
Was gab es diesmal beim Lesedurchgang an interessanten Dingen zu entdecken? Fetzige Testberichte, eine etwas maue Coin-OP-Rubrik und ein Rollenspiel im Heft namens Platinen Fieber. Beginnen wir doch gleich mal mit dem Letztgenannten:
Als ich das erste Mal diese Ausgabe las, habe ich dieses Rollenspiel komplett außer Acht gelassen. Nun bei meinem "Close Reading", wollte ich natürlich nichts unter den Tisch fallen lassen. Außerdem war ich interessiert, was es dabei zu entdecken gab.
Jedenfalls hat mich die Hintergrundstory zu Beginn nicht gerade positiv gestimmt. Zu weit hergeholt klingt das Szenario. Die ersten beiden Spiel-/Lesedurchgänge waren nicht gerade von Erfolg gekrönt, da ich einmal für ´s Schwarzfahren in die Platine beißen musste und ein anderes Mal beim Absprung vom Zuge auf den Boden klatschte.
Bekanntlich sind ja aller guten Dinge drei und somit schaffte ich es im dritten und letzten Anlauf die richtigen Entscheidungen zu treffen. Endlich durfte ich auch zum rollenspieltypischen Würfel greifen! Hierbei gab es aber nur eine (gewinnbringende) Zahl: nämlich Sex...*räusper*...Sechs! Nur damit kam ich an die kalten, aber schön polierten Rundungen einer Technobraut heran. Kurz darauf musste wiederum die höchste Zahl per Wurf fallen (Anmerkung: 1 bis 5 führt wiederum zum jähen Spielende!), um bei der Dame intime Schaltkreise durchleuchten zu dürfen. Na ja, der äußerst zart erotisch-angehauchte Zukunftsausflug per Bahn war demnach also alles andere als befriedigend...
Widmen wir uns nun dem zu, was der Joker richtig gut kann, nämlich den Berichten, Previews und üblichen Rubriken.
Mein Lieblingstestbericht diesmal: X-Out von Carsten Borgmeier. Auch wenn man die weiteren Ergüsse von Herrn Borgmeier liest, merkt man, dass er zu dieser frühen Phase des Heftes die flotteste aller Jokerredakteure inne hat. Da kann höchstens Herr Labiner mithalten!
Von den Wertungen her kann ich diesmal nicht all zu viel rumkritteln. Lediglich die sehr hohe Grafikwertung von 98% bei Space Ace trübt das ansonsten sehr nachvollziehbare Wertungsgesamtbild. Nun gut, die viel zu niedrige Gesamtnote eines Maniac Mansion wurde hier ja schon mehrfach thematisiert. Dies kam einfach nur durch das unausgereifte Wertungssystem zu Stande.
Herrlich sarkastisch ist das Bild aus dem Film Planet der Affen, welches auf der Abo-Seite eingebunden wurde. Ich las die Zeitschrift damals schon bei der Bundeswehr im Schichtdienst und ein Kamerad sagte zu mir, als er das Foto erblickte: "Das sind ja wir: Schichtsklaven!"

Was ich noch anführen muss: Die Joker-Comics sind bis dato noch etwas plump. So richtig lachen konnte ich bis dato darüber noch nicht. Dafür ist Brork schon in guter Form und rattert gebetsmühlenartig (genau wie unsere Medien heutzutage!) Phrasen runter. Weiter darf in der Rubrik kleinANZEIGEN geschmunzelt werden, wo doch ein ungewöhnliches Katz- und Mausspiel bewundert werden darf.
Gegrinst habe ich ebenso beim Lesen des Berichtes Wenn der Postbote zweimal klingelt.... Wenn man an die heutigen, horrenden Abzockerpreise der (einstmals guten) Post denkt, so müsste der Artikel in der jetzigen Zeit Wenn das Inkasso-Unternehmen zweimal klingelt... heißen.

Nun aber das Lesen und Philosophieren einstellen und zum emulierten Amiga-Computer gegriffen. Jetzt wird gezockt...
...und zwar: Take 'em Out.
Das einschlägige Spielprinzip kannte man ja bereits von Operation Wolf. Den berühmt berüchtigten Ballerknaller von Taito kann man aber -im Gegensatz zu Take 'em Out- scrollend genießen.
Meine Wahl fiel übrigens deshalb auf diese blutige Schießorgie, da ich schon damals gern zur Maus griff, um die üblen Gesellen über den Jordan zu schicken. Zum jetzigen Zeitpunkt ließ mich das Spielprinzip eher kalt. Zu stupide und zu schwer erschien mir das Abknallen der Ziele. Die erste Runde: Kein Problem! Bei der zweiten muss man sich schon gehörig steigern. Vor der Runde Nummero drei sollte genügend Zielwasser getrunken werden, um bestehen zu können. Doch dann war es im Ölbohrturm-Abschnitt vorbei für mich. Hier konnte ich den fiesen Gegnern nicht Einhalt gebieten. In diesem Level war für mich auch schwer nachvollziehbar, wieso ich bei bestimmten Aktionen (z. B. Abschießen des Ölkanisters) Energie verlor.
Meine Wertung fällt wie folgt aus:
Grafik: 60 %
Sound: 62 %
Handhabung: 78 %
Motivation: 63 %
Gesamt: 64%
Somit wurden die von mir im Jahre 2009 vergebenen 6 Punkte bestätigt.
So. Jetzt geht ´s ab in die Arcade-Zockerhölle.
Eigentlich wollte ich Midnight Resistance durchzocken, hatte aber mit der Steuerung kein Glück (der Analogstick an meinem Pad emulierte den Automatenstick nicht korrekt). Also griff ich kurzer Hand zum Golfspiel Super Masters. Leider gab es auch dort Analogquerelen.
Was soll ´s. Im nächsten Monat gibt es hoffentlich einen Abstecher in funktionierende Automatengefilde.
Kommentar wurde am 01.03.2020, 18:17 von jan.hondafn2 editiert.