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Amiga Games 6/95



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von kultboy

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20.06.2023, 19:20 DaBBa (3186 
mark208 schrieb am 20.06.2023, 11:34:
Interessanter Werbung, also bot Escom selbst einen ordentlichen Computer zum Einzelpreis von 1700 DM an, im Komplettpreis von 2848 sind noch Monitor Tastatur und Drucker enthalten.
So ganz kann ich dann den Gedanken von Escom nicht mehr folgen.
Nja, in dem 1700-DM-PC fehlt eine Soundkarte. Wobei eine billige PC-Soundkarte anno 1995 auch nicht mehr viel kostete.

Aber ja: Es stimmt schon. Ich hab mal nachgeschaut: Ein A1200 kostete damals zwar nur ca. 800 DM. Aber: ohne Platte (!), mit DD-Laufwerk und mit den serienmäßigen 2 MB.
Wer in Sachen RAM und Laufwerken ungefähr in die Nähe des 486 DX/2 für 1700 DM wollte, brauchte noch 2 MB RAM dazu (ca. 180 DM), ein HD-Laufwerk (ca. 80 DM) und eine 540 MB-Platte in 2,5" (denn 3,5" passt in den A1200 nicht rein; 400 DM). Und schon sind wir bei 1460 DM, wofür man anno 1995 ein Gerät bekam, welches gerade bei kommerzieller Software, aber auch bei Spielen, ein schlechteres Angebot als der Windows-PC hatte. Mit CrossDOS konnte man zumindest ASCII-Dateien mit der IBM-PC-Welt teilen.

Alternativ konnte man PCs auch vom örtlichen Händler zusammengebaut kaufen, dann sparte man oft faktisch die (bei Escom wohl ohnehin relativ geringen) Lizenzkosten für DOS und Windows, wenn der PC-Händler freundlicherweise "vergessen" hat, die "Test-Installation" zu löschen und/oder einem "Sicherheitskopien" der Installationsmedien bereitstellte.

Also ja, im Nachhinein wirkt es wirklich seltsam, dass Escom 13 Mio. in die Hand genommen hat, für ein eigentlich noch nicht totes, aber schon lahmendes Pferd namens Amiga.

Tatsächlich waren sogar auf den Leserbrief-Seiten der Amiga Games einige Leute skeptisch.
In der Amiga Games 09/95 berichtet ein Schreiber davon, dass er sich einen A1200 kaufen wollte und im Kaufhaus angeblich eine Reaktion: "Bist Du denn verrückt, Dir so veralteten Schrott andrehen zu lassen. Da drüben stehen PCs, wenn Du einen richtigen Computer suchst." erhielt. Möglich.
In der Amiga Games 02/96 äußert jemand die Befürchtung, dass Escom die Marken Commodore und Amiga nutzen könnte, um IBM-Kompatible zu verkaufen. Was faktisch auch im Nachhinein unrealistisch ist, denn dafür wären 13 Mio. nun wirklich schlecht investiert.
Kommentar wurde am 10.07.2023, 11:49 von DaBBa editiert.
20.06.2023, 11:34 mark208 (1173 
Interessanter Werbung, also bot Escom selbst einen ordentlichen Computer zum Einzelpreis von 1700 DM an, im Komplettpreis von 2848 sind noch Monitor Tastatur und Drucker enthalten.

So ganz kann ich dann den Gedanken von Escom nicht mehr folgen.
20.06.2023, 10:41 DaBBa (3186 
mark208 schrieb am 20.06.2023, 09:35:
Das stimmte doch auch schon damals nicht. Das war dann eher der Preis für die neuesten Sachen. Schon 1990 bot Vobis einen 286er der damals Durchschnitt war für 2000 DM mit Monitor an.
Und grad Escom hat in der Zeit ja gravierende Fehlentscheidungen getroffen, ein Jahr später waren sie ja schon insolvent, weil sie sich mit ihren Expansionsplängen und der Übernahmen weiterer Handelsketten übernommen haben.
Ich hätte im Nachhinein gerne mal Mäuschen gespielt, als die Escom-Entscheider erfuhren, dass Aldi einen PC mit Cyrix 5x86 und 100 MHz für 2000 DM in die zahlreichen Läden stellt. :]

