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Amiga Joker 1/94



Kaufzwang

Dem Amiga soll ja angeblich in naher Zukunft die Software-Zufuhr abgeschnitten werden, und das lässt sich am Beispiel von Thalion gut nachvollziehen: Die Jungs produzierten nämlich zwei Games, die darüber entscheiden sollten, ob sie im Amiga-Geschäft bleiben oder auf die DOSen umsatteln. Das eine Programm ("Lionheart") war zwar eine wahre Super-Soft, brachte aber kaum die Kosten ein. Das andere Spiel ("Ambermoon") wird nun alles entscheiden, und ich bitte Euch, das Teil zu kaufen, und nicht nur dieses, sondern überhaupt viele gute Soft. Ansonsten werden wir vielleicht bald auf einige renommierte Hersteller verzichten müssen!
...panikt Patrik Sünwoldt aus Jensenwang

Richtig ist, das die Hersteller, ob renommiert oder nicht, auf Umsatz angewiesen sind. Richtig ist aber auch, dass sich wirklich gute Soft immer verkauft hat und immer verkaufen wird ? insofern schließen wir uns Deinem Aufruf an. Oder sollen etwa wir die gesamte Ambermoon-Produktion aufkaufen? Hey, unsereiner muß schon den Bausparvertrag kündigen, wenn er mal einen zusätzlichen Löffel Zucker in den Kaffee kippen will!
von KingNothing

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User-Kommentare: (81)Seiten: «  1 [2] 3 4 5 6   »
02.03.2015, 20:29 docster (3389 
Ich glaube ihr habt da teilweise eine zu verklärte Erinnerung


Einerseits hast Du natürlich recht, es gab etliche Spiele, wo sich das Packung allenfalls durch besagtes Faltblatt ergänzt sah ( und von Standardpackungen für Kassetten sei erst gar nicht die Rede ).

Verklärt ist die Erinnerung aber keineswegs, es sei da exemplarisch nur Microprose erwähnt.
Kommentar wurde am 02.03.2015, 20:30 von docster editiert.
02.03.2015, 20:11 spatenpauli (952 
Bren McGuire schrieb am 02.03.2015, 15:12:
Natürlich gab es die, da brauchte man nur mal in die Kleinanzeigen-Rubrik der ASM zu schauen, von wegen "Armer Schüler sucht...". War das nicht Rechtfertigung genug?

Du hast Recht - wie konnte ich diese notleidende Randgruppe nur vergessen?
Schande über mich....
02.03.2015, 19:57 Nestrak (809 
Ich glaube ihr habt da teilweise eine zu verklärte Erinnerung - viele Spiele hatten so gut wie nichts dabei - Beispiel Ocean, die hatten ofte eine gefaltete Anleitung in fünf Sprachen und die Diskette. (Amigazeit) KLar gab es auch sehr schöne Ausnahmen, hauptsächlich im Adventure und Rollenspielbereich, aber bei den klassischen Jump'n Run oder Ballerkracher war da selten viel mehr dabei.

Ich habe damals auch kopiert bis zum Abwinken und in Summe vielleicht 10 oder 12 Originale für den Amiga besessen. Wobei ich sagen muss, dass mich die Originale schon damals fasziniert haben. Mein damaliger Raubkopierer hat auch kopierte Anleitungen verkauft und ein Berg an Originalspielen stand in den Raum mit der Kopierhardware. (btw. lauter gepimpte Amiga mit Hardware die ich nur aus den Zeitungen kannte ) Auch wenn es nicht richtig war - es war eine geile Zeit - ein bis zweimal im Monat die neuesten Spiele geholt und dann mit Freunden gemeinsam bis zum Abwinken gezockt.

Heute kaufe ich nur mehr Originale - leben und leben lassen.
02.03.2015, 19:41 docster (3389 
Ich liebe, liebe Handbücher!


Dem kann ich mich nur anschließen.

Seinerzeit warteten viele Spiele ja mit ansprechenden Beigaben und vor allem ausgiebigen Handbüchern auf.

Es war schon klasse, ein neues Original in Händen zu halten, gerade die Amigazeit breicherte meine Sammlung um exzellente Titel.

Umso größer die Enttäuschung zu 64er Zeiten, wenn man seine 30,- Mark für Kassettenoriginale fehlinvestierte - "Dragon's Lair, "Miami Vice". . .

. . .doch auch hier gab es positive Überraschungen, so wußte beispielsweise mancher "Firebird" - Titel des Low Budget Segments zu überzeugen.

