7.6.2015 - Tag 3 - Gesamtspielzeit: ca. 4 Stunden
Mission 10:
Auch Maniac wurde befördert und befehligt ab sofort sein eigenes Geschwader. Als wir gemeinsam in den Weltraum hinausschießen bleiben uns exakt 3 Minuten, um alle feindlichen Schiff in der Nähe eines Störsenders auszuschalten. Beim regen Gebrauch von Hitzesuchenden- und Freund/Feind-Raketen ist das auch überhaupt kein Problem. Beschränkt man sich allerdings allein auf die Bordgeschütze, dann nimmt das dezimieren der roten Punkte auf dem Radar schon weit mehr Zeit in Anspruch.
Generell ist die Weltraum-Action auf dem GameBoy Advance gut rübergebracht worden. Steuerungstechnisch gibt es da wenig zu bemängeln. Außer natürlich der Tatsache, dass sich solche Spiele mit einem Joystick/Flightstick einfach sauberer spielen lassen, als mit dem Steuerkreuz. Die schwache Präsentation der Story führt aber dazu, das ich mehr und mehr das Interesse am Spiel verliere. Die Logik-Löcher sind sogar geradezu unverzeihlich - und gipfeln darin, dass dieses Spiele-Tagebuch vorzeitig beendet wird. Dazu im nächsten Log aber mehr.
Die Digi-Soundeffekte sind prima und haben wenigstens ein paar Brocken Sprachausgabe. Dafür wirkt aber die Musik arg generisch - völlig Wurst ob nun das Titelthema, das Gedudel in der Kantine oder der ewig gleiche Track, der während der Abstecher im Weltraum abgespielt wird. Ganz schön Langweilig und einem Wing Commander völlig unwürdig.
Zurück in der Kantine der Midway offenbart Todd "Maniac" Marshall, dass einer seiner Piloten vermisst wird. Spontan entschließt sich Lane "Kreuz" Casey nach ihm zu suchen.
Mission 11:
In der Einsatzbesprechung werden dann kurz die Details der Rettungsmission erörtert. So ist der verlorengegangene Pilot (zum Glück) zwar mittlerweile aufgelesen worden, aber dessen Rettungsshuttle würde einen Angriff nicht lange standhalten. Ich schwirre also los und lasse die Start- und Landerampe unseres Mutterschiffes hinter mir, um ihm Geleitschutz zu geben. Fernab der Midway treffe ich auf das brüchige Shuttle und gerate in Panik: Es sind einfach zu viele Gegner! Ich schaffe es nicht, sämtliche Aufmerksamkeit der Feinde auf mich zu lenken und verliere die Kontrolle ... und letzten Endes auch das Shuttle.
Mich ärgert es maßlos, dass mir in der Einsatzbesprechung kein Flügelmann zugewiesen worden ist. Dann wäre die Chance größer gewesen, sein Leben zu retten. Überhaupt: die Zeiten, wo ich mir (wie in WC 3+4) vor dem Abflug explizit einen Kameraden aussuchen darf, der an meiner Seite fliegt , sind wohl vorbei. Warum nur, zum Teufel? Nach dem explodieren des Rettungsshuttles habe ich alle Zeit der Welt, um meine Rachegelüste an diesen Mördern auszuleben. Sterbt, ihr Schweine! Probleme bereiten die Gegner nicht - ich bin ihnen haushoch überlegen - umso ärgerlicher, dass sie unseren Kameraden zu menschlichem Gyros verarbeiten konnten. Zum ersten Mal höre ich auch ein "Mission Failed" aus dem Lautsprecher knarzen, als ich nahezu unbeschädigt (und völlig alleine) die Midway ansteuere. Dumm gelaufen.
An dieser Stelle wäre in der Kantine ein Gespräch mit Maniac sehr nett gewesen. Zum einen, um das eben geschehene Revue passieren zu lassen. Aber hauptsächlich, weil der mittlerweile tote Pilot ja unter seinem Kommando stand. Das Spiel ist jedoch nicht willens, eine emotional packende Geschichte zu erzählen. Oder auch nur auf aktuelle Geschehnisse einzugehen. Tierisch genervt - wegen viel zu wenig Atmosphäre, dass die Weltraumgefechte hier normalerweise gut flankieren könnte - gehe ich zur nächsten Lagebesprechung.
