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Mick Schnelle
(† 2022)

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Interview: Mick Schnelle (07.07.2014)

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User-Kommentare: (71)Seiten: «  1 2 [3] 4 5   »
30.07.2022, 12:50 joeycoco (5 
Unbeugsam, unangepasst, unersetzlich.
Egal, ob bequem oder nicht. Er sprach aus, was er dachte und ließ sich weder von Industrie noch Mehrheitsmeinungs-Schreihälsen einschüchtern. Das nennt man übrigens Meinungsfreiheit. Kommt leider immer stärker außer Mode, etwas zu akzeptieren, wenn jemand angeblich die "falsche" Meinung hat.
Er war einer der ganz Großen der "zweiten Generation" der Spieleredakteure und wird mir als Spieleveteran fehlen.
Ruhe in Frieden, Mick Schnelle.
30.07.2022, 11:05 GameGoon (351 
PomTom schrieb am 28.07.2022, 18:34:
bluntman3000 schrieb am 28.07.2022, 14:39:
Ob des traurigen Anlasses möchte ich hier nicht ins Detail gehen, es sei nur gesagt, dass er schon viele Jahre vor seinen "berühmten" Corona-Posts vollkommen entgleist ist.


Corona hat mit Computerspielen und mit Spiele-Magazinen nichts zu tun, daher durfte Mick anderweitig "entgleisen", wie es ihm beliebt. Das hat zumindest hier niemand in Frage zu stellen


Und ob ich das in Frage stelle. Alleine schon die Tatsache, dass du das mal eben so als Regel aufstellst. Natürlich hat Corona nix mit Spielen und Magazinen zu tun. Trotzdem sind Schwurbler und Leugner für mich absolute Idioten und das bleiben sie auch, wenn sie sterben und wenn sie ansonsten gute Redakteure sind.
Ich halte es ohnehin für gefährlich und dumm, dass so oft zwischen schaffender Person und Privatperson getrennt wird. Siehe Xavier Naidoo, der auch schon lange vor Corona mit allem möglichen Fascho-Dreck auffällig wurde. Aber überall hieß es nur "mir egal was der privat glaubt. Als Künstler ist er toll". Durch diese allgemein verbreitete Denkweise ist ein Fascho bis an die Spitze der Medienwelt gekommen - inkl. YouTube Videos mit Nazi Kollaboration und Aufruf zur Gewalt. Nur mal als Beispiel wohin diese Einstellung führen kann.

Was das mit Mick zu tun hat? Nur weil er ein unbestritten toller Redakteur war, rechtfertigt das in absolut keinster Weise Entgleisungen auf anderen Ebenen, und deshalb kann ich ihn sehr wohl als Redakteur ablehnen. Was ich auch tue.
Er hat bei Twitter regelmäßig antidemokratische, nationalistische und verleumderische Aussagen gepostet - wenn du sagst, das habe niemand in Frage zu stellen, stellst du dich verteidigend vor diese Aussagen - ob nun absichtlich oder nicht.

Das bedeutet nicht, daß sein Tod nicht trotzdem tragisch ist, gerade in dem Alter.
Kommentar wurde am 30.07.2022, 11:14 von GameGoon editiert.
29.07.2022, 21:12 Gunnar (4894 
Sehr traurig. Leider habe ich Mick kaum als Redakteur kennen gelernt, weil ich für seine Zeiten beim Joker und bei der PC Player zu jung und danach nie der Gamestar-Leser war. Als ich mir irgendwann die "Raumschiff Gamestar"-DVDs einverleibt hatte, haben seine Auftritte dort aber natürlich bleibende Eindrücke hinterlassen und haufenweise blöde Sprüche in meinem Kopf abgelegt ("Komm zu Gamestar, da kannst du alles testen, was Flügel hat!" - "Charles töten! Charles töten!" - "Wir zapfen schon unsere letzten Reserven an!" "Hier spricht Joschk..., äh, Mick Fischer!"). Na gut, was er vorher so getrieben hat, ist natürlich auf diesen Seiten hier nachzulesen. Ansonsten sei letztlich noch an einen netten Post von Sarah drüben bei den Podcasts erinnert, der es wert ist, hier in voller Länge zitiert zu werden:

