Die waren für mich der Punkt, an dem Tim Burtons immer schon mal mehr, mal weniger vorhandenes "Style over Substance" Problem völlig aus dem Ruder lief. Außerdem konnte ich zu dem Zeitpunkt auch absolut nicht mehr sehen, wie Johnny Depp sich zum Hampelmann macht. Da hatte er nämlich schon seit Jahren eigentlich nichts anderes mehr gemacht.
Kommentar wurde am 12.10.2022, 08:33 von Frank ciezki editiert.

Da wir an anderer Stelle bereits eine Auflistung der besten Adventure-Spiele und den All-Time-Favorites führen, kam ich beim Lesen des alten Tests von Alice zu der spontanen Eingebung, dass der Titel für mich über einen der tollsten Soundtracks in der Spielelandschaft verfügt.

Chris Vrenna schaffte es meisterhaft, die verquer-bizarre Welt in seinen Stücken einzufangen. Durch die teilweise experimentellen Instrumente entstand ein ganz besonderer Klangteppich, der einen beim Spielen einfängt und durch die irre Handlung treibt.

Für mich ist Alice nicht nur deswegen ein unglaublich gelungenes Spiel.
Diese düstere Adaption des Stoffes atmet über jeden Level, jeden Charakter und jeden Dialog Atmosphäre.

Alice will dennoch nicht jedem gefallen und geht konsequent andere Wege.
Die Kinofilme waren dagegen zu stark auf den Massengeschmack ausgerichtet und haben mich enttäuscht.

Alice Madness Returns war ein schönes Spiel, auch wenn es mir persönlich zu repetitiv gewesen ist und auch die Musik nicht mit Teil 1 mithalten konnte.

Im Strategiespiel-Bereich gibt's das tatsächlich öfters - vor allem dann, wenn Leute wie Gary Grigsby, Norm Koger oder John Tiller beteiligt sind. Ansonsten natürlich bekannt: "John Romero's Daikatana", und bei "Grand Prix 4" hat's Geoff Crammonds Name ebenfalls mal aufs Cover geschafft.

American McGee's Alice ist eine erzählerisch tolle Neuvariante von Alice, die durch (damals) tolle Grafik (sieht immer noch cool aus), sehr cooles Voice-Acting und richtig guten Dialogen spannend erzählt wird.

Dabei muss ich das Gameplay nicht hinten anstellen: Alice spielt sich superfluffig, wenn auch die etwas bessere Gamepad-Steuerung bei Teil 2 dann doch besseres Handling bietet.

Generell ist Alice ein Egoshooter in der dritten Person und sollte auch dementsprechend gesteuert werden: Man sollte nicht den Fehler machen, das Spiel mit Tomb Raider zu vergleichen. Dank der Schulterperspektive sind die durchaus öfters vorkommenden Sprungpassagen allerdings kaum ein Problem.

Ich persönlich finde dann den zweiten Teil besser - aber natürlich auch weniger originell - aber auch das erste Alice ist für mich ein achten Hit!

Dagegen kommt die lahme und langweilig Verfilmung von Tim Burton nicht an!

Archer MacLean ist auch so ein Kandidat der seinen Namen gerne im Spieletitel gelesen hat.