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Amiga Joker 1/94



Kaufzwang

Dem Amiga soll ja angeblich in naher Zukunft die Software-Zufuhr abgeschnitten werden, und das lässt sich am Beispiel von Thalion gut nachvollziehen: Die Jungs produzierten nämlich zwei Games, die darüber entscheiden sollten, ob sie im Amiga-Geschäft bleiben oder auf die DOSen umsatteln. Das eine Programm ("Lionheart") war zwar eine wahre Super-Soft, brachte aber kaum die Kosten ein. Das andere Spiel ("Ambermoon") wird nun alles entscheiden, und ich bitte Euch, das Teil zu kaufen, und nicht nur dieses, sondern überhaupt viele gute Soft. Ansonsten werden wir vielleicht bald auf einige renommierte Hersteller verzichten müssen!
...panikt Patrik Sünwoldt aus Jensenwang

Richtig ist, das die Hersteller, ob renommiert oder nicht, auf Umsatz angewiesen sind. Richtig ist aber auch, dass sich wirklich gute Soft immer verkauft hat und immer verkaufen wird ? insofern schließen wir uns Deinem Aufruf an. Oder sollen etwa wir die gesamte Ambermoon-Produktion aufkaufen? Hey, unsereiner muß schon den Bausparvertrag kündigen, wenn er mal einen zusätzlichen Löffel Zucker in den Kaffee kippen will!
von KingNothing

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User-Kommentare: (81)Seiten: «  1 2 3 [4] 5 6   »
01.03.2015, 18:57 Pat (6236 
Ich stimme zu, dass viele Raubkopierer sich kaum mit dem Spiel einließen, weil sie ja ständig Nachschub hatten.
Aber viele der Raubkopierer auf unserem Schulhof waren auch keine echten "Gamer". Die spielten vielleicht mal an einem Sonntagnachmittag, wenn es regnete, und waren sonst mit ihren Kameraden unterwegs (vermutlich rauchten sie heimlich).

Da ging es halt oft einfach darum, wer den grßeren Pen... ich meine, die größere Spielesammlung hatte. Dass die Titel dann meist nicht gespielt wurden, interessierte niemanden.

Ob die Preise alleine für die Raubkopien verantwortlich waren, kann ich nicht sagen. Bei mir persönlich stimmt es aber: Ich besorgte mir stets ein Spiel als Raubkopie und entschied dann, ob ich es kaufe. Und wenn ich mehrere Spiele wollte, dann machte ich eine Rangliste, welche ich nacheinander kaufe - gespielt habe ich sie dann so lange als Raubkopie.

Und oft musste ich auf Compilations warten - manchmal hatte ich bis dahin tatsächlich genug von einem Spiel und es nicht gekauft.
Wären Spiele günstiger gewesen, hätte ich zumindest mehr gekauft.

Ich denke, es wird anderen gleich gegangen sein. Deshalb denke ich schon, dass die Preise mitverantwortlich waren.


Beim Vergleich mit Filmen war es - zumindest bei VHS-Kassetten - halt wiederum so, dass wir die praktisch nie kauften sondern nur ausgeliehen haben. Alles andere wurde vom Fernseher aufgenommen.
01.03.2015, 18:49 bronstein (1654 
Klar wurden die kopiert, aber es wurden eben auch Originale zuhauf gekauft. Welcher Musik-Fan, der großenteils kopiert hat, hat nicht hin und wieder auch eine LP oder CD gekauft? Welcher Bücherwurm, der gerne in die Leih-Bücherei gegangen ist, hat nicht hin und wieder auch ein Buch gekauft?

Entscheidend ist das Verhältnis zwischen Nutzen und Kosten von Kopie zu Original. Und da sah es bei 16bit-Spielen sehr düster aus. Die Plattenindustrie hatte das stets miteinkalkuliert - bis in die frühen 2000er-Jahre, als sie selbst den Fehler gemacht hat, mit Gewalt die Leute dazu bringen zu wollen, höhere Priese zu bezahlen.

Da kann man noch jahrelang über die bösen Raubkopierer lamentieren, und es hat ja auch einen wahren Kern. Aber der entscheidende Fehler der Software-Industrie war, dass sie diejenigen, die an sich bereit gwesen wäre, zu einem erschwinglichen Preis auch hie und da ein Original zu kaufen (also Typen wie mich), druch überhöhte Preise verprellt hat. 20-30 Mark für Turrican oder Ambermoon wären voll ok gewesen, 60-90 waren es nicht.
01.03.2015, 18:39 forenuser (3696 
Dann wurden CD, LP, MC und VHS nicht kopiert? Und Titel der Softwarehersteller von Code Masters, Mastertronic und Silverbird auch nicht. Dann sind derlei Kopien wohl nur Illusionen.