SarahKreuz schrieb am 29.12.2017, 19:47:
Nachdem ich jetzt den aktuellen Jahresrückblick der Spieleveteranen mit ziemlichen Vergnügen gehört habe (http://www.spieleveteranen.de/archives/2348), ist es bei mir einmal mehr Mick Schnelle, der mir positiv auffiel. Nun, entweder er zerreisst völlig gnadenlos Spiele, die unfertig auf den Markt geschmissen werden (diverse Reviews auf GamersGlobal). Oder er geht völlig offen (und öffentlich) mit Personen um, deren Vorgehensweise ihm nicht schmeckt (Amiga Joker-Revival ohne Bezahung der Autoren, Kontroverse mit Christian Schmidt wegen seinem SPON-Artikel). Je älter Mick wird, desto mehr kackt er auf irgendeine Reputation, auf einen Ruf, den er möglicherweise verlieren könnte. Also in der Summe wird der Kerl im hohen Alter authentischer, weil ihm ziemlich vieles am Hintern vorbeigeht. Oder er genau das an- und ausspricht, was viele denken - sich aber bloß nicht zu sagen oder schreiben trauen. Zum Teil finde ich mich da wieder, in seiner Person. Oder zumindest hoffe ich es. Denn diese herzliche, offene Art, die Mick seit vielen Jahren schon zelebriert, finde ich irgendwie bewundernswert... und steht im völligen Kontrast zu einigen verklemmten anderen Veteranen, die seit Jahrzehnten nur auf der Stelle treten. Und nicht aus sich raus können - aus welchen Gründen auch immer. Berufliche. Persönliche. Whatever.

Das Interessante aber am aktuellen Spieleveteranen-Podcast (und auf diesen Punkt wollte ich die ganze Zeit eigentlich schon kommen): im hohen Alter (Sorry, Mick) wird er immer genügsamer. Er gibt sich mit augenscheinlich banalen Kleinigkeiten zufrieden, und ist damit glücklich. Er spielt die (Euro-)Truck-Simulatoren. Wo man nichts weiter macht, als von A nach B fahren - schön in steriler Umgebung, ohne Action und Anspruch. Sein Lieblingsessen? Nudeln mit Ketchup. Er schwört auf total simplifizierte Volks/Heimat-Musik. Hauptsache nichts, worüber man groß grübeln müsste, oder was auch nur im Ansatz progressiv ist. Lesen? Nun, Mick hat sich vorgenommen, bis Ende 2018 alle John Sinclair-Romane zu lesen. Auch nichts wirklich anstrengendes, das wissen wir ja alle. Mick hat auch gleich ein zusätzliches Abo der Perry Rhodan-Reihe abgeschlossen - Trivialliteratur bis die Augen brennen.

Ich finde diese "Genügsamkeit", die Mick so als quasi-öffentliche Person preisgibt, doch erstaunlich ... Thesen und Theorien gehen mir dabei durch den Kopf. Alles viel zu viel, um das jetzt alles ins Smartphone zu klopfen. Aber auch ich hatte durchaus Großeltern (jetzt mit 39 leider nicht mehr), die, je älter sie wurden, sich mit immer weniger zufrieden gaben. Schon die Tageszeitung alleine war das Highlight des Tages. Dazu einen Kaffee, und meine Oma war anderthalb Stunden die glücklichste Frau der Welt. Nur noch getoppt davon, wenn einmal die Woche die Familie zusammentraf. Sonstige Hobbies waren auf das simpelste heruntergebrochen, oder sind gleich ganz weggefallen. Weil der Tatort am Abend schon absolut ausreichte. Der (handzahme) Wellensittich war Haustier genug. Wo sie früher noch stundenlange Spaziergänge mit ihrem Hund machte und dabei Hinz und Kunz besuchte. Das alles lag nicht daran, weil sie es nicht mehr KONNTE, nö, sie WOLLTE sich mit weniger zufrieden geben.

Bezogen auf das Hobby Games frage ich mich da, was meine Großeltern noch bis zuletzt gespielt hätten. Wenn sie das Hobby gehabt hätten und es bis ins hohe Alter reingetragen hätten. HätteHätteFahrradkette. Selbst, wenn die Reflexe nachlassen - oder es, Gott bewahre - rein körperlich nicht mehr so klappen sollte, würde ich trotzdem noch spielen wollen. Hab ja schon als fünfjährige Gefallen daran gefunden. 34 Jahre später bin ich immer noch mit der gleichen Leidenschaft zugange. Wenn ich Micks Alter erreicht habe (oder sogar weit darüber hinaus?), was wird dann sein? Werde ich mich auch nur noch mit gemütlicher Rundenstrategie zufrieden geben? Oder mich an Trucker-Simulatoren versuchen? Vielleicht reicht es dann ja, nur noch für fünf Minuten am Tag Pac-Man zu daddeln - und, zack, Satisfaction Guaranteed? Wo es vierzig Jahre zuvor gerne mal fünf Stunden RPG-Kost waren, bevor ich mich "erstmal satt" fühlte.

Vielleicht stolpere ich in vierzig Jahren ja mal über diesen Eintrag auf Kultboy Dot Com und kann dann die Antworten liefern: was macht das hohe Alter aus uns Gamern? Aber...wahrscheinlich wird das eine total subjektive Antwort sein. So wie Mick und seine (für mich NOCH extrem langweiligen) Simulatoren auch was total subjektives am Ende sind.