Mission 12:
Beim Briefing wird währenddessen schon unverblümt von "den Aliens" gesprochen. Wissen die mehr als ich? Natürlich. Ich würde sogar darauf wetten wollen, das es auf dem PC-Prophecy nach 12 Missionen schon viel mehr Hintergrundinformationen gab. Obwohl...vielleicht doch nicht. Besser keine Wette eingehen. Auf dem Computer könnte das Storytelling auch eine mittlere Katastrophe sein. So viel kann ich an dieser Stelle schon vorweg nehmen (schließlich ist das hier der Log-Eintrag vom vergangenen Sonntag): Auch nach Mission 26 (!) ist auf dem GameBoy Advance immer noch nicht klar, gegen wen man denn nun genau kämpft. Woher sie kommen und was sie wollen. Während das Spiel aber so tut, als wären die Spieler über alles informiert. Das ist Verrückt! Auf dem Handheld-Prophecy werden mir eindeutig Cutscenes, Dialoge und Info-Häppchen vorenthalten - und ich bin dann verwirrt, wenn urplötzlich von toten/vermissten Personen oder einer Technologie von den Aliens geredet wird, als wäre es eine in Stein gemeißelte Selbstverständlichkeit. Oftmals werden Sachen - die vorher mit keiner Silbe Erwähnung fanden - in den Raum geworfen. Furchtbar! Beim stilvollen Aufbau einer Hintergrundgeschichte habe ich selten ein kläglicheres Versagen erlebt als hier.
Was immer das auch für Viecher sind: Sie haben eine kilrathische Sternenbasis eingenommen und sie zu einem vorgeschobenen Stützpunkt verwandelt. Wir fliegen Patrouille in der Nähe dieser Basis. Search & Destroy - 4 Abschüsse für mich, 2 holt mein namenloser Begleiter. Alles gut gelaufen.
Zur Abwechslung ist in der Kantine auch mal wieder nichts los. Ich kann ja ein paar Selbstgespräche führen, bevor ich zur nächsten Einsatzbesprechung dackel.
Mission 13:
Jetzt geht's rund. Wir befinden uns in der Nähe einer großen, feindlichen Flotte, die früher oder später auf die Midway aufmerksam werden wird. Deswegen führen wir einen Präventivschlag aus. Maniac und seine Schwadron sollen einen dicken Kreuzer aus dem All pusten, während meine Leute und ich das Ablenkungsmanöver leiten und einen Nachschubkonvoi angreifen. Da in der Besprechung von weiteren Zielen die Rede ist - die wir nach eigenem ermessen angreifen dürfen - könnte das lustig werden. Sogar von ein paar Kilrathi's werden wir unterstützt. Dem kleinen Rassisten Maniac schmeckt DAS natürlich so gut wie 5 Jahre abgelaufenes Bier. Ich dagegen freue mich über jede Abwechslung im tiefen Weltraum.
Zu dritt steuern wir den ersten Navigationspunkt an und treffen dort auf ein weiteres Kilrathi-Schiff, das uns unterstützt. Eines von diesen Mark 3-Dralthi Schiffen. Wie ein heftiger Sturm kommen wir über die feindlichen Einheiten und bringen Tod und Verderben fast im Sekundentakt. Bei dem Gemetzel (die Katzen kämpfen ausgezeichnet!) bin ich schon froh, überhaupt noch einen Abschuss für mich verbuchen zu können. Heute sind wir kollektiv Erbarmungslos!
Beim zweiten Navigationspunkt verfrachte ich mich wie eine hungrige Zecke am Heck eines dicken Alien-Kreuzers, der dort überraschend auftaucht. Das ist aber mal ein mörderischer Nachschubkonvoi! Zwei Raketen und viele Schüsse in die Triebwerke später habe ich dann meinen allerersten dicken Brummer ins Jenseits befördert. Ahhhh....dieser befriedigende Lichtblitz, wenn so ein Monstrum in sich zusammenfällt.
Ein 4 gegen 4 Duell bildet beim letzten Navigationspunkt den krönenden Abschluss. Ohne Verluste räumen wir auf wie beim Frühjahrsputz!
Zurück auf der Midway.
"Sie sind aber noch spät auf. Ich dachte, alle Piloten brauchen ihren Schönheitsschlaf?"