Nicht die Preise waren der Grund für die Kopien.
Man konnte Kopieren, das war der Grund.
Kommentar wurde am 01.03.2015, 18:41 von forenuser editiert.
01.03.2015, 18:17 bronstein (1654 
@forenuser: Das meine ich ja: Die Spanne lag für Vollpreisprodukte zwischen den Extremwerten von 20 und 40 Mark. (Die Buchpreisbindung betrifft den Einzelhandel, orientiert sich freilich an den Interessen der Verlage.) Aber die 16bit-Spiele waren dann preislich jnseits von Gut und Böse, dh. weit jenseits der Ober-Ober-Grenze von 40 Mark. Das war infam und zum Scheitern verurteilt, die Konsumenten (mich eingeschlossen) machten da nicht mehr mit.
01.03.2015, 17:57 Teddy9569 (1548 
@ nudge

Das meinte ich mit längerem Spielspaß. Man lässt sich länger auf das Spiel ein, wenn man es gekauft hat.

Übrigens: Gute Besserung!
01.03.2015, 17:54 nudge (1851 
Ich liege völlig krank im Bett und will nicht in diese Diskussion einsteigen. Aber eine Sache fällt mir dann doch ein. Ich glaube nämlich, dass viele "Kopierer" es vor lauter Auswahl verlernt hatten sich auf ein Spiel einzulassen. Und dann fehlten beim Original auch noch die +12 Trainer... Vielleicht haben deshalb Konsolenspieler ein etwas anderes Verhältnis zu ihren Spielen.
01.03.2015, 17:47 forenuser (3696 
Die Preise für Druckerzeugnisse wurden damals wie heute durch die Buchpreisbindung geregelt.

Und "bei uns" kosteten Filme auf VHS mehr als CDDA, welche ihrerseits mehr kosteten als LP. MC lagen (IIRC) preislich zwischen CDDA und LP.

Ein Spielfilm (VHS) kostete gerne die gleichen DM 40,- wie ein "normales" VC64-Videospiel auf Disk. Je nach Film oder Spiel konnten aber auch mehr fällig sein.
Kommentar wurde am 01.03.2015, 17:49 von forenuser editiert.
01.03.2015, 17:23 bronstein (1654 
forenuser schrieb am 01.03.2015, 17:18:
Ich möchte diese "Diskussion" (eigentlich) gar nicht anfeuern... Aber der Vergleich Kinofilm - Videospiel hinkt.

Videospiele haben nur einen Weg um Geld einzuspielen. Den Verkauf von Videospielen.

Kinofilme haben etliche Wege um Geld einzuspielen.
Das fängt damit an, das zum wirtschaftlichen Betrieb eines Kinos nicht nur die verkauften Eintrittskarten dienen sondern im ganz wesentlichen auch der Verkauf von Knabereien, Getränken, "Merchandise"-Produkten und auch Fremdnutzung durch Saalvermietung. Müsste das Kino nur durch Kartenverkauf finanziert werde so wären die Eintrittspreise deutlich höher.
Und dann gibt es natürlich noch die nachfolgenden Vertriebswege wie DVD/BR-Verkauf, TV-Rechteverkauf, Vermietung über Videotheken und nun zunehmen VoD.

Diese Möglichkeiten (ausser evtl. Vermietung) haben Videospiele nicht, weshalb sich ein Vergleich Kinofilm - Videospiel nicht ernsthaft anbietet.


Sorry, der Vergleich hinkt nicht, weil er nicht so gemeint war. Wie bei Computerspielen sind die Kosten der Vervielfältigung sehr gering. Was ich meine ist, dass sich das Kino erfolgreich an die Zahlungsbereitschaft der Konsumenten angepasst hat.

