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Hopkins FBI
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Entwickler: MP Entertainment, Kult Edition   Publisher: MP Entertainment, Kult Edition   Genre: Adventure, 2D, Detective   
Ausgabe Test/Vorschau (2) Grafik Sound Wertung System Datenträger Hits Autor
PC Games 9/98
Testbericht
--10%
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Testbericht
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Kategorie: Spiel, PC
Kategorie: PC, Spiel
User-Kommentare: (33)Seiten: «  1 [2] 3   »
17.06.2019, 20:02 jan.hondafn2 (2405 
Ja Lisa, bei mir stinkts auch gewaltig!

Den dicken Fisch -in Form der berüchtigten Fischfabrik- hab auch ich mir bereits geangelt.

Bis dahin kam bei mir erstmalig sowas wie Spielfluss und -spaß auf.
Nun ja, die Schnitzeljagd ist, wen wundert ´s, einfach gestrickt. Dennoch ist der Reiz groß, zur nächsten weiblichen Leiche zu hecheln, um so den Plot voranzutreiben. Lisas Wut gegenüber Herrn Berckson kann ich absolut teilen. In dieser bestimmten Szene stand auch bei mir kurzzeitig meine Gusche offen.

Die neue Lokation Condor Island bringt frischen Wind ins Spiel. Ja es ist wie eine Art Umbruch, sowohl was das grafische Drumherum als auch das Gameplay betrifft.
Eingeläutet wird das Ganze mit einem längeren Zwischenfilm, der den Flug unserer Spürnase darstellt. Auch diese gerenderte Szene kommt holprig daher, doch versrüht sie, genau wie alles andere davor, diesen gewissen, holprigen Hopkins-Charme, der einfach nicht von der Hand zu weisen ist. Man hätte das Spiel auch Bumpkins FBI betiteln können.

Ganz locker kann man übrigens die Gretentier-Fabrik erkunden. Kurios! Vorher bekommt man den Eindruck, dass es sich hierbei um einen durch und durch überwachten Sicherheitsbereich handelt. Zwar gibt es Kameras allerorten, doch Security-Guards und ähnliche Konsorten sucht man (bis dato) vergeblich. Womöglich ist das wieder so ein perfider Schachzug von Nuschelbernie, der sich genüsslich per Bildschirm unsere Schritte ansieht, bis wir in seinem Fischnetz zappeln...
Leider bekommt es der Spieler in diesem Abschnitt mit häufigem Lokationen-Recycling zu tun. Die Etagen und die Büros der Fabrik ähneln wie ein Kavierei dem anderen! Somit geht leider ein wenig des in den letzten Spielstunden dazugewonnenen Flairs wieder baden. Schade schade.
Was nicht nur schade -und jetzt muss ich das Adventure nochmal kurz "zurückdrehen"- sondern auch saublöd ist, sind die Programmier-/Regiefehler, die uns im Theater präsentiert werden:

Nachdem die Leiche auf der Leinwand freigelegt wurde, kann man den Projektor ausschalten. Kehrt man nun in den Kinosaal zurück, so sieht man immer noch den Lichstrahl des Projektors. Schließt man hingegen den Vorhang und lässt den Projektor eingeschaltet, so ist der Lichtschein wie von Zauberhand verschwunden...

Wie dem auch sei. Die frische Brise der Südseeinsel hat mich, trotz des leicht fischigen Beigeschmacks, neue Adventure-Motivation schnuppern lassen.
Ich will nun erkunden, was da genau auf der Insel vor sich geht. Auf in den Kram...räusper...Kampf.
Kommentar wurde am 17.06.2019, 20:04 von jan.hondafn2 editiert.
14.06.2019, 19:30 Lisa Duck (1861 
Endlich geht es weiter! Pat hat mit seinen letzten geschilderten Eindrücken auch meinen Weg im ersten Teil des heutigen Spielabschnitts bereits treffend beschrieben. Letztes Mal legte ich an der Stelle im Schwimmbad Spielpause ein. Also ging es hier weiter...

Leider kann ich dort schon nach wenigen Sekunden die bereits aufgesetzte Badekappe wieder abnehmen, denn der Weg führt zwar in ein Schwimmbad - es ist aber leider mehr als relativ verfallen. Hier hat die örtliche Stadtverwaltung in den letzten Jahren vermutlich keine Unsummen in die Instandhaltung investiert Ich verharre mehr als ein paar Minuten extra (oder mehr als notwendig gewesen wäre), da ich auf eine etwas abstruse Kombination aus einem Gegenstand aus dem Inventar mit einem Bildschirm-Hotspot nicht komme. Es wird mal wieder klar - es ist an manchen Stellen kein Weichei-Adventure! Meinen Respekt Pat das Du an dieser Stelle mit Hilfe eines Hinweises so durchgerauscht bist! Man muss auch mal auf etwas gewagtere Kombinationen kommen. Ich merke das es trotz vielen Jahren Erfahrung im Umgang mit Adventures noch Verbesserungspotential in diversen Kategorien des "Um-die-Ecke-Denkens" bei mir gibt

Doch nach Erledigung der Aufgabe gibt es an diesem Standort erfreulicherweise mal einen relativ klaren Hinweis, an welchem Schauplatz es nun auf der Karte und in der Geschichte weitergeht ;-) Das ist doch was! Momentan ist das Spiel eine, leider leichenhaltige, Schnitzeljagd des bösen Bernie Berckson. Wird Zeit ihm das Handwerk zu legen.

Leider geht es aber trotzdem nicht einfach weiter. Einfach wäre ja auch zu einfach :-( Am Schauplatz im Museum stehe ich wieder mal (zumindest kurzfristig) wie der Ochs vor dem Berge. Da ich diese Passage vor dem letzten Post von Pat gespielt hatte fehlte mir hier seine im Spoilerfeld notierte Hilfestellung. Eigentlich wusste ich zwar vom Prinzip was zu machen wäre - aber irgendwie fehlte erst die Inspiration und "zündende" Idee auf die notwendige Schritte und Kombinationen zu kommen. Diese erscheint mir auch immer noch reichlich abstrus. Doch dann irgendwann fiel doch die Saat einer guten Eingebung auf spieltechnisch fruchtbaren Boden. Jepp! Am Schauplatz gibt es eine Feuerstelle. Warum machen wir da nicht einfach mal Feuer? Die Hitze kann einiges zu Tage fördern! Und *schwupp-die-wupp* finden wir dadurch die nächste Spur und es geht weiter in das Kino unseres Vertrauens.

Hier fällt sofort ein kleines Easter-Egg ins Auge. Im Foyer des Schauplatzes gibt es ein Plakat von dem Film "Short Grey" zu bewundern. Das ist doch der Name des Erstlingswerks des Game-Designers von 1992 für Amiga und Atari ST. Wenn das mal keine Schleichwerbung ist? ;-)

An diesem Schauplatz gab es dann aber insgesamt nicht zu viel zu tun, so dass es danach (auch wieder mit einem klaren Hinweis im Katz-und-Mausspiel vom bösen Bernie) zielsicher zur nächsten Station der Reise geht.

Jan kritisiert in seinem letzten Kommentar berechtigterweise die strenge Linearität des Spiels bisher. Ich profitiere davon, da ich dieses in Adventures mag und es so für mich also daher eher positiv als negativ ist. Aber das ist Ansichtssache und ich denke das meine Meinung eher für die Minderheit der Spieler steht.

Aber nun weiter zum Geschehen: es geht zum besagten Schieß-Übungs-Platz des FBI. Der relativ offensichtlich gegebenen Hinweis an der letzten gefundenen Leiche gab genug Hilfestellung.

Leider geht es in dieser Szenerie spielfortschritttechnisch nicht weiter ohne das angekündigte Unvermeidliche tun zu müssen :-( Hier sind Hopkins und das Spiel wirklich furchtbar! Das ist frustrierend! Man wird Opfer der nächsten Wendung und auf jeden Fall eines emotionalen Höhepunkts der Geschichte. Was habe ich nur getan?

BERNIE BERCKSON! DAS HAT KONSEQUENZEN UND EIN NACHSPIEL! ICH FINDE DICH! WARTE NUR BIS ICH MIT DIR FERTIG BIN!

Jetzt geht es als nächstes zum Chef und nach dem Gespräch zu einem neuen Schauplatz des Abenteuers: die Insel Condor Island.
Erster Eindruck von der Insel: sehr schön! Dazu in den ersten Bildschirmen wirklich entschleunigende Hintergrundmusik, welche einem sofort in die richtige Stimmung von Insel und Urlaub bringt. Hübsch - aber vielleicht grafisch leicht überdimensioniert: die am Strand auf mich wartende süße Riesenkrabbe ;-) Ich weiß zwar das Krabben je nach Gattung relativ groß sein können, aber irgendwie beschleicht mich das Gefühl das es hier auf der beschaulichen, relativ einsamen Insel möglicherweise Auswirkungen von diversen Atomunglücken geben könnte, welche das Wachstum einiger Mitglieder der örtlichen Fauna vielleicht etwas überdimensioniert haben könnten.

Der Anfang auf Condor Island beginnt entspannt. Man kann relativ einfach durch aufmerksam geführte Gespräche Fortschritte erzielen und ist motiviert. Nachteil dieser plötzlich etwas ruhigeren Phase im Spiel: diese Szenerie wirkt wie eine kleine Atempause im Fortlauf der Erzählung der Geschichte. Es gibt einen Spannungsabfall zum sich sonst bisher schneller drehenden Plot. Muss aber vielleicht auch mal sein! Einfach mal kurz die auf dem ersten Blick ruhige Atmosphäre hier auf dem Inselchen für eine Zeit genießen!

Nach einer kurzen Weile mit stetigen Erfolgserlebnissen und Fortschritten hing ich dann leider doch plötzlich (und auch irgendwie überraschend) an einer Stelle fest. Sappradi und verflixt nochmal! Hier sind wir beim Thema Rätsel. Einiges ist logisch - anderes nicht immer zu 100%. Wer kommt spontan darauf das ein Gegenstand wie eine schicke Schaufel nicht einmal, nicht zweimal - sondern vielmehr dreimal am gleichen Ort einzusetzen ist? Das erst der dritte Einsatz am auf der Hand liegenden richtigen Ort endlich Erfolg bringt und ein ganz kleines, aber sehr wichtiges Item uns dann einen entscheidenden Weg zum Spielfortschritt weisen darf? Ich weiß ja das sprichwörtlich alle guten Dinge Drei sind. Aber bei mir hat diese Tatsache heute zu einer kurzfristig stark pulsierenden, roten Halsschlagader geführt! Nach zweimal dem Kommentar „There´s nothing there!" gab es plötzlich ein "I found an earthworm!". Und wer will da noch behaupten, dass Würmer (vor allen in Abenteuergeschichten) nicht wirklich wichtig sind? Mit diesem flotten Wurm zog es mich dann schnell einen Bildschirm weiter. Es ging zum Fischen. Und mit dieser Hilfe soll der Fangerfolg nicht nur ein kleiner Fisch sein. Nein… ich habe andere Ziele. Ich will den dicksten Fisch angeln: nämlich BERNIE BERCKSON! Wir haben noch eine kleine Rechnung offen, Du alter Miesepeter!

