@Frank: yes, der Jetpack hat dem Spiel wahnsinnig gut getan, damit machte das erkunden nochmal mehr Spaß

Sagt mal, habt ihr vielleicht Tipps, welche Spiele nahe an Gothic/Risen/Elex rankommen? Witcher hab ich alle durch, Elder Scrolls auch. Divinity 1 hab ich auch durch (mag aber lieber Solo-helden als Gruppen Management). Kennt ihr Kingdoms of Amalur: Re-Reckoning, ist das empfehlenswert?

Und ja, ein bisschen sind wir jetzt schon Off-Topic. Aber immerhin geht’s um Spiele "ähnlich Gothic"

Arcania gehört nicht zur Gothic-Reihe! Naja, so halb wenigstens nicht. Angekündigt war es als Gothic 4, doch als dann der nicht vorhandene Geist der Gothic-Reihe immer deutlicher wurde (sozusagen), wanderte "Gothic" in den Untertitel, um nicht allzu großspurig falsche Versprechungen zu machen. Schuld am Arcania-Debakel trägt aber nicht Spellbound, sondern JoWood. Das Spiel war längst nicht fertig, aber JoWood praktisch pleite. Also musste das Ding auf Ork komm raus in den Handel. Einfach auch, um die Entwicklungskosten einzusparen. Noch schlimmer als Arcania war dann das allein lauffähige Addon Fall of Setarrif. Hier fegte JoWood nur noch die Reste der Arcania-Produktion zusammen und klebte sie irgendwie aneinander. Eine bugverseuchte Katastrophe zum Fremdschämen! Wirklich leid tat es mir um Spellbound, die praktisch mit JoWood untergegangen sind. Die Desperados-Macher haben eigentlich immer solide Arbeit geleistet! Für den panischen Aktionismus ihres Publishers konnten die Mannen aus Kehl am Rhein ja nichts.
Kommentar wurde am 25.11.2020, 16:41 von Bearcat editiert.

Massig coole Ideen. Auch dass man nicht einfach in anderer Leute Behausungen rennen kann, wenn man keins auf die Glocke bekommen will, oder dass die meisten Menschen einen K.O. schlagen und ausrauben wenn man einen Kampf verliert. Das viele Gefluche hat mir auch gut gefallen ( " Der letzte Scheiß".

Bei Elex fand ich cool, dass ein Action-Rollenspiel mich mit einem Jetpack ausrüstet. Außerdem die fiesen Monster. Direkt einer der ersten Aufträge schickt einen auf eine Insel die von einem Vieh bewacht wird, das wie Baby-Cthulu aussieht und gegen das man erst vielleicht 20 Stunden später eine Chance hat. Also erstmal lieber ausweichen.

Schlechtester Teil der Gothic Reihe war der Ableger "Arcania - A Gothic Tale" von Spellbound Entertainment. Absolut lieblos hingerotzt.
Finger weg !

Hatte damals nur die Demo gezockt, ihr könnt mich gerne vierteilen aber gepackt hat es mich ni wirklich. Vielleicht lag es auch daran das in 2001 generell für mich ein gutes Spieljahr war ... Dem Remaster könnte ich allerdings noch ne Chance geben wenn es denn erscheint. Einer Wertung enthalte ich mich der Fairness halber.
Kommentar wurde am 25.11.2020, 15:44 von robotron editiert.

Ja, Pat, ich sehe das genauso. Spiele von PB schaffen es immer wieder, mich „nur noch eine Mission“ erledigen zu lassen.
Da ja auch der Output überschaubar ist (ca. alle drei Jahre ein Spiel) habe ich dann auch immer wieder Lust drauf. Wird halt nicht so inflationär rausgehauen, wie andere Spielserien.

Ich finde die Risen-Spiele richtig gut - auch wenn Risen 2 und 3 recht verkorkste Anfänge haben.

Auch Elex gefällt mir richtig, richtig gut!

Generell kann man sich schon darüber beklagen, dass PB immer das gleiche Spiel macht aber - ganz ehrlich - ich will das so!
Ich will dieses typische Piranha-Bytes-Rollenspiel! Und ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn das nächste auch wieder die gleiche Formel verwendet.

