Deutlich runder und ausgereifert präsentiert sich die Zweitausgabe der PC Player. Nach dem -wie bereits vor kurzem erläuterten- etwas holprigen Erstausgaben-Start konnte man in relativ kurzer Zeit das ein oder andere Manko abstellen bzw. ein wenig an bestimmten Dingen feilen.
Leider wurde das Cover versaubäutelt. Man bliebt zwar dem grundlegen Artwork (Redakteure oben rechts, Spielecover rechts mittig/unten, Themen sauber im linken Coverbereich aufgelistet) treu, doch schrecken der Nashorntiger oder der Giraffenemu von
Sim Life eher ab (O-Ton meine Freundin:
"Ihhh...bäähhh...was sind denn das für Viecher da??".
Doch werfen wir doch lieber einen Blick auf die erfreulichen Dinge dieser Ausgabe:
Zu erst einmal kann man bei intensiver Begutachtung des Heftes feststellen, dass beim Layout deutlich nachgebessert wurde. Die noch von mir in der Erstausgabe gerügten Einleitungen wurden immerhin zum Teil aufpoliert, sei es z. B. farblich wie beim
Dune II Test oder auch mit bunt-unterlegtem Artwork wie bei
Daughter of Serpents geschehen. Alle anderen Test bekamen immerhin eine
größere Schrift spendiert, sodass man die einleitenden Zeilen auch als solche vom Start weg erkennen kann.

Zudem kann man bei dem von mir eben genannten
The Humans sehen, wie ein Bildchen den Lesespaß positiv unterstützen kann. Geht doch PC Player!
Neben den wirklich -in ihren Formulierungen- gut lesbaren Rezensionen, sind auch wirklich schnieke und zum Schmunzeln anregende Berichte mit von der Partie. Da hätten wir zum einen den von Boris Schneider-Johne erstellten Bildschirmschoner Artikel, der einen glatt an die damalige Schonerzeit bei Win 3.1 bzw. Win 95 erinnern lässt. Mit ebenso grinsendem Gesicht las ich die ebenfalls von Boris verfassten Specials
Prozessor Parade und
Mehr RAM. Wer erinnert sich nicht gern an Zeiten von 80386, 80486, EMS-Speicher, "LOADHIGH=..." und der damit verbundenen 640 KB Begrenzung. Das Wörtchen "gern" bezieht sich natürlich nur auf die "ruhmreichen Siege", die man davon trug, wenn endlich das gewünschte Spiel mit den krassen XMS-Speichervorgaben zum Laufen bewegt werden konnte. Meine Güte...was waren das für Tüftelzeiten!??
Äußerst schick und informativ präsentiert sich der
Shareware und Public Domain Bereich, in dem sich
Commander Keen mit all seinen Teilen breitgemacht hat. Wenn ich damals gewusst hätte, dass einzelne Spiele dieses kleinen Weltraumknirpses heutzutage vereinzelt um die 1.000 € bringen, hätte ich mich massenweise mit diesen Boxen eingedeckt.
Adventure-Freunde aufgepasst! Abgerundet wird das Heft mit ausführlichen Komplettlösungen zu
The Lost Files of Sherlock Holmes,
Kings Quest VI und
Quest for Glory III.
Was einem sauer aufstößt sind die mitunter viel zu niedrigen Gesamtwertungen einzelner Spiele. Das Ganze reicht hier vom Spektrum
zu wenig wie bei
Formula One Grand Prix (84 %), über
viel zu wenig Dune II (79 %) bis hin zu
eklatant zu wenig Amberstar (mickrige 54 %). Gerade die letztgenannte Rezension von Michael Thomas kratzt doch arg an der Seriosität des Magazin und man fragt sich unvermittelt: "Wie kamen die auf solch harte Wertungsergebnisse?"
Übrigens: Auch das eher durchschnittliche
Curse of Enchantia hat
keine 38 % verdient...
RoboCop 3 ist so schlecht nun auch wieder nicht.
Wie dem auch sei. Insgesamt hat mir das Heft gefallen und von daher möchte ich es mit
8 Punkten bewerten. Mit dem Cover muss ich aber hart ins Gericht gehen. Ein toller Formel 1 Flitzer von
Formula One Grand Prix oder die beiden Haudegen Fingus und Winkle aus
Gobliins 2 hätten sich allemal besser gemacht, als dieses verschrobene Tierpotpourri von den Maxis-Machern.
3 Pelikanfrösche für diese schlechte Titelwahl.
Kommentar wurde am 05.01.2025, 16:28 von jan.hondafn2 editiert.