Oh jeh... Wenn ich das was sich momentan in mir zusammen braut richtig deute, neige ich gerade stimmungstechnisch mal wieder dazu eine Lobhudelei auf
Firelord hier abzulassen. Bitte entschuldigt. Ich verspreche hoch und heilig, dass es auch zukünftig nur maximal einmal pro Jahr zu so einem Ausfall kommen wird.
Eine Ode an ein KleinodFirelord. Du warst weit mehr als die Summe Deiner Einzelteile für mich. Du warst Zeitfresser, Alltagslebenstopper, Hausaufgabenverhinderer und ein mich nicht schlafen lassendes, gutmütiges Software-Gespenst Deiner Zeit. Wie oft kam ich in den Tagen der 80er Jahre in Deiner Welt nicht weiter und lag voller verzweifelt anmutender Gedanken nach Lösungen wach im Bettchen nebst Schnuffeltier und Schnuffeltüchlein. Wie oft kam dann irgendwann ein Geistesblitz zu unguter Stunde, da bedingt durch Schlafenszeit, Schule oder sonstiger familiärer Verpflichtungen gerade es nicht möglich war die mit Gummileinchen ausgestattete Spielmaschine sofort anzuwerfen und zu bespielen!
Doch ich habe Deine Herausforderungen gemeistert. Nur mit wenig Spielhilfe… Dabei waren die Aufgaben vielfältig, knifflig und oftmals nicht auf der Hand liegend. Aber ich war (einmal in meinem Leben!) kein Softie, kein Weichei, keine spielerische Bagatell-Memme! Nein… Ich bin an Deinen Aufgaben gewachsen, habe diesen getrotzt und schließlich allesamt gemeistert. Meine einzigen Waffen waren kariertes Papier, Lineal und ein immer wieder sorgsam gespitzter Bleistift zur Archivierung und dauerhaften Visualisierung Deiner großen, weiten Spielwelt.
Auch wenn es ein weiter, langer und entbehrungsreicher Weg war. Es war mehr als wert ihn zu gehen. Wer braucht schon soziale Kontakte, wenn er in der von Stephen Crow wundersam erschaffenen Szenerie umherwandeln, den Gefahren trotzen und seine Abenteuer in den zahlreichen Bildschirmen erleben kann?
Du warst nie unfair. Gabst Hilfen in Form von wechselnden auffindbaren Goodies – besonders in Form der Münze, welche ein Extraleben einbrachte und meine Spielzeit im aktuellen Abenteuer verlängerte. Du warst nie gemein. Alle Wege, alle Stellen waren lösbar – alle Hindernisse überwindbar. Du schufst Zusammenhalt. Zum Beispiel mit einem Freund mit dem ich einen guten Teil der Wegstrecke gemeinsam gegangen bin.
Du bist Grund für große Ungerechtigkeiten. Das soll nicht anklagend sein. Es ist nur wahr! Warum wurde nicht meine – mit Hilfe meines Freundes – so sorgsam gezeichnete und liebevoll erstellte Karte im "Aktuellen Software Markt" abgedruckt? Sondern die eines Laien, eines Fremden, eines Menschen – welcher eine (natürlich selbstverständlich rein objektiv gesehene) viel schwächere Karte eingereicht hat? Herr Swiergiel, das werde ich Ihnen niemals verzeihen! Niemals nie!
In Ausgabe 1/2020 erschien in der deutschen Retro Gamer ein vierseitiger Hintergrund-Bericht zu Dir. Bis heute konnte ich diesen nicht lesen. Diesen Quell der Freude hebe ich mir noch auf - vielleicht um Euch dann in 2021 wieder an dieser Stelle mit der Meinung dazu zu nerven. Ihr Armen!
Kommentar wurde am 19.09.2020, 18:17 von Lisa Duck editiert.