Hä? Wat? Ich bin doch gerade erst auf der Station eingetroffen - so kurz nach dieser Zerstörungsorgie trage ich vielleicht sogar noch meinen Helm unter dem Arm. Aber wie immer werden die Dialoge in der Kantine unmittelbar nach der Landung abgespult. Scheinbar ist es schon ziemlich spät, als ich auf die Wissenschafts-Offizierin Finley treffe. Tausende Kilrathi werden vermisst, lässt sie mich wissen. Die Aliens machen Gefangene! Auch mit Hawk kann ich mich kurz unterhalten. Wahnsinn, gleich zwei Gesprächspartner auf einmal in der Kantine...
Mission 14:
Blair ist aktuell ja immer noch entführt. Das Gespräch mit dem gutaussehenden Hawk ruft mir das wieder ins Gedächtnis. Ich solle mir das doch gefälligst nicht zum Vorwurf machen, so sein Kommentar. Nun, tue ich nicht. Ich mache da nach wie vor eher dem Spiel Vorwürfe, während des Fluges mit diesem altgedienten Veteranen Nullkommanichts von seiner Verschleppung mitbekommen zu haben. Auf dem Rückflug zur Midway ist ja noch nicht mal sein Raumschiff vom Radar verschwunden! Willkommen auf der ewigen Baustelle Wing Commander Prophecy ... Treten Sie ein und genießen sie die Stirnfalten der Verwirrung, die wir ihnen besorgen. Oder lachen sie sich kaputt - wenn Sie nicht schon vorher genervt das Spiel zur Seite geschleudert haben.
Mit einem Chris Roberts in der Projektleitung wäre das alles hier nicht passiert, behaupte ich felsenfest - und denke dabei an die unzähligen Ereignisse in WC 3+4 zurück. Auch innerhalb der Cockpit-Action passierten dort die verrücktesten, aber schlüssigsten, Sachen.
Draußen, im luftleeren Raum angekommen, sollen wir ein paar Kilrathi-Schiffen bei Gefechten unterstützen und sie dann zu einer Korvette dieser Katzenähnlichen Außerirdischen begleiten. Alles läuft gut. Hawk und ich haben keine Probleme, die Feinde in Schach zu halten.
Dann docken wir an die Midway an und ich lese von meiner Kommandantin folgendes:
"Schlimme Sache, das mit Hawk. Er war einer unserer Besten."
"Ja, Sir."
"Was ich nicht verstehe ist ... Hawks letzter Funkspruch. Er sagte, alle feindlichen Ziele seien vernichtet worden. Haben Sie gesehen, was ihn erwischt hat?"
VERDAMMTE SCHEIßE, NEIN! ICH HABE NICHTS GESEHEN UND NICHTS GEHÖRT! ER KANN NICHT TOT SEIN; DENN ES IST DA DRAUßEN EINFACH NICHT PASSIERT; DU BLÖDE KUH! ... würde ich an dieser Stelle gerne Antworten. Oder wenigstens auf "Du kämpfst wie eine Kuh!" klicken. Aber stattdessen fange ich schon bitterböse an, dieses Spiel auszulachen. Dallas tot, Blair entführt, und jetzt Hawk sein Ableben während unserer Patrouille. Ich bin jedes Mal Live dabei und bekomme trotzdem nichts davon mit. Mensch, ihr habt's versaut, Electronic Arts.
Auch Maniac wurde befördert und befehligt ab sofort sein eigenes Geschwader. Als wir gemeinsam in den Weltraum hinausschießen bleiben uns exakt 3 Minuten, um alle feindlichen Schiff in der Nähe eines Störsenders auszuschalten. Beim regen Gebrauch von Hitzesuchenden- und Freund/Feind-Raketen ist das auch überhaupt kein Problem. Beschränkt man sich allerdings allein auf die Bordgeschütze, dann nimmt das dezimieren der roten Punkte auf dem Radar schon weit mehr Zeit in Anspruch.
Generell ist die Weltraum-Action auf dem GameBoy Advance gut rübergebracht worden. Steuerungstechnisch gibt es da wenig zu bemängeln. Außer natürlich der Tatsache, dass sich solche Spiele mit einem Joystick/Flightstick einfach sauberer spielen lassen, als mit dem Steuerkreuz. Die schwache Präsentation der Story führt aber dazu, das ich mehr und mehr das Interesse am Spiel verliere. Die Logik-Löcher sind sogar geradezu unverzeihlich - und gipfeln darin, dass dieses Spiele-Tagebuch vorzeitig beendet wird. Dazu im nächsten Log aber mehr.
