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Symphonic Shades


Label:
Synsoniq Records

Erscheinungsdatum:
2008

Preis:
CD auf 2000 Stück limitiert - ausverkauft
EUR 9,89 MP3 Download bei Amazon

Nummer:
ISBN: 4 028723 000219

Inhalt:
Ein Symphoniekonzert in diesem Ausmaß, welches nur einem Spielekomponisten gebührt, gabs noch nicht. Radio- und Internetübertragung, zwei Auftritte hintereinander, ein Aufruf, damit diese CD entsteht und Nachprägung, weil die ersten 1000 CDs sehr schnell ausverkauft waren. Genau das beschreibt ein Ereignis aus dem Jahre 2008, welches den Höhepunkt Chris Hülsbecks darstellt. Eine Auswahl seiner besten und ein nur für das Konzert neu geschriebenes Werk wurden fürs Orchester arrangiert (einen Großteil hat man Jonne Valtonen zu verdanken). Klassisches Orchester, Klavier, Schlagzeug, Chor (z.T. mit lateinischen und griechischen Texten) einen Synthesizer undundund zeigen die unglaubliche Vielfalt, die an diesem Abend geboten wurde.

Einen Bericht habe ich vor 5 Jahren verfasst, welchen ich eigentlich nur unterstreichen will und ihn mit ein paar Nebenbemerkungen noch verfeinern möchte.

Weiterhin finde ich Grand Monster Slam als Opener gelungen, X-Out ist auch ein Titel, den man gerne immer wieder hört, aber mit Jim Powers kann ich mich einfach nicht anfreunden, weil die Tempi einfach schlecht gewählt sind.

Beim Tower of Babel habe ich dank der CD Aufnahme ein kleines Highlight entdeckt. Das Werk könnte gut zu Indiana Jones und der Turm von Babel passen, man erkennt eindeutig John Williams Charakter, aber es bleibt doch ein echter Hülsbeck. Die Orchestrierung macht alles richtig, ein gewaltiger Sound ertönt aus den Boxen, dem Retrofan geht das Herz auf.

Das Live Konzert wurde mit einigen Studioaufnahmen abgemischt, um die bestmögliche Qualität zu erhalten. Ein gravierender Unterschied ist bei der Turrican Piano Suite festzustellen. Hat noch im Konzert Jari Salmela eine nicht überzeugende Leistung abgegeben, so bekommt man auf der CD eine Studioaufnahme von Benjamin Nuss zu hören. Die Aufnahme ist langsamer als der Konzertmitschnitt (im Vergleich Salmela 4:40; Nuss 5:16). Hervorzuheben ist aber, dass man die einzelnen Stimmen jetzt viel deutlicher raushört. Aber es wirkt zum Teil sehr gehämmert und das Turrican 3 Ending Theme ist unsagbar langweilig gespielt.

Einzelne Stimmen werden jetzt auch in anderen Werken besser rausgehört, wie z.B. bei Shades.

Was ich schade finde ist, dass Rony Barraks Solo nicht jenes aus dem Konzert ist. Dieser gefiel mir um Längen besser. Warum man auf diese Studioaufnahme zurückgriff bleibt mir schleierhaft.

Endlich habe ich auch entdeckt, was mir damals bei der Turrican Konzertfantasie so missfiel bzw. immer noch missfällt. Nicht die Behandlung der Themen im klassischen Bereich hat mich gestört sondern ein bestimmter Abschnitt, der nach 2 Minuten beginnt und ein wenig an Rachmaninoffs Klavierkonzerte erinnerte, die irgendwie ins Nirgendwo führen. In diesen 2 Minuten geht Turrican komplett unter bevor das Stück wieder zu blühen anfängt. Ansonsten ist es aber ein Werk, dass jetzt doch meine Wertschätzung bekommen hat.

Fazit:
Symphonic Shades ist die am meisten gespielte Hülsbeck CD der letzten Zeit (jedenfalls auf meinem CD Player). Diese Klangvielfalt lädt immer wieder zu neuem Hören ein. Ich war mit einer Radioaufnahme zufrieden, doch bin ich froh, die CD in meinen Händen halten zu können. Ich greife aber auch gerne zur Radioaufnahme zurück, da ich eine gewisse Schwäche für unveränderte Konzertmitschnitte habe. Fehlende Flöten bei der Turricanpassage auf der CD muss ich jetzt durch mein Pfeifen ersetzen.

