute dahinter angeht, so hat es mich schon tierisch gefreut, dass sie sich damit auf die Schnauze gelegt haben!
Kommentar wurde am 18.06.2016, 15:38 von Bren McGuire editiert.
18.06.2016, 10:47 Anna L. (2028 
Der Amiga war die Krönung der Homecomputer. Jeder in meinem Bekanntenkreis holte sich nach dem 8-Bit-Rechner einen Amiga. Jeder fand ihn geil, jeder war berauscht von seinen Möglichkeiten. Deshalb mutet es sehr niederträchtig an, dass ihn hier einige nun kräftig tiefstapeln wollen. Und seit wann gelten die USA als Maßstab für den Erfolg? Nur weil dort fast jeder eine Waffe hat? Übrigens hatte längst nicht jeder Lust auf eine Konsole und einen PC. Der Amiga konnte beides, sogar lange Zeit in exzellenter Qualität. Dass sich die Welt Anfang der 1990er bereits schneller drehte, war halt so. Da konnte der Amiga dann nicht mehr mithalten. Nicht einmal der gute Atari Falcon konnte noch etwas bewirken. Der war schon von gut Geburt an von gestern. Mit dem Amiga starb der Tastaturcomputer. Und somit auch der Homecomputer.
Kommentar wurde am 18.06.2016, 16:46 von Anna L. editiert.
18.06.2016, 10:32 v3to (2021 
Die Veränderung des Marktes spielt sicher mit rein, die Spielebranche war jedenfalls im Umbruch damals und hat sich nach und nach auf PC und Konsole verlagert. In der Doku 'From Bedrooms to Billions' wird das auch schön dokumentiert.

Was ich nach wie vor bezeichnend finde, ist dieser zeitliche Versatz zwischen Herstellern, Publishern und Magazinen, was die Unterstützung von C64 und Amiga angeht. Beim C64 setzte die PowerPlay irgendwann 1988/89 einen Wendepunkt (Jörg Langer hatte das mal recht treffend mit der Bemerkung dokumentiert, dass 1987 in der Endphase des C64 liegen würde. Soviel zur Wahrnehmung...). Die Hersteller produzierten allerdings munter weiter, wobei die Entwicklung so 1992 radikal abriss, weil Publisher keine Abnahmen mehr garantierten und so ein ständiges Risiko bestand, dass man umsonst für die Mülltonne arbeitet. Wobei ich hier die Ursache der Handel vermute, weil entsprechende Hardware aus den Regalen verschwand und in Folge Sortimente aufgelöst wurden.

Beim Amiga war es dann das Selbe in grün, nur etwas später. Wobei da die Diskrepanz zwischen der vorhandenen Fanbase und wirtschaftlicher Bedeutung des Amiga größer gewesen sein dürfte als zum Ende der 8Bit-Ära. Sogar erheblich, wenn ich mich an die Gespräche von damals erinnere. Beim Amiga hörte man an sich regelmäßig von Umsatzproblemen, was beim C64 bis zuletzt eigentlich nicht so das Thema war.
18.06.2016, 09:55 Pat (6236 
Ich glaube, es war 1992, als der PC bei mir den Amiga als primäre Spieleplattform ersetzt hat. Ich war (und bin!) ein wirklich grosser Amiga-Fan aber nie war ich "Fanboy", der die Augen vor der Wirklichkeit verschloss.

Ich fand es herzallerliebst, wie der Joker seine Durchhalteparolen predigte und immer wieder bei wirklich tollen Spielen seine "vergesst den PC" oder "werft eure Konsolen weg"-Tiraden trällerte. Und ich freute mich wie ein Honigkuchenpferd über jeden gelungenen Exklusivtitel für meine "Freundin".

Aber man musste halt zugeben: Ich liebte halt vor allem Adventures und Rollenspiele und da war halt der PC - mit der richtigen Hardware versehen - einfach besser.
Mein geliebter Amiga stand aber stets neben meinem PC - bis die Emulation weit genug war (jetzt wird er nur noch zu besonderen Anlässen hervorgekramt).

Ich stimme einem meiner Vorredner in dem Punkt zu, dass der Amiga 500 für mich ein ganz besonderes Design war, das mir noch heute ein Tränchen der Freude in die Augen treibt. Das soll nicht heissen, dass es nicht auch iconische PC-Designs gibt, der Amiga 500 ist aber auch für mich was ganz besonderes.
Vielleicht aber auch deshalb, weil beim PC die inneren Werte zählten, da wurden Komponenten ausgetauscht bis irgendwann der PC eigentlich ein komplett neues Gerät war. Philosophisch ist das natürlich interessant, denn auch beim PC musste man hin und wieder neue Systeme haben - man hat das einfach nicht so gemerkt.
Der Amiga 500 war aber quasi ein fertiges Komplettsystem fast wie eine Konsole.

Ich habe auch andere Amiga-Modelle besessen aber zu keinem hatte ich genau diese Beziehung wie zum 500er. Nostalgie, nehme ich an.

Ich habe für mein Hobby als Jugendlicher und junger Erwachsener hart gearbeitet. Ich habe nicht geraucht, ging praktisch nie aus und investierte jeden Pfennig/Schilling/Rappen.
Vielleicht hat mich deshalb auch der "Machtwechsel" weg vom Amiga nicht gestört, denn ich war genau so leidenschaftlich, wenn es um den PC ging.

Ich habe es mit einem Amiga 1200 versucht aber durch die eher mangelnde Rückwärtskompatiblität nütze mir das System nichts, da neue Spiele auf dem PC halt dann doch meist besser waren und ich den Amiga 500 für die alten Sachen brauchte. Drei Computer auf dem Schreibtisch zu stellen kam dann doch nicht in Frage.
18.06.2016, 09:00 nudge (1854 
Mir fällt gerade auf, dass der erste Amiga Joker im November 1989 kam. Ich kenne die Verkaufsentwicklung des Magazins zwar nicht, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass Amiganer dahin abgewandert sind. Und im Oktober 1992 kam dann noch die Amiga Games dazu. Und die Power Play Ausgabe, über die wir gerade reden, ist Mai 1993. Kann es nicht sein, dass in in diesen Goldgräberjahren Ende der 80'er bis Mitte der 90'er, wo sich die Spielebranche stark verändert hat, sich die Magazine sogar spezialisieren mussten, weil der Markt einfach zu gross geworden war?
18.06.2016, 00:07 docster (3389 
Na ja, die "Trennung" vom Amiga war wohl ein letzter konsequenter Schritt.

Für die Ausrichtung seines Magazins ist man ja auch selbst verantwortlich ( "Exklusiv" - Magazine dürften ja auch kaum alle anderen Systeme verteufelt haben ), diese Entscheidung verwunderte kaum.

Wie bereits erwähnt ärgerte im Falle des Amiga der oftmals ungemäße Umgang.
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