Oder meinst Du, es ist Zufall, dass auch in den 1980er-Jahren Filme auf Video, Pop-Platten und -CDs sowie gebundene Bücher zirka gleich viel gekostet haben? Nur die Softwarebranche glaubte, aus der Reihe tanzen zu dürfen. Hat aber nicht funktioniert, wie man sieht.
01.03.2015, 17:20 bronstein (1654 
Ich wasche meine Hände auch in Unschuld: Ich habe als Taschengeld-Empfänger am C64-Vollpreis-Spiele gekauft, ich habe am Amiga verbilligte Spiele gekauft, ich habe auf beiden Systemen Compilations gekauft. Aber Amiga-Spiele zum vollen Preis? Niemals, auch heute nicht.
01.03.2015, 17:18 forenuser (3696 
Ich möchte diese "Diskussion" (eigentlich) gar nicht anfeuern... Aber der Vergleich Kinofilm - Videospiel hinkt.

Videospiele haben nur einen Weg um Geld einzuspielen. Den Verkauf von Videospielen.

Kinofilme haben etliche Wege um Geld einzuspielen.
Das fängt damit an, das zum wirtschaftlichen Betrieb eines Kinos nicht nur die verkauften Eintrittskarten dienen sondern im ganz wesentlichen auch der Verkauf von Knabereien, Getränken, "Merchandise"-Produkten und auch Fremdnutzung durch Saalvermietung. Müsste das Kino nur durch Kartenverkauf finanziert werde so wären die Eintrittspreise deutlich höher.
Und dann gibt es natürlich noch die nachfolgenden Vertriebswege wie DVD/BR-Verkauf, TV-Rechteverkauf, Vermietung über Videotheken und nun zunehmen VoD.

Diese Möglichkeiten (ausser evtl. Vermietung) haben Videospiele nicht, weshalb sich ein Vergleich Kinofilm - Videospiel nicht ernsthaft anbietet.
01.03.2015, 17:12 Teddy9569 (1548 
Ich habe Anfang 1991 mit der Kopiererei auf dem Amiga aufgehört. Nämlich dann, als ich mein eigenes Geld verdient habe. Ich gewann dadurch einen neuen Blick auf den Mehrwert eigener Arbeit und den der Programmierer. Außerdem ist es richtig, daß an sich auf Konsolen mangels Kopiermöglichkeit im großen Stil diese Frage nie gestellt hat, ob Software zu teuer ist. Kann man sagen, daß man als Kopierer scheinheilig war?
Daß es am Ende nichts genützt hat, ist irgendwo bitter, aber ich kann es wenigstens wie Pontius Pilatus machen und meine Hände in Unschuld waschen.

Anderer Punkt ist der, daß ich mich mit gekauften Spielen immer intensiver beschäftigt hatte und daher irgendwie meine Investition durch den längeren Spielspaß wieder raus bekam.
01.03.2015, 17:05 bronstein (1654 
90sgamer schrieb am 01.03.2015, 16:41:
Immer dieses Märchen, Software wäre zu teuer. Das war und ist Unsinn. Ein PC-Spiel zu entwickeln, hat damals schon etwa 2 Jahre gedauert. Diese Kosten mussten sich mit dem Endpreis natürlich refinanzieren. Und wenn man mal nachrechnet, wieviel Spielspaß bzw. -zeit in einem guten-sehr guten Titel steckt, relativiert sich das auf wenige Mark auf die Gesamtspielzeit von ein paar Monaten.

Ich hatte auch die eine oder andere Kopie zu Hause, einfach weil es dazugehörte, über den neuesten Kram reden zu können, aber jeder, der ein wenig nachrechnen konnte (!), wusste, dass ein "Civilization" 90-100 Mark wert war! Da kannst Du als Hersteller den Preis werweißwieniedrig ansetzen, die Unverbesserlichen kopieren bis zu dem Punkt an dem Leerdisketten teurer sind. Ich finde, dass man von einem User, der bereit ist, mehrere Tausend Mark in ein System zu stecken, erwarten kann, dass er sich Software kauft. Alles andere war/ist in dieser Diskussion nur ein Feigenblatt, um eigenes Fehlverhalten schönzureden.

Und dass man die wenigen Originale auf dem Schulhof weiterreichte, ist mir nie untergekommen. Ich hab meine gehütet wie einen Schatz und jeder andere, den ich kannte, auch.


Die Diskussion flammt immer wieder auf, und es ist immer wieder darauf hinzuweisen: Die Frage ist nicht, ob das Spiel den Preis wert ist, weil die Entwicklung soundso lange gedauert hat. Filme wie "Der Herr der Ringe" oder "Odyssee im Weltraum" haben auch hohe Entwicklungskosten, trotzdem kosten Kinokarte und Video nur ein paar Euro. Aber Filme laufen irgendwann im Fernsehen, und Platten konnte man damals auch schon auf Kassette kopieren. Gar nicht zu reden von einem Dostojewski, den man sich für ein paar Groschen ausleihen konnte.