Ja, schlussendlich ist die Frage, wer hat es bisher am besten gemacht. und da hat für mich Gothic 2 leicht die Nase vorn hat vor Gothic 1.
Risen 1 hat dieses mediterrane FLair, das ich einfach toll finde - aber von dem spiele ich meist nur noch die ersten Kapitel.
Risen 2 und 3 haben dieses coole Piratenflair, das ich auch toll finde.
Und Elex ist halt ohnehin was besonderes mit seinem Endzeitszenario und seinen Fraktionen, wo man wirklich fast das kleinste Übel auswählen muss (noch nie war es für mich derart schwer, mich zu entscheiden).

Auf die Nerven gehen mir mittlerweile nur die Berserker mit ihren doofen Regeln, buh Dann lieber ein abgerockter Outlaw von der Müllhalde Andererseits... die Kleriker haben einfach die schönsten Rüstungen... ne, ich muss nochmal nachdenken

oh, endlich jemand, der auch die neueren Piranha-Games noch mag, das freut mich

Klar wiederholen die sich. Aber ehrlich gesagt stört mich das kaum – ich kenne auch wenige Spiele, die diese Art von Stimmung so hinbekommen.
Ich fand Risen1 zb. wirklich super, Risen 2 & 3 ebenfalls sehr gut, auch wenn mir das Piraten-Dings nicht so zugesagt hat (und die Bosskämpfe totaler Quatsch waren).

Elex fand ich ebenfalls wieder großartig, hat mir sehr viel Spaß gemacht – allerdings muss ich Frank recht geben, die drei Fraktionen waren irgendwie alle nicht das gelbe vom Ei, ich hab mich für die entschieden, die mir am wenigsten auf die Nerven gegangen sind. Aber eigentlich hätte ich sie gern alle platt gemacht

Den Beitrag von Knispel unterschreibe ich besonders geschwungen. Genauso denke ich auch über die Spiele der Piranhas. Sie sind sogar allesamt MEINE Rollenspiele, die ich allesamt mehrmals durchgespielt habe, bzw. gerade daran sitze. Selbst das ach so böseböse Risen 2 habe ich schon zweimal durch, beim zweiten Mal allerdings mit diversen Aufhübschungen.
Bei Gothic 1 fällt der Schlüsseldialog gleich am Anfang. Der Dialog, der alle Spiele von Piranha Bytes von den anderen Rollenspielen unterscheidet. Bis dato war der Protagonist in einem Rollenspiel von Anfang an der ULTIMAtive Held mit Funkelrüstung und Glitzerschwert, strahlend in seiner Reinheit und Herzensgüte, blablabla. Und dann beginnt Gothic 1 so:

Namenloser Held: "Ich bin..."
Diego: "...nur eine weitere arme Sau, die hier zu überleben versucht."

Der Held hat keinen Gedächtnisverlust, sein Name interessiert in dieser harten Welt einfach nicht. So war bis dahin noch kein Held in "sein" Spiel eingeführt worden. Gothic packte den ganzen Rollenspielklischeemist an den Weichteilen und schmiss ihn aus dem Fenster. Ja, es gibt als Monsterfußvolk auch Ratten und Wölfe und Goblins (und Orks bekanntlich sowieso), aber eigentlich schon die erste Blutfliege oder der erste Scavenger zeigen, das hier ein anderer Wind weht. Und dazu diese Grafik, die wie gewachsen aussieht! Bei aller kantigen Polygonarmut und den Matschtexturen sieht das Minental einfach echt aus. Man kriegt Prügel an jeder Ecke, aber man möchte dennoch nicht mehr raus aus dieser Welt. Freilich wurde Gothic 1 von Gothic 2 noch in jeder Hinsicht geschlagen, aber leider ist es hier auf Kultboy (noch) streng verboten, einen endlosen Riemen über das vielleicht beste Rollenspiel zu verfassen.

