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Amiga Joker 3/93



Die Schuldfrage

Irgentwie sind doch auch die Softwarehändler und -hersteller an der ganzen Raubkopiererei schuld! Fast jedes andere Produkt darf man vor dem Kauf mal testen, bloß bei (teurer!) Soft ist das in der Regel nicht möglich. Schön, man kann sich natürlich Eure Tests reinziehen, aber mehr als einen groben Überblick können die natürlich nicht bringen. Ob einem ein Spiel gefällt oder nicht, das merkt man letzten Endes immer erst beim Ausprobieren. Und da die Hersteller meistens keine Demos ihrer Games herausgeben, wundert mich persönlich das Raubkopierer-Unwesen überhaupt nicht...

klärt Uwe Zemke aus Nindorf auf

Machst Du es Dir da nicht etwas zu einfach? Mal davon abgesehen, daß Demos heutzutage eh schon an der Tagesordnung sind, liegt das Problem wohl darin, sie in finanziell überschaubarer Menge an die richtigen Leute zu bringen. Außerdem: Selbst ein schlechtes Produkt berechtigt nicht zum Diebstahl; wohin die Raubkopiererei führt, sieht man ja, und Kaffeemaschinen durften wir auch noch nirgendwo antesten...
von Darkpunk

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User-Kommentare: (123)Seiten: «  3 4 5 6 [7] 8 9   »
21.11.2016, 15:10 forenuser (3688 
Ja, ein Leben ohne Videospiele. Grausam, die armen Kinder. So denkt doch einer an die Kinder!
21.11.2016, 15:07 Retro-Nerd (13469 
Computerspiele sind doch kein Kulturgut als Produkt an sich. Das sind Luxusgüter. Da gibt es keine Moralfrage beim kopieren anhand der Einkommenssituation. Kopieren ist moralisch und rechtlich verwerflich, egal wieviel man verdient. Und ein Recht darauf hat(te) man auch nicht. Merkwürdige Einstellung aus deiner perfekten "Fabelwelt".
Kommentar wurde am 21.11.2016, 15:08 von Retro-Nerd editiert.
21.11.2016, 15:06 forenuser (3688 
Retro-Nerd schrieb am 21.11.2016, 14:15:
Soviel Philosophie am mittag. Kopiert haben damals ALLE! Auch die "reichen" Kids. Warum? Weil es auf den Heimcomputern so einfach ging. Punkt. Rest ist Spekulation und Statistik.


So sieht's aus. Damals wie heute ist die Hemmschwelle gering und es wird kaum jemand erwischt...

Der Rest (die böse Industrie, das arme Elternhaus, die Anderen kopieren ja auch etc.) dient nur zur Beruhigung des eigenen Gewissens.
21.11.2016, 15:02 Britney (393 
drym, ich glaube eine Gehirnhälfte ist da möglicherweise gerade ausgehakt.

Aber zum ewigen Streitpunkt. Ich denke Timmy hat es ebenso verdient Viecher in Alien Breed wegzumetzeln, Rätsel in Maniac Mansion zu knacken und Controller nach verlorenen Kämpfen in der Amiga Version von Street Figher an der Wand zerschellen zu lassen, wie reiche Bengel. Böderweise ist diese Welt enorm grausam, so dass einige Kinder ohne dieses Vergnügen aufwachsen müssten. Das halte ich aber für umso grausamer. Weniger grausam finde ich daher, wenn Spiele raubkopiert und gespielt werden von jenen, die so nicht kaufen würden, weil sie nicht können. Den wealthy Kids in Reihenhaussiedlungen usw. sollte selbstverständlich die volle Gewalt des Staates und der privaten Wirtschaft zugewandt werden: Knast, Konfiszion, Eintrag in das PFZ usw.
21.11.2016, 14:43 spatenpauli (949 
advfreak schrieb am 21.11.2016, 14:17:
Win-Win-Situation?

Erklär das mal den Bestohlenen.
21.11.2016, 14:37 Retro-Nerd (13469 
Thalion ist aber nicht ausschließlich an den Raubkopien gescheitert. Die haben einige Spiele viel zu lange in der Entwicklung gehabt, aber parallel keine PC oder Konsolenversion mitentwickelt (z.B. Ambermoon oder Lionheart). So ist man dann einfach Pleite gegangen.
21.11.2016, 14:27 drym (4220 
Yeah, Win-Win.
Außer für Thalion

Und ich finds vor allem geil, wie eigentlich jeder Recht hat.
In diesem Sinne, schönen Nachmittag!
21.11.2016, 14:17 advfreak (1538 
Nun ich würde mal sagen, die Raubkopierer-Kids von damals sind die zahlenden Kunden von heute. Vermutlich würde die Branche heute nicht da stehen wenn sich die Homecomputer damals nicht so rasant - dank "Gratis" - Software verbreitet hätte. Aus einem Nischenmarkt wurde somit ein lukrativer Milliardenmarkt. Win-Win-Situation?
21.11.2016, 14:15 Retro-Nerd (13469 
Soviel Philosophie am mittag. Kopiert haben damals ALLE! Auch die "reichen" Kids. Warum? Weil es auf den Heimcomputern so einfach ging. Punkt. Rest ist Spekulation und Statistik.
Kommentar wurde am 21.11.2016, 14:16 von Retro-Nerd editiert.
21.11.2016, 14:14 DaBBa (3196 
Tja, nu... Gibt Leute, die aus den gleichen Gründen bewusst Plagiate von Markenklamotten kaufen.