Die Digi-Soundeffekte sind prima und haben wenigstens ein paar Brocken Sprachausgabe. Dafür wirkt aber die Musik arg generisch - völlig Wurst ob nun das Titelthema, das Gedudel in der Kantine oder der ewig gleiche Track, der während der Abstecher im Weltraum abgespielt wird. Ganz schön Langweilig und einem Wing Commander völlig unwürdig.
Zurück in der Kantine der Midway offenbart Todd "Maniac" Marshall, dass einer seiner Piloten vermisst wird. Spontan entschließt sich Lane "Kreuz" Casey nach ihm zu suchen.
Mission 11:
In der Einsatzbesprechung werden dann kurz die Details der Rettungsmission erörtert. So ist der verlorengegangene Pilot (zum Glück) zwar mittlerweile aufgelesen worden, aber dessen Rettungsshuttle würde einen Angriff nicht lange standhalten. Ich schwirre also los und lasse die Start- und Landerampe unseres Mutterschiffes hinter mir, um ihm Geleitschutz zu geben. Fernab der Midway treffe ich auf das brüchige Shuttle und gerate in Panik: Es sind einfach zu viele Gegner! Ich schaffe es nicht, sämtliche Aufmerksamkeit der Feinde auf mich zu lenken und verliere die Kontrolle ... und letzten Endes auch das Shuttle.
Mich ärgert es maßlos, dass mir in der Einsatzbesprechung kein Flügelmann zugewiesen worden ist. Dann wäre die Chance größer gewesen, sein Leben zu retten. Überhaupt: die Zeiten, wo ich mir (wie in WC 3+4) vor dem Abflug explizit einen Kameraden aussuchen darf, der an meiner Seite fliegt , sind wohl vorbei. Warum nur, zum Teufel? Nach dem explodieren des Rettungsshuttles habe ich alle Zeit der Welt, um meine Rachegelüste an diesen Mördern auszuleben. Sterbt, ihr Schweine! Probleme bereiten die Gegner nicht - ich bin ihnen haushoch überlegen - umso ärgerlicher, dass sie unseren Kameraden zu menschlichem Gyros verarbeiten konnten. Zum ersten Mal höre ich auch ein "Mission Failed" aus dem Lautsprecher knarzen, als ich nahezu unbeschädigt (und völlig alleine) die Midway ansteuere. Dumm gelaufen.
An dieser Stelle wäre in der Kantine ein Gespräch mit Maniac sehr nett gewesen. Zum einen, um das eben geschehene Revue passieren zu lassen. Aber hauptsächlich, weil der mittlerweile tote Pilot ja unter seinem Kommando stand. Das Spiel ist jedoch nicht willens, eine emotional packende Geschichte zu erzählen. Oder auch nur auf aktuelle Geschehnisse einzugehen. Tierisch genervt - wegen viel zu wenig Atmosphäre, dass die Weltraumgefechte hier normalerweise gut flankieren könnte - gehe ich zur nächsten Lagebesprechung.
Mission 12:
Beim Briefing wird währenddessen schon unverblümt von "den Aliens" gesprochen. Wissen die mehr als ich? Natürlich. Ich würde sogar darauf wetten wollen, das es auf dem PC-Prophecy nach 12 Missionen schon viel mehr Hintergrundinformationen gab. Obwohl...vielleicht doch nicht. Besser keine Wette eingehen. Auf dem Computer könnte das Storytelling auch eine mittlere Katastrophe sein. So viel kann ich an dieser Stelle schon vorweg nehmen (schließlich ist das hier der Log-Eintrag vom vergangenen Sonntag): Auch nach Mission 26 (!) ist auf dem GameBoy Advance immer noch nicht klar, gegen wen man denn nun genau kämpft. Woher sie kommen und was sie wollen. Während das Spiel aber so tut, als wären die Spieler über alles informiert. Das ist Verrückt! Auf dem Handheld-Prophecy werden mir eindeutig Cutscenes, Dialoge und Info-Häppchen vorenthalten - und ich bin dann verwirrt, wenn urplötzlich von toten/vermissten Personen oder einer Technologie von den Aliens geredet wird, als wäre es eine in Stein gemeißelte Selbstverständlichkeit. Oftmals werden Sachen - die vorher mit keiner Silbe Erwähnung fanden - in den Raum geworfen. Furchtbar! Beim stilvollen Aufbau einer Hintergrundgeschichte habe ich selten ein kläglicheres Versagen erlebt als hier.