Die entscheidende Frage ist, bei welchem Preis die Konsumenten bereit sind, das Spiel zu kaufen. Wenn eine Ausweichmöglichkeit besteht, dann muss man das als Verlag berücksichtigen. Wenn die Differenz zwischen Spiele kopieren und den damit verbundenen Nachteilen (keine Anleitung, keine Verpackung, schlechte Cracks, Suchkosten...) zum Original-Preis zu groß wird, dann werden die Konsumenten kopieren. Das haben die Softwarehäuser während der 16bit-Ära einfach nicht kapiert oder nicht kapieren wollen.

Ich persönlich fand 8bit-Spiele nicht zu teuer, v.a. in England waren die Preise niedrig. Auch Compilations waren eine faire Alternative, von der ich eifrig Gebrauch gemacht habe. Aber warum dieser Anstieg bei 16bit-Spielen? 80 Mark, in Österreich sogar 800 Schilling, nach heutigem Geld ca. 90 Euro, für ein einzelnes Spiel auszugeben, das ist mir zu teuer, selbst wenn ich es mir leisten kann. Das ist kein fairer Preis, sorry.
Kommentar wurde am 01.03.2015, 17:15 von bronstein editiert.
01.03.2015, 16:41 90sgamer (794 
Immer dieses Märchen, Software wäre zu teuer. Das war und ist Unsinn. Ein PC-Spiel zu entwickeln, hat damals schon etwa 2 Jahre gedauert. Diese Kosten mussten sich mit dem Endpreis natürlich refinanzieren. Und wenn man mal nachrechnet, wieviel Spielspaß bzw. -zeit in einem guten-sehr guten Titel steckt, relativiert sich das auf wenige Mark auf die Gesamtspielzeit von ein paar Monaten.

Ich hatte auch die eine oder andere Kopie zu Hause, einfach weil es dazugehörte, über den neuesten Kram reden zu können, aber jeder, der ein wenig nachrechnen konnte (!), wusste, dass ein "Civilization" 90-100 Mark wert war! Da kannst Du als Hersteller den Preis werweißwieniedrig ansetzen, die Unverbesserlichen kopieren bis zu dem Punkt an dem Leerdisketten teurer sind. Ich finde, dass man von einem User, der bereit ist, mehrere Tausend Mark in ein System zu stecken, erwarten kann, dass er sich Software kauft. Alles andere war/ist in dieser Diskussion nur ein Feigenblatt, um eigenes Fehlverhalten schönzureden.

Und dass man die wenigen Originale auf dem Schulhof weiterreichte, ist mir nie untergekommen. Ich hab meine gehütet wie einen Schatz und jeder andere, den ich kannte, auch.
01.03.2015, 16:18 Pat (6236 
Shoryuken schrieb am 01.03.2015, 14:21:
Warum sollte es nicht funktionieren? Konsolenspiele kosteten damals auch100-150DM und haben sich bestens verkauft.


Ich weiss ja nicht, wie es bei euch war, aber bei uns wurden die meisten Konsolenspiele damals gemietet wie VHS-Filme. Dann hattest du das Spiel ein Wochenende lang und hast es zurück gegeben.
01.03.2015, 14:54 Anna L. (2028 
Bei Konsolen konnte man zum Papi sagen:
"Hey, tolle Sache, dass du mir die Konsole gekauft hast, aber ohne Spiele bringt mir die Kiste herzlich wenig. Du willst doch nicht, dass der Kauf umsonst war?

Das war natürlich auch unangenehm, aber wo ein Muss ist, ist auch ein Weg. Bei Computer-Spielen ist man dann doch lieber zum Kumpel gegangen, der immer den latest stuff am Start hatte.

SarahKreuz schrieb am 28.02.2015, 19:58:
Mich trifft keine Schuld. Hab Lionheart gekauft!







Was? Die anderen Thalion-Spiele? Wie...Moment...die waren nicht umsonst?


Was habe ich mir von Thalion gekauft?
Eine Spielesammlung, Wings of death, Lionheart und Ambermoon.
Ich glaube, die haben fast nur von mir gelebt.
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