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Amiga Games 6/95



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von kultboy

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09.09.2021, 21:23 DaBBa (3196 
Der Satz "Ein PC kostet 3000 DM" ist übrigens schlecht gealtert. Im gleichen Jahr, 1995, haute Aldi seinen ersten IBM-PC raus. Für 2000 DM, angeblich* mit Cyrix 5x-86-CPU, 100 MHz drin.
* Keine verlässlichen Quellen im Internet zu finden. Von wegen, das Internet vergesse nichts. :o

Falls es stimmt, wäre es auf den ersten Blick ziemlich peinlich für den PC-Vertreiber (!) Escom, so etwas nicht zu wissen. Aber: Dann begann die Preisschlacht und die Discounter hatten offenbar die volle Kriegskasse offen. Laut Focus legte anno 1997 Lidl 600 DM auf jeden Lidl-PC drauf. :O
https://www.focus.de/finanzen/news/preiskampf-zum-fest-computer_id_1890516.html

Klingt für mich etwas hart, daher eine Aussage aus einem Leserbrief in der PC Games 05/1998:
"Die Preise von sogenannten Komplettsystemen sind so knapp kalkuliert, daß der Händler weniger verdient als ein PC Games-Jahresabo kostet"
Kommentar wurde am 10.09.2021, 23:05 von DaBBa editiert.
09.09.2021, 21:15 Grumbler (1446 
gute these von dem escom typen durchaus, vielleicht hätte die strategie funktioniert, aber meiner meinung nach war der amiga-killer einfach die existenz von doom.

gut, manche gaben sich mit der playstation zufrieden, aber jeder, der die computer-route ging, sparte halt lieber ein bisschen härter und länger, um einen echten pc zu haben.
09.09.2021, 20:08 Termie (517 
also diese "sinnlose Nachfolge-Modelle, die kein Mensch brauchte"-Politik war bei Commodore irgendwie tief verankert. So mußte der VC20 1984 ja unbedingt noch einen 16 kByte-Nachfolger (C16) bekommen, obwohl die 64k-Ära längst da war und ein Jahr später schon die 16 Bit-Ära eingeläutet wurde. Plus/4? Wollte und brauchte dank des Dauerbrenners 'C64' ebenfalls kaum jemand. Commodore 128, ok... der war eigentlich passabel, aber (wiederrum wegen "16 Bit klopft an") auch von vornherein überflüssig. Wobei man faierweise sagen muß, dass dem kurzlebigen und erfolglosen 128 kByte-Strohfeuer zumindest auch die meisten anderen Hersteller aufsaßen.

Und schließlich wurde der bis dahin immer noch Topseller "Amiga 500" dann 1991 vom "Amiga 500 Plus" abgewürgt, den man wiederrum ein Jahr später durch den gleichermaßen sinnlosen wie von Anfang an veralteten Amiga 600 ersetzte (obwohl wie gesagt 'AGA' schon 1991 so gut wie fertig gewesen wäre). Oh mann. Eigentlich ist es unglaublich, dass es Commodore auf diese ruinöse Art und Weise überhaupt noch bis 1994 gemacht hatte.
09.09.2021, 17:12 Edgar Allens Po (2852 
Die kastrierte Tastatur war der größte Witz am Witz 600. Der kleine, veraltete Spielecomputer.
09.09.2021, 17:02 DaBBa (3196 
mark208 schrieb am 09.09.2021, 14:25:
Ich finde die Aussage "neben PC und Spielekonsole" steil. Bei wem denn? Welche Zielgruppen wollten sie denn ansprechen. Wenn ich studienbedingt einen PC habe, kaufe ich keinen Amiga, wenn ich beruflich bestimmte Programme nutzen möchte und diese eher auf dem PC zu finden sind, dann brauche ich keinen Amiga mehr.

Wer hier überhaupt mit der Konsole argumentiert, zeigt eigentlich, dass er die Interssen der Käuferschaft überhaupt nicht verstanden hat.
Der Heimcomputer war eben anno 1994 ein Gerät für Leute, denen ein DOS-PC zu teuer war und eine Konsole zu wenige Nutzungsmöglichkeiten bot.

Beim typischen Heimcomputer-Teenager lief ab und zu mal eine Textverarbeitung, um Hausaufgaben am Amiga zu bearbeiten und auszudrucken. Daneben lagen in vielen Diskettenboxen vor allem Spiele-Disketten. Dr. Wirsing hoffte offenbar darauf, diese "Dazwischen-Zielgruppe" weiter abzukassieren. Tatsächlich sind einige Amiga-Nutzer nicht oder nicht nur zum PC gewechselt, sondern haben sich auch z. B. eine PlayStation zum Zocken gegönnt. Denn für Spiele wirklich geeignete PCs waren später noch relativ teuer. Sind sie eigentlich heute immer noch, weil man nicht nur eine flinke CPU für die neuesten Spiele braucht, sondern seit ca. 1998 eine moderne 3D-Grafikkarte.