Das Problem ist ja nicht nur bei Software vorhanden.
21.11.2016, 13:54 drym (4220 
Hängt von Timmy ab.
Ist Timmy 12 oder 22?
Tut Timmy alles, um einen Job zu bekommen, ist Timmy vielleicht körperlich beeinträchtigt und kann nicht arbeiten?
Hilft Timmy bedürftigen Nachbarn beim Einkaufen und engagiert sich ein seiner Freizeit bei der freiwilligen Feuerwehr und der Flüchtlingshilfe?

ODER ist Timmy stinkend faul und motzt seine Eltern an, wenn die ihm nicht seine Lieblingswurst einkaufen und seine Wäsche waschen?

Das sind in der Tat bedenkenswerte Fragen in diesem Kontext.
21.11.2016, 13:49 forenuser (3688 
Natürlich träge man auch eine moralische Schuld.

Der Timmy nimmt eine Leistung ohne Gegenleistung in Anspruch. Er verlangt, dass andere ihn durchfüttern. Es gibt kein Menschenrecht auf Spiele, Musik und Filme, dass sind Luxusartikel.

Ich vermute mal, Timmy würde sich aufregen wenn er Nachbars Rasen mähen, das Auto waschen oder den Hund ausführen muss ohne dafür entlohnt zu werden.
Kommentar wurde am 21.11.2016, 13:51 von forenuser editiert.
21.11.2016, 13:49 drym (4220 
Britney große Weisheit, wir nur Neandertaler mit kleine Weisheit.
Nix Diskussion müsse machen weil große Weisheit hat Keule von Recht und besser Argument. Und Moral-Besiegung weil arme Leute Mitleid habe verdienen.

Wer hat hier gesagt, dass arme Leute nicht schwarzsehen und -spielen sollen?
Ich schrieb von Leuten, die Kohle haben.

Und wer nicht SO VIEL Kohle hat, muss eben überlegen, wofür er sie ausgibt. Sind Spiele und Musik umsonst kann man eben mehr für Zigaretten und Kneipentouren ausgeben, sich ein teureres Fahrrad kaufen oder Markenklamotten oder was auch immer.

Ja, so ist das. Man muss seine Ressourcen aufteilen und Ausgaben nach Gewichtung besorgen, auf das eine verzichten um sich das andere leisten zu können.
Ich verzichte auf alles mögliche, weil ich es mir nicht leisten kann oder mag, dafür gibts z.B. gesundes Essen.

Bei Menschen, die am Existenzminimum leben ist es wirklich noch mal was anderes, denen habe ich auch nirgends einen Vorwurf gemacht und ich gehe mal stark davon aus, dass die meisten hier und überhaupt die moralische Schuld solcher Taten geringer gewichten, je bedürftiger der "Täter" ist.
Gottchen.
21.11.2016, 13:34 Britney (393 
Mich langweilen diese Behauptungen und Stereotypen ehrlich gesagt, zudem sie nicht mit dem übereinstimmen, was ich in meinem Umfeld seit den frühen 1990er beobachtet habe. Wer raubkopiert, weil die Kohle nicht da ist, trägt keine moralische Schuld, wenn auch eine rechtliche. Ob Timmy mit Alkieltern ohne Kohle im Plattenbau seine Spiele kopiert oder nicht, hat in der Praxis keine andere Konsequenz, als dass Timmy an diesem Rechner, den er sich vom Hintern abgespart hat, Spaß hat oder eben nicht. Timmy hätte ohne Raubkopiererei vermutlich gar keinen Rechner, so wie er keine Konsole hat, weil man dort nichts zocken kann, ohne Geld zu blechen, das ist nicht da ist.

Wer Kohle hat stellt sich gerne die Trophäen in den Schrank, so wars bei mir im Freundeskreis zumindest weitläufig. Die lucky Kids hatten Originale, haben Zeitschriften gekauft usw., die Prekarianten haben raubkopiert und mitgelesen, waren meist mindestens eine Hardware-Generation hinterher. Wo ist das Problem?
21.11.2016, 13:13 DaBBa (3196 
*ack*
Natürlich hätten niemals alle Schwarzkopierer das Original gekauft. Das lässt aber nicht den Umkehrschluss zu, dass sich alle Schwarzkopierer das Original sowieso nie gekauft hätten. Wer das behauptet, der belügt sich selbst. Es gibt Leute, die original kaufen könnten, dies aber nicht tun (bzw. dann doch, falls der Kopierschutz lange genug hält).

Mittlerweile haben wir eine Situation, in der Digitalvertrieb sich zunehmend etabliert. In dieser Welt wird eine Online-Authentifizierung (einmalig oder ständig) von den meisten Nutzern hingenommen. Diablo III telefoniert auf dem PC auch im Singleplayer-Modus permanent nach Hause und wurde trotzdem gekauft.

Anders als zu Zeiten von physikalischen Datenträgern muss man als Käufer keine Original-CD oder -Diskette mehr vorhalten und einlegen und auch keine Handbuchabfragen mehr beantworten. Der damals bestehende Komfort-Vorteil der Schwarzkopien ist zum großen Teil weggefallen; teilweise sogar ins Gegenteil verkehrt (automatisches Ausrollen von Patches über Steam etc.).
Kommentar wurde am 21.11.2016, 13:14 von DaBBa editiert.
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