Escom hat damals für einen vergleichbaren Rechner (Pentium 75, denn der Cyrix 5x86 war etwas langsamer als das gleichgetaktete Pentium-Pendant) ein paar Hunderter mehr genommen.
https://www.flickr.com/photos/30523657@N00/albums/72157628469659893/
20.06.2023, 09:35 mark208 (1173 
Das stimmte doch auch schon damals nicht. Das war dann eher der Preis für die neuesten Sachen. Schon 1990 bot Vobis einen 286er der damals Durchschnitt war für 2000 DM mit Monitor an.

Und grad Escom hat in der Zeit ja gravierende Fehlentscheidungen getroffen, ein Jahr später waren sie ja schon insolvent, weil sie sich mit ihren Expansionsplängen und der Übernahmen weiterer Handelsketten übernommen haben.

Damit wird aber die Spanne zwischen PC und Konsole erheblich geringer, war ja nicht so, dass der Amiga nur 600 DM kostet, sondern schon ins Geld ging. Und dann überlegt man wenn man eben nicht nur spielen möchte, was benötige ich.
19.06.2023, 16:15 DaBBa (3186 
mark208 schrieb am 19.06.2023, 14:17:
Das Hauptproblem des Amigas bleibt mM, dass er es nie in die Büros schaffte und witerhin ein Heimcomputer war. Als dann immer mehrl Leute einen PC im Büro bedienen musste, war doch klar, dass die sich dann keinen Amiga für zu Hause holten.
Das Rennen war schon weitaus früher gelaufen.
Im Nachhinein ist das alles klar. Trotzdem hat Escom 13,6 Mio. DM für die Marken rausgehauen - irgendwas wird man dort wohl gesehen oder gehofft haben.

Aber mir stellt sich wirklich die Frage, wie der Escom-Pressesprecher, der die Ansage ja vermutlich so von oben bekommen hat, so locker-flockig raushauen konnte: "Ein moderner PC kostet 3000 DM." Da muss doch den Escom-Verantwortlichen einige Monate später beim Blick ins Aldi-Prospekt das Frühstück vollständig aus dem Gesicht gefallen sein. :o
DaBBa schrieb am 09.09.2021, 21:23:
Der Satz "Ein PC kostet 3000 DM" ist übrigens schlecht gealtert. Im gleichen Jahr, 1995, haute Aldi seinen ersten IBM-PC raus. Für 2000 DM, angeblich* mit Cyrix 5x-86-CPU, 100 MHz drin.

Kommentar wurde am 20.06.2023, 09:16 von DaBBa editiert.
19.06.2023, 14:17 mark208 (1173 
Ich habe meinen c64 Anfang der 90er nach Erwerb eines gebrauchten 286er noch ohne Probleme verkaufen können an einen 10 bis 14 jährigen, so genau kann ich das Alter nicht mehr erinnern.

Das Hauptproblem des Amigas bleibt mM, dass er es nie in die Büros schaffte und witerhin ein Heimcomputer war. Als dann immer mehrl Leute einen PC im Büro bedienen musste, war doch klar, dass die sich dann keinen Amiga für zu Hause holten.

Das Rennen war schon weitaus früher gelaufen.
19.06.2023, 11:55 DaBBa (3186 
mark208 schrieb am 11.09.2021, 15:51:
Dabba, ich sehe hier durchaus einen Unterschied der wenigen Altersjahre die ich den meisten hier voraus habe, Baujahr 64, übrigens ein guter Jahrgang

Dos PC zu teuer? Nun gut, dann holt man eben einen gebrauchten, wenn man keinen Bock mehr auf seinen C64 hat, aber ein Amiga? No way, überbewertetes Teil, was wegen seiner Graphik als Spielkonsole gekauft wurde, während man den unwissenden Eltern erklärte, das bräuchte man für die Schule.
Nja. Da gabs IMHO schon kleine zeitliche Lücke:
In den ersten 90er-Jahren war der C64 einerseits schon gefühlt zu alt. Ein PC war aber andererseits auch gebraucht für viele Teenager noch zu teuer, zumindest wenn es ein 386er mit VGA-Grafik sein wollte, und nicht alter Kram, der vielleicht auf dem Papier sogar schneller als ein Amiga rechnete, aber praktisch uncooler.

