
Meiner Einer wäre auch gern der Joker im Editorial gewesen, um mit dem quarzenden Micha einen Humpen zu heben. Schließlich habe auch ich nunmehr ganze 5 Jährchen Schreibarbeit geleistet.

Nun wird aber erst mal der Champus beiseite gestellt und sich dieser Jubiläumsausgabe zugewandt.
Gleich mal zum Start die schlechte Nachricht: Das auf dem Cover angepriesene "Neue Layout" kommt äußerst unausgegoren (lediglich die Mailbox hat mir vom Styling her zugesagt) daher. Beim Mixer dachte ich auf den ersten Blick, es handele sich um eine Werbeseite. Ohhgottoohhhgott! Einen kurzen Eindruck vom ziemlich gewöhnungsbedürftigen Layout könnt Ihr euch in der Was macht eigentlich...? Rubrik holen.
Bombastisch ist der Einstieg in die Testberichte. Max Magenauer hat dem "Wunderkind" in Ruff 'n' Tumble beherzt unter die Arme gegriffen und eine sowohl schreibtechnisch also auch layouttechnisch imposante Rezension aus dem Boden gestampft. Natürlich passt auch die Bewertung für meinen Geschmack ganz formidabel.
Richtig feurig wird es wiederum im CD Joker. Der Jump 'n' Run Fraktion läuft bei den Hits Bubble & Squeak, Soccer Kid und Superfrog kräftig das Wasser im Mund zusammen. Zum Superkid...*ähmm*...Soccer Kid komme ich später noch.

Besonders neckisch fand ich, dass in der Klassiker Rubrik die Erstausgabe besprochen wurde. Ein gelungener Artikel vom Mr. Joker-Labiner himself!!

Ob die im Know How kredenzten Tipps und Tricks von den Herren Dieter Marchsreiter (wer zuverlässig mitgelesen hat, weiß hier, um wen es sich handelt) und den sich kurz vor der Einstellung befindenden Markus Ziegler so gelungen sind, muss jeder selbst für sich entscheiden. Ja ja...der Dieter Marchsreiter aus Gauting mal wieder. Dort habe ich mir damals -ob ihrs glauben wollt oder nicht- tatsächlich mal eine Wohnung angeschaut.

Schauen wir doch gleich mal, was das 5-Jahres-Heftchen so Schönes an fulminanten Kleinanzeigen zu bieten hat. Los gehts:
- "Verkaufe Farbmonitor 1084S von Commodore für 200,- DM...Preis kann variieren"
Wie geht das den bitteschön? Morgen kostet er 250,- und übermorgen vielleicht 150,- ?? Vielleicht meinte der Verkäufer auch einfach nur die allseits bekannte Verhandlungsbasis.


- Wiederum haben wir einen Kämpfer für Gerechtigkeit am Start:
"Suche dringend "Tanja"-Briefe, um gegen den Verfasser der Raubkopieforderungen-Briefe rechtlich vorgehen zu können." Möpp! Sicherlich war diese Verfahrensweise umstritten und rechtlich äußerst wackelig. Dahinter saßen aber große Anwälte (auch vom Staat unterstützt?), die das ganze durchgeboxt haben.
- Jetzt wird ´s blutig:
"*Satanic* Gore & Splatter-Show aus der Szene! Nicht für zarte Gemüter!" Au weia. Bei so viel Brutalität schalte ich gleich mal die BPS ein.

Der Vollständigkeit halber sei noch kurz das Heft-Rollenspiel Dungeonblaster IV - Schorsch on Fire erwähnt. Konnte auf Anhieb mit dem Redaktionshundi Daisy und danach mit Mikey Mike Schorsch dingfest machen. Na ja, diese Rollis, die man sich selbst erlesen und erwürfeln muss, waren noch nie so mein Fall.

Was de facto immer mein Fall ist, ist die Rubrik Demo Galerie, in der allmonatlich die schönsten Kunstwerke der verschiedensten Programmiergruppen zum Zuge kommen.
Etliche Zoom-, Rotations- und Phongspielereien präsentiert uns Fairlight mit Ihrer Love Darbietung. Insbesondere im Mittelteil dreht die Demo musiktechnisch mit schönen vibelastigen Klängen auf.

Das erinnert schon verdammt an ein bestimmtes Jump 'n' Run, welches ich mir gleich vorknöpfen werde.

