Ich hatte
Baldurs Gate 1 ja schon einmal bei Erscheinen durchgezockt und habe
Die Legenden der Schwertküste dann ausgelassen, da ich keine Lust hatte, von vorn anzufangen.
Bei Erscheinen von
Baldurs Gate 2 & Throne des Bhaal habe ich dann aber das Mega-Projekt "
KOMPLETTES DURCHZOCKEN VON ANFANG BIS ENDE" an Angriff genommen.
Zu der Zeit hatte ich Glück, viele Nachtschichten zu haben. Ich habe sogar Extra-Schichten geschoben, weil ich wusste, --> Nachtschicht heisst "
Baldurs Gate-Time".
Sogar an meinen freien Tagen habe ich bis nachts um 3, oder sogar bis Morgengrauen gezockt. Und nachdem ich 6-7 Stunden geschlafen hatte, war der erste Griff, "
der" zum On-Schalter des PC´s.
In insgesamt 5 Monaten war ich -
ja ich kann es so ausdrücken- regelrecht süchtig nach Baldurs Gate!
Es gab in diesem Epos eine Spielmechanik, welches diese Sucht auslöst und die verhindert, das man eine Spielpause, oder einen Tagesabschluss findet.
Ich drücks ma so aus:A: 1 Quest & 3 Subquest stehen an
B: Man bereist neues Gebiet
C1: Dieb grast Gebiet ab, um alle Fallen ausfindig zu machen
C2: Erkundung mit abgrasen aller Gegenstände, wie Kisten, Tonnen etc.
D: Verkaufen und alle Händlerangebote anschauen
E: Es gibt immer ein sündhaftteures Teil, auf welches die Party spart
F: Quest erledigen
G: Chars optimal ausrüsten (
stundenlang Items austauschen um optimale Werte zu erhalten --> ich liebte es!!!)
H: Rest verkaufen (
und mit glitzernden Augen aufs Konto schauen)
I: sündhaftteures Teil erwerben (
)
----
genau hier wäre eine Spielpause geplant, aber meistens wollte man nur noch kurz schauen, was es einem bei Gebiet "NEU" am Anfang so erwartet.---
---ausserdem nur nochmal kurz alten Spielstand laden, um zu schauen wie die Handlung verlaufen wäre, hätte man sich für Variante B oder C entschieden---
....ja und schon kann man den Kreislauf von Punkt A neu beginnen und ruckzuck sind weitere 12 Stunden vergangen und man sitzt im eigenen Saft mit Vollbart und mit kleinen müden Augen da. Keinen Schimmer wie dieses Epos von der normal am Tage arbeitenden Bevölkerung gespielt werden konnte.
Dieser Suchtkreislauf wurde natürlich noch durch die grandiose Handlung, perfekte Iso-Grafik (
die für mich bis heute die Krönung aller Iso-Games darstellt), verstärkt.
Die von
kmonster dargestellte schwachsinnige Story kann ich nicht nachvollziehen, da ich die Geschichte des zwiegespaltenen Charakters, der das Blut und die Fähigkeiten des Gottes Bhaal in sich trägt und ähnlich der
Star Wars Filme genau überlegen muss, ob er diese Fähigkeiten einsetzt oder nicht, oft den Spieler im Zweifel lässt.
Dazu kommen die perfekt ausgearbeiteten Charaktere, die mit ihren eigenen Zielen und Schicksalen eine realistische RPG-Stimmung aufkommen lassen und die einem wirklich das Gefühl geben, diese Personen irgendwann zu kennen. Da es auch Quests mit traurigen Situationen gibt, -was das Schicksal dieser Personen angeht-, fühlte man regelrecht mit Ihnen, ob nun in positiver oder negativer Hinsicht.
Was die schicken Char-Bilder angeht, versteh ich
kmonster auch nicht so recht. Es sind doch fast schon Gemälde! ..genau mein Geschmack!
Einen Kritikpunkt habe ich allerdings auch, was das Balancing angeht.
Ich muss
kmonster leider recht geben, das es so einige Zauber gab, mit denen man mit die stärksten Gegner (
und seien es noch so viele) wegpusten konnte. Ich sage nur
Giftwolke oder später die stärkere Variante
Todesnebel.
Wenn man eine Situation nicht meistern konnte, hat man einfach den Spielstand neu geladen und ist gerade soweit bis zur kritischen Stelle gelaufen, bis die Gegner noch im dunklen, nicht erreichbaren Gebiet waren und hat alle Nebel & Wolken da rein gepustet. Dann ist man einfach rein und hat mit ein paar Hieben den Drachen, Megaviechern, oder Gegnerhorden den Rest gegeben.
Wenn man das erst mal weiss, macht´s man immer wieder!Aber naja, es gab DSA - Die Nordlandtrilogie (
wo ich zwar ebenfalls stundenlang vorgesessen habe, aber nicht in diesem Ausmaß) und auch die beiden Beholder-Games von Westwood, die sich aber nun nicht vergleichen lassen, aufgrund der Komplexität und des Genres, aber in jedem Fall hatte ich so eine Spiele-Serie wie
Baldurs Gate 1&2 nicht wieder, die mich so lange mit dicken Augen vor dem Rechner sitzen ließ.
Dieses Epos gehört zu meinen All-Time Favorites und ich könnte heulen, das
Baldurs Gate 3 - The Black Hound nie das Licht der Welt erblickt hat. Aber die beiden
Icewind Dale-Ablager haben mich einigermassen darüber hinweggetröstet, obwohl sie nicht ganz an
Baldurs Gate herankommen, da mehr Wert auf die Kämpfe gelegt wurde.
Wenn jedes Mitglied nur ein einziges mal mit 11 Punkten werten dürfte, ich würde es
Baldurs Gate 2 geben!
Ein Meilenstein, dem man ein Denkmal setzen müsste!
@Bioware
Ihr macht wirklich tolle Spiele! Ob
KOTOR,
Neverwinter Nights oder auch
Dragons Age oder
Mass Effect, aber so etwas wie
Baldurs Gate habt Ihr nicht wieder geschafft.
Kommentar wurde am 21.07.2012, 10:34 von Commodus editiert.