Danach ging es wieder gut voran und der Sprung in die geheimnisvolle Fabrik der Insel gelang relativ mühelos. Etlichen Andeutungen in den vorher geführten Gesprächen lassen mich nun vermuten, dass dort nicht nur Fischverarbeitung stattfinden könnte ;-)

Nun sind fast viel zu schnell schon wieder etliche Stunden Spielzeit verronnen. Ich bin langsam nicht nur virtuell reif für die Insel (der Träume). Dieser Spielabschnitt war etwas langatmiger als die Vorherigen. Mal schauen wie es weiter geht - und zwar hier in der Fischfabrik auf der Insel. Werde mir die (dicken?) Fische dort in Kürze zu Gemüte führen.

Seid Ihr Pat und Jan schon da und habt bereits einen Fischgeruch in der Nase?
09.06.2019, 20:46 Pat (6205 


Da ist sie! Die Stelle, an der ich das letzte mal vor vielen Jahren aufgegeben habe. Aber diesmal, dank emotionalem Support von Lisa und Jan, werde ich hoffentlich darüber hinwegkommen.
Ich brauch aber erst mal eine Pause!

Was das für eine Stelle ist? Na, ich will nicht zu viel verraten - ausser, natürlich, wie ich dahin gekommen bin:


Als ich das letzte Mal eine Pause benötigte, war ich ja gerade tot. Und in einer Art Gateway zu Himmel und Hölle(?) gefangen.
Es gibt eine nette, wenn auch eher leichte Rätselkette, wie man zurück zur Erde kommt. Aber die ganze Passage passt einfach überhaupt nicht ins Spiel. Was haben sie sich dabei gedacht?

Danach beginnt eine weitere Rätselkette, die mit dem Dinner bei Samantha beginnt. Leider ist sie nicht da. Oder vielleicht doch? Eine weitere Tür in Samanthas Wohnung ist abgeschlossen.

Ein wenig in Panik schiesse ich die Badezimmertür auf - oha! - ein geschlossener Vorhang... aber es ist nicht Samantha sondern eine, ähem, Botschafterin für eine Schnitzeljagd.

Es gibt in der Wohnung noch ein kleines Rätsel mit einer Sicherung - aber das war so naheliegend, dass ich diese noch bevor ich ins Bad gegangen bin, gelöst hatte. Man wird vom Spiel leider schnell dazu trainiert, wirklich jeden Gegenstand anzuschauen und zu durchsuchen.

Nun gut, wie sagt schon Sherlock Holmes: The game's afoot!

Übrigens: Ganz "nett" ist auch Hopkins Professionalität durch die ganze Schnitzeljagd. Jeder Hinweis wird stets von einer Frauenleiche begleitet. Aber die interessiert Hopkins nicht. Es wird weder Verstärkung gerufen, die Polizei verständigt, der Tatort abgesperrt, sich überhaupt in irgend einer Form um die Leiche gekümmert oder sonst was gemacht.
Nächster Hinweis lesen und weiter geht's.

Immerhin wird die Chance genutzt, dem Spieler halbnackte Frauen - oft mit ein bisschen Splatter garniert - zu präsentieren.

Der erste Hinweis führt zum eigenen Büro, wo ein Paket mit einer Videokassette wartet. Da ich im FBI-HQ keinen Videorecorder gefunden habe, bin ich eben zurück zu Samantha gefaren.

Das zerfallen, im Pool dümpelt eine Chemikalienmischung statt Wasser und ein Hund bewacht das Ganze.
Der ist (natürlich!) mit Hilfe meines Stücks Fleisch aber schnell weggelockt. Und da im Hinweis von Spiegelung die Rede ist, werfe ich kurzerhand den Spiegel aus Samanthas Bad ins Wasser.
Oder besser auf das Wasser - der Spiegel schwimmt und löst eine Lichtautomatik(?) aus, die mir den nächsten Hinweis bietet.

Der nächste Hinweis liess mich einen Moment rätseln. Schlussendlich führte er mich ins Wachsfigurenkabinet bzw. dem Museum, wo es ebenfalls ein kleines (und vielleicht etwas übertriebenes) Rätsel gab.
Um einen Kamin mit bereitstehenden Holzscheiten zu entzünden, benötige ich einen Molotov Cocktail?


Weiter führte mich der Hinweis ins Kino. Der war recht klar und bedurfte keiner großen Überlegung.
Was jedoch Überlegung bedurfte, war, wie ich am Wachmann des Kinosaals vorbeikomme. Ein FBI-Ausweis reicht dem nicht - echt, in welcher Welt lassen einem einfache Kinoangestellte nicht rein, wenn man seinen Polizeiausweis zeigt?
Da ich kein Ticket kaufen konnte, versuchte ich es mit Bestechung. Bingo!

Nach drei recht offensichtlichen Handgriffen in der Vorführkabine präsentierte sich der nächste Hinweis meiner kleinen Schnitzeljagd.
Auch nett, dass die übliche Frauenleiche dabei wunderbar für die nächste Filmvorstellung kommentarlos hängen gelassen wurde.

Der nächste Hinweis führte - wieder sehr offensichtlich - zum Schiessstand, wo man die bisher unter Reparatur stehende Box nun betreten konnte.

Und, naja, hier Ende ich für den Moment.
Ich habe alles versucht, einen anderen Ausweg für die Situation zu finden. Aber nein, das Spiel und Hopkins selbst sind wirklich so furchtbar!

Tief durchatmen, Pat....
31.05.2019, 21:13 jan.hondafn2 (2405 
Endlich bin ich dazu gekommen, das Adventure weiter zu spielen.

Ich bin jetzt genau an der feutchten Stelle (klingt irgendwie versaut - macht bei dem Spiel auch nichts weiter aus ), an der Lisa schwimmt...äh...ist.

Zuvor habe ich im Appartement meiner Freundin ziemlich lange festgehangen. Alle Örtlichkeiten habe ich x-mal angesteuert, ob ich nicht doch etwas übersehen hatte. Fehlanzeige! Ich hing fest und musste zu Recht in die Komplettlösung schauen.
Okay, da gibt es eine Tür in Samanthas Appartement. Unser Schwerenöter sagt aber rein gar nichts dazu, außer, dass sie verschlossen ist. Gäbe es hier einen Hinweis darauf, dass es sich um die Türe des Bades handeln würde, so wäre ich auch stutzig geworden, dass sie abgeschlossen ist. Man musste also mit dem Schießeisen das Türschloß wegpusten, damit sich die Pforte öffnen ließ!


Mein Soundproblem (Musik immer von Neuem laut, wenn ich eine andere Lokalität betrete) habe ich so einigermaßen in den Griff bekommen: Wenn ich im neuen Bild angekommen bin, schaue ich mir den erstbesten Gegenstand an: In dem Moment, wo Hopkins drauflos quasselt, stellt sich die Musiklautstärke auf die voreingestellte Stufe ein.

Die Euphorie hält sich -im Gegensatz zu Lisa- bei mir in Grenzen. Wie Pat es passend beschreibt, will sich kein schöner Spielfluss einstellen. Ja, die Story ist bis dato ganz nett, aber die extreme Linearität des Spiels wirkt für meinen Geschmack ziemlich unbeholfen. Ein wenig mehr (Rätsel-)Freiraum würde hier Wunder bewirken.
Aufgrund der kurzen Musik-Loops geht einem die schöne Musikuntermalung mittlerweile kräftig auf den Zeiger. Insbesondere dann, wenn man eine Lokation mehrfach besucht und sich dort länger umschaut. Da fühlt man sich kurzerhand förmlich gezwungen, den Lautstärkeregler der Musik aufs Minimum zu drehen.
Apropos "nerven": Meister FBI-Schnüfflernase bringt es doch tatsächlich auf die Reihe, sich bei bestimmten Untersuchungen von Gegenständen ganz gemäääächlich hinzuhocken. Nach dem galanten Abhocker fuchtelt er noch genüsslich mit den Händen rum. Erst danach bekommt der Spieler eine Rückmeldung, ob was gefunden wurde. Da zumeist mehrere Gegenstände mit diesem Prozedere untersucht werden, kann man förmlich spüren, wie das ein oder andere graue Haar an seinem Haupt sprießt.

Auf alle Fälle bin ich neugierig, ob sich etwas im Hinblick auf die Rätsel tut. Es muss im Laufe des Spiels doch mal eine Rätselnuss kommen, oder? Obwohl, wenn ich so auf den Schwierigkeitsgrad der PC Player schiele..."für Einsteiger"...

Die Argumente von Nimmermehr (siehe Beitrag vom 05.11.2017) kann ich nachvollziehen. Das Spiel hat einen gewissen Flair. Leider hat dieses spezielle Flair mich noch nicht in den Bann gezogen. Vielleicht passiert das in den kommenden Spielstunden, da nun der Plot an Fahrt aufzunehmen scheint.

Fortsetzung folgt...
Lisa, Pat. Ihr seid am dransten!
Kommentar wurde am 31.05.2019, 21:26 von jan.hondafn2 editiert.
22.05.2019, 19:15 Lisa Duck (1861 
Weiter geht es von meiner Seite... Der erste Spieltag hat viel Lust und Vorfreude auf mehr gemacht. Mein Dank vorab an Pat für die Aufklärung bei der Frage, ob ich einen Hinweis auf die Reihenfolge zum korrekten Kappen der farbigen Drähte beim Bömbchen übersehen habe! Manchmal ist man so betriebsblind, dass man nur einen von diesen hier machen kann . Den Zettel mit den Hinweisen darauf hatte ich sogar gefunden :-(

Es geht nun also in den Wald… Hätte ich diese Passage nicht vor dem aktuellen Post von Pat bereits gespielt - wäre ich vorgewarnt gewesen. Also bin ich selbst schuld das überraschenderweise zum Start des Abschnitts (nach einer relativ einfachen Passage zur Flussüberquerung) gleich leider etliche und dazu auch noch sehr schlecht gelaunte Spießgesellen warten. Haben die nichts Besseres zu tun als bewaffnet durch den Wald zu laufen und einem armen rechtschaffenden Special Agent nach dem Leben zu trachten? Und warum sehen die alle gleich aus? Ich gebe Pat recht - die Ganoven werden wohl wirklich aus einer Mehrlingsgeburt stammen!

Das es gleich so schießwütig los geht hatte ich nicht auf der Rechnung. Und leider auch nicht mehr den Passus im Handbuch im Gedächtnis, dass man an einigen unbehaglichen Stellen besser die Waffe schon vorzeitig gezückt haben sollte. Aber man lernt ja nach ein paar Missgeschicken dann doch mal dazu ;-) *mich wie eine Katze über meine sieben Leben freu*

Doch trotz vermeintlich guten Spiels wird man am Ende dieser Passage bestraft. Das Spiel scheint so gerecht wie das Leben zu sein. Obwohl ich kein Esoteriker bin, habe ich plötzlich das Gefühl auf Wolke Sieben oder einem ähnlichen surrealen himmlischen Ort zu schweben. Eine mehr als eigenwillige Wendung der Geschichte. Man kann bisher auf keinem Fall behaupten das die Entwickler keine Ideen gehabt hätten und nicht kreativ bei der Ausarbeitung der Handlung gewesen sind. Kompliment.