Gut gemacht Fairlight. Euer Know-How ist hör-, anschaubar und eure Liebe zum Amiga fast schon fühlbar!

Was ich so liebe? Das sind schicke Jump 'n Runs auf der Freundin. Somit kam ich nicht umhin, den Bolzknaben Soccer Kid via CD32-Version zum Pokalsieg zu führen.
Den Pokalsieg darf man hier wörtlich nehmen, denn ein böser Fiesling aus dem Weltall wollte doch tatsächlich diesen Blechkelch auf sein Raumschiff beamen. Beamen schlug fehl, das gute Stück zerbrach in mehrere Teile und wir dürfen den "Putztrupp" spielen.
Auf gings mit Karacho ins feine Spiel. Leider musste ich gleich zu Beginn feststellen, dass die Audiotracks nicht mehr den gleichen Flair wie die von der Paula generierten ausstrahlen. Immerhin wirkt die Grafik einen Tick farbenfroher und die Steuerung geht locker via Gamepad von der Hand. Nach erstmaligen Durchspielen bin ich zu dieser Wertung gekommen:
ZUM TESTBERICHT
Wie Ihr sehen könnt, springt Soccer Kid für mich nicht ins Oberhaus und der Hit bleibt ihm somit verwehrt. Zum Einen hat mich die dürftige Umsetzung der CD-Musiken enttäuscht. Zum Anderen spielt sich das Jump 'n' Run (gerade in den ersten paar Welten) zu profan und zu vorhersehbar. Da wären zum Bleistift die in jedem Level vorhandenen oberen Plattformen. Hier kann man die Uhrzeit danach stellen, dass ein Flattermann diese luftigen Ebenen bewacht. Auch sind mir die Geheimkammern zu vorhersehbar, sprich zu einfach zu finden.
Trotzdem dürfen fußballbegeisterte Jump 'n' Runner beherzt zugreifen, denn die Welten sind schon knuffig in Szene gesetzt (in der letzten Welt grüßt sogar ein King Kong Verschnitt vom Wolkenkratzer. Ich kann mich nun gemütlich in meinen Weihnachtssessel zurücklehnen: Der Pokal ist gerettet und es herrscht wieder Frieden in der virtuellen Fußballwelt.
Bevor die Weihnachtsplätzchen vernascht werden, noch schnell in die winterlich verschneite Spielhalle.
Bei den dargebotenen Spielen und Flippertischen waren zwar einige Highlights dabei, für mich konnte es aber nur ein Spiel geben, welches selbst heute bei mir Gänsehaut beim Zocken auslöst: Daytona USA
Mit dem Model 2 Emulator ging es auf die Piste (bin erst mal nur ausführlich den Beginner-Level gefahren). Genauso wie damals kommt sofort Rennspaß pur auf. Das Auto hält man mit einem Lenkrad oder alternativ einem analogen Gamepad wunderbar in der Spur. Drifts gehen einem nach kurzem Training in Fleisch und Blut über. Trotz alledem muss man auf der Strecke gehörig aufpassen, denn die Gegner gehen nicht zimperlich mit einem um. Sie scheren schon mal gerne aus, oder verzetteln sich in Positionskämpfe, die dann auch des Öfteren zu einem Crash führen (den man dann wiederum gekonnt ausweichen muss).
Nach mehreren Versuchen konnte ich immerhin den 2. Platz auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke erreichen. In den kommenden Tagen werde ich mich mal an den anderen beiden Schwierigkeitsgraden versuchen und schauen, wie ich die restlichen Racetracks bewältigen kann.

Übrigens bekommt diesmal der freie Mitarbeiter Manuel Semino den Preis für den lustigsten Satz im Heft. Zum Automaten Revolution-X schreibt er:
"Okay, solange er den Mund hält, könnte man deren Sänger Steven Tyler ja auch durchaus für eine Prinzessin halten." Wie recht er doch hat.

Mit ein wenig Verspätung kann ich Euch auch kundtun, dass die letzte 12er Ausgabe diesen Jahres bereits weggeschmökert ist. Nur noch mein Resümee muss ich diesbezüglich festhalten. Wir lesen uns also in Kürze wieder.
Nun bleibt mir erst mal nichts weiter übrig, Euch ein zauberhaftes, spielemäßig fantastisches und absolut erholsames Weihnachtsfest zu wünschen.
Kommentar wurde am 24.12.2024, 14:06 von jan.hondafn2 editiert.