TTiTT-Tag 1
Nach ein paar Stunden Tass Times:
Das Spielgefühl ist, wie wenn man von einem Auto aus den 2010'er Jahren in einen aufgehübschten 70'er Jahre Käfer umsteigt.
Hier ist wieder Handarbeit angesagt. Ansprüche zurückschrauben.
Schock ziehen. Kupplung drücken. Gaspedal leicht drücken, nicht zu viel, sonst säuft er ab. Zündung, etwas orgeln lassen. Start.
Beim Anfahren an Steigungen mit Handbremse/Gas/Kupplung spielen ... .
Innentemperatur = Außentemperatur.
Schon gar kein Navi. Rückspiegel mit dem Sichtfeld einer Briefmarke.
Beim 'runterschalten Zwischengas nicht vergessen....
Genug der blumigen Vergleiche.
Die Grafiken und die Mausbedienung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass selbst Infocom-Adventures komfortabler sind.
- Keine Fortschrittsanzeige. Keine Punktezahl. Der Befehl "score" führt zu der schönen Meldung "I don't know how to score". Ein unfreiwilliger Vorgriff auf Beavis-and-Butthead.
- Die Windrose hat rote und grüne Pfeile. Ich dachte, die Farbe würde die Ausgänge anzeigen. Pustekuchen. Welche Ausgänge es gibt, erfährt man klassisch, krude mit der Richtungseingabe und wenn's nicht geht wird einem das gesagt.
- Ortswechsel. Das Umschalten der Grafik beim Ortswechsel dauert einige Sekunden. Das wurde wohl noch in C programmiert.
- Hotspots. Auf den Grafiken gibt es zwei, manchmal zweieinhalb Hotspots, die anklickbar sind. Magerstufe.
- Gegenstände. Die werden auf der Ortsgrafik immer an die gleiche Stelle gepappt und fügen sich so harmonisch ein, wie ein Haar in die Suppe.
- Parser: Drei Worte pro Satz sind schon viel. Für Synonyme war anscheinend kein Speicherplatz oder keine Zeit vorhanden. Die Rückmeldungen sind halb aufschlussreich, halb weiß man nicht mal, ob der Parser die Eingabe verarbeitet hat.
- Inventar: Das Inventar ist grafisch und deshalb auf ca. acht Gegenstände beschränkt. Etwas dünn. Ob ich einen Gegenstand anhabe (Bsp. Jumpsuit) oder nicht erkennt man nicht.
- Erwartbar war, dass man bei diesen Spielen zumindest am Anfang alle drei Schritte stirbt. Aus der beiliegenden Zeitung habe ich erfahren, dass die Tonetowner keine Touristen mögen und daraus geschlossen, dass ich mich als Tonetowner verkleiden sollte. Ob ich alle Gegenstände dafür habe oder ob ich sie anziehen muss und wann ich ganz verkleidet bin erfahre ich jedenfalls nur passiv. Ich sterbe (gefühlt) weniger, weiß aber nicht ob das an irgendeinem Fortschritt liegt.
- Soweit ich die TT-Zeitung kapiere, muss ich mit den Leuten sprechen. Das hasse ich bei Adventures. Der Parser wird mir dabei auch keine große Hilfe sein, so pingelig wie er ist. Und wenn dann auch noch das ultratasse Vokabular verlangt wird, wird sich meine Ausdauer hyperspeedig erschöpfen.
Story: Bisher ganz originell und ein Abziehbild der 80'er Neon-Pastell-Kultur.
Ob ich es lange aushalte, ohne in eine Lösung zu schauen, bezweifle ich momentan.