Nachdem in meiner Twitter Bubble jemand den Proto-Echtzeit-Strategie-Nachfolger gerade ergattert hatte, hatte ich Lust den ersten Teil, bei dem es sich noch um ein RPG handelt, mal endlich komplett durchzuspielen.

Ich besitze das Spiel für den Amiga, dessen Version ziemlich 1:1 identisch mit der DOS-Version ist. Soll heissen: 16-Farben-EGA-Grafik und kaum Sound. Immerhin finde ich die Palette am Amiga etwas weicher und es gibt am Amiga eine aufgeflanschte Maussteuerung. Immerhin.

Die Handlung scheint lose auf den immer noch echt lesenswerten ersten paar BattleTech-Büchern zu basieren (Gray Death Legion Saga) und ist eigentlich echt spannend und soweit recht gut geschrieben. Wenn ich auch zugebe, dass ich mir etwas mehr grafische Inszenierung gewünscht hätte.

Allerdings spielt sich das Ganze etwas zäh, da die Laufwege meiner Meinung nach zu lang und öde sind und zu oft mit Zufallskämpfen unterbrochen werden. Und, ganz ehrlich, das Kampfsystem ist nur so mittelgut und durch die zu vielen Kämpfe nervte es mich recht schnell. Die Kämpfe dauern einfach zu lange. Dafür ist der Schwierigkeitsgrad ganz okay.
Dazu kommt, dass betretbare Gebäude in den Siedlungen nicht gut markiert sind, so dass man oft die längste Zeit entsprechende Shops sucht.

Die erste richtige Mission nach den Trainingseinsätzen ist dann spannend aufgebaut und dauert gut und gerne 3,5 Stunden oder so. Dann kriegt man das Kommando über die Crescent Hawks und ein Dropship!
Das Problem ist: Dann ist das Spiel auch zu Ende!

Was also erst wie ein durch die langen Laufwege und die ermüdenden Kämpfe langgestreckter Prolog wirkt, ist hier das gesamte Spiel. Und das ist sehr enttäuschend!
Zumal auch der einzige "Dungeon" im Spiel eher lästig ist mit seinem ewigen hin und her Gerenne zu den entsprechenden Sicherheitsterminals.


Ich hatte das Spiel besser in Erinnerung, denn zu Beginn macht das Erforschen der Zitadelle, das spannende Szenario und das Mech-Kampfsystem durchaus Spaß. Aber hier ist meiner Meinung nach einfach zu wenig Fleisch am Knochen, wie man so schön sagt.
Kommentar wurde am 28.04.2024, 11:10 von Pat editiert.

Die eher durchwachsenen Testberichte verwundern da schon, habe das Game - wenngleich es nicht so mein Fall war - als solide ohne nennenswerte negativen Eigenschaften Erinnerung.

Mech - Liebhaber mögen dem Titel zwar einen gewissen Bonus zugestanden haben, doch selbst ohne selbigen sehe ich "BattleTech: The Crescent Hawk's Inception" mindestens im Bereich einer 7er Wertung.

YEP! Bei der EGA-Grafik von damals hätte ich mich nicht gegruselt!
Heute gruselts mir bei EGA-Grafik dagegen doch ein wenig. Das heisst, das Spiel hätte seeeehr lange reifen müssen!

Aber mal im Ernst! Zu BattleTech kann ich leider nichts sagen.

Und Du meinst nicht, daß z. B. Lurking Horror mit Grafik und nem Männchen zum Steuern drin möglich gewesen wäre?
Daß dann alle gesagt hätten, "die Geschichte ist zu erwachsen für die Grafik"?

Ich glaube nicht, das Infocom mit Grafikadventures den Erfolg ihrer Textadventures hätten wiederholen können, da die Geschichten zu erwachsen waren, als das man das mit der damaligen Grafik hätte darstellen können.

Man braucht sich doch nur mal "Return to Zork" anzuschauen. Die laienhaften Darsteller vermiesen das ganze Spiel.

Vielleicht Standgrafiken, so wie Magnetic Scrolls oder Legend Entertainment sie eingebaut haben. Das wäre schon toll gewesen.

Mit WINFROTZ (Z-Code Interpreter) habe ich zur Zeit "The Lurking Horror" in der Mangel. Hat Klasse. Allerdings muss ich ständig online was übersetzen lassen.

Ach so, ich dachte, Activision hätte sich Infocom erst Ende der 80er einverleibt.
Aber so oder so ist es komisch, daß die Verantwortlichen nicht gesagt haben: Macht das gleiche wie bisher, nur mit Grafik und Sound.

Wie ist denn nun BattleTech?
Wie im Test beschrieben oder besser?

Soweit ich weiss, hat Activision Infocom 1986 vor der Pleite gerettet und die Firma für 7,5 Mio US-Dollar aufgekauft. Nach kurzer Zeit verlangte Activision acht Spiele im Jahr von Infocom und die sollten auch alle mit zeitgemäßer Grafik aufgepeppt werden.

Für eine Firma, die nun mit weniger Mitarbeiter doppelt so viele Spiele produzieren mussten, ein herber Schlag!

Daher waren sie wohl dankbar, das Westwood für sie BattleTech produzierte. Irgendwie mussten sie ja dann über den Textadventure-Tellerrand schauen.

Und da man die Mitarbeiter immer weiter verringert bzw. abgezogen hat, waren Grafikadventures wohl nicht mehr drin.

Bei den Legend Entertainment Adventures lebt aber der Geist von Infocom in grafischer Form weiter (Meretzky). Ebenso in "Loom" (Moriarty) & bei dem Accolade-Adventure "Altered Destiny" (Berlyn).

Naja, ...und für Westwood gehörte das Erstellen von Battletech ja nur zur Aufwärmphase. Die Knaller die dann kamen........KENNT JEDER!

Jedenfalls hätte Infocom mit neuen Grafikadventures länger überlebt als mit solchen Versuchen.
Aber schon interessant, was Westwood vor dem Ruhm so produziert hat.

Schon leicht merkwürdig, Infocom und ein BattleTech-Rollenspiel.
Stimmen denn die Kritikpunkte in den Meinungskästen?

War ein Fehler von meiner Seite! Danke!

Passt das so mit dem "Besonders empfehlenswert" bei 59%?