Die folgende Passage im Spiel hat mir (vor allem auch durch die mehr als passende Musikuntermalung) mehr als gut gefallen. Hätte nicht gedacht das es so stimmungsvoll weitergehen würde. Gerade die Hintergrundmusik in dem geschlechterübergreifenden, kombinierten Dusch-, Wasch- und Toilettenraum der mysteriösen jenseitsähnlichen Umgebung ist perfekt auf die Umgebung abgestimmt und gibt ein richtig gutes Spielgefühl. Auch wenn sich die Musikstücke - wie Jan schon richtigerweise bemerkt hat - relativ schnell wiederholen.

Aber wovon rede ich eigentlich? Hallo Herbert! Wo befinden wir uns hier??? Unser männliche Held der Geschichte darf sich freuen, dass er im Wartesaal zum Jenseits, sozusagen an der Pforte zur himmlischen Ewigkeit, nur einem Raum entfernt von einer gut ausgestatteten Bar, direkt mit freien Zugang, in die Damenduschen spazieren darf. Gut schon mal zu wissen das es später im Jenseits zumindest nicht zu keusch oder zu schamvoll zugehen wird ;-) Ab heute möchte ich mich noch viel besser im Leben betragen und nur noch gute Dinge tun (obwohl man "tun" nicht schreiben tun sollte) um ein besserer Mensch zu werden und damit die Chance zu erhalten diesen Ort später auch besuchen zu dürfen.

Insgesamt finde ich gerade an diesen Stellen die Atmosphäre sehr gelungen. Die Gespräche mit dem im Wartezimmer verharrenden Verstorbenen (warum scheint es so als sei keiner von denen friedlich und eines natürlichen Todes dem Leben entschlummert?) sind morbid-witzig und passend synchronisiert. Habe mich gerade dabei erwischt das ich eine kleine Weile im Bildschirm gestanden und die Gespräche wiederholt habe.

An diesem Spielort nervte dann aber in einem weiteren Raum eine gewisse Wache. Bis ich wusste was hier zu tun ist habe ich leider einige Mal erst krankhaft und dann herzhaft in meine Hartholz-Schreibtischplatte beißen müssen! Irgendwie sind diese etwas älteren Adventures von der Rätselanforderung ein größeres Schwergewicht für vielleicht doch schon etwas verweichtlichte Freizeit-Rätselspieler der aktuellen Casual-Games-Generation. Doch auch hier ging es dann irgendwie durch erst hilfloses und dann hoffnungsvolles ausprobieren von Dingen weiter.

Wieder zurück auf Mutter Erde gab es dann leider eine weitere kleine Ballereinlage (mit der ich auch so nicht mehr gerechnet hatte). Der Wald als Umgebung wird in diesem Spiel nicht meins! Da sind mir doch die Zecken auf dem Kopf nach dem Spaziergang in unserem örtlichen Dorfwäldchen lieber - als diese hier befindlichen, ständig mit den Pistolen hantierenden, Banausen

Nach dem Absolvieren der Passage verlor ich etwas den Rätselfaden und wusste nicht genau wohin es mich als nächstes führen sollte. Es fehlte etwas an einer Idee :-( Aber dann - nach dem Besuchen von ein paar Stationen der Karte - viel es mir wie Schuppen aus den Haaren! Ein kleiner Hinweis fiel mir von der Großhirnrinde wieder in das Gedächtnis zurück: "8.00 p.m. = Date mit der Freundin".

Also warum lange warten - nichts wie hin! Hier angekommen sage ich nur: ich hasse a) pixelgenaues Absuchen von Bildschirmen und b) Sicherungskästen! Das Weiterkommen hat leider etwas länger als erwartet gedauert :-(

Aber irgendwie - wie oft im Leben - geht es dann irgendwann doch. Jetzt geht es endlich voran aber ich beende den heutigen Spiel(e)tag. Die Geschichte ist nach wie vor spannend und gut erzählt. Nach weiteren mehr als vier Stunden Spielzeit geht es in die Pause. Auch diesmal habe ich aber bestimmt wieder einiges davon "vertrödelt" - um Dialoge zu wiederholen und die Atmosphäre zu genießen.

Als nächste Station darf ich spieltechnisch übrigens schwimmen gehen ;-) Die Vorfreude steigt. Schwimmen die Mitstreiter gerade auch in den Rätselfluten?

Die Frage gebe ich jetzt weiter an Jan und Pat...
11.05.2019, 16:50 Gunnar (4894 
Pat schrieb am 11.05.2019, 16:36:
Lustig ist mein Büro: Es befindet sich im Erdgeschoss und bietet einen fantastischen Blick über die Dächer der Stadt. ... Hä? Was?

Großartig - fast wie in der Verfilmung von "Shining".
11.05.2019, 16:36 Pat (6205 
Ich, äh, bin tot.
Durchsiebt von einem Ganoven in einer zerfallenen Waldhütte.

Wie ist es dazu gekommen?

Nun, der Morgen fing ja eigentlich ganz gut an: Ausgeschlafen bgeinn ich meinen Tag in aller Ruhe in meinem Apartment, sammelte gemütlich ein paar Objekte ein. Inklusive meiner Pistole, die ich - auswelchen Gründen auch immer - ohne Halfter mitgenommen habe. Vermutlich bin eben so cool, dass sie nur lässig in meiner Hose steckt, gehalten durch eine Kombination von Coolness und Gürtel.

Leider währte die Ruhe nur von kurzer Dauer. Kaum wollte ich die Stadt erkunden, meldete man mir schon einen Banküberfall mit Geiselnahme.
Tja, ist wohl nichts mit gemütlich frühstücken... also nichts wie los und ab zur Bank.

Hier ist schon die Hölle los: Zwei Räuber halten die Polizei in Atem. Sie haben Geiseln genommen. Und die erste wird schon beim Betreten des Bankgeländes erschossen - zusammen mit einem Polizisten.
(Und, ja, hier zeigen die Franzosen in ihrem typischen Stil jede Menge zerspratzende Körper und herumfliegende Augäpfel. Erinnert mich an den Film Heavy Metal.)

Als FBI-Agent habe ich das natürlich selbst in die Hände genommen: Schnell beim Chef der Polizeitruppe ausgewiesen und dann mit dem Megaphon Verhandlungen geführt.
Ich habe mich entschieden, den Gangstern den gewünschten Fluchthubschrauber zu stellen und mich selbst gegen die Geiseln auszutauschen.

Zwar meinte der Polizeichef später, ich hätte tolle Arbeit geleistet aber trotzdem musste eine weitere Geisel dran glauben.

Die Räuber sind dann also im Hubschrauber entkommen. Ich blieb auf dem Dach der Bank zurück - zu sie ebenfalls eine Anleitung zu einer Bombe zurückgelassen hatten (soviel zu deine Frage, Lisa).

Es dauerte eine Weile, bis ich die Bombe fand aber dank der Anleitung war sie ruck-zuck entschärft.
Mehr war dann, glaube ich (hab gesucht wie verrückt), hier nicht mehr zu tun und so bin ich gegangen.

Zum Glück meldete mir die Zentrale, dass sie den Hubschrauber gefunden hatten. Auf einem leeren Parkplatz - gerade mal zwei Häuser von der Bank entfernt.
Leider kam für die Pilotin jede Hilfe zu spät.

Tote soweit: 2 Polizisten und 2 Zivilisten

Ich habe dann ziemlich gründlich den Szene untersucht und einen Schnürsenkel gefunden. Immerhin.

Nun, daraufhin hatte ich es wieder etwas ruhiger und konnte mir mal in aller Ruhe ein bisschen die Stadt (bzw. den Stadtteil, denn groß ist das Ganze nicht) anschauen.
Naja, sooo viel lässt sich dann auch wieder nicht besuchen aber immerhin konnte ich ein wenig Schießübungen machen und meinen Schnürsenkel beim Labor abgeben.

Zurück im Büro herrscht auch nicht gerade Hochbetrieb. Der Chef ist soweit mal zufrieden, meine Freundin Samantha erinnert mich an unser Essen heute Abend und auf meinem Computer kann man ein bisschen was zu anderen Fällen lesen.
Lustig ist mein Büro: Es befindet sich im Erdgeschoss und bietet einen fantastischen Blick über die Dächer der Stadt. ... Hä? Was?

Ich war dann zunächst etwas ratlos, wie es nun weiter gehen soll. Aber dann redete ich (nochmals?) mit unserer lieben Dispatcher-Dame, die auch gleich den Empfang besetzen muss, die Arme. Sie sagt mir, dass das Labor angerufen hat und ich zurückrufen soll - und gibt mir die Nummer, die ich mir wirklich aufschreiben muss, denn man muss sie ins Telefon eintippen.
Es wäre einfacher gewesen, einfach schnell nochmals ins Labor zu fahren.

Gute Nachricht! Der Schnürsenkel gibt mir den Hinweis, wo die Täter sind: Im Wald.
Nichts wie hin!

Zuerst musste ich einen kleinen Fluss überqueren und mich dann durch den Wald kämpfen. Und das ist durchaus wörtlich zu verstehen: In jedem Screen des Waldes wurde ich vom immer gleichen Bösewicht (es scheint sich hier um Sechslinge zu handeln), den ich jeweils mit der Pistole über den Haufen schießen musste, um zu einer Waldhütte vorzudringen.
Da hatte sich ein letzter verschanzt und mein Revolver klemmt genau jetzt. Naja, ich darf nicht klagen, schließlich musste ich ihn bisher nie laden.

Zum Glück hatte ich aus meinem Büro ein paar Granaten dabei, und die warf ich einfach durch die Tür. Kawumm!
Leider scheint der Gegner irgendwie der Explosion entkommen zu sein, denn er steht auf und durchsiebt mich.

Tote soweit: 2 Polizisten, 2 Zivilisten, 6 Gangster und 1 Held

Ganz automatisch geht Hopkins ins das Berühmte Licht und, äh, befindet sich im Himmel? Einen Station zwischen Himmel und Hölle?

Hier mache ich erstmal Pause.

Und, nein, hier handelt es sich nicht um den Twist, der mich damals meiner Hopkins-Lust beraubt hat. An diese Sequenz konnte ich mich tatsächlich nicht erinnern aber ich habe ein paar Sachen ausprobiert und es scheint, als gehöre dies zu Handlung dazu.
Warum auch immer.

Das Spiel macht soweit irgendwie schon Spaß. Es wirkt handwerklich eher billig. Zwar sind die Grafiken schön und teilweise richtig nett animiert (und dann fährt plötzlich ein total statisches Auto vorbei bzw. gleitet vorbei).
Aber so ein richtiger Fluss mag sich nicht einstellen. Bisher wirkt alles wie so einzelne Set-Pieces, die irgendwie einfach zusammengeklebt wurden.