Edgar Allens Po schrieb am 09.09.2021, 16:21:
Den Amiga 600 habe ich nie kapiert. Bis heute ein Rätsel für mich, wie man auf so einen Scheiß kam.
Billiges Gerät, um den (Anfang der 90er durchaus noch vorhandenen) Bedarf nach ŒCS-Amigas abzuschöpfen, immerhin gabs dafür viel Software auf dem Markt. So konnte man so manchem Amiga-Interessenten, der sich sonst auf dem Gebrauchtmarkt einen A500 gekauft hätte, Neuware anbieten.

Aus der Perspektive technischer Weiterentwicklung natürlich gnadenloses Herumtreten auf der Stelle.
Kommentar wurde am 09.09.2021, 17:04 von DaBBa editiert.
09.09.2021, 16:21 Edgar Allens Po (2852 
Den Amiga 600 habe ich nie kapiert. Bis heute ein Rätsel für mich, wie man auf so einen Scheiß kam.
09.09.2021, 14:25 mark208 (1173 
Ich finde die Aussage "neben PC und Spielekonsole" steil. Bei wem denn? Welche Zielgruppen wollten sie denn ansprechen. Wenn ich studienbedingt einen PC habe, kaufe ich keinen Amiga, wenn ich beruflich bestimmte Programme nutzen möchte und diese eher auf dem PC zu finden sind, dann brauche ich keinen Amiga mehr.

Wer hier überhaupt mit der Konsole argumentiert, zeigt eigentlich, dass er die Interssen der Käuferschaft überhaupt nicht verstanden hat.
09.09.2021, 13:13 Termie (517 
auch wenn´s im Nachhinein eh nix mehr ändert und ich mich in der Hinsicht mittlerweile wohl anhöre wie eine Schallplatte mit Sprung - aber wenn ich "die amerikanische (Commodore-)Muttergesellschaft steckte alles an Kapital in den PC-Markt und vergaß dabei die rechtzeitige Weiterentwicklung der Amiga-Reihe" lesen muß, krieg´ ich gleich wieder ´nen Tobsuchtsanfall! "Nein", "nein" und nochmals "nein"!

Die amerikanischen CBM-Management-Totalversager Mehdi Ali und Bill Sydnes hatten die Weiterentwicklung des Amiga nicht vergessen - diese Vollnoobs legten die wenigen vielversprechenden, teils schon seit '91 als Prototypen laufenden Weiterentwicklungen wie den Amiga 3000+ mit A(G)A-Chipsatz quasi über Nacht auf Eis und ersetzten sie mit bereits im Planungsstadium hoffnunglos veralteten ECS-Kisten wie den Amiga "2200" (kam am Ende zum "Glück" doch nicht) oder den Amiga "300" (600). Das ist diesbezüglich der kleine Unterschied zu "Weiterentwicklung vergessen", inklusive "ich-krieg-gleich-das-kotzen"-Effekt.

Und die Stelle hier finde ich auch noch besonders 'witzig': "Alleine, dass man innerhalb eines Jahres 300.000 Amiga absetzen will, zeugt von der Ernsthaftigkeit der Escom-Pläne. (Escom-)Vorstand Helmut Jost, der bis 1992 Vorstand bei Commodore Deutschland war, (...) weiß, welche Fehler Commodore begangen hat". Jouh. Mit ihm höchstpersönlich am CBM-Steuer wohlgemerkt! Jost hatte doch 1992 bei Commodore noch selbst großkotzig behauptet, er könne 300.000 Amiga 600 pro Quartal (lol) an den Mann bringen. Nur kurz darauf mußte er die Sch**ßdinger tonnenweise, und natürlich mit horrenden Verlusten für Commodore, verramschen. Es ist schon unglaublich interessant, wenn man solche Artikel Jahre später nochmal mit entsprechendem Backgroundwissen liest und dadurch erkennt, was die einen damals (zumindest teilweise) für einen Bullshit erzählten. Grumble. Uff, ok, jetzt geht´s wieder ein bisschen.
Kommentar wurde am 09.09.2021, 20:24 von Termie editiert.
05.08.2010, 08:56 asc (2352 
Wenn der Amiga noch irgendwie was bereißen möchte, helfen womöglich nur folgende Schritte:
- AmigaOS4 wird OpenSource
- Portieren auf x86 Hardware erfolgt
- Bekannte Anwendungen aus der Open Source Welt (OOffice, Firefox, usw.) werden auf dem AmigaOS gangbar gemacht.

Alles andere? Eigene PPC Hardware, überteuert und schwach in der Leistung, war und ist albern...
04.08.2010, 23:05 Retro-Nerd (13469 
Es gibt den Amiga Hardwaremarkt ja noch. Aber eben nur moderne Erweiterungen für klassische Amigas, Individual Computers vorneweg. Diese kleinen aber feinen Produkte werden nicht mit Unsummen produziert und decken einen überschaubaren Nischenmarkt ab.

Alles andere scheint mir unrealistisch. Nicht nur heute, auch in 5-10 Jahren.
04.08.2010, 22:59 Parerga (67 
Heute ist eben alles viel professioneller und damit leider auch teurer geworden. Heute brauchst du unheimlich viel Geld um sowas zu stemmen. Hast du es nicht, wirds halt nicht professionell...