Was immer das auch für Viecher sind: Sie haben eine kilrathische Sternenbasis eingenommen und sie zu einem vorgeschobenen Stützpunkt verwandelt. Wir fliegen Patrouille in der Nähe dieser Basis. Search & Destroy - 4 Abschüsse für mich, 2 holt mein namenloser Begleiter. Alles gut gelaufen.
Zur Abwechslung ist in der Kantine auch mal wieder nichts los. Ich kann ja ein paar Selbstgespräche führen, bevor ich zur nächsten Einsatzbesprechung dackel.
Mission 13:
Jetzt geht's rund. Wir befinden uns in der Nähe einer großen, feindlichen Flotte, die früher oder später auf die Midway aufmerksam werden wird. Deswegen führen wir einen Präventivschlag aus. Maniac und seine Schwadron sollen einen dicken Kreuzer aus dem All pusten, während meine Leute und ich das Ablenkungsmanöver leiten und einen Nachschubkonvoi angreifen. Da in der Besprechung von weiteren Zielen die Rede ist - die wir nach eigenem ermessen angreifen dürfen - könnte das lustig werden. Sogar von ein paar Kilrathi's werden wir unterstützt. Dem kleinen Rassisten Maniac schmeckt DAS natürlich so gut wie 5 Jahre abgelaufenes Bier. Ich dagegen freue mich über jede Abwechslung im tiefen Weltraum.
Zu dritt steuern wir den ersten Navigationspunkt an und treffen dort auf ein weiteres Kilrathi-Schiff, das uns unterstützt. Eines von diesen Mark 3-Dralthi Schiffen. Wie ein heftiger Sturm kommen wir über die feindlichen Einheiten und bringen Tod und Verderben fast im Sekundentakt. Bei dem Gemetzel (die Katzen kämpfen ausgezeichnet!) bin ich schon froh, überhaupt noch einen Abschuss für mich verbuchen zu können. Heute sind wir kollektiv Erbarmungslos!
Beim zweiten Navigationspunkt verfrachte ich mich wie eine hungrige Zecke am Heck eines dicken Alien-Kreuzers, der dort überraschend auftaucht. Das ist aber mal ein mörderischer Nachschubkonvoi! Zwei Raketen und viele Schüsse in die Triebwerke später habe ich dann meinen allerersten dicken Brummer ins Jenseits befördert. Ahhhh....dieser befriedigende Lichtblitz, wenn so ein Monstrum in sich zusammenfällt.
Ein 4 gegen 4 Duell bildet beim letzten Navigationspunkt den krönenden Abschluss. Ohne Verluste räumen wir auf wie beim Frühjahrsputz!
Zurück auf der Midway.
"Sie sind aber noch spät auf. Ich dachte, alle Piloten brauchen ihren Schönheitsschlaf?"
Hä? Wat? Ich bin doch gerade erst auf der Station eingetroffen - so kurz nach dieser Zerstörungsorgie trage ich vielleicht sogar noch meinen Helm unter dem Arm. Aber wie immer werden die Dialoge in der Kantine unmittelbar nach der Landung abgespult. Scheinbar ist es schon ziemlich spät, als ich auf die Wissenschafts-Offizierin Finley treffe. Tausende Kilrathi werden vermisst, lässt sie mich wissen. Die Aliens machen Gefangene! Auch mit Hawk kann ich mich kurz unterhalten. Wahnsinn, gleich zwei Gesprächspartner auf einmal in der Kantine...
Mission 14:
Blair ist aktuell ja immer noch entführt. Das Gespräch mit dem gutaussehenden Hawk ruft mir das wieder ins Gedächtnis. Ich solle mir das doch gefälligst nicht zum Vorwurf machen, so sein Kommentar. Nun, tue ich nicht. Ich mache da nach wie vor eher dem Spiel Vorwürfe, während des Fluges mit diesem altgedienten Veteranen Nullkommanichts von seiner Verschleppung mitbekommen zu haben. Auf dem Rückflug zur Midway ist ja noch nicht mal sein Raumschiff vom Radar verschwunden! Willkommen auf der ewigen Baustelle Wing Commander Prophecy ... Treten Sie ein und genießen sie die Stirnfalten der Verwirrung, die wir ihnen besorgen. Oder lachen sie sich kaputt - wenn Sie nicht schon vorher genervt das Spiel zur Seite geschleudert haben.