Bin schon gespannt, wie es den anderen Hopkinses geht.
06.05.2019, 18:17 Lisa Duck (1861 
Du hast vor über zwanzig Jahren schon mal "Hopkins FBI" angespielt, Pat? Und das Spiel dann nach einer bestimmten Story-Wendung (mitsamt der Verpackung) bis heute auf den Dachboden verbannt? Das ist mal resolut zu nennen ;-)

Aber auch wenn es bisher nur einmal angespielt wurde, bist Du doch in der glücklichen Lage ein wenig mit Gameplay, Geschichte und Atmosphäre vertraut zu sein. So kann man die Erinnerungen von damals mit dem Spielgefühl von heute verbinden. Und bedingt durch die damals ja offensichtlich nur kurze Beschäftigung mit dem Werk bleibt hoffentlich auch noch genug an Spannung und Neugier übrig - um zu ergründen ob die immer noch vorhandene Faszination am Spiel gerechtfertigt ist. Eigentlich optimale Voraussetzungen um sich dem "offenen Punkt" der spielerischen Vergangenheit gemeinsam zu stellen und diesen dann schlussendlich hoffentlich auch zu schließen.

Da nun auch Jan mit dem Spiel angefangen ist und gestern seine ersten Eindrücke zusammengefasst hat - wird es Zeit eigene Erfahrungen zu machen. Also rein ins Spiel...

Beim kurzen und stimmungsvollen Intro in die Geschichte fällt gleich die gelungene englische Sprachausgabe und die stimmige Sounduntermalung auf. Hier wird zwar ziemlich genau der Text zur Einleitung der Handlung aus dem Handbuch gesprochen – aber treffend visuell und auditiv untermalt. Das geht schon mal gut los! Das Intro kann übrigens jederzeit aus dem Hauptmenü nochmals angeschaut werden.

Das Hauptmenü des Spiels ist übersichtlich und aufgeräumt. Hier gibt es nur die Funktionen "Play Game", "Load Game" (aus einem von nur sechs Speicherplätzen), "Options", "Introduction" (zeigt nochmals das Intro zum Spiel) sowie "Quit".

Wir starten spielerisch im Apartment von Herrn Hopkins, wo wir uns in typischer Adventure-Manier etliche Hotspots anschauen oder auch Aktionen mit diesen ausführen können. Auf diesen Hotspots lässt ein Druck der rechten Maustaste die möglichen Optionen scrollen (es gibt laut Handbuch neben "Go", "Push", "Take", "Search", "Move" ferner noch "Look", "Use", "Jump", "Talk" und "Call" - wobei aber immer nur die in der jeweiligen Situation sinnvollen Aktionen angeboten werden). Mit der linken Maustaste kann man dann danach die gewünschte Handlung ausführen.

Wie Jan und Pat richtigerweise bemerken ist das manchmal nicht zu 100% optimal und etwas fummelig - aber man gewöhnt sich schnell an die Bedienung.

Gesprochene Dialoge werden, wie Jan richtigerweise erwähnt, nicht ausgeblendet oder anders gefärbt. Allerdings ist es gut, dass man diese zumindest mit Druck der linken Maustaste kürzen bzw. abbrechen kann. Es gibt (schon gleich am Anfang vor der Bank beginnend) einige Dialogrätsel, so dass durch möglicherweise falsches Auswählen der Dialogoptionen wiederholend wiederkehrende Phrasen einem beim erneuten Erleben der Dialoge nicht zu sehr auf die Nerven gehen.

Ich bin mir übrigens fast sicher – wenn ich die gestrigen Worte von Jan richtig deute – das ich eine entschärfte, jugendfreiere Version spiele. Und das obwohl ein rotes „USK ab 18“ hinten auf der CD-Hülle zu finden ist. Nach dem Verlassen des Apartments stand bei mir nicht „Splattertime“ auf dem Programm. Denke damit sind die Szenen beim Banküberfall gemeint. Diese fehlen in meinem Spiel völlig. Ein Umstand mit dem man aber mehr als gut leben kann ;-)

Was mir am ersten bespielbaren Bildschirm (dem Apartment) auffällt ist eine manchmal relative Ungenauigkeit zwischen den im Bildschirm erkennbaren Hotspots und der Anzeige. Ab und an steht man deutlich sichtbar mit der Maus neben einer Stelle - aber die Texteinblendung eröffnet den Hotspot als getroffen. Das irritiert anfangs ein bisschen - man gewöhnt sich nach einigen Minuten aber daran.

Schön finde ich die bisher in fast allen Spielszenen vorkommenden animierten Dinge, welche der Grafik mehr Dynamik und Leben verleihen. Bleiben wir auch hier mal im ersten (scrollenden) Bildschirm im Apartment. Ein flackernder Fernseher, ein fliegendes Vögelchen, eine Miezekatze (welche den Raum immer mal wieder durchschreitet) sowie ein drehender Ventilator sorgen für etwas bewegte Atmosphäre. Wenn ich überlege das man nicht selten auch in aktuelleren Adventures fehlende oder zu wenig bewegte Elemente im Bild moniert, war man damals (zumindest hier) schon einen guten Schritt weit.

In der Anfangsphase stehe ich bisher vor keinen allzu großen Problemen um in der Geschichte voran zu kommen. Es ist alles relativ linear aufgebaut (was meinem Spielgeschmack entspricht). Es gibt meistens einen einzelnen größeren (teilweise scrollenden) Bildschirm in dem Personen befragt oder Dinge gefunden und eingesetzt werden können. Nach der gespielten Szene verlässt man den Raum oder das Haus und kann mittels einer schön integrierten Kartenfunktion zu den nächsten möglichen Reisezielen pendeln. Ein Klick auf die Karte löst (zumindest bis zur jetzigen Spielsituation) eine Einblendung einer Telefonistin der Polizeizentrale aus, welche einen konkreten Hinweis zur nächsten Station der Ermittlung gibt. Dann setzt sich Agent Hopkins roter Bolide in Bewegung und wir sehen diesen aus der Vogelperspektive durch die Straßen und Schluchten der Stadt sausen.

Hauptsächlich ist Fortschritt im Spiel durch das Finden von Gegenständen und deren Einsatz kurze Zeit später zu erreichen. Es gab aber auch besagte Dialogrätsel sowie ein kleines Minispielchen bei dem man ein verstecktes und hübsch verpacktes Bömbchen entschärfen darf.

Eine vielleicht depperte Frage hierzu: gibt es irgendwo vorher im Spiel einen Hinweis in welcher Reihenfolge man die Drähte kappen sollte? Hier habe ich wahrscheinlich was übersehen oder nicht bewusst registriert. Oder braucht man an dieser Stelle einfach Glück und das richtige Näschen bzw. Händchen?

Ich bin leider kein gelernter und diplomierter Bombenbauer oder Mitarbeiter des staatlichen Kampfmittelräumdienstes und somit nicht über die amtlich korrekte Reihenfolge der Durchtrennung von gelben, grünen und roten Drähten informiert :-( Glücklicherweise gibt es aber bei nur drei Drähten nicht zu viele Lösungsmöglichkeiten um sich an dieser Stelle dauerhaft in einer "Game Over"-Zeitschleife zu verirren!

Später befinden wir uns auch im FBI-Hauptquartier. Unterhaltsam - aber auch die Geschichte bremsend - ist ein Spiel im Spiel. Ich konnte an zwei Computern in den Büros des FBI (vielleicht gibt es sogar noch mehr Stellen wo das möglich ist) eine Breakout-Variante bei der Auswahl der richtigen Ziffer beim Anzeigepunkt "Games" des jeweiligen Büro-Bildschirms starten. Das Spiel ist durchaus gut gemacht und gibt einem sofort das alte "Breakout"-Spielgefühl wieder - wirkt aber in dem Szenario etwas deplatziert. Außerdem ist es deutlich zu einfach gehalten, da zu langsam. Selbst ich, mit der Reaktionsschnelligkeit einer Zeitlupe ausgestattet, konnte problemlos fast zwei Bildschirme (es gibt anscheinend etliche Levels mit neuen Steinanordnungen) zu Ende spielen, bevor ich die Lust an dem Spiel verlor. Man hat fünf Bälle (oder Leben) und braucht beim vorgelegten Spieltempo schon mehr als schlechte Reaktionen um nicht längerfristig weiterspielen zu können. Ich wollte an dieser Stelle aber in der eigentlichen Geschichte weiterkommen und habe somit beschlossen hier zeitnäher als notwendig das Minispiel zu beenden.

Es gibt übrigens nach dem Verlust des letzten Balles sogar eine Highscore-Liste, in der man sich eintragen und seinen Punktestand archivieren kann. Eine Frage stellt sich aber hier an dieser Ort: muss man bis zum Ende dieses Spiel im Spiels durchhalten um eine zum Weiterspielen wichtige Sache zu bekommen oder eine besondere Auszeichnung zu erhalten? Das macht jetzt doch etwas nervös. Nicht das ich hier schon durch Faulheit die Möglichkeit verpasst habe (durch dieses vielleicht fehlende Etwas) das Spiel nicht erfolgreich beenden zu können? *besorgt guck und auf den Fingernägeln kau*

Wie dem auch sei... nach dem FBI-Hauptquartier - und dort auch einem kleinen, netten (für die "Prüdisten" sei aber vorsorglich eingeschränkt gesagt: nur Wort-)Techtelmechtel mit meiner Freundin Samantha in Ihrem Büro - geht es nun für mich als nächstes im Wald weiter. Hoffe im Wald sind nicht die Räuber ;-)

Nach zirka vier Stunden Spielzeit (wobei aber mindestens die Hälfte der Zeit nicht zwingend notwendig gewesen wäre, denn ich habe alle Locations relativ ausführlich besucht und auch alle Dialoge – teilweise mehrmals - voll ausgekostet) habe ich mich für eine Pause entschieden. Bis jetzt hat mich das Spiel (fast überraschenderweise) mehr als überzeugt und ich hoffe es geht so spannend und gut erzählt auch in den nächsten Spielabschnitten weiter.

Die kleinen Fehler und Schwächen, welche Jan beschreibt, sind mir auch aufgefallen – aber zumindest bisher kann man gut darüber hinweg sehen. Die Bewertungen der Spiele-Magazine kann ich bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht nachvollziehen! Schließe mich eher der Meinung eines hier geposteten Kommentars von Nimmermehr an.

Bin gespannt wie es den Mitstreitern weiter ergehen wird und welche Erfahrungsberichte von den Beiden nun folgen...
06.05.2019, 08:49 Lisa Duck (1861 
Was sehe ich denn da! Der Test aus der PC Games wurde eingefügt! Dank an den Webmaster und an Kultmags für den tollen Service
Kommentar wurde am 06.05.2019, 08:50 von Lisa Duck editiert.
05.05.2019, 19:18 jan.hondafn2 (2405 
Also bei Lisas Einstandspost habe ich nicht schlecht gestaunt. Da wurden ja fast schon wissenschaftliche Recherchen angestellt. Wenn wir jetzt noch das Spiel nach den Kriterien Agón, Alea, Mimicry und Ilinx unter die Lupe nehmen, so können wir glatt einen Universitätskurs mit 3 Leistungspunkten aufmachen.

