Oha, diesmal wurden meine tollen Gedanken an ein Spiel eines Besseren belehrt.
Dabei hat mir
Police Quest III damals so gut gefallen. Auch beim jetzigen Zocken ging es gut los: Schon direkt am Spielstart war ich Feuer und Flamme für den Polizistenalltag. Schnell fühlte ich mich in dem amerikanischen Bullenflair wohl...
...doch...
...das Dilemma begann bereits inmitten des ersten Tages! Geistig umnachtet ließ ich doch tatsächlich meine Dienstwaffe im Schließfach vor dem Gefängnis liegen, nachdem ich den Park-Hooligan ins Kittchen geworfen hatte.
Danach fuhr ich wieder auf Streife und das Programm ließ mich meinen Dienst nur bis zur Schwangeren auf dem Highway durchführen. Just danach wurde die Attentatszene am Oak Tree Mall eingeblendet (dies sogar 2x hintereinander - Bug?). Dass die anderen Betrunkenen, Sonntagsfahrer und Raser mir einfach so vorenthalten wurden, bekam ich erst beim Nachlesen im Sierra Buch mit als ich meinen ersten Polizeitag noch einmal genüsslich schmökernd Revue passieren ließ.
Obwohl ich bei Sierra Spielen immer punktgeil bin, schlüpfte ich ohne nochmaliges Absolvieren des Einstiegstages in die Uniform, um den 2. Tag anzugehen.
Im weiteren Spielverlauf nervte mich das Fahren von A nach B mehr und mehr. Die Kritiken, die hier schon mehrfach getätigt wurden, sind somit berechtigt. Hier wollte man einfach nur die Spielzeit in die Länge ziehen, ansonsten hätten die Programmierer die Fahr-Chose anders gestaltet. Zudem steht das Ansteuern unserer Liebsten für meinen Geschmack zu oft im Drehbuch des Spieleplots. Klar würde man(n) auch in der Realität täglich nach dem Rechten schauen, doch in einem Adventure hätte ich mir persönlich, einen größeren Interaktionsrahmen in den sterilen Hospitalhallen gewünscht.
Die angeführten Mankos wären noch verschmerzbar gewesen. Alles andere als verschmerzbar sind hingegen die (sierratypischen) Sackgassen, die einem Adventurespieler die Halsschlagader rasant anschwillen lassen:
1. Die punktezehrende (Waffen-)Sackgasse hatte ich bereits angeführt. Ein einfacher Hinweis an den Spieler: "Hast Du nicht etwas vergessen?" wäre Gold wert gewesen. Selbst ein abruptes Ende, so wie es im Spiel haufenweise bei Fehltritten vorkommt, wäre hier ausnahmsweise wünschenswert gewesen!
2. Gibt man das Foto von den Bains-Brüdern in die Beweissicherung, so hat man bei der Richterin schlechte Karten... Das Foto wiederbeschaffen? Denkste! Das wurde für immer und ewig in der Beweisabteilung ad acta gelegt.
3. Wenn man seiner Kollegin nicht aufmerksam auf die Finger schaut, so gibt es am Ende eine "Überraschung" (später dazu mehr).
4. Ich hatte gleich zu Beginn
Durch die Komplettlösung kam ich dann doch an die Adresse und -siehe einer an- das Programm bemerkte den Schummel nicht; ließ mich mit dem Punktegeräusch begleitend an den finalen Ort des Spiels fahren.
Dort lief alles wie am Schnürchen, doch
Vielleicht war das Spiel an dieser Stelle auch überfordert, da ich -nicht nur hier- das ein oder andere ausgelassen hatte. Jedenfalls verärgerten mich diese ganze Mankos in hohem Maße. Mein Lieblingsteil der Police Quest Serie. Nicht wahr, oder!??
Was bewegt mich nun im Detail zu diesen rügenden Zeilen? Was ist das Hauptmanko des Spiels?
Für mich ganz klar: Das Programm
erwartet in bestimmten Situationen ganz konkrete Aktionen des Spielers. Zu oft gibt es dabei keinen Tipp oder Hinweis. Zum Beispiel liegt im späteren Spielverlauf in Etage 3 des Polizeipräsidiums etwas für uns parat:
Dies und der Vorstellungs-Fauxpas bei "Ausbilder Schmidt" ließ mir die Zornesröte ins Gesicht laufen. Wieso um Himmels Willen verwehrt das Programm eine Aktion, die auch an diesem Tag absolut nachvollziehbar gewesen wäre? Hier haben die Sierra-Mannen arg geschludert und man fragt sich: "Haben vor Veröffentlichung das Spiel nur drei Leutchen auf Fehler getestet?"
Als ich später noch in Foren lesen musste, dass einige Spieler sogar an bestimmten Punkten im Spiel nicht aussteigen konnten (obwohl sie genau den Ort erreicht haben, wo man das Auto verlassen musste!), macht das die Bugfete für mich komplett.
Die Musik so schön, die Story so ziemlich ausgereift, die Grafik kultig-schick, das Game-Interface sierragemäß solide. Und doch muss ich mein 8 Millimeter-Punktegeschoss von damals in ein 7 Millimeter-Punktekaliberchen umwandeln. Die Fehlerteufel waren ein Schuss zuviel in den Spieleofen!
Bleibt jetzt nur für mich zu hoffen, dass der vierte Teil nicht erneut einen Strich durch die "das war gut"-Erinnerungen von damals macht.
Kommentar wurde am 15.04.2019, 21:55 von jan.hondafn2 editiert.