Kommentar wurde am 29.07.2022, 21:13 von Gunnar editiert.
29.07.2022, 19:51 mhb75 (18 
R.I.P. Mick Schnelle
29.07.2022, 14:50 Jochen (3670 
Ach Mick, du alter Grantler ... Ruhe in Frieden.
29.07.2022, 10:53 Frank ciezki [Mod] (3803 
Ich habe seine Testberichte und Meinungskästen gerne gelesen und mich damals sehr gefreut, dass er dem Interview zugestimmt hat.
29.07.2022, 09:55 mark208 (1173 
bluntman3000 schrieb am 28.07.2022, 14:39:
Ob des traurigen Anlasses möchte ich hier nicht ins Detail gehen, es sei nur gesagt, dass er schon viele Jahre vor seinen "berühmten" Corona-Posts vollkommen entgleist ist.


Vielleicht betrachtest du es mal aus dem Aspekt, der in den Nachrufen durchklingt, er war oft anderer, ja falscher Meinung hat aber so einen Diskurs befruchtet, der am Ende zu besseren Ergebnissen geführt hat. Ich bin ihm auf FB gefolgt, er schoss sicherlich übers Ziel hinaus, dass hat die Mehrheit aber in dieser schweren Zeit auch, als ihnen die Umgebung egal war, hauptsache sie werden um jeden Preis vor einer Infizierung geschützt.

Das rechte Maß wurde selten gefunden.
28.07.2022, 20:46 Bearcat (3872 
Ein Nachruf für Michael Schnelle von Gamestar-Chefredakteur Heiko Klinge.
28.07.2022, 18:34 PomTom (238 
bluntman3000 schrieb am 28.07.2022, 14:39:
Ob des traurigen Anlasses möchte ich hier nicht ins Detail gehen, es sei nur gesagt, dass er schon viele Jahre vor seinen "berühmten" Corona-Posts vollkommen entgleist ist.


Corona hat mit Computerspielen und mit Spiele-Magazinen nichts zu tun, daher durfte Mick anderweitig "entgleisen", wie es ihm beliebt. Das hat zumindest hier niemand in Frage zu stellen.

Ansonsten ist das alles natürlich sehr schade, ich kannte ihn als Redakteur auch schon seit PC-Player-Zeiten. Jörg Langer hatte im Spieleveteranen-Kontext ja schon mal angedeutet, daß es Mick gesundheitlich nicht gut gehe.
Kommentar wurde am 28.07.2022, 18:37 von PomTom editiert.
28.07.2022, 18:20 Fürstbischof von Gurk (1563 
Nach den ganzen (durchaus intimen) Nachrufen wird mir der Mick noch sympathischer als schon davor...
28.07.2022, 16:39 robotron (2706 
Das kam jetzt so unerwartet für mich - mein Lieblingsredakteur bei der GameStar war er. Ein schöner Nachruf.

Ruhe in Frieden Mick und viel Kraft der Familie, Freunden, Kollegen und Fans.

Nachtrag: Auch Heiko Klinge hat auf er Website der GameStar einen Nachruf verfasst ...
Kommentar wurde am 28.07.2022, 16:43 von robotron editiert.
28.07.2022, 16:06 Fürstbischof von Gurk (1563 
Sehr guter Nachruf!
28.07.2022, 14:39 bluntman3000 (338 
Ich hatte ein gespaltenes Verhältnis zu Mick Schnelle. Und das ist überaus diplomatisch ausgedrückt.

Früher, als die Kioske voller Spielemagazine lagen und man nicht wusste, wie der Mensch hinter den Buchstaben tickt, mochte ich ihn überaus gern und habe mich auf jedes einzelne seiner Reviews gefreut! Dann ist das Internet passiert. Ob des traurigen Anlasses möchte ich hier nicht ins Detail gehen, es sei nur gesagt, dass er schon viele Jahre vor seinen "berühmten" Corona-Posts vollkommen entgleist ist.

Trotzdem hat mich die Nachricht seines Todes vorhin hart getroffen. 58 ist halt viel zu früh und auch die Info, dass es ihm schon seit längerem gesundheitlich sehr schlecht ging, ist einfach nur traurig. Ruhe in Frieden, Mick Schnelle.

PS: Jörg Langer hat einen Nachruf verfasst. Kann bei GamersGlobal gelesen werden.
28.07.2022, 12:55 Nr.1 (3797 
Sehr hart und erst recht in diesem Alter!

Er hatte eine angenehme, stets leicht bissige Schreibe und er fiel durch seine Spezialisierung auf Flugsimulatoren etwas aus dem Rahmen. Vor einigen Jahren ist mir aufgefallen, dass ich Maurice Weber von GameStar als eine Art junge Version von Mick sehe. Nicht von der Spezialisierung her, sondern in der glühenden Verehrung ihres jeweiligen Genres und der besonderen Art ihres Ausdrucks. Aber das ist wohl eher so ein persönliches Ding von mir.

Ruhe in Frieden, Mick.
28.07.2022, 11:07 Frank ciezki [Mod] (3803 
Oh,das ist bitter. Er war ein echtes Original. Ruhe in Frieden, Mick.
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