Scans & Texte von Deathrider




User-Kommentare: (29)Seiten: «  1 [2] 
09.09.2013, 00:28 Nr.1 (3797 
Frank ciezki schrieb am 08.09.2013, 21:55:
"....Ach kommt, lasst uns unseren alten Scheiß nochmal mit Orchester aufnehmen.".


Auf Hülsbeck gemünzt und nicht gar so drastisch ausgedrückt, empfinde ich das so ähnlich! Ich glaube nicht, dass er aus Ideenlosigkeit gehandelt hat, aber es wirkt wie der Versuch, sein Werk ins Unermessliche zu heben.

Es mag einzelne Stücke Hülsbecks geben, die durchaus epischer angelegt wurden und somit auch breit ausgewalzt werden können. Vieles jedoch, ist schlicht und einfach den damaligen Möglichkeiten und künstlerischen Vorstellung geschuldete Computermucke, die SO hervorragend funktioniert.

Ich beschreibe nur mein Gefühl beim Hören von "Symphonic Shades". Nicht mehr und nicht weniger. Für mich ist es eine riesige, schillernde Blase, die leider hohl ist.
Kommentar wurde am 09.09.2013, 00:32 von Nr.1 editiert.
08.09.2013, 22:35 Frank ciezki [Mod] (3805 
Viele Metal-Freaks, waren halt extrem dogmatisch.Besonders in den 80ern.
Da stand man auf verlorenem Posten, wenn man ihnen verständlich machen wollte, dass ihr Sound nicht unbedingt zu allem passt.
08.09.2013, 22:33 Retro-Nerd (13469 
Auf die Turrican Anthology freue ich mich schon. Die Demos klangen genau so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Schön, dass auch die C64 und Konsolenversionen mit drauf sind.
08.09.2013, 22:32 Deathrider (1855 
Herr Trenz war schon immer "etwas anders".
08.09.2013, 22:30 Frank ciezki [Mod] (3805 
Lustig, wenn man weiß, das Manfred Trenz den Soundtrack zu Turrican überhaupt nicht mochte, weil er überzeugter Metaller war.
Verkaufstechnich, war´s aber wahrscheinlich so besser.
Kommentar wurde am 08.09.2013, 22:33 von Frank ciezki editiert.
08.09.2013, 22:28 Deathrider (1855 
Ah, verstehe.

Kommen wir zurück zu Hülsbeck.

Bald, bald ist Turrican angesagt.

Wer findet eigentlich Karawane der Elefanten gut?
08.09.2013, 22:21 Frank ciezki [Mod] (3805 
Bei Deep Purple meinte ich auch nur, dass es Sinn macht.Gefallen tut mir die "Concerto for Band and Orchestra"-Scheibe ehrlich gesagt auch nicht.Da mag ich lieber die an´s klassische angelehnten Kompositionen der frühen Scheiben, wie "April".
08.09.2013, 22:18 Deathrider (1855 
Jon Lords Orchesterversuch war aber ein Debakel. Keinem gefällts, selbst den Bandmitgliedern hats nicht gefallen.

Erst später muss ja seine Symphony evtl. gut gewesen sein, habe sie aber nie gehört.

Bei Metallica war es aber angeblich nicht die Band, sondern der Dirigent hatte damals den Wunsch verspührt, etwas neues zu kreiieren. Und das merkt man den Liedern teilweise deutlich an, weil sie einfach anders klingen.

In vielem Fällen gebe ich dir Recht. Neue Arrangements von alten Liedern (kriege immer noch bei Child in Time von Blackmores Night Brechreiz) sind nur Geldmacherei.

Auch Unplugged KANN gut sein, manchmal ist es aber total fehl am Platz.
08.09.2013, 21:55 Frank ciezki [Mod] (3805 
Bei Rockbands finde ich das nur okay, wenn ihr Konzept von Anfang an auch teilweise klassisch/orchestral ausgelegt war, wie bei Deep Purple, wo John Lord schon immer der Klassik-Freak der Band war.Bei Bands wie Metallica, oder den Scorpions usw. ist die Aufnahme der Greatest Hits mit einem Orchester zusammen nur das Eingeständnis absoluter Orientierungs- und Ideenlosigkeit und bringt meistens furchtbare Ergebnisse hervor.
"Keine Ideen für ne neue Platte ? Ach kommt, lasst uns unseren alten Scheiß nochmal mit Orchester aufnehmen.".
Kommentar wurde am 08.09.2013, 22:03 von Frank ciezki editiert.
08.09.2013, 21:42 Deathrider (1855 
Da will ich dir SarahKreuz einen Dank aussprechen und dann schreibst du, dass du Klassik hast.

Ja, ich verstehe genau, was man mit Zeit meint.