Nun aber Spaß beiseite! Ernst...ähhm Agent Hopkins kommt. Obwohl: Unser Sicherheitsbehördler kommt ganz und gar nicht bierernst um die Ecke. Schon seine fetzige Sonnenbrille und sein lässiges Outfit lassen erahnen, dass er die Dinge etwas lockerer sieht/angeht. Doch immer der Reihe nach...

...zuallererst natürlich mein "Lineup", wie ich das Spiel angehe:

- Big Box Version
- ScummVM 1.9.0.2

Meine boxed Version enthält -im Gegensatz zu Lisas Spiel- kein Handbuch. Auf der Rückseite prangt ein Hinweis "On Disk Manual". Ich suchte, und suchte...und suchte. Nirgendwo auf der CD konnte ich ein Handbuch finden. Entweder habe ich Tomaten auf den Klüsen oder Hopkins hat geheimdiensttechnisch vorgesorgt und die Datei fachgerecht verschlüsselt.
Immerhin erklärt das Intro, worum es genau geht. Die Steuerung ist, wenn auch etwas umständlich, kinderleicht. Nur das Inventar und das bereits von Pat geschilderte Durchklicken der Aktionsverben sind etwas fummelig, was die Handhabung anbelangt.

Im trauten (Hopkins-)Heim schaute ich mich erstmal in Ruhe um. Hier etwas näher beäugt, da etwas aufgeklaubt. Nachdem man die eigenen vier Wände verlässt, steht Splattertime auf dem Programm. Als ich auf der Straße stand und die Perspektive wirken ließ, fühlte ich mich ein wenig an Laura Bow 2 erinnert, wo man mit Laura vorm Verlagsgebäude agieren kann. Nun ja, der Vergleich vermag vielleicht hinken, aber die Häusersilhouette, das parkende Fahrzeug und der Verkehr im Hintergrund wirken doch sehr ähnlich.

Witzigerweise hatte ein zeitungslesender Passant ein Horoskop meines Sternzeichens Cancer (=Krebs) parat. Es besagte, dass ich zu Hause bleiben sollte. Passt! Bin daheim geblieben und habe Hopkins FBI gezockt.

Was man gleich zu Beginn merkt: Das Spiel wurde sehr einfach programmiert. Unser Alter Ego wiederholt ständig die gleichen Phrasen. Bei Gesprächen werden bereits geplapperte Phrasen leider nicht ausgeblendet und von daher muss man auch hier sich bestimmtes Palaver erneut reinziehen. Die SVGA-Grafik geht soweit in Ordnung, gewinnt beileibe aber keinen Schönheitspreis. Fetzig ist die Musik aus den 70-ern, die Ohrwurmcharakter besitzt. Leider wiederholen sich einige Titel zu schnell und nerven nach kurzer Zeit.

Storytechnisch will ich erstmal nicht zu weit vorgreifen. Dies überlasse ich meinen beiden Mitstreitern. Ich bin derzeit bei der Stelle angekommen, wo sich ein Fluchtutensiel wieder aus der Luft zurückgekehrt ist. Die Youtube-Vorschaubilder auf dieser Seite zeigen, welche Lokation ich meine.

Was mir bis dato aufgefallen ist:

* Die Lautstärkeregelung für die Musik funktioniert (nur unter ScummVM?) nicht richtig. Ich stelle die Musik leiser, doch jedes Mal, wenn ich einen neuen Ort betrete, springt sie auf maximal laut zurück.
* Schon nach wenige Spielminuten sind Schlampereien der Macher feststellbar:

- auf der Straße vor unserem Haus stehen Personen. Hopkins Aussage: "They seem to be fighting!" Ich hingegen kann keinerlei Kampfhandlungen entdecken
- Größenverhältnisse passen nicht. Hopkins scheint Gozilla zu sein, denn die Autos im Hintergrund wirken deutlich zu klein.
- Hopkins untersucht eine weibliche Leiche. Er kann aber nichts in "his pockets" finden

Die Rätsel waren für mich bis dato auch sehr simpel gestrickt. Dafür gab es trotz des P18-Plots witzige Situationen. Z. B. macht unser Schwerenöter ganz frech eine Krankenschwester an, obwohl diese gerade dabei ist, jemanden zu verarzten. Oder er führt eine Reporterin an der Nase herum, was das kürzlich Geschehene anbelangt.

Also. Auch wenn es keine vergessene Perle der Adventuregeschichte zu sein scheint, Spaß hatte ich in den ersten Spielminuten schon.
Ich gebe ab an Lisa und Pat.
Kommentar wurde am 05.05.2019, 19:27 von jan.hondafn2 editiert.
04.05.2019, 11:10 Pat (6205 
Seit Ende 1998(!) liegt das Spiel - nur ein einziges Mal angespielt - in einer Schachtel auf meinem Dachboden. 20 Jahre lang, meine Damen und Herren, habe ich das Spiel nach einem einzigen Mal anspielen nicht mehr angerührt.

Was war damals passiert?

Nun, ein Plottwist hatte mich damals (als zarter Frühzwanziger) derart schockiert, dass ich das Spiel auf die Seite legte - ich dachte für immer.
Doch die Vergangenheit lässt sich nicht so einfach zur Seite legen. Sie hat die lästige Angewohnheit, immer wieder aufzuholen.
So auch hier.

Eines schönen Frühlingstages kamen Jan und Lisa. Sie wollten das Spiel durchspielen! Hopkins FBI hatte mich eingeholt...


Ganz ehrlich: Das Spiel übte immer eine Faszination auf mich aus. Ich hätte es ohnehin irgendwann wieder hervorgekramt und ich freue mich umso mehr, dass ich es diesmal nicht alleine meistern muss.

Bevor ich es aber angehe, hier nach Lisas exzellentem Einstandspost ein paar Memoiren von damals:

Das Spiel hat, wie ich finde, richtig nette Grafik. Eine Art gepixelter Comic-Stil in SVGA (für 1998 natürlich auch nicht mehr ganz an Up-to-Date), die irgendwie auf mich einfach cool wirken.
Genauso wie der Held, der mit seiner Sonnenbrille und der "coolen" Sprachausgabe abseits des Szenarios einfach das 90er-Jahre-Bad-Attitude-Coolness-Image repräsentiert.

Nicht ganz so cool meine Erinnerung an die Bedienung. Point-and-Click in seiner etwas sperrigen Form: Der Mauszeiger ist standardmäßig auf "Gehen" eingestellt und mit einem Rechtsklick kann man durch die anderen Verben schalten. Soweit so gut.
Bequemerweise kann man nur durch für den Gegenstand passende Verben schalten - allerdings springt der Zeiger aber beim Wegfahren immer wieder auf "Go" um und man ist gezwungen jedes Mal wieder rechts zu Klicken, um auf andere Verben zu kommen. Gemütliches Anschauen der Hotspots fällt also weg.

Auch ganz interessant: Gescrollt wird nicht relativ zum Charakter, sondern (wie in einem Strategiespiel) indem man mit dem Mauszeiger an den Bildschirmrand fährt.
Was aber durchaus auch bequem sein kann.


Ich freue mich auf jeden Fall auf die Möglichkeit, mit Hilfe von Lisa und Jan diesen offenen Punkt meiner Vergangenheit anzugehen!
03.05.2019, 20:07 Oh Dae-su (968 
Mensch, Ede! Magst ja recht haben - aber dafür widmet sie ihre Zeit UNS!
Hättest den ganzen Text aber nicht unbedingt zitieren müssen...
03.05.2019, 19:43 Ede444 (1263 
Lisa Duck schrieb am 03.05.2019, 18:56:
Wer hat nur an der Uhr gedreht? Sind seit Beendigung des letzten Coop-Play von Jan und Pat wirklich schon wieder 14 Monate ins Land gegangen? *ungläubig auf den Kalender starr*

In etwa diesem Thema "ins Land gegangen" hatten sich die Beiden in Ihrem ersten gemeinsamen, zeitgleich gespielten Abenteuer gewidmet. In „Gold Rush!“ von Sierra ging es um die mühevolle und mit Todesgefahren gespickte Reise eines Mannes von Brooklyn nach Sacramento. Nach der Reise kam es auf Erfolg mit der Goldwäsche (bitte nicht verwechseln mit der "Geldwäsche" - es ist in diesem Fall die manuelle Tätigkeit des 19. Jahrhunderts gemeint und nicht, wie mancher vielleicht meinen könnte, der heutzutage beliebte Volkssport in manchen Kreisen des dunkleren Gewerbes, des Geldadels oder der Society) sowie Zielstrebigkeit bei der Suche nach dem geheimnisvollen Bruder an.

Nun wollen sich die beiden „alten Haudegen“ des Wilden Westens einem neuen gemeinsamen Abenteuer stellen. Und überraschenderweise haben Sie sich – denn Sie wissen vielleicht noch nicht was Sie tun ;-) – dazu ein Greenhorn an die Seite geholt.

Als mich Jan vor ein paar Wochen mittels des hier bei Kultboy perfekt funktionierenden, elektronischen Nachrichten-Versandservice-Systems zu einem „flotten Dreier“ einlud, wurden dank prompter Konkretisierung der Details schnell unsittliche Vermutungen hinter diesem Vorhaben zerstreut. Für das anstehende Abenteuer konnte ich nur gerne und sofort zusagen. Bin bereit die spielerische und verbale Klinge mit den Beiden zu kreuzen oder (je nach Spielsituation) unter Umständen auch zu bündeln.

Die Wahl für den aktuell zu bespielenden Titel war eine echte Überraschung. Denn das Werk war mir bis zu diesem Zeitpunkt absolut und mehr als völlig unbekannt. Schande über mein Adventure-Haupt :-( Beim Lesen der Worte „Hopkins FBI“ blieb nur ein leerer Platz im Kopf und ein ruckartiges, fragendes Achselzucken.

Es schossen mir umgehend Fragen und Gewissensbisse durch den Kopf. Ist mir da etwa ein zeitloser Klassiker der Spielegeschichte entgangen? Bin ich diesbezüglich ein Bildungsverweigerer? Habe ich in den letzten Jahrzehnten auf dem Mond gelebt? Wurde einem wahren Kultspiel, durch dauerhafte Unaufmerksamkeit im Werdegang meines Lebens, nicht der verdiente und würdige Respekt gezollt? Ein ungutes Gefühl beschleicht mich weiterhin und lässt mich kaum mehr ruhend innehalten.

Erste, eilige Recherchen im Netz ergaben das es in dem Spiel wohl relativ wenig um lila Blümchen und noch weniger um rosa Bärchen gehen wird. Und natürlich keine Frage: wie immer und wie selbstverständlich ging der erste suchende Weg auf die Kultboy-Seite, wo es erwartungsgemäß auch bereits Informationen und erste Kommentare zum Spiel zu lesen gab.