Hmm, Elux. Schönes, sauschweres Spiel.Entweder bin ich alt geworden, oder es ist noch härter, als die Gothic-Spiele es waren. Habe mich noch nirgendwo sonst so viele Stunden lang klein und schwach gefühlt.
Was die Fraktionen angeht, habe ich auch lange gegrübelt, allerdings weil sie mir alle unsympathisch waren. Habe mich zum Schluss für die mit den coolsten Gadgets entschieden. 0

Nachdem ich endlich vor einigen Tagen mal dazu gekommen bin, ELEX aus meiner GOG-Bibliothek anzuspielen, musste ich unweigerlich wieder an diesen exzellenten Klassiker denken

Ich habe Gothic erst rund zwei Jahre nach seinem Erscheinen im Frühjahr 2003 gespielt und hätte die Flinte beinahe gleich wieder ins Korn geworfen. Was für eine -Kampfsteuerung! Jeder Scavenger, jede Blutfliege war am Anfang ein Kampf auf Leben und Tod. Wurde dann noch mehr als ein Monster auf einmal auf einen aufmerksam, hieß es: RENNEN. Zum Glück bin ich am Ball geblieben, denn das Spiel bietet eine tolle Atmosphäre. Dadurch, dass man in einem riesigen Freiluftgefängnis unterwegs ist, wird die Welt glaubwürdig begrenzt. Trotzdem gibt es wunderbar viel zu erkunden, hinter jeder Ecke könnte eine Truhe o. ä. mit wertvollem Inhalt liegen. Dieses „handgebaute“ Feeling bekommt Piranha bis heute super hin, kein Vergleich zu den vielen Baukastenwelten (hallo Ubi ). Dazu wurde an jeder Ecke geflucht, gesoffen, gekifft. Bis heute haben sich Figuren wie Diego, Gorn oder Lester „eingebrannt“.

Dazu die drei unterschiedlichen Lager und das tolle Gefühl, dass jeder Stufenanstieg wirklich merkliche Verbesserungen mit sich brachte. War das ein tollen Erlebnis, wenn man endlich seinen ersten Snapper oder gar Ork bzw. Mensch aufs Kreuz gelegt hatte. Wunderbar auch, wenn man endlich diesen nervigen Wolf, der einem auf dem Weg zur Mine dauernd in den Rücken sprang, erledigen konnte.
Auch andere Anekdoten sind haften geblieben: Fleischwanzeneintopf ( ), In-Game Mini-Konzert von InExtremo oder der nervige Bug, der den Zugang zur Mine trotz erfüllter Voraussetzungen versperrte.

Zusammen mit Teil 2 die frühen Höhepunkte von Piranha Byte. Mit Gothic 3 konnte ich dann nicht viel anfangen, Risen 1-3 habe ich jedoch gerne gespielt( allerdings wurden sie für meinen Geschmack mit jedem Teil schlechter.

ELEX kann ich allen Gothic-Recken empfehlen. Klar, PB programmiert letztlich seid knapp 20 Jahren immer das gleiche Spiel mit neuer Grafik. Vieles wirkt auch in der Tat altbacken: das Kampfsystem ist nicht gut, die Grafik wirkt reichlich veraltet (wenn auch auf eine merkwürdige Art schön), die Animationen der Figuren sind immer noch reichlich steif.
Sagte ich schon, dass es wieder drei Fraktionen gibt? Aber aus meiner Sicht (im Vergleich zu Risen 2+3) wieder richtig gute, wo man mal wieder grübelt, wem man sich anschließt. Auch der Schwierigkeitsgrad ist wieder Gothic-like deftig, so das man sich nicht von Beginn an überall durchschnetzelt.

Für Gothic-Fans, die mit den unbestreitbaren Defiziten von PB-Spielen leben können, eine echte Empfehlung

In der aktuellen Gamestar ist ein super Artikel über Aufstieg und Fall von Gothic. Sehr detailliert und spannend. Insbesondere Markus Scheer wird mal korrekt einsortiert.

Wer einen Eindruck möchte, kann dies hier finden.

Rummeckern wegen fehlender Mängel - das kriegen die ganzen Namenlosen Helden da draußen locker hin!

Ob das den Fans gefällt ? Ein gut funktionierendes Kampfsystem würde schon stark vom Original abweichen.

Ein Lebenszeichen vom Gothic-1-Remaster. Und es liest/hört sich sehr schmackhaft (an)!