
Spoiler voraus
Im 8. Level sieht man endlich den Schacht, von dem die Rede war. Da muss man also rauf. Hier wird deutlich, dass die Designer sich mit der vertikalen Ausdehnung der Engine ausgetobt haben. Wie im Frachtraum (Level 4).
Das weitere Vorgehen ist wie gehabt. Alles abklappern. An einem Punkt ist ein Cyberport. Voller Spannung rein, da kann ich bestimmt die drei Military locked Türen aufsperren, durch die ich nicht durchkomme. Aber dann war nur eine nichtsnutzige Software drin. (Hier greife ich vor: Ich habe das Spiel durchgespielt, aber die drei Türen immer noch nicht auf). Einen anderen Cyberjack habe ich auf diesem Level nicht gefunden.
Irgendwann kann man dann auf die Brücke, oben am Ende des Schachts. Hier wird die Türe zugesperrt und der geheimnisvolle Zwischengegner taucht wieder auf. Als er im 5.Level verschwand, lag das also gar nicht an der Minenexplosion. Hier wird es etwas haarig, da wenn er erledigt ist, ein Wand aufgeht und drei Monster auf einmal auf einen losgehen.
Mit der Erfahrung aus der Tür-zu-Sprengstoff-Situation, nehme ich also eine Reflex-Pille und schieße und heile mich und schieße und heile mich ... und kann in den 9. Level. Eigentlich ist das der einzige Kampf im ganzen Spiel, der etwas herausfordernder ist. Den Rest kann man mit Hit-and-Run und langsamen Vorgehen problemlos meistern. Ab hier gibt es kein Zurück.
9.Level - Alien-Stimmung. Die Wände pulsieren. Optisch schön, spielerisch nichts spektakulär Neues. Nach Abgrasen des Levels findet man in der Mitte einen Cyberjack. Hier gibt es kein Zeitlimit, man muss also ganz nah dran sein.... am Endgegner. Das Cyberlabyrinth ist am Anfang ziemlich verwirrend mit verschiedenen Gangkreisen, die miteinander verbunden sind. Ich habe mich zwei, dreimal bis zu einem Raum vorgekämpft, die Goodies genommen und mich dann wieder aus dem Cyberspace schmeißen lassen, gespeichert, und bin wieder rein.
Irgendwann kommt man in einen Raum in dem eine Art Kalmar schwebt. Der Bildschirm fängt an zu verpixeln und man sieht immer weniger vom Cyberspace, dafür immer mehr von Shodan. Auf den Kalamar zu zielen ist ziemlich schwierig, da man immer abdriftet und schnell weniger sieht, als im Nebel von Silent Hill. Wenn man zu lange braucht, sieht man irgendwann nur noch Shodan und ..... es ist vorbei.
Also ein paar mal Shodan angeguckt und versucht stets auf den Kalmar zu zielen und auf die geniale Kalmar-Explosions-Animation gewartet..... kommt aber nicht. Der Bildschirm schaltet abrupt um und ein Bild erscheint. Habe ich jetzt gewonnen oder nicht? Abspann ....
Fazit:
- Das Design ist, mit einigen Hängern die aber in jedem Spiel zu finden sind, sehr gut.
Die größte Lücke ist die mangelnde Info wie man den Reaktor sprengt und wann man es machen muss, weil da von der normalen Routine abgewichen wird.
- Dem Leveldesign merkt man an, dass sie mit dem Volumen das die Engine hergibt, angeben wollten (Ship-Bay im 4. und Schacht im 8.Level). Ist aber sehr schön in den Spielfluss integriert.
- Die Transparenz-Effekte sind ebenfalls eine Augenweide (Gittertüren - farblich transparente Türen)
Insgesamt ist es ein sehr rundes Gesamtpaket bei dem Story - technische Möglichkeiten der Engine - Leveldesign - Gegner - Aufgaben für den Spieler perfekt integriert sind.
Für das nicht-Überfrachten der Level gibt es einen Extrapunkt.
Die flexible Einstellung des Schwierigkeitsgrades habe ich so konsequent auch noch nicht gesehen.
Der Upgrade-Fortschritt ist kontinuierlich. Man findet auch in den fortgeschrittenen Levels noch sinnvolle Upgrades (Gegenbeispiel: Syndicate, wo nach 1/3 des Spiels alles ausgemaxt ist).
Eine Wertung unter 90% ist absolut ungerechtfertigt. Insbesondere für 1994. Ob das an der etwas komplizierteren Steuerung der Originalfassung liegt, weiß ich nicht. Der PP-Test zeigt jedenfalls Fotos aus dem letzten Level und sie dürften also System Shock durchgespielt haben (wenn es keine Promo-Fotos sind). Vielleicht ist das auch ein Abnutzungs-Effekt nach Underworld 1 und 2.
NB: Das Bild der Verpackung finde ich seit jeher scheiße. Das ist dem Spiel absolut abträglich und wird ihm nicht gerecht.