Es soll keine Entschuldigung sein, kopiert wurde schließlich immer ( der bereits erwähnte Kassetten / Disketten - Tausch begründete ja fast schon eine eigene "Schulhofkultur" ), aber viele Spiele waren erst gar nicht verfügbar, die Auswahl durchaus überschaubar.
02.03.2015, 19:20 Shoryuken (863 
Anna L. schrieb am 02.03.2015, 12:48:
Sogar fürs Klopapier muss man zahlen.



Das darfst gerne kopieren. Auf den Kopierer gelegt und los geht's.
Das funktioniert danach sogar.
02.03.2015, 19:07 Nr.1 (3797 
Was ich völlig vergessen habe: Ich liebe, liebe Handbücher! Ich mag es, mich mit der Bedienung eines Spieles vertraut zu machen, indem ich es "erlese". Das mag nicht jedem liegen, aber ein gut gemachtes und vielleicht sogar noch unterhaltsam geschriebendes Handbuch, ist bereits der halbe Weg in mein Spielerherz!
Kommentar wurde am 02.03.2015, 19:08 von Nr.1 editiert.
02.03.2015, 16:28 Darkpunk (2940 
Am C64 war Computerspielen Zeitvertreib. Am Amiga wurde daraus Leidenschaft. Gründe dafür waren die besseren, komplexeren und natürlich auch schöneren Spiele, sowie deren Wertschätzung. Originalspiele haben einen wichtigen Teil zu dieser Wertschätzung beigetragen!
Kommentar wurde am 02.03.2015, 16:34 von Darkpunk editiert.
02.03.2015, 15:58 Nr.1 (3797 
Es hat generell eine seltsame Logik, wenn man jede Raubkopie einer gekauften Vollversion gleichsetzt. Genau diesen Schwachsinn macht die Spieleindustrie seit sehr langer Zeit.

Dabei rückt bereits der gesunde Menschenverstand alles sofort ins wahre Licht. Raubkopien wurden nie mit Gold aufgewogen, sondern kursierten unter Freunden, auf Schulhöfen oder in Mensas. Da war es selbstverständlich, das man meistens das nahm, was gerade angeboten wurde, vollkommen egal, ob einen das im Laden überhaupt interessiert hätte. So erging es mir und so auch vielen anderen in meinem Umfeld.

Ich habe zu Amigazeiten anfangs viele Raubkopien besessen, die nach und nach immer seltener wurden. Die Disketten wurden in den meisten Fällen gelöscht und weiter verwendet. Zum Schluß (also die Jahre mit dem A4000) habe ich keine Kopien mehr besorgt und kaufte jedes Spiel selbst. Allerdings extrem handverlesen und voller Vorfreude.

Dies lag offen gesagt nie an verspäteter Reue sondern daran, dass dann erst Amiga-Spiele (und in meinem Fall auch Anwenderprogramme) herauskamen, die mich wirklich interessierten. Im Klartext: Die zig Hüpf-, Baller- oder Rennspiele interessierten mich einfach nicht ausreichend, um mich zu faszinieren und damit zu fesseln. Es war mehr Hintergrundrauschen aus dem einige, vereinzelte Giganten heraus stießen. Ich habe in der Tat sehr viel frühe Spielezeit eher mit Tetris, SpaceTaxi, Moonlander oder Schachspielen am Amiga verbracht und diese Spiele hatte ich meistens im Original! (Was wohl auch daran lag, dass solche Spiele kaum auf dem Schulhof zu haben waren.)

Als dann aber PinballIllusions, Slamtilt, Myst oder Simcity2000 herauskamen, war ich Feuer und Flamme und jedes dieser Spiele wurde freudig gekauft.

Davor hatten mich nur sehr wenige Spiele, wie "Die Kathedrale" dermaßen fasziniert, dass ich sie unbedingt im Original haben musste.
02.03.2015, 15:39 Darkpunk (2940 
Am C64 habe ich fast ausschließlich, wie wohl die Meisten "Sicherheitskopien" hergestellt. Am Amiga wurde auch viel kopiert. Einige Originale wurden aber auch erworben. Und tatsächlich, habe ich seinerzeit den Wert eines Originalspiels zu schätzen gelernt. Hat sich bis heute nicht geändert. Dank des Gebrauchtmarktes, ist der legale Erwerb von z.B. Konsolentiteln für die verschiedenen Systeme auch kein Problem. Auch kein Finanzielles. Was ich damit sagen will: es ist auch heute noch, ein schönes Gefühl, ein neues bzw. neu erworbenes Spiel im Briefkasten zu finden. Den vollen Preis für den 1000sten Egoshooter, der in 5 - 7 Stunden durchgezockt ist, bezahle ich aber auch nicht gerne. Ich muss aber auch nicht jeden Titel am Erscheinungstag haben. In den letzten Wochen wurde ohnehin wieder verstärkt Retro gezockt.
02.03.2015, 15:12 Bren McGuire (4804 
spatenpauli schrieb am 02.03.2015, 14:02:
Es gab nie eine Rechtfertigung fürs Raubkopieren. War Diebstahl, ist Diebstahl, bleibt Diebstahl.