Ist im Softwarebereich genauso. Früher konnten noch Spiele von einem kleinen Team in ein paar Tagen geschrieben, das hat nicht soviel gekostet. Wenn es ein Flop war - nicht so dramatisch. Darum hat man sich damals auch noch mehr getraut.

Wenn heute ein Spiel ein Flop wird, sind Millionen futsch - also geht man halt auf Nummer Sicher und macht immer das gleiche...
04.08.2010, 22:40 Retro-Nerd (13469 
ESCOM hatte sich natürlich mit dem Amiga übernommen. Hatten die überhaupt noch eigene Ideen? Irgendwelche Amiga Settop Boxen schwirren mir da noch im Kopf, die von VISCorp. erscheinen sollten. Ansonsten war nach OS3.9 auch softwaremäßig Ende.

Die jahrelange Schmierenkomödie danach von Amiga Inc. und Hyperion dient ja nur der Belustigung. Ich glaube der letzte Stand von Amiga Inc. war eine virtuelle Amiga Softwarelösung namens AmigaAnywhere.
Kommentar wurde am 04.08.2010, 22:43 von Retro-Nerd editiert.
04.08.2010, 22:31 Parerga (67 
Ich bin mir nicht sicher, ob der Markt nichts hergeben würde. Im Moment sicher nicht. Aber Bedürfnisse, die (noch) nicht vorhanden sind, können auch geweckt werden. Das Problem ist eben - wie?

Der Amiga müsste wie damals einfach in der Handhabung sein, mit guter Software und aber eben auch im Officebereich einsetzbar sein. Das ganze würde zunächst einmal ne Menge Geld kosten, so ein System zu entwickeln. Bei dem technologischen Fortschritt heute wäre zudem die Gefahr gross, dass am Ende der Entwicklung das ganze schon wieder veraltet ist. Aber das alleine wäre noch machbar - von einer Firma, die genug Kapital in der Hinterhand hat und ne Menge Geld vorschiessen kann.

Aber dann: Anwender müssten überzeugt werden, etc etc. Und der Preis kann nicht sehr hoch angesetzt werden, wenig Gewinnmarge trotz hoher Entwicklungkosten...

Ich sehe da auch eher schwarz.

Das war ja auch das Problem von Escom. Die hatten zwar Know-how im Computer vertreiben, aber haben sich doch mit dem Kauf völlig verhoben. Es reicht nicht, nur das Kapital für den Kauf zu haben, man braucht auch noch gewaltige Reserven, um Investitonen zu tätigen, die ganzen Probleme von Commodere zu beseitigen. Und sie hatten überhaupt keine Erfahrung darin, ein Computerhersteller zu sein...Das Unterfangen war von vorne herein sehr waghalsig. Der Bericht liest sich da leider wie eine PR-Anzeige von Escom. Mit Journalismus hat das nix zu tun.
04.08.2010, 21:59 Retro-Nerd (13469 
Die Frage nach Chancen stellt sich nicht wirklich. Der Markt verlangt nicht nach solchen Neuauflagen klassischer Hardware. Ein neuer "Nextgen" Amiga, wie der demnächst folgende und extrem überteuerte AmigaOneX1000, bedient nicht mal einen Nischenmarkt sondern nur ein paar Hardcore Nerds.

Somit wird darauf (Amiga OS4) auch nicht viel an neuer Software erscheinen. Das ist alles nur eine Spinnerei von Leuten, die dem Amiga immer hinterhertrauern werden, auch in 20 Jahren noch.
Kommentar wurde am 04.08.2010, 22:14 von Retro-Nerd editiert.
04.08.2010, 21:47 docster (3389 
Parerga hat den Nagel perfekt auf den Kopf getroffen!

Eine neuerliche Präsenz des Amiga würde ein unbedingtes Alleinstellunsgmerkmal voraussetzen, um ein bestimmtes Marktsegment entscheidend zu durchdringen.

Jedoch sind alle Nutzungsfelder von anderen Systemen dominiert, die abgeschlossene Kommerzialisierung ließ im vorangegangenen Wettbewerb so manchen nur dem Nostalgiker in Erinnerung verbliebenen Computer verschwinden.

Eine derart gewaltige Fehlerkette wie einst bei Commodore ist heute nur schwer vorstellbar, Voraussetzung für die Introduktion eines neuen Syetems wäre aber zweifelsohne die Schwäche eines vorhandenen Anbieters.

Auch wenn der Vergleich sicherlich hinkt, doch so gab es bereits Ende der 80er bzw. in den frühen 90ern der heutigen Wii vergleichbare Angebote ( mitunter auch hier bei kultboy abrufbar ), welche mangels Akzeptanz und Nachfrage lediglich kurzlebiger Natur waren.

Dies deutet auf einen weiteren entscheidenden Faktor hin, der mit dem richtigen Zeitpunkt umrissen werden kann.

Man könnte tagelang philosophieren; grundsätzlich bin ich von einigen Amiga - Weiterentwicklungen positiv überrascht ( bis vor kurzem waren mir selbige gänzlich unbekannt ), entsprechendes Potential ist vorhanden, allein die Frage nach einer sich bietenden Chance bleibt ohne Antwort...
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