1994 hatte sich das zugegebermaßen tatsächlich bereits geändert. Die Neuzugänge der Amigianer-Gemeinschaft bestanden gefühlt v. a. aus Leuten, die Amigas z. B. von ihren älteren Geschwistern oder Bekannten erbten, oder billig einen A500 oder A600 zB auf dem Flohmarkt kauften. Das waren die gleichen Leute, die in Leserbriefen von Amiga-Magazinen beklagten, dass andere Leute über A500 lästerten und ihn als (natürlich zurecht, aber nicht diplomatisch) als veraltet schmähten.
Es wäre in diesem Zusammenhang interessant zu wissen, wie viele Leute damals einen neuen Amiga 1200 oder gar Amiga 4000 gekauft haben, die vorher keinen Amiga besessen haben. Die Amiga-Fans waren nämlich ziemlich markentreu; das lässt die Vermutung zu, dass viele A1200-Käufer vorher einen A500 hatten und viele (der insgesamt wenigen) A4000-Käufer vorher z. B. einen A2000.

Escom sah in dieser Situation trotzdem offenbar noch Potenzial, sonst hätten sie nicht so viel Kohle für die Marken rausgehauen und Unternehmen wie Dell oder Samsung überboten.
13.09.2021, 13:32 mark208 (1173 
Na ja, aber ob können ausreicht? Es gibt ein paar Sekundärargumente, ich habe immer Informatiker und Menschen die in IT Bereichen gearbeitet haben in meinen Freundeskreis gehabt. Niemand von denen hat einen Amiga gehabt, Ende der 80er hatten die entweder einen PC oder wer weniger Geld hatte einen Atari ST.

Sämtliche Bekannte, die Anfang 90 beruflich Computer nutzten hatten bereits PCs. Selbst Kommilitonen die sich im Steuerbereich oder sonstigen wirtschaftlichen Dingen nebenberuflich engagierten, alle PC.

Commodore hat mit dem Amiga bis auf wenige Segmente wie Musik keine Berufstätigen erreicht, eigentlich nur Schüler. So ist zumindest mein Eindruck von früher. Grad von den Eltern von jüngeren Verwandten habe ich dann oft mitgekriegt, dass die gar nicth wußten was schon ein C64 konnte, weil der Amiga nur fürs daddeln genutzt wurde.
11.09.2021, 16:05 Edgar Allens Po (2834 
Amiga überbewertet? Ich weiß noch, wie mir Ende 1990 so ein alter PC-Heini den PC schmackhaft machen wollte. Wie ganz selbstverständlich wehrte ich mich mit all meiner Kraft und wählte wie geplant den Amiga 500, wenn auch gebraucht im Bundle mit vielen Sicherheitskopien.

Tolle Grafik, toller Sound, all in one. Welch ein Hochgenuss!
Diskette rein, los geht es.

Eine tolle Kiste! Nicht nur zum Spielen, sondern auch richtig tolle Anwendersoft, vor allem im kreativen Bereich.

Textverarbeitung, Tabellen...bäh, wie impotent. Wollte ich damals gar nicht. Aber auch das konnte der Amiga.
11.09.2021, 15:51 mark208 (1173 
Dabba, ich sehe hier durchaus einen Unterschied der wenigen Altersjahre die ich den meisten hier voraus habe, Baujahr 64, übrigens ein guter Jahrgang

Dos PC zu teuer? Nun gut, dann holt man eben einen gebrauchten, wenn man keinen Bock mehr auf seinen C64 hat, aber ein Amiga? No way, überbewertetes Teil, was wegen seiner Graphik als Spielkonsole gekauft wurde, während man den unwissenden Eltern erklärte, das bräuchte man für die Schule.