Erster Eindruck (bei nicht zu vielen weiteren Fundstellen im Netz): "Hopkins FBI" klingt sehr interessant und scheint wirklich anders zu sein als vergleichbare Adventures der damaligen Zeit und heute. Scheint aber auch ein echtes Erwachsenenspiel zu sein. Das rote „nicht unter 18 Jahren“-Symbol auf der Rückseite der CD-Hülle sowie die Beschreibung der Geschichte und deren Umsetzung weisen auf ein durchaus plakatives Szenario. Da sollte man vielleicht sinnvollerweise nicht zu spät im zu dunklen Kämmerlein desnachts noch die Mausknöpfchen drücken. *angstvoll guck*

Da sich das Spiel noch nicht in meinem Fundus befand war ich gespannt wie einfach und mit welchen Investitionskosten man es bei der Anlaufstelle seines Vertrauens finden und idealerweise auch gleich erwerben kann. Ist es für ein vertretbares Entgelt zu bekommen – oder ist das Notopfer des prall gefüllten Sparschweins notwendig?

Glücklicherweise gab es keine Probleme das Werk aus dem Jahr 1998 in Deutschland zu beziehen. Habe sicherheitshalber gleich bei zwei Angeboten zugeschlagen, wobei eines bei 17 Euro und das andere bei 35 Euro lag. Das teurere Angebot hatte eine deutschsprachige Anleitung was einen motivierenden Mehrwert für den Kauf darstellte. Da beide gekauften Versionen einwandfrei (unter ScummVM) funktionieren bin ich übrigens gerne bereit eine Version (vielleicht nach dem Coop-Play) an ein interessiertes Mitglied zu verschenken.

Da das Spiel nun schon eine Zeit lang ungenutzt im Regal liegt, war es naheliegend die Zeit bis zum Start in den letzten Wochen zu nutzen um etwas mehr über das Werk (ich hoffe es ist kein Machwerk!) zu recherchieren und sich mit der Geschichte und der Spielmechanik schon im Vorfeld vertraut zu machen.

Erste Frage: was sagte damals eigentlich die Presse zum Silberling?

Hier bei Kultboy ist ja bereits die erste - leider mehr als durchwachsene Meinung - der PC Player zu lesen. Da wird im Fazit von Udo Hoffmann von „überflüssig brutal“, „spielerische Defizite“, „urzeitliche Grafik“, „pixelgenaues Absuchen der Bildschirme“ und „umständlich nervige Steuerung“ gesprochen. Der Schlag sitzt erstmal tief. Das ist ja sehr motivierend! Ist das Spiel wirklich so schlecht? Ein leichtes Herzrasen stellt sich ein. Vielleicht sollte ich doch besser eine wohl formulierte Schreibnachricht an Pat und Jan vorbereiten und mich in dieser für die nächsten Monate krank und damit aus dem Projekt abmelden? Sinnfragen erschüttern mein schütteres Haupt. 41% als Bewertung bleibt als Nackenschlag von dem Test in der Erinnerung haften.

Gibt es noch weitere, hoffentlich bessere, Beurteilungen? Die PC Player muss ja nicht immer wertungstechnisch allwissend gewesen sein. Also auf zu Kultmags! Wollen wir dort mal in den Archiven der damaligen Mitbewerber wühlen. Und es geht schon gleich gut los. Die PC Action vergibt noch weniger: nur 30%. Das Magazin schreibt dazu: „Als Agent Hopkins sind Sie in diesem Trash-Adventure dem kriminellen Bernie Berckson auf der Spur. Die Verbrecherhatz ist in erster Linie eine Jagd nach dem verlorenen Pixel … Hopkins FBI sieht aus, als ob es schon etlichen Jährchen auf dem Buckel hätte. Durch die zahlreichen ultrabrutalen Cut-Scenes werden zudem die Grenzen des guten Geschmacks mehr als deutlich überschritten“. Wenn selbst die PC Action schon von „ultrabrutalen“ Cutscenes schreibt – was soll einem da erwarten? Darf man das Spiel nur mit leerem Magen spielen um nicht postwendend dessen ganzen Inhalt wieder auszuspeien? Nun wollen wir uns aber erst mal beruhigen... erst mal die Sache entspannt angehen!

Die PC Games wird es schon richtig einordnen! Jawohl… Aber was sehe ich da? *vom Holzstuhl kipp und Schnappatmung bekomm* Es gibt nicht mehr als 10% als Bewertung? Da hat man sich doch verdruckt, oder? Sollte nicht richtigerweise eine Null hinter der Ziffernfolge zu einer Bewertung von 100% noch ergänzt werden? Schließlich war ich durch den relativ konkreten Vorschlag der beiden Mitstreiter „Hopkins FBI“ anzugehen davon ausgegangen einen alten, vielleicht zwar etwas verstaubten, aber dennoch echten Klassiker erleben zu dürfen.

Oder habe ich alles falsch aufgefasst? Ist alles ist nur ein großer Aprilscherz oder eine fatal-gemeine Verschwörung der beiden alten Adventure-Haudegen? Bin ich bei den Beiden aus irgendeinem Grunde angeeckt und zur Strafe zum Zocken einer Ultra-Gurke der Spiele-Historie gemaßregelt worden?

PC Games schreibt in dem Testbericht im Detail: "Ein Adventure zum Abgewöhnen... um bei der Suche überhaupt eine Aussicht auf Erfolg zu haben, müssen Sie so gut wie jeden Quadratzentimeter des vorbei scrollenden Hintergrundes Pixel für Pixel abklicken und dabei hoffen, auf den einen oder anderen Gegenstand zu treffen." Meine Motivation steigt nach diesen Zeilen nicht gerade im Sekundentakt meines Zeitanzeigers ;-)

Um bei der Handlungsperspektive des Spiels zu bleiben, will ich aber auf keinen Fall die Flinte zu schnell ins Korn oder auch sonst-wo-hin werfen. Schauen wir doch jetzt noch mal in das Adventure-Archiv. Eine für mich sehr häufig sehr zuverlässige Quelle für ältere Abenteuerspiele. Vielleicht gibt es dort ja zumindest ein klein bisschen mehr als die bisherige Bestbewertung von 41% der PC Player.

Gesagt, getan… und was ist das denn! Da durchstreift mich nach dem erfolgreichen Laden der Bewertungsseite des Spiels ein gefühlt elektrischer Strahl gleich eines Blitzes. POTZBLITZ! Alter Schwede! Da fällt mir fast sogar der Löffel aus der Schnabeltasse! Es gibt nicht nur etwas mehr als den bisherigen Höchstwert. Nein… es gibt sogar mehr als die doppelte Punktzahl. 84% staubt „Hopkins FBI“ im Archiv ab! Im Fazit wird gesprochen von „extrem liebevoller Gestaltung“, „zahl- und abwechslungsreichen Locations“, „Spannung“, „einer abwechslungsreichen Handlung mit vielen Wendungen“, „vielen interessanten Rätseln“ und einem „grafisch sehr eigenständigen Spiel“.

Zum Abschluss der Recherche sei auch noch ein genauerer Blick auf den Eintrag untenstehend hier von Nimmermehr geworfen. Er schreibt: „Manche behaupten, wenn Quentin Tarantino ein Computerspiel machen würde, dann käme etwas wie Hopkins FBI heraus. Dieser Vergleich liegt zwar nahe, dennoch würde ich nicht so weit gehen. Hopkins FBI hat aber das gewisse Flair. Man darf halt nicht lange über die Handlung nachdenken.“ - und kommt dann final zum Resümee: „Hopkins FBI ist ein Spiel für alle, die auf Erzählstrukturen pfeifen können. Ein echtes Kultspiel.“

Wie passt das denn mit der Meinung der PC Player, der PC Action und vor allem der PC Games zusammen? Das muss aufgedeckt werden! Jawohl! Und zwar lückenlos... wie ein guter Detektiv oder Special Agent es machen würde. Mein Interesse ist auf jeden Fall an diesem Fall und diesem Spiel wieder stark gestiegen und nun richtig geweckt. Das könnte vielleicht doch was werden. Willkommen bald in meinem Laufwerk - du mysteriöses Werk „Hopkins FBI“!

Kurz zur Installation. Ich konnte es unter Windows 7 (64-bit) fast selbstredend nicht direkt von der CD installieren. Aber wenn man den Ordner der Spieledatei „hopkins4“ auf die Festplatte kopiert und dann unter ScummVM den richtigen Pfad zuweist funktioniert es mit der Installation und dem Start des Spiels völlig einwandfrei. Hoffentlich bleibt es so technisch sauber auch im Verlauf.

Ich weiß nicht, wie viele Versionen es insgesamt auf dem Markt gibt. Ich konnte nur eine englische Sprachversion auftreiben (Sprachausgabe und Bildschirmtexte), welche mit einer deutschsprachigen Bedienanleitung ausgeliefert wurde. Das vermag mir auch logisch zu sein, da das Spiel in Deutschland ja wahrscheinlich nicht zu kommerziell erfolgreich und bekannt war.

Zur Steigerung der Vorfreude auf das kommende Ereignis – oder je nach Sichtweise: zum Verdrängen des kommenden Übels ;-) – jetzt noch schnell ein Blick in das besagte (übrigens in überraschend gutem Deutsch gehaltene) Handbuch geworfen. Es ist gedruckt im DIN-A-5-Format und besteht aus 16 Seiten. Der Außenumschlag ist farbig, der Rest im augenschonenden schwarz und weiß gehalten. In diesem Druckwerk gibt es eine kurze Einleitung zur spielbaren Rahmenhandlung, Installationshinweise für die damals aktuelle Rechner-Generation sowie eine ausreichend ausführliche Erklärung zum Hauptmenü, zur Bedienung und zur Spielmechanik. Vorbildlich! Ferner werden die Spiele im Spiel (ich bin gespannt!) erläutert und ein Lösungsweg für die ersten Schritte im Spiel gegeben. Alles in allem ist man nach dem Beschmökern der Anleitungslektüre gut vorinformiert.

Auf der vorletzten Seite des Handbuchs ist eine Liste des Teams zu finden, welches das Spiel entwickelt hat. Da bin ich jetzt mal gespannt ob man sonst noch Interessantes zu den Entwicklern herausfinden kann. *Rechner erneut anwerf, Suchmaschine starte und suchend guck*

Das Handbuch klärt auf, das das Spiel von MP Entertainment (Kult Edition) aus Frankreich entwickelt wurde. Die Programmierung und die Rahmenhandlung stammt von Jean-Christophe Jacquet. Gemäß en.wikipedia.org und sonstigen Quellen war "Hopkins FBI" das einzige Werk der Schmiede und auch das einzige Werk, an dem Herr Jacquet entscheidend mitgewirkt hat. Ob das eine Schande ist - oder vielleicht ein Segen? Wir werden es erleben.

Es soll übrigens eine Fortsetzung mit dem Namen: "Hopkins FBI 2: Don´t cry baby" in Planung – oder sogar in Entwicklung – gewesen sein, welche nie veröffentlicht wurde. Der Name der geplanten Fortsetzung ist aber schon mal eingängig spruchreif ;-) Im Soundtrack des Spiels sind neben eigens erstellten Werken auch Stücke der 60er Jahre Rockbands "The Troggs" und "Rare Earth" zu finden.

