SarahKreuz schrieb am 26.03.2015, 11:02:
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Glaub nicht, dass ich das Ende vom Spiel sehen werde. Zum Ende hin wird's haarig, weil mir die Rekruten ausgehen. :(
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Ich habe genau das Gleiche gedacht, obwohl es bei mir eher der immense Schwierigkeitsgrad als das Schwinden der Rekruten (WinUAEs-Savestatefunktion sei Dank!) gewesen ist. Der von Sarah beschriebene große Umfang des Spiels tat (fast) sein übriges...
Dennoch habe ich mich reingebissen und etliche Stunden investiert, um das Spiel vollständig durchzuspielen. Tausend Tode, hunderte Savestates und mehrere Hindernisse (später dazu ausführlicher) später, konnte ich das Spiel dann doch noch bezwingen.
Ins humorvoll gestaltete Gefecht stürzte ich mich -wie so oft- mit WinUAE und seiner von mir heißgeliebten Savestate Option. Sicherlich ist das Spiel auch mit Speichern nach einer Mission schaffbar, doch ist es extrem demoralisierend/frustrierend, wenn einem in einer fortgeschrittenen Phase einer Mission die Rekruten ausgehen.
Außerdem gelang es mir so,
Jools bis zur
8 Mission am Leben zu halten. Übrigens ging ich der Annahme, dass ein Aufsteigen im Rank ein besseres Zielverhalten bzw. Erhöhung der Wurfstärke (Handgranaten) nach sich zieht. Davon hab ich in meinem Longplay herzlich wenig gemerkt.
Bis zur besagten 8 Mission spielte sich das Game recht zügig und unfaire Stellen zeigten sich bis dahin nur sehr selten. Doch dann kam es knüppeldick: Die Phase 1 der 9. Mission raubte mir den letzten Nerv. Unzählige Male musste ich neu ansetzen bzw. später dann vermehrt zwischenspeichern um hier Land zu sehen. Ein ähnlich schwerer (Missions-)Brocken wurde mir in der 6. Phase der 18. Mission kredenzt.
Auf meinem mich ständig begleitenden Spiele-Notizblock habe ich folgende wichtige Dinge festgehalten:
* Die Levelstruktur bzw. das Leveldesign sind allesamt gut durchdacht worden. Der Spieler wird immer wieder aufs Neue motiviert, wenn er nach Abschluss einer Mission sich ins nächste, interessante Gefecht stürzen darf. Wohlwollend nam ich zur Kenntnis, dass die verschiedenen und schön gemachten Levelsettings später sogar noch durch ein grafisch fein inszeniertes Design á la
Chaos Engine getoppt wurden.
* Obwohl die Mannen sich gut steuern ließen, frustete immer wieder das Manövrieren mit Fahrzeugen, Panzern und Geschützen. Insbesondere das rollende Gerät sorgte für graue Haare, denn hier quittierte das Spiel nicht jede Eingabe exakt; ließ mich z. B. an Gebäudecken hängen.
* So richtig ätzend mutete der Beginn einiger Missionen an (wo wir nun auch beim Thema Unfairniss wären). Hier wurde man
sofort bei Missonstart unter heftigen Beschuss genommen. Ein Zehntel zu spät reagiert -> mausetot!
* Makaber ist der Abschuss von Eingeborenen, Schafen oder auch Robben, die sich ebenso in der Kriegszenerie aufhalten. Einiger der Ureinwohner sind sogar richtig agressiv und schleudern Speere unseren Söldner entgegen.
Hier kommt so richtig schön der britische Humor der "vernünftigen" Programmierer durch.
Nach beendetem 21. Level war dann bei der Amiga-Version leider Ende im Gelände. Die gefallenen Krieger plus die Helden der aktuellen Mission wurden wie immer sauber aufgelistet und danach brachte mich
dieser Anblick zur Weißglut. Hab es dann noch mit anderen Versionen aus dem Internet probiert. Auch diese führten zum gleichen, unbefriedigenden Ergebnis.
Ich griff nun zu Plan B, installierte die deutsche MS-DOS Version unter DOSBox. Zum Glück gibt es einen Cheat, der mich die Missionen (+ jede einzelne Phase) überspringen ließ und war nach gefühlten drei Stunden Weiterdrückprozedur bei der 22. Mission.
Meine Eindrücke zur Dosenversion im Kurzüberlick:
* farbenfroher (wäre hätte das gedacht?
) als die Amiga-Version
* die Musiken unter General-Midi (+ installiertem Sound-Font) klangen vereinzelt sogar besser als auf der Freundin
* Spiel scheint insgesamt fairer zu sein, Soldaten schießen mit geringer Frequenz und machen somit das überleben leichter
* Spiel läuft tendenziell schneller, d. h., die Soldaten und auch die Gegner wuseln flinker über den Screen
* Missionsbildschirm beim Laden der Missionen ruckelt ziemlich
* deutsche Version wurde von Laien übersetzt:
BeispielDurch den faireren Schwierigkeitsgrad, hab ich mich ab der 22. Mission ohne Schummeln durch die Level gekämpft. Zwar war nach kurzer Zeit schon mein Friedhof mit etlichen
Kriegsopfern gesäumt, doch schaffte ich es mit ein bisschen Übung zur letzten Mission Nummer 24. Hier gab es zu allem Übel
6 Phasen, die man überstehen musste. Nach wiederholtem Anlauf stieß ich bis zur letzten Phase mit dem lustigen Titel
lest selbst vor. Hier gibt es ein sehr enges Zeitlimit und von daher muss jede Aktion genau getaktet werden. Letzten Endes konnte ich es (4 Sekunden Restzeit) bewältigen und das etwas maue
Abschlussbild wurde mir dargeboten.
Sowohl Amiga als auch die Dos-Version konnten mich überzeugen.
Cannon Fodder bietet viel Unterhaltung, Spannung, Taktik, aber leider auch viel Frustmomente und ist daher nur für hartgesottene Spieler gedacht. Für meinen Geschmack ist das Spiel zu lang. Man benötigt schon ein paar Wochen, um sich durch die einzelnen Gebiete zu spielen. Zumindest ein geringeres Phasenaufkommen hätte dem Schwierigkeitsgrad gut getan. Mir hat das Spiel trotz der Mankos auf jeden Fall gemundet. Nach diesen ganzen Missionen und Rückschlägen, die ich versionstechnisch hinnehmen musste, brach mir nach geschaffter finalen Mission ein lautstarkes
"JAWOLLO" +aufspringen +Beckerfaust heraus.
Trefferaufnahme!
Ich zücke mein Gewehr, visiere die 10-er Ziel-/Punktscheibe an und versenke zielgenau den Schuss in der
8! Bis bald ihr knuddeligen Minisoldaten. Wir sehen uns irgendwann in
Cannon Fodder 2 wieder.
Kommentar wurde am 17.08.2017, 21:31 von jan.hondafn2 editiert.