Eigentlich hätte die CD auch einen längeren Text verdient, einige CDs stehen auch bei mir noch im Schrank, aber mich erstmal immer wieder durch alles durchhören, das geht gar nicht.

Das mit dem Orchester Nr.1 stimmt auch nur zum Teil. Hülsbeck denkt oft orchestral.

Tower of Babel, Light at the End... oder Tunnel B1. Das sind Werke, die fürs Orchester gemacht sind.
Ich bin auch ein Freund des Originals, aber manchmal, nur manchmal passiert es, dass Arrangements klasse sind. Mir gefällt beides, aber die CD ist eine Wucht.

Als Beispiel: ELP mit Pictures at an Exhibition
und S&M (alles klingt bis auf Master of Puppets besser als das Original).

Ahja, niemand ist Bach, niemand wird je wie Bach sein. Bach ist Alpha und Omega und wir sind immer nur irgendwo dazwischen.
Kommentar wurde am 08.09.2013, 22:19 von Deathrider editiert.
07.09.2013, 07:38 SarahKreuz (10000 
Schön geschrieben, Deathrider. Ich wünschte, es würden noch mehr CD Reviews hier auf Kultboy erscheinen - es gibt sicherlich noch tonnenweise Games-bezogene Audio CDs, die dort draußen irgendwo warten. Verlorene Schätze - oder auch brandneue (MP3-)Alben, die besprechenswert wären.
Hab auch noch 2 Reviews auf dem Plan, aber die Zeit, die verdammte Zeit... :(

Ähnlich wie bei Viddi's "Amiga Meets Piano" mag ich hier die dazu gewonnenen Arrangements sehr. Wenn also das Turrican-Theme als solches eindeutig zu erkennen ist, man sich aber nicht scheut, was eigenes in die Musik reinzubringen. Für mich steigert das die Halbwertzeit einer CD enorm. Wenn ich auf AmigaRemix oder RKO herum stöbere, freu ich mich auch immer auf Remixe, wo das enge Korsett gelockert wird - eigene Ideen realisiert werden - ohne, dass man aber das Original nicht wiedererkennen würde.
Auf Symphonic Shades wurde das fast bis zur Perfektion getrieben.
Ja, ich hab wenig Ahnung von klassischer Musik ... im Grunde hasse ich sie sogar notorisch, wenn's nicht gerade ein Fantasy-Spiel/Film ist ... aber das hier ist großartig.

Die CD selbst konnte ich nie abgreifen. Hab mich stattdessen mit einem rip von einigen YouTube-Videos zufrieden gegeben. (lang lebe No.23 Recorder *hust*)
Kommentar wurde am 08.09.2013, 05:55 von SarahKreuz editiert.
06.09.2013, 23:43 Retro-Nerd (13469 
Kann man so nicht sagen. Sowas wie "Pop goes Classic" vom Munich Symphonic Sound Orchestra ist kitschig langweilig. Das WDR Orchester hat die Computerspiele Musik schon sehr würdig interpretiert. An einigen Stellen vielleicht zu routiniert. Naja, ein Hülsbeck ist auch kein Beethoven oder Bach. Da würde man schon aus Respekt 110% geben.
Kommentar wurde am 06.09.2013, 23:44 von Retro-Nerd editiert.
06.09.2013, 21:33 Nr.1 (3797 
Ich habe die CD und ich muß zugeben, dass meine anfängliche Begeisterung einer gewissen Langeweile Platz machte.

Es stellt sich dann immer das gleiche Gefühl ein: Auf Orchester umgetrimmte Musik, klingt recht hohl, fast aussagelos. Genauso geht es mir auch bei Machwerken wie "Klassik-Rock". Erst bin ich beeindruckt und dann hab ich Hörsucht nach den Originalen! Die Sample-Mucke von Hülsbeck, war niemals orchestral angedacht. Also dichtet man im Arrangement diverse, klassische Versatzstücke hinzu, die im Original nicht vorkommen und fertig ist die künstliche Wucht.

Man möge mich steinigen, aber auf klassisch getrimmte Fremdmusik ist die Schlagermusik der Klassik.

Am besten finde ich übrigens das R-Type-Thema, da es dermaßen verändert wurde, dass es am wenigsten nach Umbau klingt.
06.09.2013, 19:56 Retro-Nerd (13469 
Kann mich noch gut erinnern, wie ich damals den Radio Mitschnitt erstellt hatte. War schon ein gutes Konzert, bei dem mich nur der Turrican II Track sehr enttäuscht hatte. Sehr zu empfehlen.
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