Die wahren Killer waren dann auch die Spiele, wenn der Kumpel bereits 91 Wing Commander spielen konnte, ist das ein Vorteil der sich festsetzt.

Hat man ja auch bei Ps4 und Xboxone gesehen. Die Exklusivtitel haben da den Ausschlag gegeben, warum sonst kauft denn Microsoft Bethesda.

Ich hatte damals übrigens einen PC auf dem WC nicht lief, konnte ich nur bei Freunden spielen, aber mehr Geld war nicht drin, aber ich hatte was ich fürs Studium brauchte und der WC ist auf dem amiga zu dem Zeitpunkt gar nicht erschienen.
10.09.2021, 23:24 DaBBa (3186 
Retro-Nerd schrieb am 09.09.2021, 22:16:
1995 ist schon korrekt, da ging das mit dem Medion PCs los.
Unvergessen auch die 1997er Schlagzeile, als sich jemand mit Waffengewalt einen Aldi PC sicher wollte.
LINK
Vielleicht nicht die einzige Person, der damals in Verbindung mit Discounter-PCs Aggressionen hatte.
Insbesondere für die eingesessenen Elektrofachmärkte waren die Discounter-PCs Ende der 90er ein heftiger Angriff. Escom & Vobis ätzten damals öffentlich mit Sprüchen wie: "Würden Sie bei Herrn A. einen Computer kaufen? Wir auch nicht.", oder "Computer kauft man nicht beim Gemüsehändler!", aber konnten nichts ändern.

Aldi und Lidl hatten schon durch ihr Filialnetzwerk ganz andere Möglichkeiten, von dem finanziellen Polster ganz zu schweigen. Der Markt war eigentlich bald gesättigt. Es wurden nicht so viel mehr "billige" Rechner verkauft als "teure" Rechner - aber der Preiskampf blieb. Ob Lidl wirklich damals 600 DM bei jedem PC draufgelegt hat, sei dahingestellt. Derartiges Dumping klingt für mich doch hart an der Grenze zur Unglaubwürdigkeit. Sind die Synergie-Effekte wirklich so groß, dass man die Kohle so raushauen kann?

Kurioserweise hat der Gaming-Aldi-PC, dank teurer Grafikkarten, zuletzt wieder extrem hohe Nachfrage produziert. Wer hätte das gedacht?
Kommentar wurde am 10.09.2021, 23:28 von DaBBa editiert.
09.09.2021, 22:32 Knispel (623 
Tatsächlich, 1995 schon. Immerhin: das 99er-Modell war der erste Internet-fähige Aldi-PC
09.09.2021, 22:20 Edgar Allens Po (2834 
Gab es Medion damals schon? Von denen habe ich einen Fernseher.
09.09.2021, 22:16 Retro-Nerd (13454 
1995 ist schon korrekt, da ging das mit dem Medion PCs los.

Unvergessen auch die 1997er Schlagzeile, als sich jemand mit Waffengewalt einen Aldi PC sicher wollte.

LINK
Kommentar wurde am 09.09.2021, 22:18 von Retro-Nerd editiert.
09.09.2021, 22:03 Knispel (623 
[zitat]DaBBa schrieb am 09.09.2021, 21:23:
Der Satz "Ein PC kostet 3000 DM" ist übrigens schlecht gealtert. Im gleichen Jahr, 1995, haute Aldi seinen ersten IBM-PC raus. Für 2000 DM, angeblich* mit Cyrix 5x-86-CPU, 100 MHz drin.
* Keine verlässlichen Quellen im Internet zu finden. Von wegen, das Internet vergesse nichts. :o

Gab es den ersten Aldi-PC nicht erst 1999? Kann sein, dass ich mich täusche, aber ein Kumpel hat damals bei Aldi zugeschlagen, und wir spielten Age of Empires 2 darauf. Und ich meine, es war der erste von Aldi angebotene PC.
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