Natürlich gab es die, da brauchte man nur mal in die Kleinanzeigen-Rubrik der ASM zu schauen, von wegen "Armer Schüler sucht...". War das nicht Rechtfertigung genug?
02.03.2015, 14:02 spatenpauli (952 
Trantor schrieb am 02.03.2015, 10:12:
Gedruckte Handbücher hin oder her, ich bin auch der Meinung, dass es heute keine Rechtfertigung fürs Raubkopieren mehr gibt.

Es gab nie eine Rechtfertigung fürs Raubkopieren. War Diebstahl, ist Diebstahl, bleibt Diebstahl.
02.03.2015, 13:42 v3to (2021 
Ein derartiger Aufruf, hat etwas von einem letzten Aufbäumen, bevor man auf den Boden aufschlägt. Vermutlich wäre die Geschichte anders verlaufen, wenn jeder Raubkopierer ein Exemplar von Lionheart oder Ambermoon gekauft hätte, nur die Marktbedingungen selbst hatten damals Schieflage.

Erstmal braucht man eine Basis an Kunden, welche überhaupt für Spiele Geld ausgibt. Im Vergleich zu heute üblichen Größenordnungen war das ja quasi ein Bruchteil… bzw man muss sich mal vor Augen halten, dass die Schallgrenze für einen Hit bei etwa 20000-30000 Einheiten lag. Wenn da die Zielgruppe zu jung ist, hat man an sich schon verloren (anders kann ich es mir auch nicht erklären, warum sich beispielsweise von einem Transworld auf dem C64 erheblich mehr verkauft hatten, als ein Turrican 2 auf dem Amiga).

Dann war ja auch noch die Zeit um 1993/94 herum so etwa die kommerzielle Todeszeit für Home-Computer an sich. PCs waren noch im Vergleich extrem teuer und zum Geld verdienen blieben eigentlich nur die Konsolen, wo die Hersteller mit ganz anderen Kosten rechnen mussten. …

Nicht zuletzt ist Deutschland auch ein schwieriger Standort, um Spiele zu produzieren. Gesellschaftlich und politisch war es eine überflüssige Nerd-Wirtschaft und Teile der Presse legte dann auch Maßstäbe an, welche sich hierzulande kaum erreichen ließen. Die Spiele, welche sich am internationalen Markt orientierten, hatten immer den Beigeschmack fehlender Originalität und so lokale Spielkonzepte, welche sich eigentlich hierzulande gut verkaufen, wurden in der Spielepresse eher missgünstig beäugt (man denke nur mal an Wirtschaftssimulationen und die Power Play).
02.03.2015, 12:48 Anna L. (2028 
Sogar fürs Klopapier muss man zahlen.
02.03.2015, 11:49 KidHimself (42 
Interessante Diskussion!

Was ich allerdings feststelle ist,
mit welcher selbstverständlichkeit immer und immer wieder das Raubkopieren als menschliches Grundbedürfniss legitimert wird hier von einigen!
02.03.2015, 10:12 Trantor (363 
Gedruckte Handbücher hin oder her, ich bin auch der Meinung, dass es heute keine Rechtfertigung fürs Raubkopieren mehr gibt. Ende der 80er/Anfang der 90er waren Spiele nicht nur deutlich teurer, sondern in der österreichischen Provinz auch fast unmöglich legal zu bekommen. Ich erinnere mich noch gut, wie wir mal ganz enthusiastisch aufgebrochen sind, um Hero's Quest zu kaufen, nur um dann nach dem Abklappern diverser Geschäfte enttäuscht mit "Fish" von Magnetic Scrolls nachhause zu kommen. Das wäre ja eigentlich eh auch ein gutes Spiel gewesen, allerdings lag dem damals nur ein deutsches Handbuch bei, die Handbuchabfrage im Spiel bezog sich aber natürlich auf die englische Version - sprich unlösbar, trotz Originalkauf.

Und heute? Bekommt man auf Steam und GOG für unter 10 Euro praktisch alles nachgeschmissen - auf GOG sogar noch mit schicken Extras wie Soundtracks (mir persönlich längst viel wichtiger als Handbücher). Nee nee, raubkopieren muss da wirklich niemand mehr.
Wenn man der Meinung ist, dass der fantasielose AAA-Mainstream-Mist keine ~10 Euro wert ist, warum spielt man's dann überhaupt? Die damit vergeudete Lebenszeit ist ja wohl doch noch mehr wert, oder?
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