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01.04.2020, 10:22 DaBBa (3339) | |
Na gut, so gesehen ja. Wenn man drüber nachdenkt, ist es schon interessant. Zumal die 50 bzw. 60 Hertz nicht vom Himmel gefallen sind, sondern von der Netzfrequenz der Stromversorgung kommen. Die Frequenz von 50 Hz fürs deutsche und später europäische Stromnetz wurde zur Kaiserzeit vom AEG-Gründer Emil Rathenau festgelegt. Hätte der damals gesagt: "60 Hertz tuns auch.", dann hätten 90 Jahre später die europäischen Spieleentwickler mit 60 fps arbeiten können. |
31.03.2020, 23:46 Grumbler (1602) | |
> aber beim Amiga doch nicht mehr Just-In-Time.
denk das ist doch gerade der witz an solchen spielen, die gerade deswegen so aufregend waren, weil sie die zugrundeliegende hardware ziemlich ausreizten, und damit neue welten ggü der konkurrenz damals eröffneten und neues boten.
darum ist das ganze dann ein kunstwerk und eine fein aufeinander abgestimmte gesamtkomposition aller beteiligten komponenten, eben auch der cpu, und alles was man so sieht und hört und spielt wird eben dann doch "just-in-time" geliefert. |
31.03.2020, 22:31 DaBBa (3339) | |
v3to schrieb am 31.03.2020, 21:50: In der Beziehung ist auch der Amiga nicht so viel anders. Man hat immer soviel Zeit für die Routinen, bis sich der Bildschirm neu aufbaut und auch beim Amiga hat die NTSC-Variante weniger Rasterzeit zur Verfügung. Beim Amiga auch noch? Das Bild wird doch von der Grafikhardware gezeichnet, und nicht von der CPU. Natürlich muss die CPU die Grafikhardware mit Bildmaterial füttern, aber beim Amiga doch nicht mehr Just-In-Time. Wie dem auch sei: Wenn man weniger Rasterzeit hat, dann steigt doch faktisch die Hardwareanforderung, denn die CPU muss mehr Bilder pro Sekunde liefern können. Kommentar wurde am 31.03.2020, 22:34 von DaBBa editiert. |
31.03.2020, 21:50 v3to (2043) | |
DaBBa schrieb am 31.03.2020, 18:46: Um konstant 20 % schneller sein zu können, müsste die CPU ca. 20 % schneller getaktet sein. ...doch die A500-CPU (trotz der 70 kHz mehr) ins Schwimmen kommen. Ich glaube, du hast eine etwas falsche Vorstellung davon, wie das ganze funktioniert. Das Thema hatte man bereits beim C64 und laufen Spiele grundsätzlich auf NTSC-Systemen schneller als auf PAL-Maschinen - wenn sie denn laufen. Auf NTSC-Rechnern ist der Bildlauf schneller zu Ende, man hat weniger Rasterzeit und entsprechend einen begrenzteren Rahmen als auf PAL-Rechnern, weil die Systeme ja immer noch ähnlich schnell arbeiten. Gibt einen ganzen Haufen an Spielen, die in Europa produziert wurden, welche auf NTSC-Systemen deshalb nicht funktionieren. In der Beziehung ist auch der Amiga nicht so viel anders. Man hat immer soviel Zeit für die Routinen, bis sich der Bildschirm neu aufbaut und auch beim Amiga hat die NTSC-Variante weniger Rasterzeit zur Verfügung. Bzw auf PAL-Amigas hat man ja sogar zusätzliche Grafikmodi mit höherer Auflösung. Wenn man den PAL-Amiga mit 60 FPS nutzen lässt, wird es ähnliche Spielregeln wie bei NTSC geben, da bin ich mir sicher. |
31.03.2020, 19:02 Retro-Nerd (13702) | |
60Hz ist ja auch kein alleiniges NTSC Merkmal. PAL-60 Spiele gab es auch damals schon (Dynablaster oder Flink auf dem Amiga lassen sich auf 50/60Hz umschalten), und ab der Dreamcast wurde das auch zur Normalität. Auf dem ST gab es auch so einige 60Hz PAL Spiele. Kommentar wurde am 31.03.2020, 19:18 von Retro-Nerd editiert. |
31.03.2020, 18:46 DaBBa (3339) | |
Grumbler schrieb am 31.03.2020, 04:13: doch, der Prozessor der NTSC-Versionen wurde oft leicht höher getaktet. 7.16 MHz (NTSC) vs 7.09 MHz (PAL) beim Amiga 500 z.B., laut Wikipedia. Ich bin kein CPU-Experte, aber das liest sich eher wie Anpassung an einen Takt als nach einem merklichen Geschwindigkeitsvorteil. Um konstant 20 % schneller sein zu können, müsste die CPU ca. 20 % schneller getaktet sein. In diesem Sinne muss bei der NTSC-Version von Turrican 1... Retro-Nerd schrieb am 31.03.2020, 13:31: Die läuft natürlich 20% schneller und die Musik wird auch zu schnell abgespielt, inklusive der falschen Tonhöhe. ...doch die A500-CPU (trotz der 70 kHz mehr) ins Schwimmen kommen. Selbst bei einigen SNES-Spiele hat man die Situation, dass die CPU bei NTSC-Versionen an bestimmten Stellen schlapp macht, während die PAL-Fassung zwar langsamer, aber dafür mit stabiler Framerate läuft. |
31.03.2020, 13:31 Retro-Nerd (13702) | |
Die läuft natürlich 20% schneller und die Musik wird auch zu schnell abgespielt, inklusive der falschen Tonhöhe. Da wurde 0 Aufwand betrieben, die richtig an NTSC anzupassen. |
31.03.2020, 11:43 DaBBa (3339) | |
Retro-Nerd schrieb am 31.03.2020, 07:11: Davon ab gibt es von Turrican II eh keine Amiga NTSC Version, nur von Turrican 1. Und als besser würde die auch niemand bezeichen, nur weil sie in 60fps läuft. Turrican 1 NTSC kenne ich gar nicht. Läuft die wirklich 20 % schneller oder hat die Factor 5 die "sauberer" hochskaliert? |
31.03.2020, 07:11 Retro-Nerd (13702) | |
Sorry, nichts davon hat mit der Thematik zu tun, die von dir angestoßen wurde und von DaBBa und auch v3to noch besprochen wurde. Was hat die schnellere NTSC CPU damit zu tun? PAL Spiele können auch in PAL-60Hz laufen.
