Schlimmfinger Tomator sei Dank, bin ich von meiner großen Weltraumspiele-Exkursion 2021 nun erst jetzt zurückgekehrt. Dabei hätte ich pünktlich zum Weihnachtsbraten und Neujahrs-Sektkorkenknallen zurück sein können, doch gerade die letzten Level 27-31 hielten mich dermaßen in Atem, dass ich nun erst zu den "Heiligen Drei Königen" zur Erde zurückkehren konnte.
Fröhlich, frisch und frei (ja, im Weltraum gibts zum Glück noch keine G-Regeln!) ging ich den frechen Vikingern zur Hand. Ab und an durfte ich sogar einem Werwolf Beine machen und mit einem Drachen Feuer spucken. Diese beiden Zusatzcharaktere schalten sich dann und wann ins Spielgeschehen ein und sorgen für Abwechslung im munteren Rätselknacken. Das Ganze spielte sich via DosBox ohne Ruckler und ohne Abstürze ganz famos. Eingabemedium: Tastatur.
Pats Kritik an der Rendergrafik kann ich nicht teilen. Weder wirken die Figuren hässlich noch wirkt das Ganze unpassend in Bezug auf die Hintergrundgrafiken. Mich hat es von daher nicht gestört. Was aber hinsichtlich der Grafik störte war, dass bestimmte Grafiken (auch auf Grund der gering auflösenden VGA-Pixel) so angelegt waren, dass man gewisse Objekte, wie z. B. Leitern oder Durchgänge, schwer oder gar nicht erkennen konnte.
Nun aber zum Positiven:
Lost Vikings 2 macht richtig Freude und man erinnert sich gleich an den (noch besseren) Vorgänger. Wirklich großer Spaß kommt in den ersten Spielstufen so bis ca. Level 11/12 auf. Danach wird es zusehends knackiger und man muss all zu oft die Walküre Freya um Wiederbelebung des Rätseltrios bitten. Mal ein einfacher Level (auch in höheren Spielabschnitten) hätte dem gestressten Spieler sicherlich gut getan.
Ein paar Eckdaten zur Info:
* tolle Ingame-Musiken, wobei mir der Ambienttitel aus der 2. Welt am besten gefällt
* Spiel fängt wunderbar leicht und nicht all zu fordernd an...
* ...endet dann aber mit einem (zu) saftigen, fast schon unfairen, Schwierigkeitsgrad
* gefühlte 300 Tode gestorben
* gefühlt 200 mal Levelneustart ausgelöst
* gefühlt 100 mal geschrien, wenn kurz vor Levelende sich ein Mitstreiter verabschiedet hat
* zu Beginn des Level 19 werden doch tatsächlich
Zigeuner beleidigt, indem sie eines Raubes bezichtigt werden (heutzutage würde das natürlich einen Riesenskandal nach sich ziehen
)
Mit großem Spielspaß biss ich mich förmlich durch die einzelnen Level. Leider machten immer wieder Trial & Error Passagen (ja, die gabs auch beim ersten Teil, nur nicht in solch massiver Form!) und teils enorm schwer zu bewältigende Abschnitte das Wikingerleben schwer. Von daher sehe ich die hier bereits ausgesprochenen Kritiken als gerechtfertigt an.
Lost Vikings ist ein würdiger Nachfolger, der etliche schöne Spielstunden parat hält...aber leider auch viel Potenzial verschenkt und leider auch zu viele Frustmomente bietet. Insbesondere die letzten Spiellevel mit Tomator sorgen für graue Haare. Hier wird auch offensichtlich, dass die Kollisionsabfrage so ihre Schwierigkeiten hat.
Apropos Tomator: Der fiese Grünling aus dem Weltall entpuppt sich am Ende als
kleiner Rotzlöffel, der einfach mal nur "richtig interaktiv" zocken wollte.
Kurzum, ich vergebe
8 Punkte für den gelungenen, aber sehr schweren Nachfolger.
Wie dem auch sei. Ich bin nun mit meinem interstellaren Spieljahr 2021 offiziell durch. In diesem Jahr werde ich mich wohl wieder mehr meinen Lieblingsgenres Rennsport und Adventures widmen. Allen Kultboyanern ein famoses Spielejahr 2022!
Kommentar wurde am 06.01.2022, 15:48 von jan.hondafn2 editiert.