Bren McGuire schrieb am 25.11.2012, 03:32:
Mit dieser Ausgabe hielten die sogenannten "Radio- und TV-Tipps für Freaks" Einzug im Amiga Joker.
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Mit dieser Ausgabe hielten die sogenannten "Radio- und TV-Tipps für Freaks" Einzug im Amiga Joker.
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Fast richtig, lieber Bren. Genau genommen durften die Leser bereits in Ausgabe 12/93 premierenlike in die neue Rubrik reinschnuppern.
Erneut wird von Papa Michael in höchsten Tönen von "besseren Zeiten" im Editorial gesprochen. Immerhin sah es mit der Softwareversorgung (gerade die nächste Ausgabe sollte richtig viel Spielestoff liefern!) im 1. Quartal 1994 gar nicht mal so übel aus. Darüber, dass zum Ende des Jahres '94 das Spieleangebot wieder deutlich in den Keller rutschen sollte, hüllen wir jetzt einfach mal den Commodore-Mantel des Schweigens.
Im Newsflash darf gestaunt werden. Hier fallen unsere neugierigen Blicke auf neue Software 2000 Games, die zum damaligen Zeitpunkt in den Startlöchern standen. Hier werden Bilder von Die Höhlenwelt Saga (im Artikel als "Die Höhlenwelt" tituliert) gezeigt, die ich so noch nicht gesehen hatte. Die Vermutung liegt nahe, dass zu jenem Zeitpunkt in der Tat eine Amigaumsetzung geplant war: Einfache Grafiken und ein deutlich anderes Interface werden dargestellt...so gesehen gibts da rein gar keine Parallelen zur später veröffentlichten MS-Dosen-Version.
Neben gut zu lesenden und meiner Meinung nach exakt bewerteten Spieleperlen wie Disposable Hero, Zool 2 oder eben auch Simon the Sorcerer, darf im Know How Teil wieder die extrem flotte Schreibe von Werner Ponikwar aufgesogen werden. Kurios und deshalb bemerkenswert: Mittlerweile freue ich mich insbesondere auf den Mittelteil des Heftes, wo Werner richtig zeigt, wo der Barthel den Most holt. Flotte, facettenreiche Schreibe at its best!
Ganz und gar nicht gut kommt das gen Himmel/Mond düsende Blondchen (der Haarfarbe eher einem "Grünchen" entsprechend) auf dem Cover (+Poster) daher, welches auf einer der "Phallussymbolik" (O-Ton Greg Bradley) angelehnten Rakete durch die Lüfte braust. Jedenfalls haben hier die Herren der Kultboyzunft versaute Hintergedanken (ich niemals! ), und das, obwohl das Bild von einer Dame namens Nicola Neubauer stammt. Von mir gibts dafür nur 5 Knallbonbons, denn ein Neujahrscover sollte einfach spritziger (bitte jetzt nicht versaut denken) daher kommen.
Spritzig witzig weiter im Text. Wer von Euch wusste, dass es ein Amiga PD-Remake vom Brotkasten Game Aztec Challenge gab? Also mir war das gänzlich unbekannt. Dank PD-Box wurde hier nachträgliche Aufklärungsarbeit geleistet.
Da ich beim nochmaligen Durchblättern gerade bei der Demo Galerie angelangt bin: Auf die Lauscher und reingehorcht in die fulminante Rink a Dink (oder doch "Rink a Pink"??) Demo von den Lemon-Boys. Das Ganze geht zwar nur knapp 5 Minuten, lässt sich aber wahrlich hören und natürlich auch sehen! Beim Anschauen der Demos kommt mir immer wieder der gleiche Gedanke: Mit ihrem Perfektionismus und Herzblut waren die Demo-Macher schon richtig kleine Künstler. Das "klein" soll hier aber um Gottes Willen nicht als Abwertung interpretiert werden.
Und schon sind wir wieder bei den obligatorischen Neuigkeiten der beliebten Kleinanzeigen, die wie immer für Stirnrunzler, Kopfschütteln und deftige Schmunzler sorgen:
# Ein Inserent aus Bremen bietet u. a. "viel Soft (ca. 3000 Disks)" feil. Das riecht wieder mal arg nach "geraubten" Sicherheitskopien.
# Hier hat es jemand aus München arg nötig (vielleicht auf Grund der teuren Lebenserhaltungskosten?):
Gleich 3 Mal beginnen seine Inserate mit "*** Geld/Zaster *** Hilfe"
# Das ist mal ein lustiger Straßenname: "Ant Pumpwark" Wo 's den gibt? Na in Jever. *prost*
Ich nehm es mal gleich vorweg. Die Spielhalle bleibt diesmal zappenduster. Langweilig kommt nämlich in dieser Ausgabe ein Coin Op Special daher, welches ein Virtual Reality Center in Basel vorstellt. Bevor ich einschlummere, kümmern wir uns lieber um die (für einen Zock in Frage kommenden) Amiga Spiele in diesem Januarheft.
Kaum wurde Mr. Nutz in der Ausgabe zuvor noch frisch auf der "Computer '93" in Köln gesichtet, nun liegt die Hörnchenpower spielbereit in meinem virtuellen Laufwerk.
So war jedenfalls mein ursprünglicher Plan! Zum Durchzocken würde ich nun sicherlich noch mal ein bis zwei Wochen benötigen...und ich bin bereits ziemlich im Verzug. Warum also nicht mal wieder (hatte ich das schon...? *grübel*) mit einem Rohrkrepierer für Würgreize sorgen? Na denn, lass jucken Kumpel!!
Mit "Kumpel" habe ich Hulk Hogan gemeint, der in Suburban Commando für Angst und Schrecken sorgt.
Ganz so verschreckt wie der Amiga Joker Test hat mich das Spiel de facto nicht. Die Musik ist nach meinen Maßstäben besser, die Grafik etwas schlechter und der Spielspaß ist so arg miserabel nun auch wieder nicht. Konnte das Spiel nur bis zum ersten Endgegner spielen. Bis dahin hat mich aber die etwas hakelige Steuerung und die immer wieder auftauchenden Gegner doch ziemlich gefrustet. Beim Longplayschauen auf youtube fragte ich mich dann: Wieso um Himmels Willen wurde nur ein Raumschiff-Fluglevel ins Spiel eingebaut? Gerade das R-Type (für Arme?) hat doch zumindest etwas mehr Charme und Spielfreude als die 08/15-Hüpfabschnitte versprüht. Meine Zahlen für das Spiel gestalten sich wie folgt:
GRAFIK: 47 %
ANIMATION: 27 %
MUSIK: 56 %
SOUND-FX: 40 %
HANDHABUNG: 32 %
DAUERSPASS: 26 %
GESAMT: 29 % "ULKIGER HOGAN!"
Das wars auch schon! Mit Hingabe ziehe ich mir gerade das Februarheft rein.
Nun, Kinders, muss ich mich aber sputen,
denn das hat zum Guten,
dass ich nicht wieder durch Zeitverzug muss bluten,
sondern dann guter Dinge mich stürzen kann in die Rezensionsfluten!
In dem Sinne. Joker ahoi...und sauft mir bei diesem Schietwetter bloß nicht ab.
Kommentar wurde am 20.02.2024, 21:24 von jan.hondafn2 editiert.