Irgendwie fühle ich mich jetzt langsam gut vorbereitet... dennoch möchte ich noch einmal nachhaken und schauen ob nicht doch noch was über den Entwickler herauszufinden ist. Und siehe da…. mit manchen Dingen muss man sich ausführlicher beschäftigen. Erst gab es nicht viel zu finden. Doch dann… halt! Es gibt einen Eintrag der französischen Nationalgalerie (Webseite: data.bnf.fr) bei dem zu ersehen ist das Herr Jacquet noch bei einem weiteren Spiel maßgeblich mitgewirkt hat: "The Short Grey". Es ist (laut dem französischen Wikipedia) ein Adventure, welches am 15. Dezember 1992 für Amiga und Atari ST (anscheinend nur in französischer Sprache) erschienen ist. Hat das vielleicht jemand schon mal gespielt? Außer einem Walkthrough auf Youtube kann man - zumindest keine deutschsprachigen - Tests oder Bewertungen im Netz finden.

Ein vorerst letzter Blick nun nochmals ins Handbuch. Worum geht es in „Hopkins FBI“ denn eigentlich genau? Hier der dort zu findende Text:

Im Jahre 1984 droht eine kriminelle Organisation mit einem nuklearen Terroranschlag auf die Zivilbevölkerung der Vereinigten Staaten für den Fall, dass die US-Regierung nicht auf deren Forderungen eingeht. Nach der kategorischen Weigerung der amerikanischen Regierung, mit Terrorristen gemeinsame Sache zu machen, werden zwei Atomraketen auf Kalifornien abgefeuert. 50.000 Menschen kommen dabei ums Leben. Daraufhin leitet das FBI, das mit der Aufklärung des Falles beauftragt ist, die größte Untersuchung des Jahrhunderts ein. Nach zwei Jahren intensivster Recherche kann der Kopf dieser ominösen Organisation, Bernie Berckson, entlarvt und dingfest gemacht werden. Zu danken ist dieser Erfolg vor allem der exzellenten Arbeit eines Mannes: FBI-Spezialagent Hopkins. Ein Jahr später, 1987, wird Bernie Berckson zum Tode verurteilt. Doch während seiner Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl geschieht das Unfassbare. Obwohl er schon zwei Stromschläge erhalten hat, gelingt dem Delinquenten auf mysteriöse Weise die Flucht. Seit dieser Zeit ist Bernie Berckson spurlos verschwunden. Niemand hat ihn je wiedergesehen.

Das liest sich interessant. Jetzt reicht es aber mit der Vorbereitung. Mir juckt es in den Fingern. Bin gespannt wie das Spiel ist. Kann losgehen! Ob Pat und Jan schon angefangen sind? Wie sind Eure ersten Eindrücke von „Hopkins FBI“?


TL;DR
Erkenntnis: Lisa hat viiiiiel Zeit
03.05.2019, 18:56 Lisa Duck (1861 
Wer hat nur an der Uhr gedreht? Sind seit Beendigung des letzten Coop-Play von Jan und Pat wirklich schon wieder 14 Monate ins Land gegangen? *ungläubig auf den Kalender starr*

In etwa diesem Thema "ins Land gegangen" hatten sich die Beiden in Ihrem ersten gemeinsamen, zeitgleich gespielten Abenteuer gewidmet. In „Gold Rush!“ von Sierra ging es um die mühevolle und mit Todesgefahren gespickte Reise eines Mannes von Brooklyn nach Sacramento. Nach der Reise kam es auf Erfolg mit der Goldwäsche (bitte nicht verwechseln mit der "Geldwäsche" - es ist in diesem Fall die manuelle Tätigkeit des 19. Jahrhunderts gemeint und nicht, wie mancher vielleicht meinen könnte, der heutzutage beliebte Volkssport in manchen Kreisen des dunkleren Gewerbes, des Geldadels oder der Society) sowie Zielstrebigkeit bei der Suche nach dem geheimnisvollen Bruder an.

Nun wollen sich die beiden „alten Haudegen“ des Wilden Westens einem neuen gemeinsamen Abenteuer stellen. Und überraschenderweise haben Sie sich – denn Sie wissen vielleicht noch nicht was Sie tun ;-) – dazu ein Greenhorn an die Seite geholt.

Als mich Jan vor ein paar Wochen mittels des hier bei Kultboy perfekt funktionierenden, elektronischen Nachrichten-Versandservice-Systems zu einem „flotten Dreier“ einlud, wurden dank prompter Konkretisierung der Details schnell unsittliche Vermutungen hinter diesem Vorhaben zerstreut. Für das anstehende Abenteuer konnte ich nur gerne und sofort zusagen. Bin bereit die spielerische und verbale Klinge mit den Beiden zu kreuzen oder (je nach Spielsituation) unter Umständen auch zu bündeln.

Die Wahl für den aktuell zu bespielenden Titel war eine echte Überraschung. Denn das Werk war mir bis zu diesem Zeitpunkt absolut und mehr als völlig unbekannt. Schande über mein Adventure-Haupt :-( Beim Lesen der Worte „Hopkins FBI“ blieb nur ein leerer Platz im Kopf und ein ruckartiges, fragendes Achselzucken.

Es schossen mir umgehend Fragen und Gewissensbisse durch den Kopf. Ist mir da etwa ein zeitloser Klassiker der Spielegeschichte entgangen? Bin ich diesbezüglich ein Bildungsverweigerer? Habe ich in den letzten Jahrzehnten auf dem Mond gelebt? Wurde einem wahren Kultspiel, durch dauerhafte Unaufmerksamkeit im Werdegang meines Lebens, nicht der verdiente und würdige Respekt gezollt? Ein ungutes Gefühl beschleicht mich weiterhin und lässt mich kaum mehr ruhend innehalten.

Erste, eilige Recherchen im Netz ergaben das es in dem Spiel wohl relativ wenig um lila Blümchen und noch weniger um rosa Bärchen gehen wird. Und natürlich keine Frage: wie immer und wie selbstverständlich ging der erste suchende Weg auf die Kultboy-Seite, wo es erwartungsgemäß auch bereits Informationen und erste Kommentare zum Spiel zu lesen gab.

Erster Eindruck (bei nicht zu vielen weiteren Fundstellen im Netz): "Hopkins FBI" klingt sehr interessant und scheint wirklich anders zu sein als vergleichbare Adventures der damaligen Zeit und heute. Scheint aber auch ein echtes Erwachsenenspiel zu sein. Das rote „nicht unter 18 Jahren“-Symbol auf der Rückseite der CD-Hülle sowie die Beschreibung der Geschichte und deren Umsetzung weisen auf ein durchaus plakatives Szenario. Da sollte man vielleicht sinnvollerweise nicht zu spät im zu dunklen Kämmerlein desnachts noch die Mausknöpfchen drücken. *angstvoll guck*

Da sich das Spiel noch nicht in meinem Fundus befand war ich gespannt wie einfach und mit welchen Investitionskosten man es bei der Anlaufstelle seines Vertrauens finden und idealerweise auch gleich erwerben kann. Ist es für ein vertretbares Entgelt zu bekommen – oder ist das Notopfer des prall gefüllten Sparschweins notwendig?

Glücklicherweise gab es keine Probleme das Werk aus dem Jahr 1998 in Deutschland zu beziehen. Habe sicherheitshalber gleich bei zwei Angeboten zugeschlagen, wobei eines bei 17 Euro und das andere bei 35 Euro lag. Das teurere Angebot hatte eine deutschsprachige Anleitung was einen motivierenden Mehrwert für den Kauf darstellte. Da beide gekauften Versionen einwandfrei (unter ScummVM) funktionieren bin ich übrigens gerne bereit eine Version (vielleicht nach dem Coop-Play) an ein interessiertes Mitglied zu verschenken.

Da das Spiel nun schon eine Zeit lang ungenutzt im Regal liegt, war es naheliegend die Zeit bis zum Start in den letzten Wochen zu nutzen um etwas mehr über das Werk (ich hoffe es ist kein Machwerk!) zu recherchieren und sich mit der Geschichte und der Spielmechanik schon im Vorfeld vertraut zu machen.

Erste Frage: was sagte damals eigentlich die Presse zum Silberling?

Hier bei Kultboy ist ja bereits die erste - leider mehr als durchwachsene Meinung - der PC Player zu lesen. Da wird im Fazit von Udo Hoffmann von „überflüssig brutal“, „spielerische Defizite“, „urzeitliche Grafik“, „pixelgenaues Absuchen der Bildschirme“ und „umständlich nervige Steuerung“ gesprochen. Der Schlag sitzt erstmal tief. Das ist ja sehr motivierend! Ist das Spiel wirklich so schlecht? Ein leichtes Herzrasen stellt sich ein. Vielleicht sollte ich doch besser eine wohl formulierte Schreibnachricht an Pat und Jan vorbereiten und mich in dieser für die nächsten Monate krank und damit aus dem Projekt abmelden? Sinnfragen erschüttern mein schütteres Haupt. 41% als Bewertung bleibt als Nackenschlag von dem Test in der Erinnerung haften.

Gibt es noch weitere, hoffentlich bessere, Beurteilungen? Die PC Player muss ja nicht immer wertungstechnisch allwissend gewesen sein. Also auf zu Kultmags! Wollen wir dort mal in den Archiven der damaligen Mitbewerber wühlen. Und es geht schon gleich gut los. Die PC Action vergibt noch weniger: nur 30%. Das Magazin schreibt dazu: „Als Agent Hopkins sind Sie in diesem Trash-Adventure dem kriminellen Bernie Berckson auf der Spur. Die Verbrecherhatz ist in erster Linie eine Jagd nach dem verlorenen Pixel … Hopkins FBI sieht aus, als ob es schon etlichen Jährchen auf dem Buckel hätte. Durch die zahlreichen ultrabrutalen Cut-Scenes werden zudem die Grenzen des guten Geschmacks mehr als deutlich überschritten“. Wenn selbst die PC Action schon von „ultrabrutalen“ Cutscenes schreibt – was soll einem da erwarten? Darf man das Spiel nur mit leerem Magen spielen um nicht postwendend dessen ganzen Inhalt wieder auszuspeien? Nun wollen wir uns aber erst mal beruhigen... erst mal die Sache entspannt angehen!

Die PC Games wird es schon richtig einordnen! Jawohl… Aber was sehe ich da? *vom Holzstuhl kipp und Schnappatmung bekomm* Es gibt nicht mehr als 10% als Bewertung? Da hat man sich doch verdruckt, oder? Sollte nicht richtigerweise eine Null hinter der Ziffernfolge zu einer Bewertung von 100% noch ergänzt werden? Schließlich war ich durch den relativ konkreten Vorschlag der beiden Mitstreiter „Hopkins FBI“ anzugehen davon ausgegangen einen alten, vielleicht zwar etwas verstaubten, aber dennoch echten Klassiker erleben zu dürfen.

Oder habe ich alles falsch aufgefasst? Ist alles ist nur ein großer Aprilscherz oder eine fatal-gemeine Verschwörung der beiden alten Adventure-Haudegen? Bin ich bei den Beiden aus irgendeinem Grunde angeeckt und zur Strafe zum Zocken einer Ultra-Gurke der Spiele-Historie gemaßregelt worden?