Mit einem Chris Roberts in der Projektleitung wäre das alles hier nicht passiert, behaupte ich felsenfest - und denke dabei an die unzähligen Ereignisse in WC 3+4 zurück. Auch innerhalb der Cockpit-Action passierten dort die verrücktesten, aber schlüssigsten, Sachen.
Draußen, im luftleeren Raum angekommen, sollen wir ein paar Kilrathi-Schiffen bei Gefechten unterstützen und sie dann zu einer Korvette dieser Katzenähnlichen Außerirdischen begleiten. Alles läuft gut. Hawk und ich haben keine Probleme, die Feinde in Schach zu halten.
Dann docken wir an die Midway an und ich lese von meiner Kommandantin folgendes:
"Schlimme Sache, das mit Hawk. Er war einer unserer Besten."
"Ja, Sir."
"Was ich nicht verstehe ist ... Hawks letzter Funkspruch. Er sagte, alle feindlichen Ziele seien vernichtet worden. Haben Sie gesehen, was ihn erwischt hat?"
VERDAMMTE SCHEIßE, NEIN! ICH HABE NICHTS GESEHEN UND NICHTS GEHÖRT! ER KANN NICHT TOT SEIN; DENN ES IST DA DRAUßEN EINFACH NICHT PASSIERT; DU BLÖDE KUH! ... würde ich an dieser Stelle gerne Antworten. Oder wenigstens auf "Du kämpfst wie eine Kuh!" klicken. Aber stattdessen fange ich schon bitterböse an, dieses Spiel auszulachen. Dallas tot, Blair entführt, und jetzt Hawk sein Ableben während unserer Patrouille. Ich bin jedes Mal Live dabei und bekomme trotzdem nichts davon mit. Mensch, ihr habt's versaut, Electronic Arts.
8.6.2015 - Tag 4 bis XXX
Abschließend:
Es ist Montag. Und ich sitze wieder an meinem kleinen schnuckeligen Handheld, um ein paar Aliens im Weltraum zu rösten. Ach ja...Spaß machen die Weltraumgefechte ja schon. Wenn man die banale und extrem schlecht erzählte Story schön getrost ignoriert, dann funktioniert das sogar ausgezeichnet. Wenn man Wing Commander Prophecy auf ein Arcade-Spielchen reduziert. Ohne Atmosphäre. Ohne tiefgründige Charaktere. Ohne gute Musik. Ohne cineastische Zwischensequenzen. Ohne Sprecher. Ohne Sinn. Mit ohne einer Handlung während dieser lustigen Weltraumkämpfe. Dann geht's! Für ein Spiele-Tagebuch reicht das aber alles nicht, weswegen ich ohne Notizblock weiterspiele. Ohne mir Notizen zu machen, die Fortschritte im Spiel genau zu dokumentieren, komme ich auch viel, viel schneller im Spiel voran. Und dadurch, dass ich nichts mehr aufschreibe, muss ich mir keine tieferen Gedanken über das viele Seltsame hier machen. Ich ignoriere zum Beispiel ganz einfach, dass ich nach fast 30 Missionen immer noch nicht weiß, gegen wen ich da eigentlich kämpfe. Ich ignoriere Commander Christopher "Herz des Tigers" Blair, der mir in einem Briefing URPLÖTZLICH viel Glück bei meiner Mission wünscht. War der nicht entführt worden? Warum ist er auf einmal wieder da? Was war passiert? Ach ... was soll's. Dieses Wing Commander ist ein Albtraum, verglichen mit allen anderen. Aber ich spiele es trotzdem. Denn die Weltraum-Action stimmt, wie gesagt.
Piew piew piew - First Lieutenant Lane "Kreuz" Casey meldet sich hiermit ab. Und empfiehlt, die GameBoy Advance-Version von WC Prophecy einfach zu ignorieren, wenn es euch mal auf einer Retro-Börse oder einem Flohmarkt anlächeln sollte. Lächelt am besten nicht zurück.
Kommentar wurde am 09.06.2015, 13:05 von SarahKreuz editiert.