Davon ab gibt es von Turrican II eh keine Amiga NTSC Version, nur von Turrican 1. Und als besser würde die auch niemand bezeichen, nur weil sie in 60fps läuft. |
31.03.2020, 04:13 Grumbler (1602) | |
> es ist also nicht so, dass NTSC-Maschinen schneller rechnen können.
doch, der Prozessor der NTSC-Versionen wurde oft leicht höher getaktet. 7.16 MHz (NTSC) vs 7.09 MHz (PAL) beim Amiga 500 z.B., laut Wikipedia. |
31.03.2020, 04:02 Swiffer25 (1449) | |
Retro-Nerd schrieb am 31.03.2020, 02:30: ..Ist ja kein Contra. Contra? Böööse gut. Das Spiel, bei dem ich "Robotdarsteller" den Humanoiden vorgezogen habe... Und dieser verda**te Schwierigkeitsgrad |
31.03.2020, 02:30 Retro-Nerd (13702) | |
Es gibt in der Tat auch auf dem Computer ein paar Spiele, die von einer NTSC Fassung etwas profitieren. Da wäre z.B. Gods, das Dank einer ST Original Entwicklung auch auf dem Amiga nur in schlappen 16,66 fps scrollt. Die NTSC Fassung scrollt wenigstens mit 20fps. In so einem Bereich kann man in der Tat von einem leicht flüssigeren Spielablauf sprechen. Bei Turrican 1 und 2 aber nicht. Das läuft in PAL mit 50fps und das reicht auch völlig aus. Ist ja kein Contra. Kommentar wurde am 31.03.2020, 02:30 von Retro-Nerd editiert. |
31.03.2020, 02:05 Swiffer25 (1449) | |
@DaBBa
Zitat: >>War im Umkehrschluss das originale Street Fighter II zu langsam?<<
Mir jedenfalls schon. Ich kam ca. 1993/94 bei einer Nachbarin aus den USA in den Genuss, einmal am SuperFamicon (hässliches Ding mit seinen Lilablassblauschaltern) SF2 auf 60Hz zu erleben.
Ich war hin und weg vom Vollbild und einer "gefühlten" Geschwindigkeit, welche ich zuvor nur von der Arcade kannte. |
31.03.2020, 00:43 v3to (2043) | |
Das Bild war nicht direkt abgeschnitten, auf NTSC hat man idr eine andere Aspect Ratio bei den Pixeln, bzw die Pixel sind höher. Und das Scrollgeschwindigkeit ein Nebenprodukt der Bildwiederholfrequenz ist - ganz bestimmt sogar.
Allerdings kann man auch davon ausgehen, dass Entwickler eher selten den Vergleich zu den anderen Videostandards wahrgenommen haben. Was auch der Grund dafür ist, weshalb das bei der Spielmechanik oder auch beim Design Auswirkung auf die Spielbarkeit haben kann und bei diversen Spielen auch hat. Wenn ein Spiel eine relativ schwammige Steuerung hat und dann auf einmal 20% schneller ausfällt, wirkt sich das auch auf das Gameplay aus. Wenn eine Sprungkurve aufgrund der Aspect Ratio gestaucht und verlangsamt wird, ist das Steuerungs-Feedback unter Umständen weniger deutlich.
Nimm als Beispiel Cybernoid: Dort gibt es ein paar Stellen, wo man sich zwischen zwei tödlichen Hindernissen wie in einem Fahrstuhl bewegen muss. Der Abstand ist recht knapp und bereits bei 50fps nicht ganz einfach. Bei höherer Geschwindigkeit bleibt der relative Abstand, aber das Spiel wird an der Stelle erheblich schwerer. Kommentar wurde am 31.03.2020, 00:46 von v3to editiert. |
31.03.2020, 00:29 DaBBa (3339) | |
Die zusätzlichen Pixel wurden von vielen europäischen Amiga-Entwicklern sogar genutzt. Da war auf NTSC-Systemen das Bild abgeschnitten. Bei PAL-Konsolentiteln gabs umgekehrt natürlich Balken-TV.
Ich wage mal zu behaupten: Geschwindigkeit ist keine Frage der Bildwiederholfrequenz, höchstens ein Nebenprodukt davon. In den Maschinen werkelt die gleiche CPU, es ist also nicht so, dass NTSC-Maschinen schneller rechnen können. Heute am Emulator kann ich jedes NTSC- und PAL-Spiel auf 50, 60 oder sogar 70 fps hoch-/runterdrehen. Wird es schneller auch spaßiger? Vielleicht, wenn man auf schnelles Gameplay steht und/oder das Spiel im Original eher langsam ist. Wird es langsamer spaßiger? Vielleicht, wenn das Spiel im Original schnell ist und man mehr Reaktionszeit gebrauchen kann.
Bei Command & Conquer gab es die Leute, die die Spielgeschwindigkeit auf volle Pulle gedreht haben - und die, die es langsamer mochten. |
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