PC Games schreibt in dem Testbericht im Detail: "Ein Adventure zum Abgewöhnen... um bei der Suche überhaupt eine Aussicht auf Erfolg zu haben, müssen Sie so gut wie jeden Quadratzentimeter des vorbei scrollenden Hintergrundes Pixel für Pixel abklicken und dabei hoffen, auf den einen oder anderen Gegenstand zu treffen." Meine Motivation steigt nach diesen Zeilen nicht gerade im Sekundentakt meines Zeitanzeigers ;-)

Um bei der Handlungsperspektive des Spiels zu bleiben, will ich aber auf keinen Fall die Flinte zu schnell ins Korn oder auch sonst-wo-hin werfen. Schauen wir doch jetzt noch mal in das Adventure-Archiv. Eine für mich sehr häufig sehr zuverlässige Quelle für ältere Abenteuerspiele. Vielleicht gibt es dort ja zumindest ein klein bisschen mehr als die bisherige Bestbewertung von 41% der PC Player.

Gesagt, getan… und was ist das denn! Da durchstreift mich nach dem erfolgreichen Laden der Bewertungsseite des Spiels ein gefühlt elektrischer Strahl gleich eines Blitzes. POTZBLITZ! Alter Schwede! Da fällt mir fast sogar der Löffel aus der Schnabeltasse! Es gibt nicht nur etwas mehr als den bisherigen Höchstwert. Nein… es gibt sogar mehr als die doppelte Punktzahl. 84% staubt „Hopkins FBI“ im Archiv ab! Im Fazit wird gesprochen von „extrem liebevoller Gestaltung“, „zahl- und abwechslungsreichen Locations“, „Spannung“, „einer abwechslungsreichen Handlung mit vielen Wendungen“, „vielen interessanten Rätseln“ und einem „grafisch sehr eigenständigen Spiel“.

Zum Abschluss der Recherche sei auch noch ein genauerer Blick auf den Eintrag untenstehend hier von Nimmermehr geworfen. Er schreibt: „Manche behaupten, wenn Quentin Tarantino ein Computerspiel machen würde, dann käme etwas wie Hopkins FBI heraus. Dieser Vergleich liegt zwar nahe, dennoch würde ich nicht so weit gehen. Hopkins FBI hat aber das gewisse Flair. Man darf halt nicht lange über die Handlung nachdenken.“ - und kommt dann final zum Resümee: „Hopkins FBI ist ein Spiel für alle, die auf Erzählstrukturen pfeifen können. Ein echtes Kultspiel.“

Wie passt das denn mit der Meinung der PC Player, der PC Action und vor allem der PC Games zusammen? Das muss aufgedeckt werden! Jawohl! Und zwar lückenlos... wie ein guter Detektiv oder Special Agent es machen würde. Mein Interesse ist auf jeden Fall an diesem Fall und diesem Spiel wieder stark gestiegen und nun richtig geweckt. Das könnte vielleicht doch was werden. Willkommen bald in meinem Laufwerk - du mysteriöses Werk „Hopkins FBI“!

Kurz zur Installation. Ich konnte es unter Windows 7 (64-bit) fast selbstredend nicht direkt von der CD installieren. Aber wenn man den Ordner der Spieledatei „hopkins4“ auf die Festplatte kopiert und dann unter ScummVM den richtigen Pfad zuweist funktioniert es mit der Installation und dem Start des Spiels völlig einwandfrei. Hoffentlich bleibt es so technisch sauber auch im Verlauf.

Ich weiß nicht, wie viele Versionen es insgesamt auf dem Markt gibt. Ich konnte nur eine englische Sprachversion auftreiben (Sprachausgabe und Bildschirmtexte), welche mit einer deutschsprachigen Bedienanleitung ausgeliefert wurde. Das vermag mir auch logisch zu sein, da das Spiel in Deutschland ja wahrscheinlich nicht zu kommerziell erfolgreich und bekannt war.

Zur Steigerung der Vorfreude auf das kommende Ereignis – oder je nach Sichtweise: zum Verdrängen des kommenden Übels ;-) – jetzt noch schnell ein Blick in das besagte (übrigens in überraschend gutem Deutsch gehaltene) Handbuch geworfen. Es ist gedruckt im DIN-A-5-Format und besteht aus 16 Seiten. Der Außenumschlag ist farbig, der Rest im augenschonenden schwarz und weiß gehalten. In diesem Druckwerk gibt es eine kurze Einleitung zur spielbaren Rahmenhandlung, Installationshinweise für die damals aktuelle Rechner-Generation sowie eine ausreichend ausführliche Erklärung zum Hauptmenü, zur Bedienung und zur Spielmechanik. Vorbildlich! Ferner werden die Spiele im Spiel (ich bin gespannt!) erläutert und ein Lösungsweg für die ersten Schritte im Spiel gegeben. Alles in allem ist man nach dem Beschmökern der Anleitungslektüre gut vorinformiert.

Auf der vorletzten Seite des Handbuchs ist eine Liste des Teams zu finden, welches das Spiel entwickelt hat. Da bin ich jetzt mal gespannt ob man sonst noch Interessantes zu den Entwicklern herausfinden kann. *Rechner erneut anwerf, Suchmaschine starte und suchend guck*

Das Handbuch klärt auf, das das Spiel von MP Entertainment (Kult Edition) aus Frankreich entwickelt wurde. Die Programmierung und die Rahmenhandlung stammt von Jean-Christophe Jacquet. Gemäß en.wikipedia.org und sonstigen Quellen war "Hopkins FBI" das einzige Werk der Schmiede und auch das einzige Werk, an dem Herr Jacquet entscheidend mitgewirkt hat. Ob das eine Schande ist - oder vielleicht ein Segen? Wir werden es erleben.

Es soll übrigens eine Fortsetzung mit dem Namen: "Hopkins FBI 2: Don´t cry baby" in Planung – oder sogar in Entwicklung – gewesen sein, welche nie veröffentlicht wurde. Der Name der geplanten Fortsetzung ist aber schon mal eingängig spruchreif ;-) Im Soundtrack des Spiels sind neben eigens erstellten Werken auch Stücke der 60er Jahre Rockbands "The Troggs" und "Rare Earth" zu finden.

Irgendwie fühle ich mich jetzt langsam gut vorbereitet... dennoch möchte ich noch einmal nachhaken und schauen ob nicht doch noch was über den Entwickler herauszufinden ist. Und siehe da…. mit manchen Dingen muss man sich ausführlicher beschäftigen. Erst gab es nicht viel zu finden. Doch dann… halt! Es gibt einen Eintrag der französischen Nationalgalerie (Webseite: data.bnf.fr) bei dem zu ersehen ist das Herr Jacquet noch bei einem weiteren Spiel maßgeblich mitgewirkt hat: "The Short Grey". Es ist (laut dem französischen Wikipedia) ein Adventure, welches am 15. Dezember 1992 für Amiga und Atari ST (anscheinend nur in französischer Sprache) erschienen ist. Hat das vielleicht jemand schon mal gespielt? Außer einem Walkthrough auf Youtube kann man - zumindest keine deutschsprachigen - Tests oder Bewertungen im Netz finden.

Ein vorerst letzter Blick nun nochmals ins Handbuch. Worum geht es in „Hopkins FBI“ denn eigentlich genau? Hier der dort zu findende Text:

Im Jahre 1984 droht eine kriminelle Organisation mit einem nuklearen Terroranschlag auf die Zivilbevölkerung der Vereinigten Staaten für den Fall, dass die US-Regierung nicht auf deren Forderungen eingeht. Nach der kategorischen Weigerung der amerikanischen Regierung, mit Terrorristen gemeinsame Sache zu machen, werden zwei Atomraketen auf Kalifornien abgefeuert. 50.000 Menschen kommen dabei ums Leben. Daraufhin leitet das FBI, das mit der Aufklärung des Falles beauftragt ist, die größte Untersuchung des Jahrhunderts ein. Nach zwei Jahren intensivster Recherche kann der Kopf dieser ominösen Organisation, Bernie Berckson, entlarvt und dingfest gemacht werden. Zu danken ist dieser Erfolg vor allem der exzellenten Arbeit eines Mannes: FBI-Spezialagent Hopkins. Ein Jahr später, 1987, wird Bernie Berckson zum Tode verurteilt. Doch während seiner Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl geschieht das Unfassbare. Obwohl er schon zwei Stromschläge erhalten hat, gelingt dem Delinquenten auf mysteriöse Weise die Flucht. Seit dieser Zeit ist Bernie Berckson spurlos verschwunden. Niemand hat ihn je wiedergesehen.

Das liest sich interessant. Jetzt reicht es aber mit der Vorbereitung. Mir juckt es in den Fingern. Bin gespannt wie das Spiel ist. Kann losgehen! Ob Pat und Jan schon angefangen sind? Wie sind Eure ersten Eindrücke von „Hopkins FBI“?
05.11.2017, 21:32 Nimmermehr (385 
Manche behaupten, wenn Quentin Tarantino ein Computerspiel machen würde, dann käme etwas wie Hopkins FBI heraus. Dieser Vergleich liegt zwar nahe, dennoch würde ich nicht so weit gehen. Hopkins FBI hat aber das gewisse Flair. Man darf halt nicht lange über die Handlung nachdenken. In dem Spiel finden sich sämtliche Klischees aus der Mottenkiste der Agenten-Thriller: Bombe entschärfen mittels Kabel durchzwicken, entführte Wissenschaftler und der Oberschurke haust natürlich in einer Unterseebasis in der Südsee. Es gibt tatsächlich jede Menge Twists in Form von – genau – noch abgefahreneren Klischees. Wie schaut es mit Rätseln aus? Faktisch nicht vorhanden. Beispiel:

Wie jeder Agent landet Hopkins beim Oberschurken in der Arrestzelle. Eine Barriere aus Laserstrahlen hindert Hopkins am Rausmarschieren. Macht aber nichts, da ein früherer Häftling offenbar seinen/ihren Diamantring im Abfalleimer deponiert hat. Dies geschah wohl aus Angst davor, dass ihm/ihr die Inventargegenstände doch noch abgenommen werden. Tatsächlich behält auch Hopkins das ganze Spiel hindurch sein Inventar, inklusive Pistole. Was macht man nun mit einem Diamantring in einer von Lasern gesicherten Zelle? Es folgte der buchstäblich platteste Gefängnisausbruch aller Zeiten. Den verrate ich nicht einmal im Spoiler. Das muss man selbst gespielt haben.


Ich bin ziemlich sicher, dass Udo Hoffmann das Spiel für einen Test in der PCP nicht allzu lange gespielt hat, denn dann wäre ein herzhafter Verriss dabei herausgekommen: http://www.pcgamer.com/crap-shoot-hopkins-fbi/ (Vorsicht Spoiler!)

Hopkins FBI ist derart absurd, man muss es einfach lieben.

Grandios war der Besuch im französischen Museum: Die französische Geschichte besteht bekanntlich aus Folter und Mord.


Nach einem Abend kann man bereits den Abspann sehen. Der ist kurz und liefert die Erkenntnis: Alles an Hopkins FBI war Absicht: die Klischees, die Plotlöcher, die fehlenden Rätselketten.

Hopkins FBI ist ein Spiel für alle, die auf Erzählstrukturen pfeifen können. Ein echtes Kultspiel.
Kommentar wurde am 05.11.2017, 21:44 von Nimmermehr editiert.
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