Hab das gerade vor ein paar Tagen wieder mal gespielt. Und, naja, gleich durchgespielt. Es ist eher kurz und eher leicht, funktioniert insgesamt jedoch ganz gut.
Die Texte sind jetzt nicht gerade schriftstellerische Höchstleistung - was auch dem relativ kleinen Textfenster geschuldet werden kann.
Die Grafiken sind allesamt ganz nett. Einige sind sogar richtig gut. Musik gibt es keine aber hin und wieder einen Soundeffekt, der mich wegen der sonstigen Stille regelmäßig erschreckt.
Als deutsches Personal Nightmare würde ich es nicht bezeichnen, zumal die Atmosphäre meist eher komisch als gruselig ist (eher "Tanz der Vampire" als "Dracula"). Das macht aber nichts.
Ich denke, ein großes Problem ist jedoch schon der Titel: "Ein Toter hat Heimweh" alleine wäre gut gewesen. Fängt den Charme recht gut ein. Durch das "Inspektor Griffu" kriegt das Spiel für mich eher eine Art "Edgar Wallace"-Note, was es absolut nicht hat. Es ist kein typischen Kläre-den-Mord-auf-Spiel.
Wichtig zu wissen, ist, dass es sich (ähnlich wie bei Soul Crystal) eben NICHT um ein Textadventure handelt. Das Spiel hat keinen Parser sondern eine Maussteuerung mit anklickbaren Verbicons und Standbildern.
Als Budgetspiel für Einsteiger meiner Meinung nach durchaus empfehlenswert. Man hat es auch ohne Lösung in gut drei Stunden durch.
Ich komme aber nicht darum herum, noch über den Test der ASM zu meckern. Und zwar richtig!
Was soll das? Der Test wurde 1990(!) geschrieben, liest sich jedoch wie der Bericht einer Schülerzeitung von 1985.
Zunächst hält sich der Autor einen ganzen ABsatz damit auf, zu erklären, dass Ariolasoft jetzt United Software heisst - was aber egal ist, da das Spiel noch unter dem Label Ariolasoft herauskommt. Toll!
Dann lässt er sich darüber aus, dass es am Atari ST günstiger ist (das hat mit Nachfrage zu tun, mein Bester - davon abgesehen ist dieses Spiel auch damals kaum mehr als 25 Märker wert).
Aber gerade hier wäre es professionell gewesen, die Unterschiede der Versionen aufzuzeigen, statt zu sagen "Ich nehme mal die günstige Version. Die anderen sind eventuell vermutlich vielleicht eh gleich oder auch nicht."
Tatsächlich ist es so, dass der Amiga bei einigen Grafiken statt Schraffuren schönere Farbflächen hat - viele der Grafiken sind jedoch praktisch 1:1 - und der PC hat nur unpalettiertes EGA, was die Grafiken nochmal einen Zacken schlechter macht, als die des ST (am besten sieht man das am Titelbild).
Dafür empfinde ich den Farbkontrast der Schrift beim PC am besten und leider beim Amiga am schlechtesten.
Schön auch, dass der Tester eine Liste von Gegenständen hingeschrieben hat, die er während seines Testspieles aufgenommen hat.